Imperialer Schwachsinn (von jemaden mit zuviel Freizeit)

      ?Hast du dich um alles gekümmert??
      ?Ja, Meister? hauchte sie, und verneigte sich demütig.
      Der Prophet schien sichtbar erleichtert. ?Alle unsere Männer sind in Position, und warten nur noch auf die Gelegenheit, diese hinterhältigen Barbaren auszulöschen.? Er drehte sich um und blickte Rayscha an. ?Doch was ist mit dem Hauptmann? Hat er die Wahrheit in deinen Worten gehört und ist ihnen gefolgt, oder hat er sich an die alten Lügen geklammert??
      Sie seufzte resignierend und erzählte ihm alles. ?Er wollte nicht hören, und verschloss sich vor der Wahrheit. Aber damit nicht genug, er versuchte umgehend, mich zu exekutieren. Nur durch das selbstlose Opfer Leutnant Groovers konnte ich ihn erledigen.?
      ?Verflucht, gleich zwei gute Leute an einem Tag verloren? polterte er und hieb mit der Faust auf den Tisch. ?Sind die anderen schon informiert worden? Wir müssen gleichzeitig den alten Vickers aus dem Amt befördern und die Bevölkerung in Alarmbereitschaft versetzen. Sobald wir das Feuer auf die Eindringlinge eröffnen, muss die Bevölkerung so schnell wie möglich die Wahrheit erfahren.?
      ?Die Kunde wurde verbreitet, Meister.? Sie blickte ihn noch etwas länger an. ?Soll ich die Wachen um die Talentierten verstärken??
      Er winkte ab. ?Nein, wenn wir noch mehr Leute vor dem Altar versammeln erregen wir bestenfalls die Neugierde der Marines. Wir belassen es vorerst bei den 30 Wachen.?
      ?Wie Ihr befehlt.? Rayscha verneigte sich kurz und wandte sich dann um. Nicht mehr lange, und die Falle würde zuschnappen. Sie konnte es kaum erwarten, ihm das Herz heraus zu reißen.

      ?Sagen Sie mal? begann Taranis ?wie haben Sie die hiesige Kult-Gruppe ausfindig gemacht.?
      Der alte Mann lächelte verlegen. ?Eigentlich war ich auf der Suche nach Informationen über einen gewissen Tau-Kommandanten, aber als ich die Spuren eines Waffenschmuggels weiterverfolgen lies, stieß ich auf dieses Rattennest.?
      ?Reden Sie bitte nicht schlecht über Ratten, Euer Ehren, es sind durchaus nützliche Tiere.?
      Artelles blinzelte überrascht. ?Und welchen Nutzen haben diese Nagetiere denn??
      Kerman schenkte ihm sein unschuldigstes Lächeln ?Sie schmecken besonders lecker über offenem Feuer gebraten. Dazu noch ein Schuss ??
      ?Bah!? Der Inquisitor unterbrach ihn harsch. ?Sie sollen mir keine Rezepte aus alten Tagen erzählen, sondern mich im Kampf gegen die Diener des Propheten unterstützen. Vorerst aber ohne Ihre Truppe zu benachrichtigen. Offiziell sind Sie tot, zumindest für den Kult, der Rest des Planeten weiß es noch nicht.?
      ?Und wann darf ich meine Männer informieren? Vor oder nachdem die schweren Bolter das Feuer auf sie eröffnet haben??
      ?Ich weiß? sprach der Inquisitor ruhig ?dass Sie äußerst ungern das Leben aufrechter Menschen riskieren, doch in diesem Fall ist es wichtiger, dass die Kultisten sich in Sicherheit wähnen, damit wir sie alle auf einen Schlag ausschalten können. Sie wissen selbst, wie das ist. Die Natur der Häresie entspricht einem Baum, und wir müssen sie mit Stiel und Stumpf, Blatt, Ast und Wurzel ausreißen, oder sie wird nur umso verführerischer und stärker wieder erblühen.?
      ?Ich kenne das Uplifting Primer fast auswendig, danke.? Er starrte auf die Grey Knights, die sich zum Gebet versammelt hatten und gemeinsam ihre Lieder sangen und Psalme rezitierten.
      ?Diese Strophe könnte fast von mir sein.?
      ?Welche meinen Sie, Hauptmann??
      ?Ewiger Krieg soll unser Schicksal sein, nur im Kampf sollen wir vergehen. Erinnert mich an Carrov VIII, wo der tägliche Krieg gegen die Orks uns immer wieder zu neuen Höchstleistungen antrieb. Damals erschien es mir fast als Paradies.?
      ?Und warum nur fast?? Neugierig lehnte sich Inquisitor Artelles näher.
      Kerman blickte ihm in die Augen und antwortete ?Der bessere überlebt, der Schwächere stirbt. Nur der Glaube unterscheidet die tumben Orks von uns Menschen, und wir haben am Ende gesiegt. Wenn das also kein Glaubenszeichen ist, weiß ich auch nicht mehr.?
      Artelles wippte ein wenig auf den Zehen und überlebte.
      ?Schade, dass Sie keinerlei psionische Begabung aufweisen.?
      ?Warum dass denn?? ?Mit Ihrer Einstellung und Willensstärke hätten Sie es zum Grey Knight bringen können. Oder wären beim Auswahlprozess gestorben.?
      ?Ich fasse das mal als Kompliment auf.? Kerman fühlte sich leicht unwohl in der Anwesenheit des Inquisitors.
      ?Das sollten Sie? meinte Captain Pilum ?in unseren Orden kommen nur die besten und gläubigsten Psioniker des Imperiums. Und wer den Auswahlprozess übersteht, hat sich als würdig erwiesen, eine dieser alten Aegis-Rüstungen zu tragen, Hauptmann. Nirgends im Imperium werden sie etwas Vergleichbares finden.?
      Taranis musterte den Captain von Kopf bis Fuß, bevor er reagierte.
      Er wandte sich an den Inquisitor mit einer Bitte. ?Krieg ich von Ihren Jungs neben ein paar Bolterschuss noch ein Energieschwert? Ich komme mir jetzt schon ziemlich fehl am Platz vor, und mit einer guten Nahkampfwaffe wäre ich bestimmt eine bessere Hilfe für Sie.?
      Artelles klopfte ihm auf die Schulter. ?Ich werde sehn, was ich tun kann, aber erwarten Sie keine Wunder.?
      ?Achtung!? Ayashima brüllte laut genug, damit jeder auf dem Exerzierplatz sie hören konnte. Die Trupps waren angetreten, und auf Hochglanz polierte Waffen und Rüstungen ließen die Truppe noch ein wenig besser aussehen. Die wenigen Straßenkreuzer, und die 3 Leman Russ ratterten in der Mitte der Kompanie mit.
      ?Alle Gruppen angetreten?? ?Ja, Ma?am. Wir erwarten aber noch auf Hauptmann Kerman, damit er die Parade anführt. Korporal Himmelmann hat extra den Straßenkreuzer modifizieren lassen, um ihn korrekt dar zu stellen.?
      Val schüttelte den Kopf. ?Der Hauptmann wird seit 9 Stunden vermisst, und ich bezweifle, dass er noch rechtzeitig auftauchen wird. Sobald wir dieses Schauspiel hinter uns gebracht haben, werden wir die ganze Stadt nach ihm durchsuchen, aber bis dahin müssen wir ohne ihn auskommen.? Die Sergeants salutierten und begaben sich zu ihren Trupps zurück.
      Pünktlich um 8 Uhr morgens verließ das 1. Diabara die Kaserne und begab sich zum Flughafen, wo sie in Parade-Aufstellung gingen, um sowohl die Novamarines gebührend zu begrüßen, als auch ihren Ruf als Imperiale Soldaten gerecht zu werden.

      ?Sind alle Brüder angetreten??
      ?Ja, Bruder-Captain. Alle vier Trupps sind vollständig angetreten. Sollen wir noch ein paar schwere Waffen mitnehmen, oder reichen unsere geweihten Bolter, um die Einwohner zu beeindrucken??
      Captain Hildur verneinte. ?Wir werden sie durch unsere bloße Anwesenheit beeindrucken. Die schweren Waffen lassen wir hier, aber ein Paar Rhinos und ein Landraider werden als Beweiß unserer Schlagkraft und Mobilität genügen. Bereite alles vor, damit wir pünktlich in einer halben Stunde abfliegen können.?
      ?Wir Ihr befehlt, Captain.? Der Marine drehte sich um und ging zu den Brüdern bei den Fahrzeugen, um alles zu veranlassen. Nach einer halben Stunde verließ dann der Thunderhawk die Bannstrahl und flog auf den Planeten zu. Als Eskorte kam ihm ein Dutzend Thunderbolts der 2. Unbeugsamen Meralos entgegen und geleiteten sie auf den Raumhafen, wo bereits die 1. Kompanie von Diabara auf sie wartete.

      Die Rampen fielen donnernd nach unten, und die Novamarines verließen in perfektem Gleichschritt den Transporter. Angeführt von Captain Hildur und Epistolarius Ambrosius, die von ihrem Kommandotrupp begleitet wurde. Hinter ihnen marschierte der erste Trupp, gefolgt von einem Rhino. Dann folgten die nächsten 2 Trupps, dann wieder ein Rhino, und den Schluss bildete Trupp Gloria, und hinter ihnen der Land Raider, der ein würdiger Abschluss der Parade bildete. Das 1. Diabara marschierte in Einklang vor den Truppen der Novamarines die Straßen entlang, während unzählige Schaulustige sich an den Absperrungen versammelt hatten und den Verteidigern der Menschheit zu jubelten. Um die Menge weiter an zu heizen ließen mehrere Sergeants während des Marschierens ihre Soldaten die verschiedenen Waffenhaltungen durchexerzieren, während die Lautsprecher auf den Straßenkreuzern und Chimären die Marschmusik hinaus brüllten.
      Irgendwo zwischen all den Schaulustigen bewegte sich ein einzelner Mann mit großer Entschlossenheit durch das Menschengewimmel auf sein Ziel zu. Er war mit einem langen Mantel verhüllt, und trug eine große Tasche in der Rechten, während seine Linke in einem Schaumstoffhandschuh von lächerlicher Größe steckte. Zwischen zwei Hochhäusern bog er in die enge Zwischenstraße ein und hielt auf den Seiteneingang eines der beiden Gebäude zu.
      Zwei jugendliche, die selbstgefällig die Straße beobachteten, als wäre es ihr Eigentum versuchten ihn wieder auf die Hauptstraße zu treiben.
      ?Hey, Opa, hast du dich verlaufen? Die Parade ist da hinten.?
      ?Ja Mann, also geh zurück zu den andern Spinnern und guck dir die Trottel der ..? Weiter kam er nicht, als die behandschuhte Linke gegen sein Unterkiefer donnerte und über einen Meter nach hinten schleuderte. Langsam begann sich der Schaumstoff von der Hand zu lösen, und das metallene Gehäuse der Energiefaust kam zum Vorschein. ?Beleidige die Imperiale Armee nicht. Sie ermöglicht es dir, in Ruhe vor den Orks oder dem Chaos zu leben.?
      Kerman blickte den anderen Burschen an, der sich nicht entscheiden konnte, den Angriff auf seinen Freund zu rächen oder sein Heil in der Flucht zu suchen.
      ?Nun heb ihn schon auf und schaff ihn weg? knurrte Taranis. ?Er wird?s überleben, immerhin hatte ich die Faust nicht eingeschaltet. Du hingegen? er deutete mit der vor Energie knisternden Hand auf ihn ?wirst nicht soviel Glück haben.? Hastig kam der Bengel seiner Aufforderung nach und trug seinen Kumpel weg. Erst als sie um die nächste Biegung verschwunden waren atmete Taranis auf. Er lies die Tasche zu Boden fallen und öffnete sie mit der Rechten. Er holte seinen Helm heraus und setzte sich ihn auf, nachdem er den Mantel abgelegt hatte. Nun war er wieder in seiner Dose unterwegs, bereit jedem einen Tritt in den Allerwertesten zu versetzen, der ihm oder seiner Truppe etwas antun wollte.

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      Die Tasche schnallte er sich diesmal auf den Rücken. Er überprüfte das Funkgerät im Helm und versuchte, mit den anderen Teams Kontakt auf zu nehmen. ?Hier Mannix, wie sieht es bei Euch Schwestern aus??
      Die beiden Attentäterinnen hatten vor einem anderen Gebäude Position bezogen, bereit jederzeit zuzuschlagen. ?Wir sind bereit, Mannix. Doch unser Bischof hat noch nicht das Zeichen gegeben.?
      ?Ich pfeife vorerst auf das Zeichen und gehe rein. Ich will so schnell wie möglich diese Stellungen neutralisieren, am besten noch bevor sie die Chance zum Zuschlagen haben.?
      ?Negativ, Mannix, warten Sie auf die Erlaubnis des Bischofs.?
      Im Hintergrund, auf der Hauptstraße fuhr gerade der erste Leman Russ seiner Kompanie vorbei. Kerman konnte und wollte sich nicht länger zurückhalten. Zu viele Leute, die er ausgebildet und kennen gelernt hatte standen auf dem Spiel. Was bedeutete da schon sein eigenes Leben. ?Leckt mich? murmelte er noch ins Mikro, bevor er mit aller Kraft mit der Energiefaust die Tür aus den Angeln schlug.
      Im Inneren des Gebäudes marschierte er an den kleineren Abstellräumen und Büros vorbei in die Haupthalle des Gebäudes. Unterwegs kam ihm ein Sicherheitsbeamter entgegen, der ihn aufforderte, sich zu ergeben. Ohne eine Antwort zu geben eröffnete Kerman mit der Boltpistole das Feuer und traf den Mann an der Schulter. Der Mann krümmte sich am Boden und versuchte die Blutung zu stillen. Taranis ignorierte ihn und marschierte weiter. Als ihm ein zweiter Beamter entgegen kam, änderte er seinen Plan. Diesmal forderte er den Beamten auf, sich zu ergeben, oder erschossen zu werden. Leicht irritiert wollte der Mann nach seinem Schlagstock greifen, doch ein Warnschuss vor die Füße belehrte ihn eines Besseren. Widerwillig führte er Kerman in die Haupthalle, und rief dort den Lift für ihn.
      ?Einsatzzentrale, in welchem Stockwerk befindet sich das Nest??
      Die Einsatzzentrale der Inquisition im Hafen reagierte auf seine Frage und antwortete ?Das erste befindet sich im 5 Stock, das andere auf dem Dach.? ?Habe verstanden, Mannix out.?
      ?Du hast es gehört? sagte er dem Beamten ?wir fahren jetzt in den fünften Stock.?
      ?Was wollen Sie dort? Es ist niemand außer uns im Haus, alle anderen sehen sich die Parade an.? ?Oh, ich bin nicht an den Schaulustigen interessiert, ich jage anderes. Vorwärts? er schubste ihn mit der Pistole an ?in den Lift und dann in den 5.?
      Während der Fahrt schwieg der Beamte und behielt die Hände oben, während Kerman mögliche Angriffsweisen durchging. Als sich die Lifttüren öffneten bedankte er sich freundlich bei dem Sicherheitsbeamten, bevor er ihm in den Magen trat und dann mit der Boltpistole k.o. schlug. Er blickte sich gerade um, um sich einen Überblick über den Bürobereich zu machen, in dem er gelandet war, als Sergeant Ayashimas Trupp, gefolgt von der HQ-Chimäre, auf die Kreuzung gegenüber dem Haus kam.

      Ein begeisterter Fan der Space Marines kletterte gerade über die Barrikade und lief frohlockend auf den Landraider zu. Ein Novamarine wollte ihm gerade in den Weg treten, als der Fan unter seiner Jacke eine Sprengladung hervorholte und auf den Landraider schleuderte. ?Verreckt, Ihr falschen Diener. Lang lebe der Prophet. Der Marine versuchte, die Sprengladung abzufangen, doch sein heroischer Versuch wurde zunichte gemacht, als die Ladung vorzeitig detonierte und ihn in Stücke riss. Die Explosion war stark genug, den Landraider um ein paar Meter zu verschieben, und die Leute schrieen in Panik und Furcht auf und liefen auseinander. Zwar war die Ladung nicht stark genug, die Panzerung des Landraiders zu brechen, doch die seitliche Waffenkuppel mit den Godhammer-Lasercannons wurde in Fetzen gerissen. Sergeant Thiernus Trupp reagierte entsprechend seiner Ausbildung und durchsiebte den Angreifer, bevor er eine weitere Ladung werfen konnte. Doch der Schaden war bereits angerichtet. Die schweren Bolter, die in den verschiedenen Häusern untergebracht worden waren, eröffneten gleichermaßen auf die Soldaten, Marines und Schaulustigen das Feuer und richteten innerhalb der ersten Sekunden ein fürchterliches Blutbad an.
      Ayashima, die direkt vor ihrem Trupp ging, wurde von mehreren Boltergeschossen getroffen, die ohne Probleme ihre Plattenrüstung durchschlugen. Fast ihr gesamter Trupp wurde von der ersten Salve ausgelöscht. Die wenigen Soldaten, die das unglaubliche Glück hatten und nicht getroffen wurden, hasteten hinter die Chimäre in Deckung. ?Sarge, Sarge, können Sie mich hören?? brüllte einer der Soldaten verzweifelt. Doch statt einer Antwort konnte er ihr nur dabei zusehen, wie sie Blut spuckte und langsam daran erstickte. Die Soldaten kamen gar nicht dazu, sich weiter um ihre Anführerin Sorgen zu machen, als die Raketenwerfer das Feuer eröffneten. Von den Dächern aus hatten die Schützen eine breite Auswahl an Zielen, und das Innere der Schützenpanzer bot keine Sicherheit mehr. Auch die Novamarines kamen in Bedrängnis, als mehrere Raketen in ihren Reihen einschlugen und die Marines umher schleuderten. Manche wurden direkt von den verschiedenen Raketen getroffen und wurden ebenso in Stücke gerissen wie der Marine, der den Landraider retten wollte. Der Landraider war das einzige, dem die Raketen scheinbar nichts anhaben konnten, und Trupp Gloria nutzte ihn als Schutzschild, um sich dem Eingang des Gebäudes zu nähern, von dem aus die Häretiker die Marines beharkten. ?Bereit?? Seine Brüder nickten, und daraufhin trat er die Tür ein. Man hatte scheinbar hier besser vorgesorgt als in dem Gebäude, wo Kerman eingedrungen war, denn unten im Foyer warteten zwei weitere schwere Bolter und ein paar Schützen auf die Marines. Die Marines stürmten nach vorne, während sie aus ihren Boltern den Tod auf die Verräter nieder regnen ließen. Von den 8 Marines, die Sergeant Thiernus begleiteten fielen zwei dem feindlichen Feuer zum Opfer, einer durch mehrere Boltergeschosse, die seine Rüstung durchdrangen, ein anderer durch eine Sprenggranate eines Granatwerfers in Stücke gerissen. Doch im Zweikampf hatten die Häretiker keine Chance gegen den rechtschaffenen Zorn der Novamarines. Sergeant Thiernus halbierte fast den ersten mit seinem Kettenschwert, bevor er sich den zweiten Mann am schweren Bolter vornahm. Seine Männer kämpften ohne Gnade, und keiner der Verräter wurde am Leben gelassen.

      Die Soldaten des 1. Diabara hatten in der Zwischenzeit andere Sorgen. Im Gegensatz zu den Marines waren sie nicht durch dicke Rüstungen geschützt, und die wenigen Panzerfahrzeuge, die sie hatten, wurden als Deckung gegen das Feindfeuer verwendet. Sporadisch wurde zurück geschossen, aber die meiste Zeit waren sie damit beschäftigt, ihre Köpfe hinter Säulen, Gebäuden oder Fahrzeugen zu verstecken, um nicht getroffen zu werden. ?Karling, Feuer erwidern. Nimm zuerst die Raketenwerfer!? brüllte Himmelmann, während er hastig am Funkgerät herum schaltete. ?Hier Xenon 1, erbitte Unterstützung, hört Ihr mich? Over.? ?Hier ist die Demütiger Diener, was ist da unten los, Xenon 1?? ?Wir werden beschossen. Habt Ihr verstanden? Beschossen von den Einheimischen, mitten in der Stadt. Wir brauchen dringend Luftunterstützung, um die Dächer von Feinden zu säubern, Over.?
      Kapitän Kirow begutachtete die Situation von oben aus mit den Schiffssensoren und den Hochleistungskameras. Ungläubig betrachtete er den Schusswechsel zwischen den Einheimischen, die bisher als loyale Diener des Imperators gegolten hatten, und den Soldaten des 1. Diabara, die mit den Novamarines nach Meralos gekommen waren. ?Bereitet die Lanzen vor, wir werden diesen Abschaum der Menschheit zeigen, wer die Macht im Universum ist.?
      Während Karling mit dem Multilaser begann, eine der Stellungen unter Feuer zu nehmen, suchte sich Hauptmann Kerman fieberhaft einen Weg durch die Korridore. Ohne genauere Anweisungen und sich blind auf sein Gehör verlassend stürmte er durch die Gänge in Richtung Bolterstellung. Doch statt einer Bolterstellung fand er nur ein leeres Büro, das zwar entsprechend verwüstet aussah, aber völlig leer von Menschen war. ?Einsatzleitung? brüllte er ins Mikro ?in welchem Stockwerk soll sich die Stellung befinden?? Der zuständige Akoluth blätterte hastig durch die Unterlagen, die man ihm gegeben hatte. ?In dem Gebäude, in dem Sie sich momentan aufhalten, sollte es im 5. oder soll das eine Sechs sein? er murmelte etwas vor sich hin ?egal, im 5. oder 6. Stock.? Taranis platzte bei dieser Meldung fast der Kragen. Wenn einer seiner Soldaten sich im Stockwerk geirrt hätte, wäre er von einem Inquisitor standrechtlich erschossen worden, doch in diesem Fall würde er darauf bestehen, dasselbe mit diesem Möchtegern tun zu dürfen. ?Alles klar? meinte er, und nahm seine Tasche vom Rücken.
      Er kramte zwischen all den Spielsachen, die ihm der Inquisitor eingepackt hatte, bis er gefunden hatte, was er suchte. Er nahm die Sprengladung und klebte in der Mitte des Zimmers an die Decke, und stellte den Zeitzünder auf zwanzig Sekunden. Danach schnappte er sich schnell seine Tasche und stürmte aus dem Zimmer. Die Detonation war stark genug, um die Decke zum oberen Stockwerk zu durchbrechen, woraufhin die gesamte Bolterstellung nach unten stürzte. Die Tür, die vor kurzem noch das Büro auf den Korridor hin abgegrenzt hatte wurde den Gang entlang geschleudert. Kerman duckte sich unter der Tür hinweg und nahm mit seiner Boltpistole die Mannschaften der schweren Bolter unter Feuer, als sie sich aus den Trümmern hervor quälten.
      Unten auf der Straße bemerkten mehrere Trupps, wie das Büro explodierte und das Bolterfeuer aus der Stellung darüber endete. Einer der Soldaten reckte seinen rechten Arm nach oben und schüttelte die Faust. ?Verreckt doch alle!? Sein Eifer bekam einen merklichen Dämpfer, als ein Schuss seine rechte Schulter zertrümmerte und ihn zu Boden warf. ?Dummkopf? meinte sein Sergeant ?wieso hast du dich aus der Deckung gewagt.? ?Hey, Sarge, könnten Sie mir nicht lieber helfen?? ?Ach, bist du verletzt?? meinte er sardonisch. ?Sir, wurde an der Schulter getroffen und verwundet. Bitte um Hilfe.? Der Soldat rollte sich wieder in die Deckung und blickte seinen Truppenführer Hilfe suchend an. ?Na komm, gibt schlimmeres? meinte dieser und bot dem Soldaten ein Lho-Stäbchen an. Nur wenige Meter von ihrer Position entfernt schlug gerade eine Rakete im Boden ein und lies Dreck und Asphalt auf die Soldaten regnen. ?Entweder wir überleben das ganze und finden einen Medic, oder eine Rakete trifft uns und wir sind Asche. Also beiß die Zähne zusammen und halt durch.?

      ?Sind wir soweit?? Kapitän Kirow achtete auf jede Bewegung seiner Crew, während in anderen Teilen des Schiffes Leute damit beschäftigt waren, die Lanzenkanonen in Position zu bringen. ?Jawohl, Käptn, Ziel ist eingegeben und Waffen wurden ausgerichtet.? Der Feuerleitoffizier drehte sich um und blickte Kirow direkt an. ?Wir erwarten Ihren Befehl, Käptn.?
      ?Feuer? knurrte der alte Mann und zündete sich seinerseits ein Lho-Stäbchen an.
      Die Kanonen eröffneten das Feuer, und ein leichtes Zittern durchlief das ganze Schiff, als die unglaublichen Energien von den Kanonen ausgespieen wurden. Er beobachtete, wie sich die Energieströme mit rasender Geschwindigkeit dem Planeten näherten und dann dort auftrafen.
      Für die Soldaten am Boden war das Schauspiel noch beeindruckender. Während kaum einer das leise Sirren der herannahenden Laserstrahlen hörte, war der Einschlag für die Soldaten umso imposanter. Dort, wo vor einer Sekunde noch ein Bürogebäude gestanden hatte, von dem aus man mit schweren Boltern und Raketenwerfern sie schwer bedrängt hatte, war innerhalb einer Sekunde fast die gesamte Vorderseite des Gebäudes atomisiert worden. Wie als wenn ein großes Messer sich von oben durch das Haus geschnitten hätte, konnten die Soldaten nun ungehindert in das Innere des Hauses sehen, und verschmorte Kabel und zerrissene Rohre waren in den Wänden erkennbar. Das Feindfeuer war verstummt, und für einen Augenblick herrschte Ruhe auf der Straße.

      ?Prächtig? murmelte Kirow und blies befriedigt Rauchkringel aus.
      ?Sir? meldete sich sein Sensoroffizier ?wir bekommen Gesellschaft.?
      Kirow blickte sich um, konnte aber durch die Sichtluken noch nichts erkennen. ?Wer, und vor allem von wo??
      Der Offizier tippte hastig auf seiner Konsole herum, bevor er antwortete. ?Über ein Dutzend kleinerer Jäger, Sir. Scheinen schwer bewaffnet zu sein, der Signatur nach sind es Thunderbolts. Sie scheinen es auf uns abgesehen zu haben.?
      ?Alarmstufe Rot, alle Stationen auf Gefechtsstand. Wir werden Ihnen zeigen, dass wir zwar ein demütiger, aber keineswegs wehrloser Diener des einen und wahren Gott-Imperators sind. Alle Geschütze Feuer frei auf die Verräter!? ?Aye, Sir!?

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      also die manschaft verdient eine auserordentliche belobigung für ihre zielgenauigkeit. ;)

      immer weiter so

      BTL
      Xun
      Ordnung des verstandenen Chaos, Chaos der unverstandenen Ordnung.

      8000P+ SM Lightning Wariors, 2500+ IMP Kalis7 PVS

      X-Wing, Recon RPG
      Uncharted Seas [ID], Dystopian Wars [PE]
      BFG, Necromunda, Crimson Skies, EVE CCG, SW-Armada

      Erzfeind von Uhr und Zeitplänen
      Member WOW

      Meine Truppen

      Suche/Biete
      Doch nur für einen Augenblick schienen die Soldaten aufatmen zu können. Bald ertönte wieder feindliches Feuer von oben, als die letzten beiden Raketenwerfer wieder ihre Arbeit aufnahmen. Nun wagten sich auch die anderen Häretiker hervor. Von hinter den beiden Gebäuden, direkt auf die Diabaraner zu marschierend, kamen mehrere Trupps Infanterie der einheimischen Streitkräfte. Unterstützt wurden sie von mehreren Kultisten, die es nun wagten, sich öffentlich in ihren Kutten, behangen mit ketzerischem Tand, geschmückt mit blasphemischen Runen, zu zeigen. ?Xenon 3 und 4, sofort nach vorne, wir müssen eine feste Mauer bilden.? Himmelmann gab Fernandos das Zeichen zum Vormarsch und öffnete die Luke, um die heranströmenden Kultisten und Verräter mit dem Sturmbolter zu beschießen. Die beiden anderen Chimären folgten und stellten sich links und rechts von Himmelmanns Chimäre auf, und die nachrückenden Soldaten nutzten die Fahrzeuge als Deckung, um selber auf die Feinde zu schießen. Die anrückenden Gestalten hatten mehrere schwere Waffen bei sich, Granatwerfer, Raketenwerfer und schwere Bolter. Diesmal boten die Chimären zwar ausreichend Schutz gegen die Geschosse, aber einer Sprengrakete würde die Frontpanzerung einer Chimäre nie standhalten. ?Wo bleiben die Panzer?? fluchte einer der Soldaten. ?Zwei sind vollständig ausgefallen? meldete einer der Soldaten von weiter hinten. ?Der dritte hängt gerade fest und kommt nicht weiter.? Dann musste er sich auch schon wieder ducken, als die Kultisten das Feuer eröffneten. Die Boltergeschosse prallten funken sprühend an den Frontplatten der Chimären ab, während die Turmbesatzungen ihrerseits keine Probleme damit hatten, mit ihren Multilasern und schweren Boltern die Kultisten zu zerpflücken. ?Konzentriert das Feuer auf die Raketenwerfer, alle anderen sind unwichtig.?
      Wie um seine Worte Lügen zu strafen stürmte einer der Kultisten auf die Chimären zu. Unter seiner Jacke waren klar mehrere Packungen Sprengstoff zu erkennen, mit denen er unter Einsatz seines Lebens die Diener des Imperators vernichten wollte. Er schaffte nicht einmal die halbe Strecke über die Kreuzung, bevor mehrere Soldaten ihn mit ihren Lasergewehren erschossen hatten.

      Sergeant Thiernus und sein Trupp hatten nach der Schießerei in der kleinen Halle keine Probleme mehr, auf das Dach zu gelangen und die 4 Soldaten, die die Raketenwerfer gegen seine Brüder einsetzten, zu erschießen. Erfreut über seinen Erfolg, aber erbost über die Maßlosigkeit der Kultisten gab er Captain Hildur über Funk bescheit.
      Während sich die Marines bereits um das Problem in ihrem Rücken gekümmert hatten, wurde es nun langsam brenzlig für die Soldaten vor ihnen. Wohl wissend, dass sie die Soldaten noch brauchen würden, befahl Captain Hildur seinen Trupps, die Soldaten von Diabara zu unterstützen, um die Verluste so gering wie möglich zu halten.
      ?Bruder Siernus, kümmere dich um den letzten Panzer der Imperialen Armee.? Der angesprochene Marine, der mehrere Jahre auf Mars ausgebildet geworden war und die feuerroten Servoharnisch eines Techmarines trug, war gerade damit beschäftigt, den Maschinengeist des Landraiders zu beschwichtigen, als Captain Hildur ihm den Auftrag gab. Er nickte nur stumm, packte seine Hellebarde und marschierte nach vorne. Er ignorierte einfach das Feindfeuer und hielt auf den letzten intakten Leman Russ zu, der mit einer gerissenen Kette stehen geblieben war, während die Mannschaft fieberhaft damit beschäftigt war, mit dem Geschütz auf die anrückenden Gegner zu zielen. ?Haltet still? befahl er und begann, das Fahrzeug der Imperialen mit dem Segen des Omnissiah zu pflegen. Die Servoarme seiner Rüstungen arbeiteten in der Zwischenzeit autonom und begannen, die gerissene Kette wieder zu kitten. Als er den Segenspruch beendet hatte stellten die Arme ihre Arbeit ein, und stolz betrachtete er den wieder fahrfähigen Panzer.
      ?Ausgezeichnet? meinte Hildur. ?Und nun: Auf sie, meine Brüder, lasst keines dieser unwürdigen Tiere am Leben. Vorwärts!?
      ?Bruder-Captain, soll ich unsere Brüder zur Unterstützung rufen? erkundigte sich Sergeant Hispola. Er hatte die Ehre erhalten, einen Teleport-Peilsender bei sich tragen zu dürfen.
      Während Hildur noch überlegte antwortete Ambrosius für ihn. ?Tu es, wir brauchen ihre Kampfkraft und Erfahrung, um mit diesen Verrätern so schnell wie möglich fertig zu werden.?
      ?Wir Ihr befiehlt, Bruder.? Sergeant Hispola kniete sich nieder und stellte den Sender auf den Boden. Er aktivierte ihn und trat dann zur Seite. Die anderen Brüder an Bord der Heiligen Bannstrahl hatten den Aufstand schon mitbekommen, und die altgedienten Brüder in den taktischen Cybotrüstungen standen schon bereit, auf den Befehl ihres Captains hin Tod und Vernichtung über all diejenigen zu bringen, die gegen das Imperium standen.
      ?Warum hast du ihm den Befehl gegeben?? Vorwurfs blickte Hildur seinen Bruder an, der sich wieder der Front des Kampfes zugewandt hatte.
      ?Die Soldaten werden bereits schwer bedrängt, und ohne die Hilfe unserer Brüder wird es sogar mit uns an ihrer Seite schwer werden, diesen Kampf zu unseren Gunsten zu entscheiden.? Das laute Donnern, als der einzige Panzer des 1. Diabara mit seinem Geschütz das Feuer auf die Kultisten eröffnete, unterbrach ihre Unterhaltung.
      Das Geschoss lies den Boden erzittern, als es hinter den Reihen der Aufständischen einschlug, und Schutt und Gestein herumstoben lies. ?Wir werden hier nicht mehr lange ohne Unterstützung aushalten können. Sieh nur.? Er deutete auf die Straße, wo sich sogar ein paar Chimären der Einheimischen auf den Weg zu ihnen befanden. ?Die hiesige Garnison scheint unter der Kontrolle der Kultisten zu stehen, was soll nur aus den wenigen aufrechten Menschen hier werden, wenn wir hier besiegt werden?? ?Besser tot als ein Leben in Sünde.? Captain Hildur schüttelte den Kopf, ohne weitere Unterstützung sah es schlecht aus, spätestens, wenn die Aufständischen mit eigenen Panzern anrückten würde es eng werden. Die Luft erfüllte sich hinter ihm mit dem bekannten elektrischen Knistern, als der erste Trupp der Terminatoren eintraf. Ausgestattet mit den tödlichsten Waffen, die den Fußtruppen des Adeptus Astartes zur Verfügung standen und mit den heiligen Terminator-Rüstungen gewappnet, waren sie die schlagkräftigste Truppe, die ihr Captain im Moment hatte. ?Vorwärts meine Brüder, lasst uns diese Verräter zurück in die Hölle schicken, aus der sie sich gewunden haben.?

      Im All weiter oben spieen die Geschütze der beiden Raumschiffe ihren tödlichen Atem auf die heranrasenden Jäger. Vor allem der Angriffskreuzer der Novamarines, der ja als schnelles Eingreif- und Unterdrückungsschiff konzipiert war, löschte fast drei viertel der anrückenden Jäger aus. Doch auch die Diener erzielte Erfolge, während die meisten Schüsse der Kultisten nicht einmal ihr Ziel erreichten. Die wenigen Treffer, die die beiden Großkampfschiffe einstecken mussten, waren lächerliche Nadelstiche, die ihnen nicht einmal wirklich wehtaten.
      ?Waren das schon alle?? Herausfordernd stemmte sich Kapitän Kirow die Hände in die Hüfte und lachte laut. ?Feuerleitoffizier? schnappte er ?such ein ordentliches Ziel. Dieses kleine Gefecht hat meinen Kampfesgeist geweckt, und erst nachdem ich über hundert dieser Ketzer vernichtet habe, gibt er Ruhe.?
      Der Feuerleitoffizier suchte hastig nach einem Ziel, und hatte auch gleich eines gefunden.
      ?Was wäre mit der hiesigen Kaserne, Sir?? Er drehte sich um und blickte Kirow fragend an. ?Dort ist gerade ein ziemliches Gedränge, und man versucht gerade, mehrere gepanzerte Fahrzeuge einsatzbereit zu machen.?
      Kirow grinste und klemmte sich wieder sein Lho-Stäbchen zwischen die Lippen. ?Alle Kanonen Feuer Frei, lasst die Hunde in reinigendem Licht verbrennen!? ?Aye Sir. Alle Kanonen Feuer frei.? Wieder mühten sich hunderte Menschen im Bauch des Schiffes damit ab, die Waffen auf das neue Ziel aus zu richten und die Energieversorgung zu gewährleisten.
      FEUER! FEUER! FEUER!


      Ich liebe es wenn Schlachtschiffe mal der meinung sind sich ein bisschen einmischen zu müssen. :] :] :]

      BTL
      Xun
      Ordnung des verstandenen Chaos, Chaos der unverstandenen Ordnung.

      8000P+ SM Lightning Wariors, 2500+ IMP Kalis7 PVS

      X-Wing, Recon RPG
      Uncharted Seas [ID], Dystopian Wars [PE]
      BFG, Necromunda, Crimson Skies, EVE CCG, SW-Armada

      Erzfeind von Uhr und Zeitplänen
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      Kerman hatte endlich das Dach erreicht, und konnte die vier Männer sehen, die mit zwei Raketenwerfern Tod und Vernichtung auf seine Männer spieen. Doch anstatt sie zu erschießen oder im Nahkampf zu erschlagen wählte er eine andere Methode. Da seine Männer brav Widerstand leisteten und das Feuer beherzt erwiderten, musste er davon ausgehen, dass sie früher oder später mit schweren Kalibern dieses Dach bestreichen würden. Imperatorseidank war ich nicht im anderen Haus dachte er. Der Einsatz der Lanzengeschütze hatte ihn schwer beeindruckt. Er nahm die Tasche vom Rücken und holte ein Paar Sprenggranaten heraus. Er kniete sich nieder, legte eine Granate vor sich hin, und zog den Stift der ersten, bevor er sie warf. Dann nahm er die andere und warf sie ebenfalls zu den Verrätern. Einer der Soldaten wunderte sich gerade über die kleine metallene Kugel, die auf einmal neben ihm lag, aber bevor er seine Kameraden warnen konnte, explodierte die erste, gefolgt von der zweiten. Auch die Soldaten des 1. Diabara bekamen die Explosionen auf dem Dach mit, und jubelten, als das Feindfeuer von dort oben verstummt war. Nun mussten sie sich nur noch mit den Gegnern vor sich herum ärgern. Diese erhielten jedoch Unterstützung von vier eigenen Chimären, aus denen weitere Soldaten traten, bewaffnet mit Lasergewehren, Granatwerfern und auch ein paar schweren Waffen. Die Soldaten von Diabara wurden von den Novamarines unterstützt, und zwei Trupps in Terminator-Rüstungen, wild mit ihren Sturmkanonen den Gegner beharkend, stürmten an den Chimären vorbei und deckten die Infanteristen mit einem tödlichen Kugelhagel ein. Hauptmann Kerman wollte bereits eine Überraschung für die Häretiker vorbereiten, als ihm einfiel, dass er momentan genauso verwundbar war wie die Raketenwerfer vor ihm. Mit ein paar altbekannten Handgriffen befestigte er seine vorletzte Sprengladung an der Tür, bereit alles und jeden in Stücke zu reißen, der durch die Tür kam. Freudig lächelnd ging er zurück zur Dachkante, um einen Blick nach unten zu werfen.

      ?Käptn? meldete sich sein Kommunikationsoffizier ?die Heiliger Bannstrahl bereitet ebenfalls ihre Waffen vor, um die aufständische Kaserne dem Erdboden gleich zu machen. Sollen wir unsere Feuerkraft kombinieren, oder nach eigenem Gutdünken feuern??
      Sergej Kirow zog andächtig an seinem Stäbchen und lies seinen Gedanken für einen Augenblick freien Lauf, bevor er antwortete. Was sein Gehirn gerade ausgebrütet hatte, würde den Marines bestimmt gefallen. ?Sag Ihnen, wir werden von Norden her beginnen alles einzubomben, und sie sollen vom Süden beginnen. Wir nehmen sie in die Zange, und sie werden zwischen zwei Wänden aus purem, reinigenden Feuers zu Asche zerblasen.?
      ?Aye, Aye Sir?
      ?Und dann feuert mit allem was wir haben, Lanzen, Meltertorpedos, Magmabomben ?das komplette Arsenal halt.?
      ?Ja, Sir!?

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      Captain Hildur lachte begeistert, als er mit seiner Garde hinter dem Panzer nach vorne ging. Die Chimären hatten bereits zwischen den beiden Hochhäusern eine provisorische Grenze errichten, und die Soldaten trugen Trümmer und Schutt zusammen, um die ganze Straße ab zu sperren. Auf den anderen 3 Straßen hatten sich inzwischen über einhundert Aufständische und mehrere Gruppen von Soldaten eingefunden, mit schweren Boltern, Raketenwerfern, Lasergewehren und Granatwerfern ausgestattet. Die Terminatoren hatten sich vor den Chimären postiert und hielten die feindlichen Truppen zurück, doch die vier Chimären der Einheimischen hatten bisher Stand gehalten. Und es war bereits weitere Verstärkung unterwegs. Funken sprühten, als die Geschosse der Sturmkanonen an den Panzerplatten der Chimären abprallten, Laserschüsse fegten zwischen den Barrikaden hin und her, und das Donnern des Panzergeschützes hallte zwischen den Häusern. Hauptmann Kerman nahm die Tasche, legte die Energiefaust zur Seite und holte das letzte Geschenk des Inquisitors heraus. Das Gewehr war eine Spezialanfertigung, wie alle anderen Gewehre dieser Serie auch. Schon früher hatten Kugeln aus solchen Gewehren ganze Kriege verändert oder im Keim erstickt. Nun durfte er sich glücklich schätzen, ein solch schönes Stück in Händen zu halten. Das Scharfschützengewehr vom Typ Exitus war um einiges leichter als sein Spielzeug und weniger durchschlagskräftig, dafür hatte es aber ein paar andere Vorteile. Er suchte sich zuerst ein Ziel aus, bevor er anvisierte und feuerte. Einer der Aufständischen, der sich gerade einen Raketenwerfer auf die Schulter hob war sein erstes Ziel. Dann nahm er andere Männer mit Raketenwerfern aufs Korn. Schon nach wenigen Schüssen war man da unten auf ihn aufmerksam geworden, und er konnte sehen, wie ein paar Männer in das Haus stürmten. Er lächelte, hatte er doch genau für diesen Fall vorgesorgt. Er blickte wieder nach unten und sah, wie sich die Novamarines neu formierten. Mit Captain Hildur an der Spitze, begleitet von seinem Epistolarius und seiner Garde hatte er sich bei den Terminator-Trupps eingefunden hatte und sich die Marines zu einem Gegenschlag sammelten.

      ?Für den unsterblichen Imperator! Vorwärts, meine Brüder.? Wild sein Energieschwert schwingend feuerte Hildur seine Brüder an und stürmte zusammen mit ihnen über die Kreuzung auf die Häretiker zu. Als er etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, feuerte einer der Aufständischen mit einem Raketenwerfer auf ihn. Einer seiner Brüder in einer Terminator-Rüstung stellte sich in den Weg und wurde durch den Einschlag und die Explosion zur Seite geschleudert. Doch das hatte ihn nicht im Geringsten beeindruckt. Als wolle er den Anstrengungen seiner Gegner trotzen richtete sich der Marine wieder auf und klopfte sich den Staub von den Schultern. Danach stürmte er nur umso lauter schreiend auf die Häretiker zu. Seine Brüder waren bereits in den Nahkampf gelangt und ließen ihrer Wut freien Lauf. Nach links und rechts schlagend hieb sich Captain Hildur seinen Weg durch die Verräter zu den ersten beiden Schützenpanzern, begleitet von Bruder Ambrosius und zwei Terminatoren. Beim ersten angekommen befahl er den Terminatoren, ihn mit ihren Energiefäusten aufzubrechen. Die beiden schlugen wie wild auf das Fahrzeug ein, rissen Panzerplatten auseinander, und auch den schweren Bolter aus der Verankerung. Verängstigt befahl der Fahrer, rückwärts zu fahren, um die Marines ab zu schütteln, doch einer der Terminatoren konnte sich an den Überresten der aufgebrochenen Platten festhalten und hieb weiter auf das Fahrzeug ein, bis er sich eine Lücke zur Kabine geschlagen hatte. Er holte weit aus, um den vor Furcht zitternden Bordschützen zu erschlagen, als ein mächtiger Laserstrahl ihn durchbohrte und nach hinten warf. Die weitere Verstärkung der Häretiker war eingetroffen, frische Soldaten und ein halbes Dutzend Sentinels, mit gepanzerten Kabinen und Laserkanonen, gute Panzerjäger. Nun wurde es sogar für die Novamarines eng. Sie hatten zwar die Stellung direkt gegenüber den diabarischen Soldaten ausgehoben, doch nun wurden sie von 3 Seiten ins Kreuzfeuer genommen. Captain Hildur beschloss das notwendige, um seine Brüder aus dem Kreuzfeuer in Sicherheit zu bringen. Er befahl ihnen, sich auf die anderen Häretiker bei der Kreuzung zu stürzen. Zwei Straßen wurden noch von ihnen blockiert, doch das 1. Diabara konnte nun die Stellung links von sich angreifen, während die Novamarines sich um die andere Stellung kümmerten. Mal sehen, ob die Verräter so verkommen waren, in ein Kampfgetümmel zu schießen, in dem auch ihre eigenen Freunde waren.
      Heute habe ich mit den Arbeiten an einem weiteren Kerman-Modell begonnen. Diesmal mit Energiefaust und Plasmapistole, dem Feind seine Verachtung demonstierend (Universalgeste mit der Powerfist :rolleyes: ), Melterbombe am Gürtel und umgebauter MK am Rücken. Ein Eigenumbau, in den ich entsprechend Energie und Zeit investiere, deshalb:
      Heute kein Romanstückchen. Lest die ersten 50 Seiten nochmal (zuhause bin ich auf 60 Word-Seiten ... :tongue: )

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      Kerman beobachtete vom Dach aus den Aufmarsch der Abtrünnigen. Zwei vollständige Infanteriezüge, unterstützt von sechs Sentinels marschierten die Straße entlang. Fast hätte er sich von dieser geballten Feuerkraft beeindrucken lassen, aber er kannte auch die Schwächen der Imperialen Armee. Er spielte mit dem Gedanken, die gegnerischen Offiziere zu erschießen, aber den Gedanken verwarf er bald wieder. Er fummelte gerade in der Tasche herum, als das Häuschen zum Stiegenhaus in einem Feuerball verging. Die heiße Luft und die Splitter spürte Kerman trotz der leucht zwanzig Metern zwischen sich und der Explosion, und irgendwo in den Überresten meinte er die angesengten Knochen eines Menschen zu sehen. Aber das war noch nicht alles. Als er den Krater betrachtete, fiel ihm etwas auf, das man vielleicht für eine Sternschnuppe halten konnte. Aber wie oft kam eine Sternschnuppe schon mit über einem Dutzend Geschwister angeflogen. Die Bombardierung geht weiter dachte Taranis, und nahm die letzte Sprengladung aus der Tasche. Er stellte den Zünder auf zehn Sekunden, zielte ein paar Meter vor dem ersten Offizier und warf es dann nach unten.
      Ungefähr zu der Zeit, als die Sprengladung zwischen den Soldaten auf der Straße explodierte und neben dem Tod mehrer Verräter auch Unruhe unter den anderen verursachte, schlugen auf dem acht Kilometer entfernten Kasernengelände von Meralos die ersten Meltertorpedos und Magmabomben ein. Mit erschreckender Effizienz und langer Erfahrung ließen die beiden Raumschiffe der Imperatorstreuen Tod und Vernichtung auf die Aufständischen regnen, und durch das abgesprochene Bombardement wurden nur wenige verschont oder konnten mit knapper Not entkommen. Immer wieder schlug Salve um Salve an Energie und Bomben ein, und verwandelte das einst stolze Gelände in eine Krater- und Trümmerlandschaft. Die Baracken verdampften in einer Gaswolke, als eine Traube Magmabomben darauf einschlugen, und das Stabsgebäude wurde von einem Torpedo zerschmettert.

      Während sich die Soldaten von Diabara mit den Verrätern von Meralos im Nahkampf maßen, heizten die Novamarines den noch verbliebenen Häretikern auf der Kreuzung gehörig ein. Das noch zu den brüllenden Sturmkanonen auch noch die Multilaser der Chimären ihr tödliches Lied sangen war für mehrere Trupps zuviel, die panisch das Weite suchten. Oder es zumindest versuchten. Captain Hildur und seine Mannen ließen keine Gnade walten, für jeden Bruder, der fiel mussten mindestens fünf der Verräter ihr Leben lassen. Fliehende wurden niedergeschossen, egal ob sie noch bewaffnet waren oder nicht, und im Nahkampf waren die Novamarines genauso unbarmherzig.
      ?Chimären vorwärts, wir müssen die Kreuzung absperren. Lasst sie diesmal zwischen den Häusern eingepfercht, damit wir immer mehrere erwischen.? Himmelmann stupste Fernandos an, der daraufhin Gas gab und die Chimäre mitten vor die anrückenden Meralianer brachte. ?Hier Otto 3, haben verstanden. Da sie uns zahlenmäßig überlegen sind ..? ?Zwingen wir sie durch einen schmalen Canyon zu marschieren, wie es die Tactica Imperialis vorschreibt.? Der momentane Anführer der Aufständischen lies seine Soldaten Aufstellung nehmen und die schweren Waffen nach vorne bringen. Die Sentinels und ein paar Trupps zogen sich zurück und nahmen eine andere Straße.

      Taranis Kerman betrachtete von oben, wie die Verräter und Imperatorstreuen sich gegenüber verschanzten und die Waffen durchluden. Nur das Verschwinden der Sentinels beunruhigte ihn. Wenn es ihnen gelang, in den Rücken der Truppe zu gelangen konnten sie schnell die Fahrzeuge zerstören und damit den entscheidenden Vorteil der Diabaraner ausschalten. Hastig schnallte er sich das SSG auf den Rücken und nahm wieder die E-Faust/Plasmapistolen-Kombination. ?Hier spricht Hauptmann Kerman, an alle loyalen Truppen, sofort Kreisstellung einnehmen. Gegnerische Verbände auf den Weg für einen Flankenangriff. Wiederhole, gegnerische Verbände auf dem Weg für einen Flankenangriff.? Er klopfte mit der rechten auf sein Mikro. ?Hört mich da draußen überhaupt einer??
      ?Einer nicht? sagte da eine altbekannte Stimme ?aber eine.?
      Kerman blickte sich um. Zwar konnte er weder eine Valkyrie oder einen anderen Flieger ausmachen, doch es tat gut, ihre Stimme zu hören.
      ?Val, du alte Rumtreiberin? meinte er ?warum bist du nicht bei den anderen am Boden??
      ?Ich folge nur dem Ratschlag eines alten Freundes. Erwarte immer das Schlimmste und bereite dich darauf vor.? Eine Formation von drei Valkyries näherte sich mit donnernden Triebwerken vom Raumhafen her, und hielt direkt auf Kerman zu.
      ?Dein alter Freund scheint ein cleverer Kerl zu sein.? ?Eigentlich nicht, er ist ein ziemlich eingebildetes Arschloch. Erst gestern hat er ohne Erlaubnis die Truppe verlassen und sich abgesetzt.?
      ?Ach du meine Güte? Taranis spielte mit und meinte schockiert ?dafür kommt man normalerweise vors Erschießungskomitee.?
      ?Das sollten sie wirklich tun.? Die drei Flieger hielten über dem Gebäude an, und vom mittleren seilten sich mehrere Soldaten in Gardisten-Rüstungen ab.
      ?Melde Trupp einsatzbereitet, Herr Hauptmann. Haben Sie Anweisungen für uns?? Der Sergeant der Truppe war wie alle anderen im Trupp mit einem HE-Lasergewehr ausgerüstet, am Gurt baumelten ein paar Granaten.
      ?Sarge, geben Sie mit Ihrem Trupp gefälligst den anderen Feuerschutz von hier oben aus. Sparen Sie nicht an Granaten und allem anderen an Waffen, dem Sie habhaft werden können.? ?Verstanden. Trupp vorwärts!?
      Die Gardisten rannten an Kerman vorbei und gingen an der Kante in Stellung. Während die Gardisten ihre Granaten scharf machten wandte Taranis sich wieder an den Leutnant. ?Auf der Südseite des Blocks sollten sich mehrere Sentinels mit Laserkanonen herum treiben, macht sie unschädlich, bevor sie den anderen in den Rücken fallen können.?
      ?Das schaff ich schon alleine. Meine Streifen hab ich schließlich nicht umsonst bekommen.?
      ?Never know what hit ?em? murmelte Kerman. ?Sir? meldete sich einer der anderen Piloten, ?wir sind mit Hellfire-Raketen ausgerüstet und bereit, die gegnerischen Verbände ?? ?Tun Sie?s? schnappte Kerman. ?Je schneller wir diese aufsässigen Kultisten ausgelöscht haben, desto eher können hier wieder Ordnung rein bringen.?
      ?Ja Sir.?

      Während sich Vals Flieger nach Süden wandte flogen die anderen beiden weiter über die gegnerischen Verbände und wendeten dann. Während die Situation für die Aufständischen immer bedrückender wurde eröffneten von oben dann die Gardisten das Feuer und warfen mit Granaten. Kerman hingegen schlich langsam den Weg durch das Gebäude nach unten und kümmerte sich um die wenigen Kultisten, die sich im Haus verschanzt hatten oder den Gardisten ans Leben wollten. Die beiden Valkyries flogen im Tiefflug auf die Straße zu, in der sich die Trupps der Häretiker befanden. Während die vorderen Trupps nach hinten wollten drängten die hinteren nach vorne, um endlich auf die verhassten Space Marines schießen zu können. Die dicht gedrängten Reihen wurden durch die Raketensalven der Valkyries auseinander gerissen, und Menschenteile und Betonsplitter flogen durch die Luft, als die Raketen in der Menge einschlugen. Nach dem Anflug der beiden Flugzeuge war beinahe die Hälfte der Verräter verletzt oder tot, und die diabarischen Soldaten griffen gemeinsam mit den Novamarines die Überlebenden an. Was als zähes Ringen für das Überleben der Imperatorsgetreuen angefangen hatte war durch die Flieger und die Intervention der Raumschiffe zu einem Desaster der Aufständischen geworden.
      Nachdem der letzte Häretiker erschlagen und der letzte Verräter exekutiert worden war, jubelten die Überlebenden des 1. Diabara erleichtert auf. Noch vor einer knappen halben Stunde waren sie schwerem feindlichen Feuer ausgesetzt gewesen, und doch waren sie als die Sieger hervor gegangen. Die wenigen Sanitäter waren vollauf beschäftigt, die Schwerverletzten am Leben zu erhalten, und der einzige Apothecarius, der mit auf den Planeten gekommen war, beeilte sich, die Gensaat der gefallenen Brüder zu retten, auf das sie in späteren Novamarines weiter kämpfen konnten. Hauptmann Kerman trat missgelaunt die mit zersplitterten Fensterscheiben und jeder Menge Einschusslöchern versehene Vordertür des Hochhauses auf, und beobachtete seine Trupps beim notwendigen Wunden lecken. Wer leicht verletzt war versuchte sich selbst zu helfen oder bat die Unverletzten darum, während die Sanitäter sich nur um die ernsthaft verletzten kümmerten. Korporal August Himmelmann hatte den Notfallkoffer der Chimäre genommen und kümmerte sich um ein paar Leichtverletzte. Als er seinen Anführer entdeckte, salutierte er zackig, bevor er mit der Arbeit fortfuhr. Kerman nickte ihm nur zu, und machte sich dann auf die Suche nach den Überlebenden Truppführern und Veteranensergeants. Sergeant Sören erwies gerade einem gefallenen Mitglied seines Trupps die letzte Ehre, als ihm Kerman auf die Schulter klopfte. ?Wir ham Sie schon vermisst? sagte er ohne ein Wort der Begrüßung.
      ?Wieso, ihr habt euch auch ohne mit gut geschlagen.?
      ?Ach, meinst du?? Er wies auf das Gebäude, in dem und auf dem Kerman die Verräter getötet hatte. ?Das Bolternest da oben ist also von alleine in die Luft geflogen, oder was??
      Taranis zuckte mit den Achseln. ?Kommt vor, wenn man sich im Stockwerk irrt, das man sich selbst eine Abkürzung macht. Hat doch gut funktioniert, oder?? Er blickte sich um. ?Wo ist eigentlich Ayashima??
      Sören wies auf die Mitte der Kreuzung, wo sich ein paar Soldaten im Kreis aufgestellt hatten. ?Da liegt sie. Ohne auch nur die Chance zu bekommen, sich zu verteidigen. Wurde als erste niedergemäht, weil sie an deiner Stelle ganz vorne an der Parade marschierte.?
      ?Jetzt weißt du, warum ich NIE ganz vorne an einer Parade marschiere. Viel zu gefährlich, und außerdem, wer hält schon für mich ne Parade ab.? Er ließ ihn alleine und begab sich zu den Soldaten auf der Kreuzung.
      Von dem ganzen Trupp hatten nur drei Soldaten überlebt, und im Moment waren sie gerade in einem stillen Gebet versunken. Taranis trat zwischen sie und musterte Ayashima. Ihre leeren Augen starrten in den blauen Himmel, und jemand hatte ihr ihre Waffe auf die Brust gelegt, mit den Armen darüber gekreuzt. Er kniete sich nieder und drückte ihr die Augen zu, bevor er den Regenschutz von ihrem Gürtel nahm und ihn als Leichentuch über ihren Kopf und ihren Oberkörper legte. ?Sie kriegt eine ordentliche Bestattung, so wie alle anderen auch.? Die Soldaten nickten nur stumm. Obwohl man ihnen beigebracht hatte, dass der Tod ein ständiger Begleiter war, war das Schicksal bisher recht sanft mit ihnen umgegangen. Selbst bei den Abschlussgefechten, wo man wusste, das der Gegner die Rekruten aus den anderen Zügen und Kasernen waren, hatte es für die meisten eine gewisse Grenze gegeben. Doch hier, wo sie den Sterbenden zusahen, oft genug waren sie selbst diejenigen gewesen, die den anderen das Bajonett in den Leib gerammt haben. Für die Marines war der Kampf beinahe ein Kinderspiel gewesen. Außer zwei Rhinos und knapp zehn Brüdern waren fast alle nur mit Kratzern und Prellungen davon gekommen. Die Verluste der Diabaraner hingegen waren auf über 120 Tote, mehrere Schwerverletzte, von denen mancher bestimmt nicht den Morgen sehen würde, und zahlreichen Verwundeten. Armaplastwesten waren halt kein Vergleich für die Servorüstungen, wo ein Marine nur Nadelstiche durch Lasergewehre spürte konnte es für einen einfachen Soldaten schnell tödlich enden.
      ?Truppführer, sammeln? brüllte Kerman und kletterte auf die Chimäre, die mitten in der Kreuzung stand.
      Hunderte Augen richteten sich auf ihn, hoffnungssuchend, hasserfüllt, oder einfach nur neugierig.
      ?Damit mich alle verstehen.? Kerman legte die Rechte auf den Pistolengriff der Boltpistole. ?Ich bin stolz, aber gleichzeitig enttäuscht von euch. Noch vor einem Monat waren viele von euch noch in der Grundausbildung, unerfahrene Weißbleche, die man erst zusammen stampfen musste, um ein paar Soldaten zu haben. Ein paar hat es beim Abschlussgefecht erwischt, nun hier ein paar. Und dafür, dass ihr in meinen Augen immer noch ziemlich grün seit, bin ich trotzdem stolz darauf, dass ihr hier ausgehalten und den Gegner zurück geschlagen habt.?
      Ein paar der Soldaten grinsten oder versuchten es, doch die Milizler und Truppenführer konnten sich schon denken, was sie nun zu hören bekamen.
      ?Aber alles in allem bin ich trotzdem enttäuscht von eurer Leistung. Wisst ihr eigentlich, was ihr falsch gemacht habt? Wenigstens einer??
      Einer der Soldaten hob zaghaft die Hand.
      ?Weißt du es, oder willst du raten. Soldat?? schnappte Kerman.
      Der Soldat nahm sofort Haltung an und antwortete.
      ?Sir, wir haben hier ausgehalten und sich nicht selbst zum Angriff übergegangen, Sir.?
      ?Ganz recht.? Kerman ging unruhig auf dem Dach der Chimäre auf und ab.
      ?Was haben wir nicht alles zum Thema Stadtkampf gelernt? Wenn man dich von oben beschießt muss man entweder dieselbe Höhe oder die gleiche Höhe einnehmen, um zurück zu schlagen. Doch ihr? er deutete mit der Energiefaust auf die verschiedenen Soldaten und Truppenführer ?habt hier rumgehockt und um Hilfe geflennt wie ein paar verschreckte Kinder. So was will ich nie wieder von euch sehen, ist das klar??
      Die Soldaten murmelten untereinander, mancher zögerte mit seinem Einspruch oder seiner Zustimmung, und da wurde es Taranis zu bunt. Er schlug mit der aktivierten Energiefaust auf den Turm der Chimäre, worauf hin sich ein paar der Platten unter der Wucht des Hiebes wölbten. ?Das hier ist keine Diskussion, Herrschaften! Ob ihr mich verstanden habt, wollte ich wissen!?
      ?Sir, ja Sir!? brüllten mehrere Soldaten.
      ?Wenn ihr also das nächste mal wieder in einen Hinterhalt gerät und ganz klar sehen könnt, von wo ihr beschossen werdet, dann geht ihr entsprechend zum Gegenangriff über. So etwas wie heute wird euch noch öfters passieren, also lasst das Beten sein und stellt euch der Realität. Wenn ihr nicht zurück schießt, wird es keiner tun. Also lasst die Gebetsbücher in den Taschen, putzt eure Waffen und überlasst die Verletzten der Obhut der Sanis. Wir sind hier noch ganz am Anfang, und ich werde diesen Planeten nicht eher verlassen, bis ich den letzten dieser hinterhältigen Bastarde zerlegt habe. Wir werden mit Feuer und Schwert über sie kommen, sie mit Stiel und Stumpf ausrotten, dass sogar die Novamarines mit den Ohren schlackern. Dafür wurdet ihr ausgebildet, und ich will verdammt sein, wenn ich das nicht geschafft habe. Also, wer von euch will lieber zurück zum Schiff gehen und seine Kameraden alleine lassen??
      Keiner der Soldaten rührte sich, selbst die Novamarines blickten dem Hauptmann an, als er da so alleine auf der Chimäre stand, abwartend. Ein paar wechselten untereinander Blicke, aber keiner sagte etwas.
      ?Wer von euch ist der Meinung, das nötige Feuer im Bauch und den rechten Glauben im Herzen zu haben? Wer will hier bleiben und das feige Attentat auf seine Kameraden rächen? Wer hat den notwendigen Schneid, sich auf einem fremden Planeten mit ketzerischen Einheimischen um jedes Haus, jedes Zimmer und jeden Straßenabschnitt zu prügeln, bis wir den letzten von ihnen erwischt haben??
      Das zornige Gebrüll seiner Soldaten war ihm Antwort genug, ihre Worte musste er erst gar nicht hören.

      Captain Hildur lächelte, ob der Begeisterung, mit der die verbliebenen Soldaten bereit waren ihrem Anführer zu folgen. Er blickte seinen Epistolarius an, der seinen Blick erwiderte. Gemeinsam gingen sie auf die Soldaten zu, die zur Chimäre drängten und Genaueres erfahren wollten, wie es nun weiter gehen sollte. Hildur packte den Hammer mit beiden Händen und holte weit aus. Der Schlag auf den Boden lies den Asphalt aufbrechen, und die Soldaten fuhren entsetzt herum. Der Captain der Novamarines straffte sich und sprach: ?Ich fasse das ganze als Herausforderung auf. Wir werden die Stadt in zwei gleich große Gebiete aufteilen, wer seinen Teil eher von den Ketzern gereinigt hat, gewinnt. Nehmt Ihr die Herausforderung an?? Er ließ seinen Blick über die Reihen der verbliebenen Soldaten schweifen, und mehrere senkten bei seinem Blick die Köpfe. Es waren nur mehr knapp 150 Soldaten noch einsatzfähig, und damit gegen einhundert Space Marines sich einen Wettstreit zu liefern erschien ihnen doch wahnsinnig.
      Kerman hingegen lies sich nicht einschüchtern. Entweder er war zu ehrgeizig, oder bereits wahnsinnig. ?Einverstanden, wer zuerst sein Gebiet gesäubert hat, hat gewonnen.? Er rutschte vom Dach der Chimäre und schritt auf den Anführer der Novamarines zu. Er hielt ihm die rechte hin, und der Marine schlug ein. Mit einem Handschlag besiegelten die Beiden ihre Wette. Für viele Soldaten erschien es als Wahnsinn, und die Novamarines brüllte vor Begeisterung, waren momentan noch alle Vorteile auf ihrer Seite. Andererseits kannte Kerman da ein paar Leute, die ihm bestimmt zur Seite stehen würden. Er lächelte siegessicher. Mit der Inquisition an seiner Seite und ein paar Grey Knights würde er trotz halber Kompanie das Gebiet geräumt haben, bevor die Novamarines erst so richtig angefangen hatten. Bereits jetzt waren die beiden Todeskult-Assasininen unterwegs, um ein paar Häretiker zu erledigen. Seine Jungs würden als Putzkolonie nur mehr durchgehen müssen, um den ärgsten Dreck weg zu räumen. Aber das würde er nie einem Space Marine erzählen, schon gar nicht Captain Hildur.