Imperialer Schwachsinn (von jemaden mit zuviel Freizeit)
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Ich hab bereits die ersten 50 Seiten an den Knaben von GW Deutschland geschickt, der ua. für die Bewerbungsgespräche in Wien zuständig war. Er hat sich erstmal für die 'kurze' Geschichte bedankt und gesagt, er würde sie sich durchlesen. Mal sehen, ob er noch dieses Jahr antwortet ...
?Ihr habt was?!? Außer sich vor Zorn brüllte der Prophet seine Untergebenen an.
Aufgeregt marschierte er vor seinem Schreibtisch auf und ab.
?Wie konntet Ihr nur verlieren? Sie liefen auf offener Straße, ohne Deckung, mit nur wenigen Fahrzeugen. Ihr hattet die notwendigen Waffen, nichts hätte Euch davon abhalten können, diese Marionetten zu zerschlagen. Also, was ist schiefgelaufen?!?
Einer seiner Ratgeber duckte sich, aber der Leutnant, der den Imperialen Adler auf seiner Rüstung bereits gegen das Symbol des Propheten, eine achtstrahlige Sonne, ausgetauscht hatte, hielt seiner Wut stand. ?Wir haben nur einen unbedeutenden Rückschlag erlitten, Herr. Wenn die Sentinels und Chimären wie abgesprochen den Feinden in den Rücken gefallen wären, hätten die Novamarines nicht die Werferstellung in ihrem Rücken ausschalten können. Und das Versagen der ach so kampfkräftigen Piloten war mehr als offensichtlich. Die beiden Kriegsschiffe da oben haben bereits den Rat zu Terra vor uns gewarnt, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie noch mehr Marionetten hier her schicken. Durch das Bombardement auf die Kaserne haben wir zusätzliche Verluste erlitten, aber jetzt folgt der Häuserkampf. Und da werden wir siegreich sein. Wir kennen unsere Straßen besser als die Eindringlinge, und die Kriegsschiffe können sich nicht mehr einmischen, ohne ihre eigenen Bodentruppen zu gefährden. Wir werden sie niederringen, langsam und qualvoll, damit sie lernen, was wahre Schmerzen sind.?
Der Prophet blickte ihn nachdenklich an und wippte auf seinen Füßen hin und her. Die Straßen waren den einheimischen Soldat wohl bekannt, und er hatte noch über eintausend Freiwillige und Kultisten neben den über vierhundert übergelaufenen Soldaten. Mit dieser Streitmacht würde er schon mit den wenigen Überlebenden fertig werden. Außerdem waren seine Schüler bereits in den anderen Städten unterwegs und gaben den dortigen Kulten das Zeichen zum Aufstand. Bald würde es niemanden mehr geben, der den marionettenhaften Soldaten von Diabara oder gar den ketzerischen Novamarines helfen würde. Alle Menschen würden ihm folgen, und unter seiner Anleitung würden sie von Meralos aus die Wahrheit in der ganzen Galaxie verbreiten. Er riss sich zusammen. Erst musste er diesen Planeten unter seine Kontrolle bringen, danach würde er immer noch genug Gelegenheit bekommen, den Hohen Rat zu stürzen. Er dachte ein paar Sekunden nach, während ihn seine Untergebenen ehrfürchtig beobachteten. Bevor er sich an sie wendete straffte er sich noch einmal und strich seine Robe glatt. ?Nun gut, so lauschet meine Worten, meine Kinder. Unsere Brüder und Schwestern in den anderen Städten werden sich unserer Sache bald anschließen. Und wenn wir erst die wenigen Soldaten von außerhalb ausgelöscht haben, wird dieser Planet frei von den vergiftenden Lügen der Marionettenherscher sein. Dann, und nur dann werden wir in der Lage sein, die Wahrheit nach außen zu bringen. Also müssen die Marionetten sterben.? Er hieb mit der Faust auf den Tisch. ?Nehmt alles, was wir noch an Truppen und Maschinen haben, und bereitet diesen kümmerlichen Hochstaplern einen tödlichen Empfang. Nicht einer soll unseren schönen Planeten wieder lebendig verlassen, habt Ihr mich verstanden?? Er blickte seine Ratgeber der Reihe nach an. Diese nickten nur oder nahmen Haltung an.
?Mein Herr, für den Kampf gegen die Marines brauchen wir aber mehr Sentinels. Nur mit ihren Laserkanonen können wir ihre verfluchten Landraider zerstören, und auch ihre schwersten Rüstungen werden sie nicht vor unserem Zorn beschützen können.?
?Wo ist das Problem? Packard hat uns ?? ?Verzeiht, wenn ich Euch unterbreche, aber Houston Packard ist bereits tot, Herr.? Derselbe Offizier, der vorhin seiner Wut standgehalten hatte, sagte es ihm.
?Wie kann das sein? Woher sollten sie wissen ? ?? er hielt inne. Von all seinen Vertrauten hatte nur eine die notwendigen Kenntnisse, um die Diabaraner zu warnen und seine Pläne zu überwerfen. ?Wo ist Rayscha??
Die Berater und sonstigen Speichellecker blickten sich verwundert. Sie hatte angegeben, nach Meralos IV zu fahren, um den dortigen Kult aufzurütteln, und seitdem hatte sie niemand mehr gesehen.
?Sucht sie!? donnerte er. ?Tot oder lebendig ist mir egal, Hauptsache ihr schafft sie hierher!? -
Rayscha lehnte sich zurück und steckte die kleine Klinge wieder zurück in die Scheide. Es war ein Kinderspiel gewesen, die anderen Kuriere in eine Valkyrie zu locken, indem sie ihnen eine schnellere Reisemöglichkeit angeboten hatte. Nun lagen sie tot, zerschmettert und verstümmelt hinten im Passagierraum, zusammen mit den beiden Piloten. Sie setzte sich den Helm auf und justierte Kimmriemen und das Head-up Display. Sie würde ungefähr eine halbe Stunde zurück zum Lagerhaus brauchen, wenn sie nicht unterwegs von etwas abgelenkt wurde. Solange die Imperialen Soldaten und die Novamarines sich bedeckt hielten und nicht zu weit in die Stadt vorstoßen würden sollte es eigentlich noch etwas länger ruhig bleiben. Sie dachte wieder über das Feuerwerk auf der Kaserne nach. Das Feuer hatte sie so sehr geblendet, dass sie sich die Augen abdecken musste. Im Kreuzfeuer der beiden Schlachtschiffe waren über zweihundert der verräterischen Soldaten mitsamt ihren Fahrzeugen beinahe verdampft worden. Ob der alte Vickers auch sein Ende gefunden haben mag? Laut den Funksprüchen der Ursupatoren war der Hauptmann festgenommen worden. Sein Ende sollte er in einem groß angelegten Prozess mit anschließender öffentlicher Hinrichtung erhalten, aber seit dem Bombardement hatte man nichts mehr von ihm gehört. Sie hörte auf, über einen alten Mann, der vielleicht schon tot war nach zu denken. Es gab wichtigeres, wie zum Beispiel diejenigen, die noch am Leben waren. Sie hatte einen Zeitplan einzuhalten, und zu ihrer nächsten Verabredung wollte und durfte sie nicht zu spät kommen.
Er drehte den Stuhl hinter dem Schreibtisch um und lies sich hinein fallen. ?Also noch mal von vorne. Wie viele Sentinels laufen hier monatlich vom Band? Laut meinen Informationen beträgt der Ausstoß nur ein Dutzend pro Monat, aber was ich da unten so sehe deutet eher auf das Doppelte hin. Wohin verschwindet der Rest??
Der Vorarbeiter blickte nervös zwischen den bewaffneten Arbeitern und dem Offizier im Stuhl hin und her. ?Ich weiß nicht, in meiner Halle laufen wirklich nur zwölf Stück vom Band, alles präzise Handarbeit, und deshalb dauert es so lange. Noch dazu werden bei uns die Kabinen standardmäßig verkleidet und der Multilaser durch eine schwere Laserkanone ersetzt. Das dauert nun mal.?
?Das reicht mir nicht als Erklärung.? Taranis nahm die Boltpistole aus dem Halfter und lies das Magazin heraus fallen. Er überprüfte das volle Magazin und rammte es zurück in die Waffe. Anschließend zog er den Schlitten ganz nach hinten und blickte wieder den Vorarbeiter an. ?Versuch es noch einmal zu erklären, aber diesmal mit mehr Überzeugung.? Er ließ den Schlitten los, der nach vorne schnellte und einschnappte. Die Pistole war nun durchgeladen, und sowohl Kerman als auch der Vorarbeiter wussten es. ?Bei allen Heiligen, ich schwöre, wir liefern wirklich nur ein Dutzend im Monat. Wohin die anderen 5 Hallen liefern weiß ich nicht, das betrifft mich auch nicht.?
Der Hauptmann hob die Hand. ?Fünf Hallen sagst du? Ich kann aber nur vier von hier aus sehen. Wo ist die fünfte??
?Unterirdisch, unter den anderen. So ist sie besser vor Bomben und anderen Angriffen geschützt. Bitte, ich wusste nichts von diesem Kult.? Flehend rang er die Hände und blickte verzweifelt um sich. ?Wo sind die vom letzten Monat??
?In Lagerhalle I, Herr Hauptmann. Sie müssen noch lackiert und mit Munition versehen werden.?
Kerman überlegte, wie er nun weiter vorgehen sollte. Der Werkschutz war nicht von den Kultisten unterwandert worden, womit er fünfzig weitere Bewaffnete hatte. Auch waren mehrere hundert Zivilisten evakuiert worden, um nicht im Kreuzfeuer einen sinnlosen Tod zu finden. Was hingegen die Fabrikarbeiter betraf, konnte er sich nicht sicher sein, wem ihre Loyalität gehörte. Der selbsternannte Prophet hatte den halben Führungsstab der Fabrik unter seiner Kontrolle gehabt, bevor die beiden Todeskultistinnen sie besucht hatten. Scheinbar war er davon ausgegangen, dass die Arbeiter einfach weiterhin ihren Vorgesetzten folgen würden. Aber durch das Chaos, das sich auf Meralos auszubreiten begann, und das Fehlen seiner Leute hatte es Krawalle unter den Arbeitern gegeben, die Kerman schnell und blutig geschlichtet hatte. Wer auch immer sich zur achtseitigen Sonne, dem Symbol des Propheten bekannte, wurde als Verräter und Ketzer hingerichtet. Damit machte er sich nicht gerade bei den Freunden und Familien der Ketzer beliebt, aber das war sein geringstes Problem. Er hatte nicht genug Männer, also musste er das anderweitig kompensieren. Warum nicht ein Dutzend Sentinels mit Multilasern und Maschinenkanonen requirieren? Damit hätte er eine schlagkräftige Eingreiftruppe, die um einiges besser gepanzert war als die gewöhnlichen Soldaten. Zumindest müssen sie sich nicht vor den Lasergewehren fürchten.
Sein Funkgerät knackte, als sich eines der Spähteams meldete, die er rund um das Fabrikgelände verteilt hatte. ?Was gibt?s?? -
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?Sir, eine große Anzahl Menschen marschiert von Osten auf das Fabrikgelände zu, allesamt bewaffnet und gerüstet. Sie singen sogar, während sie marschieren.?
?Können Sie verstehen, was da gesungen wird?? Kerman stellte sich ans Fenster, konnte aber nichts sehen, da sich mehrere Gebäude zwischen ihm und dem anrückenden Mob befanden.
?Nein, Sir, aber der Anführer der Bande sitzt auf einem Jeep und dirigiert mit einer Hand den Gesang, seine zweite ist in einer Schlaufe, scheint gebrochen zu sein.?
Kerman dachte nach. Wahren die Kultisten schon so unverschämt, am helllichten Tag in einer umkämpften Stadt zu singen und zu marschieren? Sie würden damit geradezu zu einem Angriff einladen. ?Ich schicke euch ein paar Männer, bleibt also vorerst ruhig. Sollten die Jungs stänkern oder Flaggen mit abfälligen Symbolen zeigen gebt Ihr sofort bescheid.?
Er drehte sich um und nickte einem der beiden Soldaten zu. ?Nimm den halben Werkschutz und zwei Trupps und blockiert den östlichen Eingang. Wenn die Bewaffneten sich als Kultisten erweisen sollten, fegt Ihr sie weg. Verstanden?? ?Ja, Sir.? Der Soldat drehte sich am Absatz um und stürme nach draußen.
?Also, wo waren wir gerade?? Kerman wandte sich dem Vorarbeiter zu.
?Wir sprachen gerade von den Sentinels in Lagerhalle 1, die noch lackiert und aufmunitioniert gehören.? Der Mann schien sehr darauf bedacht zu sein, sich als treuer Anhänger des Imperiums zu beweisen.
?Unten steht mein Techniker-Trupp, der Chef der Bande hört auf den Namen Raoul. Bringen Sie ihn und sein Team zu den Sentinels und helfen Sie mit ihren restlichen Leuten bei den notwendigen Vorbereitungen. Die Sentinels müssen in einer halben Stunde einsatzbereit sein. Lackieren ist Zeitverschwendung, das einfache Aufsprühen eines Adlers auf die Front und Seiten der Kabine muss reichen.?
Der Vorarbeiter wollte sich gerade wegdrehen, als er wieder mit seinem Kopf gegen das Lasergewehr stieß. Der Soldat schien keine Eile damit zu haben, den Weg frei zu geben und blickte ihn kalt an. ?Darf ich schon gehen, oder brauchen Sie mich noch?? erkundigte er sich verängstigt.
?Nein, das wäre alles. Soldat? er wandte sich an diesen ?er darf nun raus.? ?Ja Sir.? Er senkte das Gewehr langsam. Nachdem der Vorarbeiter das Büro verlassen hatte holte Kerman seine Boltpistole heraus und überprüfte das Magazin. Nachdem er befriedigt die Waffe in den Holster gesteckt hatte verlies er zusammen mit dem anderen Soldaten das Büro und stellte sich an das Geländer des Laufsteges, von dem aus er die gesamte Lagerhalle überblicken konnte. Zwischen den Maschinen, Materialboxen und Werkbänken standen die wenigen Soldaten, die ihm geblieben waren. Knapp 250 Soldaten, Offiziere und Besatzungsmitglieder hatten an der Parade teilgenommen, und über einhundert hatten bisher den Tod gefunden. Zwar hatte er auf der Diener noch weitere 150 Soldaten, 25 Offiziere und Stabsgefreite und ein paar weitere Straßenkreuzer, aber nur noch zwei Panzer. Die anderen beiden waren es nicht einmal mehr wert gewesen, ausgeschlachtet zu werden. ?Ich hab gute Nachrichten, Freunde? rief er. Die Soldaten blickten nach oben und warteten auf seine nächsten Worte.
?In einer der Lagerhallen wartet ein Dutzend Sentinels darauf, von uns gegen diese verlausten Chaos-Spinner eingesetzt zu werden. All diejenigen, die während der Grundausbildung mal im Simulator gesessen haben sind herzlich eingeladen, in Lagerhalle I rüber zu gehen und sich dort mit den Mechanikern zu unterhalten. Seid ehrlich zu euch und euren Kameraden und setzt euch nur dann in einen rein, wenn ihr auch wirklich damit umgehen könnt. Denn wie mir mitgeteilt wurde ist eine Ansammlung Bewaffneter auf den Weg hierher. Wir werden also bald was zu tun bekommen, und wir haben hier keine Nachschubsquellen an Soldaten also wird jeder gebraucht. Deshalb schießt gut und passt auf eure Nebenmänner auf. Keine Heldentaten, verstanden??
Die Soldaten machten sich auf, um alles für die Neuankömmlinge vor zu bereiten. Während sich über achtzehn von ihnen darüber stritten, wer denn einen der Sentinels besetzen würde, waren die anderen damit beschäftigt, die Gebäude zu barrikadieren, schwere Waffen in Stellung zu bringen und die wenigen verbliebenen Panzerfahrzeuge in Position zu bringen.
Kerman marschierte auf der Hauptstraße zwischen den Gebäuden und brüllte Anweisungen. ?Nicht so offensichtlich auf den Dächern, verdammt. Nehmt gefälligst etwas zur Deckung, alte Kisten, Fässer, irgendwas halt.? Er blieb stehen und deutete auf einen großen Gastank, der seitlich an einem Gebäude angebracht war. Laut den Anzeigen war er voll gefüllt mit Sauerstoff für die Schweißapparate. ?Dreht die Ventile zu und dann weg damit. Ich will keine Bombe mitten unter meinen Leuten haben, die bei einem Volltreffer explodieren könnte.?
?Jawohl, Sir.? Ein paar Soldaten rannten zu dem Gastank und begannen damit, ihn verladefertig zu machen. Einige andere holten den notwendigen Trojan, um ihn weg zu schaffen.
Sein Funkgerät knackte wieder. -
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Ein kleiner Einblick in den zweiten Handlungsstrang
damit ihr wisst, was ihr versäumt
Die Häuser lagen still vor ihnen. Er gab seinen Männern ein Zeichen und sie liefen weiter geduckt durch die Gärten auf das Zielgebäude zu. Es war eines der ältesten Häuser auf diesem Planeten, gebaut aus den ersten Bäumen, die von den Siedlern gefällt worden waren, nachdem sie Meralos erreicht hatten. Mit der Zeit war es erweitert und renoviert worden, doch der Großteil der Außenfassade war immer noch Holz. ?Sind alle in Stellung??
?Ja, Bruder, wir sind bereit.?
In diesem Haus lebte angeblich Dunsten Packard, der Ratsvorsitzende. Laut den Informationen, die die Novamarines bisher von den evakuierten Zivilisten erhalten hatten, war Packard der unumstrittene Herr über Meralos Wirtschaft gewesen. Aber seit der Aufstand ausgebrochen war hatte ihn niemand mehr gesehen. Die ganze Wohngegend war bereits evakuiert worden, manche der Häuser waren bereits verlassen gewesen und in so manchen hatten die Marines Kultgegenstände gefunden. In einem Haus war im Keller sogar ein kleiner Schrein für die verdorbenen Mächte des Warps aufgestellt worden. Sergeant Thiernus hatte persönlich mit dem Flammenwerfer das ketzerische Denkmal in Asche verwandelt. Nun waren sie unterwegs, um andere Personen, die wichtig waren und oder verdächtigt wurden, Teil des Kultes zu sein, auf zu spüren und zu fangen oder zu töten. Ganz oben auf ihrer Liste waren die Ratsmitglieder von Meralos, besonders der Vorsitzende. Bruder Thiernus war damit beauftragt worden, den Vorsitzenden und dessen Familie zu evakuieren, oder im Falle der Korrumpierung zu erlösen. Er gab den Soldaten hinter sich ein Zeichen und sie liefen geduckt an ihm vorbei zur nächsten Häuserecke. So leise, dass man den Wind flüstern hören konnte nahmen die Novamarines Stellung rund um Packards Haus auf, sicherten die Vorder- und Hintertür und warteten auf das Zeichen ihres Anführers. Er wollte gerade das Signal zum Aufbrechen der Tür geben, als ihm seine geschärften Sinne auf ein leises Klicken aufmerksam machten. ?Hört ihr das, Brüder??
?Ja, aber was könnte es sein?? ?Sir, da bewegt sich etwas unter dem Gras. Es könnte sich um eine Springmine handeln.?
?Nein, eine Springmine wäre längst losgesprungen. Ich tippe da eher auf eine Plasmamine, immerhin ist das ein hoch technisierter Planet.?
?Verflucht, das ganze sollte leise von statten gehen. Wo genau bewegt sich etwas?? Sergeant Thiernus drehte sich um und musterte den Rasen genauer. An einer Stelle konnte er ausmachen, wie sich ein kleiner Metallstift aus dem Boden schob. ?Achtung, Sarge, da drüben sind noch ein paar.?
Bruder Thiernus fuhr herum, um sich die anderen Metallstifte an zu sehen, als sie mit ihrer Arbeit begannen.
Die Rasensprenger begannen wie üblich um drei Uhr Nachmittags mit der Arbeit, und die Rüstung eines gewissen Sergeants der Novamarines wurde von dem Staub der letzten Straßenschlacht gereinigt. Wütend vor sich hin murmelnd, dass er an so etwas banales gar nicht gedacht hatte, ging er zur Vordertür des Hauses. Als er davor stand, brüllte er ?Jetzt!? in das Funkgerät und trat die Tür ein. Gleichzeitig brach ein anderer Novamarine die Hintertür mit seiner Schulter auf und stürmte ins Haus. Die anderen folgten den beiden und durchsuchten das Haus nach dem Vorsitzenden.
?Hier ist keiner, Bruder Thiernus. Nur ein paar Reisekoffer stehen hier im Haus herum.?
?Reisekoffer?? Ungläubig blickte er einen der Koffer an, und bemerkte, dass der nächste nur fünf Meter entfernt war. Und der nächste ebenfalls präzise fünf Meter. Als wolle jemand eine Linie mit ihnen ziehen. Eine böse Vorahnung bemächtigte sich seiner. ?Alle raus! Vorwärts, das ist ein Hinterhalt!? Die Marines verließen das Gebäude schneller als sie es betreten hatten, doch nicht alle schafften es rechtzeitig nach draußen. Die Koffer explodierten, als im Haus gegenüber einer der Kultisten den Fernzünder betätigte und das Haus von innen her beinahe zerrissen wurde. Sergeant Thiernus und seine Brüder hinter ihm wurden durch die Druckwelle ein paar Meter weit geschleudert. Selbst durch seine Servorüstung spürte er die Hitze und die Kraft der Explosion, und drei seiner Kameraden vergingen in den Flammen. Er schüttelte den Kopf um die Benommenheit zu vertreiben, als er das Splittern von Glas hörte. In den zwei Häusern, die ihm gegenüber lagen, sah er, wie Männer und Frauen mit den Kolben ihrer Gewehre die Fenster zerschlugen, um auf sie das Feuer eröffnen zu können. Er stieß laut einen Fluch aus und begann zu brüllen. ?Trupp sammeln! Wir werden diese Verräter zermalmen!? Die ersten Laserschüsse zischten an ihm vorbei, als er in die Hocke ging und den Bolter in Anschlag brachte. Laut schreiend eröffnete er seinerseits das Feuer auf die Kultisten und säuberte systematisch die Fenster von Feinden. Er musste sie nicht einmal direkt treffen, um sie auszuschalten. Es reichte, wenn er auf das Fenster und die Wand darunter schoss, die Boltergeschosse hatten genug Punch, um die Wand und den Menschen dahinter zu durchschlagen. Plötzlich bog ein Privatauto auf die Straße zwischen den Häusern ein und beschleunigte direkt auf ihn zu. ?Pah.? Verächtlich spie er aus und richtete den Bolter auf sein neues Ziel. Er feuerte direkt auf den Fahrer, doch nach nur zwei Schuss hörte das kalte Klicken, das typisch für leer gefeuerte Waffen war. Hastig warf er das Magazin aus und wollte gerade ein neues hinein rammen, als der Wagen bereits die Gehsteigkante erreicht hatte und ihn beinahe ansprang.
?Vorsicht!? rief einer seiner Brüder und riss ihn zur Seite. Das Auto verfehlte sie nur knapp und krachte in die brennende Ruine des Hauses.
?Kampfgruppe Tempest, eingreifen!? rief er ins Mikro, als er am Boden lag. Der Bruder, der ihn gerade gerettet hatte reichte ihm die Hand, damit Thiernus aufstehen konnte. Er streckte gerade seinen Arm aus, als ein Laserschuss dem Marine im Kniegelenk einschlug und zu Boden warf. ?Verdammte Häretiker? brüllte der Sergeant und begann diesmal im Liegen zu schießen. Ein lautes Donnern kündete von dem Näherkommen der Landspeeder. Der erste feuerte seinen Typhoon-Raketenwerfer ab und pulverisierte beim ersten Haus die Rückwand. Der zweite Landspeeder deckte mit seinem schweren Bolter die freigelegten Räume ab, bevor beide Landspeeder wieder steil nach oben zogen. Die Kultisten konnten vom inneren der Häuser aus nicht auf die Landspeeder schießen und begannen sich zurück zu ziehen. Sergeant Thiernus sammelte den Rest seines Trupps und erschoss jeden der Häretiker, der es nicht schaffte, sich schnell genug zu entfernen. Ein halbes Dutzend Männer fielen den Boltern zum Opfer.
?Bruder-Captain, die Mission ist fehlgeschlagen, der Vorsitzende ist nicht zu Hause. Entweder ist er ein Mitglied des Kultes oder bereits tot.? ?Ich habe verstanden, Bruder Thiernus. Wie sieht es aus mit Verletzten?? ?Drei meiner Kampfesbrüder kamen durch die Bombe um, und fast alle sind verwundet worden. Aber keine ernsthaften Verletzungen, die ihre Kampfkraft beeinträchtigen würde.?
?Sehr gut, ich schicke euch einen Transporter, die Landspeeder beobachten in der Zwischenzeit die Flüchtenden. Sie werden uns bestimmt zu weiteren Kultisten führen, womit wir dann mehrere gleichzeitig erledigen können.? ?Habe verstanden.? Sergeant Thiernus beendete das Gespräch und half dem Marine auf, der vorhin ihm aufhelfen wollte. Es würde noch etwas dauern, bis die Knieverletzung verheilte, aber auf der anderen Seite konnten sie sowieso gegen nichts vorgehen, das sie noch nicht entdeckt hatten. Es würde also etwas länger dauern. Er ertappte sich bei dem Gedanken, was der vorlaute Hauptmann gerade tun würde. -
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schlagkräftige Schocktruppen sind IMMER gut.
gleich kriegt ihr noch etwas
?Sind die Waffen in Position??
?Aye, Sir. Geladen und feuerbereit. Sollen wir sie von Anfang an mit den schweren Kalibern eindecken, oder erst warten, bis sie etwas näher ran sind??
?Wartet noch ein wenig, ich gehe derweil selbst in Position. Bis ich nicht ausdrücklich den Feuerbefehl gegeben habe, passiert gar nichts, verstanden??
?Jawohl Sir.?
Kerman kletterte die Feuerleite auf einem der Häuser nach oben. Dort waren bereits fünf Soldaten mit ihren Lasergewehren in Stellung gegangen. ?Na, gibt?s was spannendes zu sehen??
?Klugscheißer, was? Wir warten hier bis ?der Soldat blickte nach hinten über die Schulter ? ? oh, Sie sind?s, Chef.? Er grinste verlegen. ?Hab Sie leider nicht an der Stimme erkannt.? ?Stimmt, die Hälfte von euch hört sie ja nur, wenn ich rumbrülle.? Er lächelte zuckersüß zurück. ?Wollen wir uns mal nicht über den korrekten Umgang mit Vorgesetzten unterhalten?? Erbleichend antwortete der Soldat ?Sir, nein Sir.? ?Gut.? Kerman holte das Exitus-Scharfschützengewehr vom Rücken und lud es. ?Wollen doch mal sehen, wer da so selbstgefällig auf uns zu marschiert.? Er legte an und stellte das Zielfernrohr so ein, dass er den Anführer der Meute erkennen konnte. Ungläubig senkte er die Waffe und blickte dann noch einmal durch das Zielfernrohr. Die Leute neben dem Jeep hatten gerade zwei Fahnen entrollt, als er sich den Anführer ansehen wollte. Eines war die Regimentsfahne von Meralos 3. Kompanie, offiziell angeführt von Leutnant Groover, der inzwischen tot war. Das andere zeigte das Symbol der achtzackigen Sonne, die Fahne der Kultisten.
?Das setzt dem ganzen noch die Krone auf.? Verärgert zielte er auf den Fahnenträger der Kultistenflagge, als seine Sicht ein weiteres Mal eingeschränkt wurde. Jemand hatte die Kultfahne mit einer Fackel angezündet, und sie brannte heftig rauchend. Der Fahnenträger der Regimentsfahne hingegen begann seine Fahne zu schwenken, wie als wenn er auf einer Parade die Schaulustigen beeindrucken möchte.
?Abbruch? befahl Taranis, er konnte sich schon denken, wer diesen tollkühnen Mob anführte.
Proteste und Zwischenfragen hallten aus dem Funkgerät, also holte er tief Luft und wiederholte den Befehl. ?Abbrechen, ihr habt schon richtig verstanden! Wir knallen nicht unsere eigenen Verbündeten ab. Da kommt der alte Vickers mit seinen letzten Männern.?
? Tag, Herr Hauptmann? Vickers salutierte nachlässig mit der Linken, während die Rechte in einer Schlaufe lag.
?Sie haben sich ganz schön Zeit gelassen.? Kerman stand stock und steif mitten auf der Straße, links und rechts waren seine Leute nach wie vor in Position und bereit, jederzeit das Feuer zu eröffnen.
?Och, nun kommen Sie schon. Trauen Sie mir denn gar nicht??
Eiskalt erwiderte Kerman:?Nein, hätte ich denn einen Grund dazu??
?Also das trifft mich schon hart. Sicher, es bestimmt nicht leicht für Sie und Ihre Leute, aber was soll ich sagen? Mein Stellvertreter gehört einem aufsässigen Kult an, der einen der Chaosgötter verehrt, dann verschwindet er, der nächste will mich als Verräter festnehmen und desertiert mit der halben Kompanie, und nur mit mehr Glück als Verstand ist es mir gelungen, mich mit ein paar Männern in die Bunker zu retten, als das Bombardement los ging. War allerdings ein beeindruckendes Feuerwerk, das die Diener da vorgeführt hat.?
Kerman ignorierte das Lob und sah sich die Leute an, die den alten Hauptmann begleiteten. Manche von ihnen waren schon länger bei der Armee, andere hatten noch die typischen Weißblechstreifen, andere hingegen liefen in Zivil mit zusammengeschusterten Rüstungen herum.
?Hübsche Truppe, Vickers, was soll das werden? Eine kleine Widerstandsarmee, mit der sie langsam aber sicher die Kultisten niederringen werden?? Seine Worte troffen geradezu vor Sarkasmus.
?Nun passen Sie mal lieber auf? mahnend hob Vickers die gesunde Hand ?wir sind hier immer noch auf meinem Planeten, Sie kleiner Möchtegernoffizier. Ich habe die wenigen gesunden und treuen Soldaten mitgenommen, zusammen mit all den andern, die sich freiwillig dazu bereit erklärten, Meralos von diesen Kultisten zu reinigen. Wir sind nicht viele, aber wir sind bereit, unsere Welt bis zum letzten Blutstropfen gegen diese Irren zu verteidigen, ist das durchgekommen??
?Oh ja, und manche von denen werden sehr schnell den letzten Blutstropfen vergossen haben. Soldat? er deutete auf einen der Rekruten. Dieser trat einen Schritt nach vor zu Kerman. ?Zeig mir deine Waffe.? Dieser zögerte kurz, aber hielt sie Kerman dann mit beiden hin. Taranis ergriff die Waffe in der Mitte und zog daran, um die Grifffestigkeit des Soldaten zu prüfen. Der Soldat sträubte sich und lies die Waffe nicht los, also riss Kerman sie ihm mit der Linken so heftig aus den Händen, das er nach vorne stolperte. Während der Soldat einen Schritt nach vorne stolperte sagte Taranis ?Das ist der Grund? und schlug mit dem rechten Ellbogen in die Magengrube des Soldaten. Dieser krümmte sich, doch bereits auf dem Weg nach unten riss Kerman das rechte Knie hoch und verpasste ihm damit einen Nasenstüber. Als der Soldat dann auf seinen Rücken fiel stellte sich Kerman halb auf ihn und richtete mit der Linken sein eigenes Lasergewehr gegen ihn. ?Zack, nun wärst du tot.? Verächtlich schnaubend lies er die Waffe fallen und ging zurück zu seiner Truppe. Unterwegs rief er über die Schulter ?Auf diesen einfachen Angriff fällt keiner in meiner Mannschaft rein, dafür hab ich gesorgt. Bevor sie also diese Kinder in einen sinnlosen Tod schicken überlegen Sie sich das ganze noch einmal.? An seine eigene Truppe hatte er nur einen Befehl. ?Abrücken! Hier gibt?s nichts mehr zu erledigen.?
?Sir? rief da einer seiner Soldaten und zeigte auf den Horizont.Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Segara“ ()
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übrigens Segara hättest du interesse wenn ich die geschichte mit einem link bissal im netz verbreite als kleine werbeaktion? (Nice one die geschichte hat einfach einen besonderen stil... falls ich mir diese frage erlauben darf was für einen abschluss hast du? das soll eher anerkennend sein da schreibkunst oft auch von der ausbildung abhängt und aber auch von begabung welche du eindeutig besitzt.)Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli. OviD
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Macht ruhig Links in eure Signaturen, um für meine Geschichte Werbung zu machen. :] Ich freu mich immer über Fanpost.
Schulbildung: Abgebrochene HAK, danach Handelsschule. Matura fast in der Abendschule nachgeholt. Dauert noch ein wenig.
Talent ... und viel Fantasie. Ich folge einfach meiner Intuition beim schreiben, und wenn mir irgendwann was einfällt, das dazu passen könnte, pack ich's mit ein. Und hin und wieder bau ich was ein, was ich woanders gesehen habe. -
Original von The_$h0gun
GRILL DIE HÄRETIKER
Hmmm?GRILLZONE - Mein Hobby Blag
Original von JimmyGrill der wiener an sich ist generell sehr tapfer.
Original von Yersinia pestis lol und wo waren sie 1809!! -
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