Imperialer Schwachsinn (von jemaden mit zuviel Freizeit)

      Zwischen den Trümmerhaufen, die die Grenze zwischen der verdorbenen Stadt und dem Industrieviertel bildeten, gab Kerman Crunk ein Zeichen und sie öffneten langsam einen Kanaldeckel.
      ?Das ist der einzige Kanal, den wir nicht gesprengt haben? flüsterte er vorsichtig. ?Alle anderen habe ich von unseren Leuten versiegeln lassen, und selbst der hier ist mit Sprengladungen versehen, falls jemand sich einzuschleichen versucht.?
      ?Sie hatten so etwas schon geplant, als sie die Gegend damals räumten?? Thiernus schien beeindruckt zu sein.
      ?Als ich damals von Inquisitor Arthelles angesprochen wurde begann ich mir einen Plan zurecht zu legen, wie meine Jungs lange überleben konnten. Ich brauchte eine gut verteidigbare Stellung, genug Ressourcen um notfalls einen ganzen Monat ohne Verstärkung operieren zu können und Gegenschlagsmöglichkeiten. Das Industrieviertel erfüllte die ersten beiden Punkte sehr gut, und durch diesen Streifen hier? er wies auf die trostlose Landschaft hinter sich ?wird es für Angreifer nur schwerer. Als Gegenschlagmöglichkeiten haben wir die Thunderhawks, und der Kanal hier sollte die Trumpfkarte sein.? Prüfend schaute er nach unten bevor er die obersten Sprossen ergriff und nach unten kletterte. Unten stand das aufgestaute Wasser kniehoch und verlangsamte seine Schritte ungemein. In einer Hand hielt er die Pistole, in der anderen das Messer. Nachtsichtgeräte waren Bestandteil des Überlebenpackets und wurden nun ausgepackt. ?Leise mir nach? wisperte er und ging langsam los. Das dunkle Wasser schwabte träge hin und her als sich der Trupp langsam durch den engen Schacht bewegte und allerlei Kleingetier verscheuchte oder aufweckte. Immer weiter gingen sie durch die Kanäle, und die Zeit schien genauso zäh dahin zu fließen wie das Brackwasser. ?Ich hoffe nur dass unsere Gegner uns nicht erriechen, dieses Zeug hier stinkt bestialisch? murmelte Val.
      ?Ruhe? zischte Kerman und hob die Hand. Irgendwo im Kanal vor ihnen war etwas Größeres unterwegs. Vorsichtig schlich er sich an die Ecke, hinter der er etwas vermutete und winkte seinem Trupp. Er zählte stumm mit seinen Fingern von drei abwärts und ging dann so schnell er konnte um die Ecke.
      Vor sich konnte er eine Mischung aus Hund und Echse erkennen, die gerade an etwas knabberte. Er zielte sorgfältig auf den Kopf der Kreatur, als diese einen Brocken aus ihrem Opfer riss und gierig hinunter schlang. Kerman setzte zwei Schüsse in den Rücken der Bestie und einen in den Kopf, woraufhin sie zusammen brach.
      ?Oh mein Gott? murmelte Crunk ?hat das Viech einen Menschen angeknabbert??
      Der Trupp rückte vorsichtig nach vorne, nach allen Seiten nach Familienmitgliedern des Hybrids Ausschau haltend.
      ?Ja, das war einmal ein Mensch? meinte Thiernus. ?In Anbetracht des Schimmelbefalls würde ich aber davon ausgehen, dass er schon mindestens zwei Tage hier liegt.?
      ?Vielleicht war er mit dem Regierungswechsel nicht ganz einverstanden, aber jetzt ist es zu spät. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.?
      ?Äh, Sir, laut meinem Tracker haben wir bereits fünf Meilen zurückgelegt. Unser erstes Ziel sollte sich in einem Block Umkreis über uns befinden.? Crunk hielt in der Linken das kleine Ortungsgerät das er mit der Taschenlampe in seiner Rechten beleuchtete.
      ?In dem Fall suchen wir uns eine Aussteigsmöglichkeit.? Mehrere Taschenlampen flammten auf und suchten die Decke ab.
      ?Da vorne ist eine Leiter, Sir? meldete Sören und beleuchtete die Sprossen.
      ?Gut, aber Lampen aus! Ab sofort Sprechverbot für alle, außer es ist wirklich unvermeidlich.? Stumm nickten die anderen nur und setzten sich in Bewegung.
      Der Kanaldeckel führte auf einen kleinen Parkplatz vor einem Einkaufszentrum. Kerman steckte kurz den Kopf raus um sich einen Überblick zu verschaffen bevor er heraus kletterte. Er griff nach unten und half Sören mit dem schweren Raketenwerfer bevor er sich umdrehte und Schmiere stand. Die beiden Marines drohten beinahe fest zu stecken, doch nach ein wenig Mühe waren auch sie aus dem Abwasserkanal heraußen.
      ?Da vorne ist unser erstes Ziel, Herrschaften? flüsterte Kerman und deutete mit der Boltpistole auf eine kleinere Anlage am Ende der Straße. Das Gebäude war schwer zu übersehen mit dem Maschendrahtzaun und dem Stacheldraht darüber, von den beiden Wachen am Haupteingang mal abgesehen. Die ganzen Stromleitungen verriet jedem, der die Hinweißschilder außen auf den Zäunen nicht lesen konnte, dass es sich hierbei um ein Umspannkraftwerk handelte.
      ?Aus dem Industrieviertel kommt kein Strom mehr, und nach dieser Aktion wird es in der ganzen Stadt keinen mehr geben.? Die Soldaten lächelten grimmig. Damit wäre ihr Gegner halb blind und taub, und der Glaube an die Unfehlbarkeit ihres Propheten würde auf eine harte Probe gestellt werden.
      Die meisten Straßen wirkten dunkel und leer, und nur in wenigen Häusern schien Licht zu brennen. Taranis führte sein Team über ein paar Nebenstraßen so nah er konnte an das Geländer heran, doch die letzten Meter mussten sie über eine offene Straße. Am Maschendrahtzaun angekommen holten alle noch mal tief Luft und Kerman wies Val stumm an, ein Loch in den Zaun zu schneiden. Aus einer ihrer Gürteltaschen holte sie eine Drahtschere heraus und begann mit der Arbeit während die anderen nach möglichen Gegnern Ausschau hielten. Als sie fertig war drehte sich Val um und zeigte ihrem Hauptmann das Loch, der allerdings schüttelte den Kopf und wies stumm mit dem Daumen auf die beiden Novamarines. Leicht beschämt drehte sich Val wieder um und zwickte noch ein paar Maschen mehr auf, damit auch die beiden Marines durchpassen würden. Die Soldaten zwängten sich der Reihe nach durch das Loch und der Trupp sammelte sich anschließend an der nahesten Mauer.
      ?Zehn Minuten, Gentlemen, keine Gefangenen oder Geiseln!? zischte Kerman und zog das Nachtsichtgerät wieder über seine Augen. Dann nickte er stumm und stand auf. Sein Team folgte ihm, als er wie auf Katzenpfoten lautlos zum Haupteingang schlich. Die beiden Wachen bemerkten die Eindringlinge erst, als die Bolterkugeln ihre Schädel durchschlugen und den Inhalt an die Wand dahinter verteilten. Kerman wechselte vorsichtshalber das Magazin seiner Pistole bevor er die Tür ins Innere der Anlage öffnete.
      @Elf

      Sicher wird deine STory gelesen :) Brauchst dir nur mal die Klicks ansehen. Und immer Kommentiere ich auch nicht *hehe*
      Ausserdem lasse ich oft mehr zam kommen bei den Storys damit es sich auszahlt beim lesen :)

      Also Kopf hoch und weiterschreiben :)

      Mfg
      Mein persönliches Leitzitat bei den Open 2008:

      "...... sind überbewertet :D"
      Das rote Licht der Notbeleuchtung sorgte nicht nur bei den Wachsoldaten und Arbeitern für eine gereizte Stimmung. ?S ?n V? zischte Kerman und ging nach vorne. Wenige Meter vor sich konnte er eine Art Empfangshalle ausmachen, und die Stimmen mehrerer Leute hallten durch den Gang.
      ?Ach nun kommt schon, so schlimm ist es gar nicht, hier Wache zu schieben? meinte einer, doch seine Kameraden brüllten ihn zusammen.
      ?Wie lustig glaubst du wohl, wird es wenn die Verräter auf Terra noch mehr Leute herschicken? Dieses eine Regiment hat uns schon die halbe Stadt weggenommen, den Strom abgedreht und sich beinahe uneinnehmbar im Industrieviertel eingegraben. Ohne die Artillerie aus Siirala hätten wir keine Chance gegen diese Feiglinge. Übermorgen trifft voraussichtlich schon die Flotte ein, und dann beginnen sie mit dem Exterminatus. Feige bombardieren sie uns dann vom Weltraum aus, ohne auch nur einmal mit der Wahrheit über ihre Herren auf Terra konfrontiert zu werden.?
      Kerman nickte seinem Team knapp zu und stürmte um die Ecke, dicht gefolgt von den anderen. Die Soldaten reagierten nicht sofort auf die Eindringlinge, erst als die vorderen durchlöchert zu Boden gingen versuchten die letzten beiden noch ihre Waffen hoch zu reißen. Keiner von den beiden beendete diese Bewegung. Taranis nahm einem der toten Soldaten das Lasergewehr und die Reservemagazine ab bevor er sich weiter umsah. Es gab drei eingezeichnete Stationen laut den Markierungen auf der Wand. Der Kontrollraum im Obergeschoss, die Generatoren und Umwandler im Erdgeschoss und im Keller. Er deutete auf Thiernus und Logan und deutete auf den Pfeil zum Kontrollraum. Die beiden Marines setzten sich in Bewegung während Kerman Val und Sören auf das Säubern des Erdgeschosses ansetzte. Dann deutete er Crunk ihm zu folgen und ging Richtung Keller.
      Das Gebäude war klein und übersichtlich gehalten, sollten also die Novamarines nicht schnell den Kontrollraum gesäubert haben würden die Leute dort schnell merken, wenn ihre Arbeiter und Wachen im Erdgeschoss von Val und Sören ausgeschaltet wurden.
      Vorsichtshalber drückte Taranis seinen Kopf gegen die Tür zum Treppenhaus, bevor er sie öffnete. Er konnte das Klappern von mehreren Stiefeln auf den Metallstufen hören. Zwei, maximal drei dachte Kerman und gab Crunk das Zeichen für 3 Ziele. Er holte noch einmal tief Luft und stieß dann die Tür auf. Die beiden Techniker blickten verdutzt nach oben, doch Kermans Laserfeuer lies keine Zweifel aufkommen. Die beiden durchsiebten Leichen fielen laut die Treppe hinunter. Hastig stürmte der Hauptmann ebenfalls die Treppe hinunter und suchte nach weiteren Zielen. Noch war niemand auf sie aufmerksam geworden, aber das würde nicht ewig dauern, bis jemand die ganzen Leichen auffielen. Crunk folgte ihm etwas behäbig.
      ?Was nun, Sir?? fragte er.
      ?Wie gesagt, Suchen und Vernichten. Jeder hat ein Stockwerk zum Aufräumen, und wir sollten das so schnell wie möglich hinter uns bringen.?
      In der Zwischenzeit warf Sergeant Thiernus einen schnellen Blick um die letzte Ecke vor dem Kontrollraum. Bisher hatten er und Logan über acht Wachen erledigt, ohne den Alarm auszulösen. Sein Bruder blickte ihn abwartend an. Thiernus schüttelte den Kopf in Angesicht der schwachen Sicherheit. Andererseits waren wir auf den Angriff der Night Lords genauso schlecht vorbereitet.
      Mit einem knappen Nicken gab er ihm das Zeichen und stürmte weiter. Die Tür zum Kontrollraum war weder verschlossen noch durch Wachen gesichert. Im Inneren standen drei Techniker, die sich gerade über den Stromausfall diskutierten. Überrascht blickten sie auf die Novamarines und gerieten in Panik. Der erste stand stocksteif da bis Logans Schuss seinen Kopf über das Amaturenbrett und die Sicherheitsglasscheibe verteilten. Der zweite griff nach einer Pistole, die behelfsmäßig mit Klebeband unter seiner Konsole befestigt war, während der dritte zum Alarmschalter lief. Thiernus verpasste dem dritten einen Schuss ins Knie, der ihn zu Boden stürzen lies während Logan dem andern eine Dublette in den Rücken verpasste. Verzweifelt versuchte der angeschossene, zum Schalter zu kriechen. Der Novamarine Sergeant ging langsam hinter ihm her und stieg ihm so fest auf das unverwundete Bein, dass er nicht mehr weglaufen konnte. Der Mann brüllte vor Schmerzen auf und drehte sich so weit um, wie er konnte.
      ?Du mieser Sack, du hast ja keine ??
      Thiernus erlöste ihn mit einem Schuss in den Kopf. Danach warf er einen Blick auf die verschmierte Glasscheibe. ?Das wird jemand auffallen.? Er aktivierte seinen Mikrofunk und sagte ?Ab sofort ist es laut.?
      ?Verstanden, Sergeant. Gute Jagd.?
      Logan blickte durch die schmutzige Scheibe nach draußen. Einer der Arbeiter betrachtete neugierig den Blutfleck sodass er nicht bemerkte, wie Val und Sören sich anschlichen. Die Frau Leutnant schoss ihm von hinten aus nächster Nähe in den Kopf, während Sören das Magazin seiner Maschinenpistole in einen Trupp alarmierter Arbeiter entleerte. ?Dann brauch ich mich ja nicht mehr zurück halten? meinte Sören trocken. Die Novamarines verschwanden so schnell sie konnten aus dem Kontrollraum, während Crunk im Keller die Sprengladungen nach den Anweisungen des Herrn Hauptmanns anbrachte.
      ?Damit bringen wir das komplette Haus zum Einsturz. Nichts mit schneller Reparatur, da wird ein völliger Neubau fällig.?
      ?Fernzünder sind was feines, Sir, aber kommt das Signal auch durch die dicken Wände hier??
      ?Es ist ein Kombizünder, Crunk. Auf unser Funksignal wird ein Timer aktiviert, nach dessen Ablauf automatisch alle Ladungen hochgehen.?
      Kerman stieg über die Leichen der Techniker, die ihnen im Weg gewesen waren. ?Rückzug? befahl er über Funk ?das Gebäude kommt gleich runter.?
      Crunk folgte ihm, nun da sein Rucksack halb leer war, um einiges schneller.
      ich glaub sie kommen raus aber draußen kommt der dämonenobermacker von den night lords, und kerman verpasst ihm mitm könig ne gesichtsoperation *hehe*

      DROGEN GEBT MIR DROGEN, ABER NUR DAS HARTE ZEUG WIE IMPERIALER SCHWACHSINN ^^


      wie stehts denn eigentlich mit der kerman mini ?
      Im Stiegenhaus angekommen lies Kerman Crunk den Vortritt und drückte den Knopf auf der Fernbedienung. Die Timer an den Sprengladungen erwachten zum Leben und zeigten mit blinkenden roten Dioden an, wie lange es noch bis zur Explosion dauern würde.
      ?In fünf Minuten in der Empfangshalle. Wer nicht erscheint wird für tot erklärt? sprach Kerman in sein Mikro.
      ?Hier Val, Erdgeschoss ist gesäubert. Beginnen mit dem Rückzug.?
      ?Thiernus hier. Wir haben das Kontrollzentrum gesäubert und sind bereits wieder in der Empfangshalle. Es ist aber Besuch unterwegs, er wird gleich eintreffen.?
      Immer zwei Stufen auf einmal nehmend rannte Taranis die Treppe nach oben. ?Wie viele Besucher??
      ?Ich sehe eine Chimäre auf der Straße. Wer auch immer das Fahrzeug fährt scheint Angst vor der Dunkelheit zu haben. Selbst den Suchscheinwerfer haben sie aufgedreht. Maximal eine halbe Meile von uns entfernt.?
      Crunk hielt ihm die Tür auf und folgte ihm in die Vorhalle. Leicht verwirrt blickte sich Kerman um. Von den beiden Marines konnte er nichts sehen. ?Wo sind Sie, Thiernus??
      ?Oben im Büro des Chefs. Von hier aus kann ich die Straße und den Platz vor dem Umspannwerk gut im Auge behalten.?
      ?Können Sie neben der einzelnen Chimäre noch etwas erkennen??
      ?Nein, Herr Hauptmann, sonst niemanden.?
      ?Verstanden, ich komme rauf. Sie hingegen kommen sofort runter in die Halle. Einzelheiten später.? Er drehte sich zu Sören um und sagte: ?Her mit dem Werfer. Sobald die Rakete den Panzer erledigt hat kümmert Euch um die Besatzung.?
      ?Aye Sir? meinte Sören und reichte ihm den Raketenwerfer.
      Eine halbe Minute später begegneten sich Kerman und Thiernus im Treppenhaus. ?Ich mach den Panzer, Sie und die anderen die Soldaten.? Der Novamarine nickten knapp und polterte die Treppe nach unten, dicht gefolgt von seinem Ordensbruder. Der Hauptmann rammte die Tür mit seiner Schulter auf und stürmte ans Fenster. Die Chimäre hielt gerade auf dem Platz vor dem Gebäude, mit der Rückseite zu ihm. Die Tür schwang auf und die Soldaten stürmten ins Freie. Einer fing an, auf die Leichen zu zeigen, was Kerman dazu veranlasste, den Werfer zu schultern und zu zielen. Er zielte sorgfältig und schoss die Rakete durch das geschlossene Fenster auf den Schützenpanzer ab. Verzweifelt sprangen ein paar Soldaten zur Seite, als die Rakete heran flog, die schwache Deckenpanzerung des Passagierraums durchschlug und das Fahrzeug zerriss. Thiernus und die anderen stürmten nach der Explosion aus der Tür nach draußen und eröffneten das Feuer auf die wenigen verbliebenen Soldaten. Nachdem der letzte zu Boden gegangen war musterte Logan zufrieden die bisherige Arbeit. ?Ja, für ihren Verrat werden sie noch teuer bezahlen? meinte er.
      Thiernus wechselte das Magazin seines Bolters bevor er fragte ?Wo bleibt der Hauptmann??
      Dieser nahm gerade etwas Anlauf für seinen Sprung. Er preschte los und sprang genau so, wie er es auf Lackan XV gemacht hatte, kerzengerade aus dem Fenster, drehte sich einmal in der Luft und kam mit den Füßen zuerst auf dem Boden an. Durch die Wucht des Falles gaben seine Knie nach, doch die Servorüstung lies ihn auch diesen Sprung ohne Blessuren überstehen. Er schenkte seinem Trupp ein wölfisches Lächeln bevor er an dem rauchenden Wrack vorbei rannte. Die anderen folgten ihm so schnell sie konnten, niemand wollte in der Nähe sein, wenn die Ladungen hoch gingen. Erst vier Häuser weiter blieb Kerman stehen und wartete auf die anderen.
      ?Wie knapp waren wir dran?? wollte Sören wissen.
      ?Ohne auf die Uhr zu sehen? meinte Taranis ?würd ich sagen, noch zwei Minuten. Aber wir wollen ja alle relativ weit weg sein, wenn?s knallt.?
      ?Da geb ich Ihnen Recht, Hauptmann? sagte Thiernus. ?Was steht als nächstes auf unserer Liste??
      ?Das wird Euch gefallen. Als nächstes säubern wir? er machte eine theatralische Pause ?die hiesige Kathedrale.?
      ?Wie bitte?? fragte Val ungläubig ?wir sollen die Kirche in die Luft jagen??
      ?Hört mal, die Kultisten sprachen doch bisher immer von ihrem Propheten, wer auch immer das ist. Normalerweise schwingen diese selbsternannten Heiligen irgendwelche großen Reden, am liebsten von einer Kanzel aus, damit ihnen die Leute leichter glauben.?
      ?Ein Ketzerkardinal? warf Logan ein.
      ?Ja, aber das wäre dann Sache des Ordo Haereticus, ein solches Individuum auszumerzen? meinte Thiernus.
      ?Was uns zu dem Problem bringt, dass momentan wir die einzigen loyalen Streitkräfte auf diesem Planeten sind. Sollte der Prophet wirklich dort sein, wäre das unsere Chance! Ohne ihn wird sich der Kult bald selbst auffressen und zerfallen, was uns nur dienlich ist.?
      Kerman zuckte die Schultern. ?Wir können nur gewinnen. Selbst wenn der Prophet nicht da ist können wir ihm immer noch eines seiner wichtigsten Symbole nehmen, die Kathedrale.?
      ?Gut, wo müssen wir lang gehen??
      Die Zerstörung des Umspannwerkes verlief ansonsten recht unspektakulär. Durch die dicken Mauern und die geringe Anzahl an Ladungen war außen nur ein dumpfes Knallen zu hören. Das anschließende Ächzen und Stöhnen der Metallstreben und Mauern hingegen war um einiges lauter, und schon bald brachen die Mauern unter dem Druck zusammen. Das Haus stürzte in sich zusammen, alles, was sich im Inneren befand wurde zusammengedrückt und zerquetscht.

      Nach einer halben Stunde durch verschiedene Gassen, um möglichst unentdeckt zu bleiben erreichte Kermans Trupp den Kathedralenplatz. In der Mitte hatte einst die Statue eines großen imperialen Helden gestanden. Nun war sie eine Missgeburt, der man die Hände abgesägt hatte, der Kopf war durch etwas Heißes halb geschmolzen, und an vielen Stellen hatte man mit Äxten und Hämmern auf sie eingeschlagen. Taranis nahm das Scharfschützengewehr vom Rücken und suchte den Platz nach potentiellen Zielen ab. Im Schatten der Statue konnte er eine Bewegung erkennen und zielte genauer. Eine Person in einer schwarzen Uniform mit mehreren imperialen Abzeichen schleppte gerade eine leblose Gestalt so nahe es ging an die Statue, während zwei Männer in marineblauer Uniform und Schrotflinten ihm Rückendeckung gaben. ?Ich glaubs nicht? murmelte Kerman und setzte das Gewehr ab.
      ?Was ist los?? meinte Thiernus und nahm ihm das Gewehr aus der Hand. Auch er staunte nicht schlecht, als er die Gestalten erkannte. ?Ist das nicht der Schiffskommissar der Diener??
      ?Ja, aber eigentlich hätte Duncan an Bord der Diener sein müssen, als sie explodierte.? Er nahm sich sein Gewehr wieder und zielte auf den Kommissar. ?Was solls, ich bereinige das mal.?
      ?Sind Sie übergeschnappt?? herrsche ihn Thiernus an und drückte das Gewehr nach unten. ?Wir reden hier von einem imperialen Kommissar, Herr Hauptmann!?
      ?Sie haben ja so recht? antwortete Kerman und drehte sich halb um. ?Sören, her mit dem Raketenwerfer.?