Der vier Geisseln der Allianz der ersten Völker

      Sie sahen aus wie Frauen, doch sie besaßen verzerrte Gesichter und einige besaßen drei Brustpaare. Diese dämonischen Furien waren mit langen Dolchen und einige auch bloss mit dämonischen Klauen bewaffnet. Blitzschnell versenkten diese ihre Klingen in den strahlenden Leib des Golems.
      Ächzend schlug er in alle Richtungen aus und warf so einige der Dämonen zu Boden. Die Erde bebte als das magische Wesen den Kopf einer der Dämonenweiber mit seiner Hacke zermalmte. Lavendala hob die Hände und ließ dutzende Blitze in die nachrückenden Chaoskrieger zischen.
      Die Blitze zerstoben farbenfroh an den Rüstungen der Angreifer die darauf mit glühenden Wansten zu Boden gingen.
      Kreischend ließen die Dämonenweiber ab von dem Golem und gingen zum Angriff auf Lavendala über. Die Magierin wusste mit welchen Kreaturen sie es zu tun hatte. Es waren Dämonetten. Fürchterliche Mischwesen die mit den Sterblichen spielten da die meisten ihren Reizen erlagen.
      Lavendala lächelte, sie würde diesen körperlosen Erscheinungen nicht diese Ehre zuteil werden lassen. So schnell wie sie beschworen wurden, würde sie diese Dämone zurück in das Nichts schicken.
      Mit einer graziellen Bewegung duckte sie sich unter dem ersten Dolchhieb hinweg und rammte der Kreatur die Faust in die Bauchgrube.
      Ein Schock durchfuhr die Zauberkundige. Sie konnte das uralte Böse in dieser Erscheinung spüren, die abertausenden Gesichter die ihr verfallen waren sehen und deren ewigen Schreie noch aus der Verdammnis hören.
      Kalter Schauer kroch über ihren gesammten Leib. Doch sie ließ nicht zu das die Angst ein weiteres Mal von ihr Besitz ergriff. Sie öffnete ihre Faust und warf die Kreatur mit einem magischen Stoß zurück.
      Sie sammelte kurz ihre Kraft, sprang in die Luft über einen Dolchstoß hinweg und ließ wieder Energie in ihren Körper fließen. Der Leib der Magierin glomm ein weiteres Mal auf.
      Knisternd sprangen grell leuchtende Blitze zwischen ihren Fingern hin und her. Lavendala richtete die linke Hand auf den Kopf der zu Boden geworfenen Kreatur und die rechte auf einen der anstürmenden Dämonen. Schrill schreiend sprangen die Dämonetten ab.
      Die Geschwindigkeit und auch die Grazie die in den Bewegungen der Chaosausgeburten steckte überraschte die Meisterzauberin. Doch nichts auf der Welt würde diesen dunklen Wesen noch Gnade bescheren.
      Zischend fuhr ein Blitz aus jeder ihrer Hände und durchbohrte den Leib des Zieles. Sofort darauf ließ sie weitere Blitze aus ihrem Leib zucken und streckte die kreischenden Dämone nieder.
      Nur einen Herzschlag später fand sie nach Atem ringend wieder. Die dämonischen Kreaturen waren gebannt.
      Doch der Golem war bereits eingekreist und die instabile Energie die in ihm inne wohnte würde seinen Körper nicht mehr lange aufrechterhalten. Doch sie hatte keine Wahl gehabt. Eine Kreatur aus Stein oder Lehm zu schaffen hätte zu lange gedauert.
      Donnernd grub sie die Faust des strahlenden Hühnen ein letztes Mal in den Leib eines Chaoskriegers. Gleich darauf zersprang die Gestalt des furchtlosen Kämpfers und erlosch als hätte er nie gekämpft.
      Freudengeschrei ging aus der Menge von schwarz gepanzerten Chaosanhängern hervor. Lavendala stockte, sie musste handeln.
      Plötzlich zerissen laute Donner die von Geschrei beherrschte Geräuschkulisse. Donnernd sprengten Granaten weitere Mauerteile. Flammend tobende Wolkennester erhoben sich zwischen den Gassen und zerfetzten das Mauerwerk der äußeren Stadtteile. Staubwinde bließen durch die Gassen und nahmen den Soldaten die Sicht.
      Lavendala holte tief Luft. Der ekelhafte Gestank von verbrannten Menschenfleisch und dem naßen Dunst der von der Straße aufstieg vermischten sich in ihrer Nase. Sich der aussichtslosen Lage bewusst fuhr alle Kraft aus der Magierin. Sie hatte ihr bestes gegeben, sie hatte lang und bedächtig ständig die Künste ihrer Schüler und ihre eigenen gestärkt und ausgeprägt. Sie hatte mächtiges Zauberwerk heraufbeschworen und doch brach der Ansturm der Chaostruppen nicht ab.
      Hatte dieser Mensch tatsächlich recht gehabt? Nein, dies konnte nicht sein und noch lag sie nicht am Boden in ihrem eigenen Blut. Diese dreckigen Bastarde mussten sie erst kriegen.
      Ein plötzliches Aufflammen von ungestümmer Wut und doch einer jahrhundertlang geprägter Disziplin webte sie ihren nächstes Zauberwerk.
      Ihre linke Hand schnellte hervor und zog einen flammenden Wall vor die angreifenden Reihen. Zischend und schreiend vergingen bereits einige Chaoskrieger als Lavendala ihre rechte hand hervorschnellen ließ.
      Lautlos schossen weiße Energiebälle aus ihren Fingern. Die Geschoße zogen verworrene Bahnen bevor sie in den Reihen der eingekesselten Chaoskrieger untertauchten. Die Magierin glaubte einen Moment totale Stille wahrzunehmen.
      Wie als wüssten die Chaoskrieger welcher Sturm gleich auf sie losbrechen würde. Einen rekursiven Zauberspruch zu wirken benötigte viel Energie und auch Konzentration. Doch diese zahlenlose Horde hatte es sich verdient.
      Donnernd schoßen flammende Wolkentürme aus den Reihen. Mit jedem Knall wurden zwei neue Explosionen heraufbeschworen. Die Körper wurden zerrissen und durch die Luft geschleudert. Wer fliehen wollte marschierte durch einen Flammenwall der es vermochte einen Krieger in nur wenigen Momenten zu Asche zu verbrennen.
      Lavendala atmete schwer. Es hatte viel Kraft gekostet diese Geschoße zu entwerfen. Magische Waffen die mit jedem Treffer zwei neue Waffen heraufbeschworen.
      ?Rekursive Magiergespinste.?, spotete eine süßliche Stimme.
      Im nächsten Moment erstummte das magische Meisterwerk. Lavendala sank auf die Knie und starrte nur diese wunderschöne Gestalt an.

      Alrecht ließ Simon behutsam auf das Feldbett nieder. Die innere Stadt war noch relativ ruhig, mit der Ausnahme der marschierenden Elfentruppen.
      Der Söldnerhauptmann schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Wie hatte er es geschaft nun schon zum zweiten Mal in solch eine Hölle zu gelangen? Einer der Elfen kam auf ihn zu. Der erfahrene Söldner wusste sofort dass dieser ihn angreifen würde. Alrecht wich dem ungeschickten Speerstich aus, zog sein Schwert und ging auf den Elfen zu, so das dieser keine Chance hatte ihn ein weiters mal mit dem Speer zu attackieren und legte die Schwertspitze auf dessen Kinn.
      ?Glaubt mir, Ihr währet bereits des Todes, währe ich euer Feind und nun kümmert Euch um den Paladin.?
      Der Elf schluckte, ?Verzeiht, ich dachte ihr seid einer der Chaostruppen.? Alrecht schüttelte den Kopf, ?Bettet das die Truppen nicht bis zum Regierungsgebäude vorstoßen. Denn falls sie dies schaffen sind wir alle des Todes.?
      Die blasse Gestalt nickte nur und nahm Simon den Brustharnisch ab. Der Hauptmann sah sich zu seinen Männern um. Die Männer die von dem wahnsinnigen Elfen verletzt wurden waren bereits Tod, so besaß sein Trupp keine tatsächlich Verletzten.
      Alrecht sah sich um. Es standen hier, im Vorgebäude des Regierungsgebäudes, mindenstes zehn Dutzend Feldbetten und die Hälfte war bereits belegt.
      Er schüttelte nachdenklich den Kopf und bemerkte eine Gestalt die direkt auf ihn zulief. Simon griff reflexartig zum Knauf seines Schwertes doch er zog es nicht. Stattdessen fragte er den Elfen was er wolle.
      ?Seid Ihr Reiter? Wir rüsten eine Einheit Kavallerie aus. Jeder Mann der reiten kann und stark genug ist eine Lanze zu halten soll sich melden.?
      Alrecht nickte nur. Die Männer hinter ihm meldeten sich.
      ?Aufsatteln.?, mit diesen Worten folgte er dem Elfen.
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      - Jun Fan


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      - Erich Kästner
      Laoran hatte spähte von dem Turm in dem er mit seinen Männern Stellung bezogen hatte. Zwei Drittel seiner Männer hatte er jedoch unter der Obhut des fähigsten Mannes in der Kompanie zu den Westtortruppen geschickt.
      Es sah schlimm aus, musste der Stadtrat zu sich sagen. Die Wälle an der Westfront waren gefallen. Unaufhörlich strömten neue Chaoskrieger in die Stadt. Belagerungsmaschinen begannen die äußeren Stadtteile zu zerpflügen. Zusätzlich war Feuer ausgebrochen.
      Es gab gleich vier Brandherde, soweit Laoran die Lage von hier einschätzen konnte. Doch bei diesen Flammen konnte sich nicht um natürliches Feuer handeln.
      Denn noch immer prasselten dicke Regentropfen aus dem dunklen Wolkenberg der den Himmel verdunkelte.
      Doch was ihm noch viel mehr Sorgen machte als die Flammen in weit entfernten Stadtteilen, waren die marodierenden Truppen die in den Gebäuden, direkt vor dem Turm Feuer legten. Laoran hob sein Schwert, ?Die erste Salve auf mein Signal, danach feuert auf Gutdünken.? Die plündernde Horde warf Fackeln in die Häuser und schlachtete verbliebene Bewohner gnadenlos ab.
      Lautlos senkte der Stadtrat sein Schwert worauf unzählige Pfeile sich in die Luft erhoben, lautlos dahinglitten und dann ihren Senkflug antraten.
      Unter den prasselnden Regentropfen tummelte sich nun auch noch blankes Holz mit gut geschmiedeten Pfeilspitzen.
      Aus dieser Entfernung nahm man den Lärm der von den Zielen ausging nicht wahr, man nahm nur den gesammten Schlachtlärm wahr, dachte Laoran als er dem seltsamen Schauspiel folgte. Wie als würden die Regentropfen die Männer erschlagen ging einer nach dem anderen regungslos oder zappelnd zu Boden. Dunkle Lachen bildeten sich um einige der zu Boden gegangenen Krieger.
      Einige Körper wurden von mehreren Spitzen überseht andere verschont. Beinah wahllos schien dieses Töten, dieses Morden auf Entfernung.
      Er wandte sich um und spähte zwischen den feuernden Bogenschützen hindurch. Eine Einheit aus Silberhelmen versammelte sich auf der anderen Straßenseite. Gut, schoss es dem Elfen durch den Kopf. Kavallerie würde diese vermaledeiten Haufen von Plünderen in seine Schranken verweisen.

      Alrecht stieg auf das gepflegte Schlachtross. Der blank polierte Rossharnisch stellte einen beinah spöttischen Kontrast zu dem Reiter dar.
      Der Söldnerhauptmann nahm den Schild und die Lanze von einem der Junker entgegen und trabte aus dem Stahl und reite sich in dem Reiterregiment vor der Stallung ein. Die Mannschaft dieses Zugs bestand hauptsächlich aus schnell zusammengewürfelten Milizsoldaten.
      Doch etwas überraschte den erfahrenen Krieger, ihre Gesichter waren starr und voller Entschlossenheit.
      Das Elfenvolk war ein seltsames Geschlecht. Zum einen schien es überheblich und intregant doch auf diesen Eigenschaften zum Trotz spiegelte sich in ihm Weisheit und eine Erfahrung die für einen Menschen wohl unbegreiflich bleiben würde.
      Ein mulmiges Gefühl stieg in dem Menschen hoch wenn er daran dachte dass diese Geschöpfe nur dann starben wenn sie es wollten oder ihnen Gewalt angetan wurde. Sich seiner Sache so sicher zu sein, dass man das brennende Lebenslicht einfach erlischen lässt, schien Alrecht nur allzu törricht.
      Er schüttelte den Kopf. Für ausschweifende Gedanken war nun kein Platz.
      Alrecht atmete tief ein. Es war klar weswegen er seine Gedanken schweifen lies. Alleine die Idee mit einem Haufen unerfahrenen Freiwilligen gegen eine Horde blutrünstiger Chaoskrieger zu reiten lies ihn schaudern.
      Er konnte sich an das reihenweise Sterben vor dem Wald Lorens erinnern. Nie hatte er mit solch einer Hilflosigkeit dem unaufhörlichen Blutvergissen seiner Männer zusehen müssen. Die Schlachten gegen Orks konnten schnell herumgerissen werden.
      Es genügte nur ihren Anführer zu erschlagen schon flohen einige Orkhorden. Doch diese Schlachten waren von einer anderen Art. Der Gegner von einer anderen Art Bösartigkeit. Es machte Alrecht verrückt wenn er daran dachte dass diese Gegner nicht nur mit dem Tod rechnen mussten. Sie mussten in jeder Schlacht damit rechnen ihre Seele zu verlieren. Nie zuvor war ihm auch nur die Idee gekommen das dies ihre Kampfkraft ausmachte.
      Das Wissen vom sicheren Verderben im Falle von Versagen. Der Griff um die erstaunlich leichte Elfenwaffe festigte sich. Er würde ihre Seelen in die ewige Verdammnis stoßen.
      Wenn nicht er dann Simon. Diese Schlachten, dieses ewige Leid schien eng mit diesem Paladin verschlungen zu sein.
      Es war nicht möglich welchen Gefahren und welchen Gegnern dieser Kommandant nun schont trotzen musste. Doch er hatte ihnen widerstanden.
      Nur zu gut konnte sich der Hauptmann erinnern wie er Simon dem Wahnsinn schon verfallen sah. Wie er den jungen Paladin bereits in den Fängen von brachialen Tötungstrieben sah. Doch er hatte es geschafft und sich losgerissen.
      Mit Unbehagen dachte er an seine eigene Kariere. Wie schnell sie im Heer des Imperiums zu Ende war. Wie schnell er sich dem Leben als Söldner hingab ohne einen Ziel. Doch er lebte noch Er war noch hier und ohne es zu wissen war er in eine Aufgabe hineingestolpert die ihn zu einem Getreuen Simons machte. Er war zu einem Mitstreiter eines Helden geworden.
      Nie zuvor war Alrecht bewusst gewesen dass wenn das Menschenvolk diesen Krieg überlebte Heldenlieder über den Paladin Simon und seine Getreuen singen würde. Nie zuvor war ihm auch nur im Ansatz bewusst gewesen welch gigantische Verantwortung auf ihnen lang. Nicht nur das Menschenleben der Soldaten in ihrem nun schon stark geschrumpften Regiment.
      Hier ging es um weit größere Dinge. Dies beunruhigte Alrecht.
      Doch es war keine Zeit weiter zu philosophieren seine Einheit rückte ab.
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      - Erich Kästner
      Selbstgefällig stolzierte die graziele Gestalt auf Lavendala zu. Die Zauberin erlangte die Kontrolle wieder und pumpte ihre letzte verbliebende Energie in einen Schutzbann. Weißes Licht glomm auf und eine beinah spürbare Aura von Reinheit strahlte aus der Elfe.
      Sie hob ihren rechten Arm und deutete der Gestalt dort zu bleiben wo sie war. ?Wer oder was seid Ihr??, hauchte sie schwach.
      Leises Lachen war die Antwort. Die Magierin erstarrte. Diese Stimme verband dominante Stärke mit brummender Tiefe und doch einem Hall der einer Opernsängerin gleichkam. Adrenalin schoss durch Lavendalas Adern. Ein seltsam beflügelndes Gefühl stieg in ihr hoch.
      ?Ich weis was Ihr begehrt, ich weis was Ihr zu begehren glaubt und ich weis wie ich Euch beides schenken kann.?, antwortete die Gestalt dann doch.
      Nun war sich die Meistermagierin sicher, es handelte sich um einen Dämonenprinz oder einen noch höher gestellten Dämons. Die unglaubliche Macht die diese Präsenz ermöglichte schien sie beinah zu erschlagen.
      Die Ausstrahlung dieser Gestalt vermittelte eine kindliche Unschuld mit einer bittersüßen Verruchtheit. Dieses Gespinnst aus Gegensätzen war gleichermaßen verwirrend wie anziehend. Es vermittelte Geborgenheit sowie Vertrauen und doch eine Aufregung wie sie nur die Gefahr bringe konnte.
      Die Gestalt trat ins Licht. Das Gesicht war, wie die bezaubernde Stimme, keinem Geschlecht eindeutig zuzuordnen. Weiche aber auch harte Züge spiegelten wiesen eine sexuelle Attraktion auf die selbst Lavendala neu war.
      Sie spürte wie die Erregung in ihr hochstieg. Ihr Körper wollte den Körper des Ankömmlings spüren. Doch laut aufschreiend sträubte sich ihr Geist. Nie würde sie sich einem Dämon hingeben und ihm verfallen. Soweit durfte es nicht kommen.
      Er würde sie töten, möglicherweise unter Folter. Doch plötzlich schien dieses Schicksal eine unheimliche Attraktivität zu erhalten. Sie schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Sie wusste dass sie sich in Lebensgefahr befand und doch vermittelte diese Dämonenerscheinung eine solche Sicherheit dass sie glaubte sicher und ruhig vor einem See zu ruhen und nicht mitten in einer tobenden Schlacht zu sitzen.
      Doch möglicherweise war es gerade diese Gefahr die ihr so gut gefiel. Nie zuvor hatte es ein Mann je geschafft ihr ein Gefühl von Unterlegenheit zu vermitteln und nie zuvor hatte es ein Mann geschafft ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben.
      Doch diese Kreatur hatte ihr nur einen Satz gesagt und schon war sie ihr verfallen. Lavendala presste die Augenlieder fest aufeinander. Mit einem Mal befand sie sich in einem dunklen leeren Raum. Ruhe und Frieden umgab sie. Außer der Dunkelheit war nur absolute Stille ihr Begleiter. Dann lies sie ihre magischen Sinne auf Reise gehen. Sie schickte sie auf die Suche nach Böen und somit nach möglichen Energiequellen.
      Doch wieder mischte sich diese umwerfende jedoch dämonische Präsenz in ihren Geist ein. Eine Stimme flüsterte ihr ihre verborgensten Träume und Fantasien zu. Tausend andere Stimmen bejahten dies und versicherten ihr dass diese Gestalt ihre Träume wahr werden lassen konnte.
      Plötzlich wurde ihr bewusst wie viel Leid und Schmerz diese Kreatur in ihrer Heimatstadt angerichtet hatte. Wieviel Bekannte und wieviel andere Elfen er getötet hatte und dies nur durch sein bloßes Erscheinen.
      Eine tobende Wut stieg in ihr hoch. Mit einem Schlag war all die Erregung aus ihr entwichen. Ihre Seele gehörte ihr und sonst niemanden.
      Kreischend lenkte sie einen der Winde um und pumpte sie ihn in ihre rechte Hand. Knisternd sprangen baute sich Energie in ihrem Körper auf und entlud sich als gewaltiger Blitz.
      Ein lauter Donner folgte und die verführerische Gestalt lag mit rauchend glühendem Torso auf dem nassen Boden.
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      - Erich Kästner
      Simon öffnete seine Augen. Sein Kopf dröhnte und sein ganzer Leib schmerzte. Er war in einer großen Halle. Sie war hoch und aus weißem Stein gebaut.
      Das Unwetter tobte noch immer und der Schlachtlärm wurde lauter. Simon schluckte, er wusste was dies bedeutete. Sie kamen immer näher.
      Mit jedem Moment den er untätig verstreichen lies wurde die Angelegenheit aussichtsloser. Nicht umsonst war er hier hergekommen. Nicht umsonst hatte er soviele Leben geopfert. Nicht umsonst hatte er sich auch hier so vielen Herausforderungen gestellt.

      Er musste auf, er musste ein weiteres Mal kämpfen. Doch sein Körper, welcher kraftlos und schlaff auf dem Feldbett ruhte, vermochte es nicht aufzustehen.
      Simon resignierte. Es ging nicht. Sein Leib war zugerichtet. Bestimmt besaß er unzählige Prellungen und einige Brüche. Die Anstrengung den Tunnel zum Einsturz zu bringen war wohl zu groß gewesen.
      Ein ironisches Lächeln huschte Simon über sein Gesicht. Mächtigen Dämonen, unzähligen Schurken und Bestien hatte er sich gestellt und dann wurde er von einem Tunnel aus Stein besiegt.
      Simon wandte den Kopf nach rechts. Wie sollte er hier Ruhe finden während in der Stadt mit jedem Moment tapfere Soldaten ihr Leben verloren. Wie sollte er hier Ruhe finden wenn sein ganzes Sein danach strebte sich in den Kampf zu werfen.
      Eine seltsame Veränderung, musste sich Simon eingestehen. Nie zuvor hatte er es für möglich gehalten dass er so etwas wie Vorfreude auf eine Schlacht empfinden konnte. Doch bei dem Gedanken seinen verhassten Feinden die Glieder zu zermalmen kam ein Gefühl in ihm auf das Genugtuung glich.
      Ein weiteres Mal schloss Simon seine Augen. Dieser Krieg hatte einen Menschen aus ihm gemacht den er nie verkörpern wollte. In früheren Zeiten war Krieg für ihn die romantische Vorstellung von Mut und Stolz gewesen. Ein Aufeinandertreffen von ehrlichen Kriegern die ihrer Sache treu ergeben waren und fair einen jeden Kampf beendeten.
      Dann, als er als Knappe in die Dienste von Reiterherrn trat wurde der Krieg zu einem sinnlosen Blutvergissen welches mit brachialer Gewalt erzwungen wurde. Es schauderte ihn damals wenn er an den Kampf dachte und eine lähmende Angst schien ihm die Glieder erstarren zu lassen.
      Doch dieser Krieg war zu einem Schlachtfest geworden. Die Macht die in Simons Waffe innewohnte war keine bösartige doch schien das Bewusstsein das die Waffe Macht besaß den Menschen zu verändern und möglicherweise zu korrumpieren. War Simon tatsächlich ein Verräter an Sigmar?
      Hatte er nicht ständig geglaubt einer seiner größten und besten Diener zu sein? War es tatsächlich der richtige Weg ständig zu töten und zu morden? War es der richtige Weg sein Leben mit Verlust und Trauer zu pflastern nur um falsche Vorstellungen zu erhalten?
      Simon schluchzte leise. Was war er für ein Paladin? Wie sollte er so seinem Onkel würdig sein.
      Nie würde er vergessen wie sein Blutverwandter in der Schlacht gefallen war. Von dämonischen Flammen qualvoll erstickt und verbrannt.
      Nie würde er den brennenden Leib vergessen. Damals, in diesen Momenten der Aussichtslosigkeit hatte er gezeigt welcher Mut in einem Freigreif wohnte.
      Doch dies hatte keine Auswirkungen. Die bösartige Erscheinung hatte mit einem Wink die Hoffnug und die letzte Kraft ausgelöscht.
      Simons verdrecktes Gesicht ronnen Tränen hinab. Wie sollte er gegen die ständigen Angriffe bestehen wenn er an sich zweifelte. Wie sollte er gegen sie bestehen wenn sein Charakter seinen eigenen Fragen schon nicht widerstand.
      Der Krieg hatte ihn verändert. Er war schwach und mürbe geworden. Mit jedem Kampf, mit jeder Entscheidung, mit jedem Geschehniss und mit jedem Verlust war ein Teil von ihm gestorben. Der stolze und naive Jüngling war gealtert und zu einem gebrechlichen ängstlichen Krüpel geworden.
      Er besaß nicht einmal die Kraft aufzustehen und er sollte dem ständigen Ansturm standhalten? Er lachte verbittert.
      Er öffnete den Mund und atmete schwer aus. In diesem Moment hatte es eine seiner Tränen endlich geschafft und sich zu seinen Lippen durchgekämpft. Simon nickte langsam. Es wurde ihm eins klar.
      Hier zu kämpfen forderte nicht nur sein krankes Bedürfniss seine Feinde zu vernichten. Etwas viel Wichtigeres forderte für diese Sache einzustehen.
      Seine Überzeugung. Plötzlich wurde ihm wieder klar warum er damals unbedingt ein Knappe werden wollte. Nicht des Kampfes Willen, nicht des geselschaftlichen Ansehens wegen. Es ging ihm allein darum Licht auf dieser dunklen Welt zu verbreiten.
      In den ewigen Kämpfen, den Wirbelstürmen aus Freundschaft, Verlust und Leid hatte er eins aus den Augen verloren. Nicht die Rache trieb ihn an sondern das bloße Bedürfnis die Welt für alle Lebenden besser zu machen.
      Eine tiefe Befriedigung, die alle Zweifel erschlug, kehrte in dem Paladin ein. Mit einem Mal war sein Schmerz vergessen.
      ?Paladin Freigreif??, fragte plötzlich eine helle Stimme. Simon sah sich um. Einer der Sanitäter stand vor ihm und legte seine linke Hand auf die Brust des Paladins.
      Wärmende Energie strahlte von der dünnen Gestalt in Simons Körpers. Der Ritter spürte wie seine Brüche heilten und die Prellungen abklungen.
      ?Ja.?, antwortete Simon schließlich. Der Elf nickte nur. Etwas ging von diesem Heilkundigen aus was Simon ungemein beruhigte.
      ?Ich bin Halandoel. Meine Aufgabe ist es die Verletzten so schnell wie möglich zu heilen. Ich hatte kurz Angst ich könnte Euch verlieren.?, antwortete der Elf.
      ?Wie meint Ihr das.?, fragte Simon.
      ?Es sah einen Moment so aus als würdet Ihr Euren Mut verlieren.?, entgegnete der Sanitäter, ?Nun, Ihr wardt schwach und eine düstere Vergangenheit scheint Euch zu belasten. Ihr habt einen Moment auf mich gewirkt als würde diese Euch erdrücken.?
      Simon stockte. Es war eine ausgesprochene dreiste Frechheit einem Mann eine solche Schwäche zu unterstellen. Dem Paladin war zwar bewusst dass dies vollkommen zutraf doch solches Benehmen gehörte sich nicht. Doch Simon entschied zu schweigen. Es half nichts wenn er sich nun Feinde machte.
      ?Hier habt Ihr. Trinkt, Ihr seid noch schwach aber dieser Trank wird auch schnell neue Kräfte verleihen.?, fuhr Halandoel fort.
      Simon nahm den Becher und trank das Gebräu auf einen Satz. Ein süßer Geschmack füllte seine Kehle dessen Abgang weich war. Er hinterließ ein leicht würziges Aroma in seinem Mund.
      Simon hatte wahrgenommen dass dieses Gebräu wohl aus einem der Alchimistenkammern stammen musste. Denn plötzlich war sein ganzer Leib von neuer Energie beflügelt.
      ?Rüstet Euch Paladin Freigreif. Ihr werdet bereits von Zugführer Heanthor erwartet.?
      Simon stockte kurz, ?Nun, wenn Ihr mir die Frage erlaubt. Wo finde ich diesen Zugführer und, wie ich annehme, werde ich ein Pferd brauchen um mit dessen Einheit mithalten zu können.?
      Halandoel lächelte. Simon war äußerst überrascht. Er hatte noch nie einen Elfen getroffen in dessen Auftreten eine solche Wärme und Freundlichkeit aufkam.
      Der Heilkundige antwortete, ?Nun. Wenn Ihr Euch gerüstet und bewaffnet habt werdet Ihr vor der Eintrittshalle bereits erwartet. Dort werden Euch Schild, Lanze und auch Ross zugeteilt.?
      Simon nickte, ?Ich bin Euch zu tiefstem Dank verpflichtet.?
      Halandoel schüttelte nur den Kopf, ?Dies ist meine Pflicht.?
      Mit diesen Worten verabschiedete er sich und machte sich auf dem Weg zum nächsten Verletzten.
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      - Erich Kästner
      Alrecht brachte sein Pferd zum stehen. Sein Trupp hatte sich nun in einer der Gassen formiert. Sie hatten sich mit einer anderen Kavalleriekompanie zu einem Regiment vereint und warteten nun auf das Befehle des obersten Zugführers.
      Wie er während dem Ritt gehört hatte bildeten sie die erste Schlachtlinie. Sie mussten eine Splittergruppe von feuerlegenden Plünderen aufreiben die einen besetzten Wachturm bedrohten. Er hatte ebenfalls gehört dass dieses Regiment als Kommandanten keinen geringeren als den ehrwürdigen Stadtrat Thaleron besaß.
      Wie er auch erfahren hatte war dies ein fähiger Kämpfer der schon einen Drachen erschlagen haben soll und der Magie kundig sein soll. Alrecht teilte zwar nicht dieselben zuversichtlichen Gedanken wie seine Mitstreiter aber es konnte tatsächlich nicht schaden wenn der Kommandant über solches Wissen verfügte. Doch dem Söldnerhauptmann war auch klar dass diese Einheit schwere Verluste in Kauf nehmen werden muss.
      Wie Alrecht die Lage einschätzte würde dieses Regiment die Plünderer aufreiben, einen Schwenk auf die Hauptstraße machen und den Angreifern, dennen die Hauptstreitkräfte der Westtorwachen entgegenstanden, in die Flanke fallen.
      Ein dumpfer Hornstoß aus den vordersten Reihen brummte durch das Kavallerieregiment. Die ersten zwei Reihen senkten die Lanzen und setzten sich in Bewegung. Alrechts Adrenalinspiegel stieg explosionsartig an.
      Er stand kurz davor dem Tod ein weiteres Mal in die Augen zu sehen. Lautes Kreischen ertönte und verwirrtes Gemurmel brach in den Reihen der Reiter aus.
      ?Fang!?, rief Alrecht. Es war tatsächlich sein Falke. Langsam ließ er sich auf seiner Schulter nieder.
      ?Fang, du lebst noch!?, wiederholte der Hauptmann überrascht. Es trat wieder Stille ein und nun setzte sich auch Alrechts Pferd in Bewegung. Die Freude über das unerwartete Treffen währte nur kurz. Sofort wurde wieder klar dass er in den Kampf ritt.
      Ein weiterer nun aber durchdringender Hornstoß dröhnte durch die Reihen der Reiter. Die mit Speeren und Lanzen bewaffneten Reitern gaben ihren Rössern die Sporen.
      Donnernd setzten sich die gerüsteten Reiter in Bewegung. Der Lärm der beschlagenen Hufe die auf den Steinboden auftrafen übertrumpfte den Schlachtlärm.
      Alrecht tauchte ab in eine seltsame Trance. Er sah nur den blank polierten Rücken seines Vordermannes. Der Lärm der Hufe war noch immer enorm als plötzlich kreischendes Metal sich in den Lärm mischte. Lautes Gebrüll war die nächste Komponente die sich in dieses Klanggeschehen mischte.
      Alrecht erschauderte. Mit einem Mal war er aus seiner Trance erwacht. Die Reiter waren tief in die Reihen der Plünderer eingedrungen. Simon senkte seinen Speer und zielte auf einen der schwarz gepanzerten Leiber.
      Schrill klirrend währe die Spitze beinahe von der Rüstung abgerutscht doch drang sie in eine Spaltze zwischen Brustharnisch und Schulterpanzer ein. Schreiend wurde der Getroffene zu Boden geworfen.
      Der Speer der im Leib des Chaoskriegers stecken blieb brach als der Söldnerhauptmann weiterritt.
      Fluchend zog der Hauptmann sein Breitschwert und gab Fang ein Zeichen. Kreischend erhob sich dieser in die Lüfte und ging seinerseits zum Angriff über. Alrecht sah sich um. Er drehte seinen Kopf nach rechts und sah links im Augenwinkel einen Chaoskrieger der direkt auf sein Pferd zustürmte.
      Bevor der Söldner auch nur entscheiden konnte was er tat schnellte seine Klinge nach links und trennte den Kopf vom Rumpf.
      Schmatzend trieb er die Klinge einem Chaoskrieger links von dem soebene getöteten die Klnge in den Leib. Plötzlich war der Kampf vorbei. Plötzlich hatten sie gesiegt.
      Alrecht war überrascht.
      Ein heller Hornstoß gab ein Zeichen worauf sich die Reiter formierten. Auch der Söldnerhauptmann reihte sich ein. Eine helle aber kraftvolle Stimme erklang plötzlich. Dies musste wohl der Kommandant sein, dachte Alrecht. ?Wir haben gesiegt! Doch dies war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was nun kommen wird. Stadträtin Lavendala befindet sich laut dem Spähdienst in schwerer Bedrängnis.?
      Alrecht schüttelte den Kopf. Er hatte gesehen wie mächtig diese Magierin war. Was sollte solch eine Zauberin schon in Bedrängnis bringen. Bestimmt nichts Geringeres als ein einer der großen Dämone. Alrecht wusste dass sie die Unterstützung von Simon brauchten.

      Simon war bereits eingewiese worden und hatte seine Lanze an sich genommen. Er konnte auf seinem Pferd nicht mit dem Drachenhammer kämpfen deswegen hatte er die Runenwaffe auf seinen Rücken geschnallt.
      Sein Schwert hatte er mittel Scheide an die rechte Seite seines Rosses geschnallt. Einer der Knappen half ihm aufs Pferd und reichte ihm die Lanze. Die Waffe war unglaublich leicht.
      Möglicherweise genauso leicht wie eine Turnierlanze. Simon streckte seinen linken Arm zur Seite und ließ sich das Elfenlangschild an den Arm schnallen.
      Auch dieses Schmiedewerk besaß beinah kein Gewicht. Wie sollte er mit solch einer Freischärlerausrüstung nur gegen Chaoskrieger bestehen. Die schweren Waffen der Chaosanbeter fuhren durch solch ein Machwerk wie durch Butter.
      Mit Grauen erinnerte er sich an die dunklen Klingen die, die Truppen in der Schlacht vor Karak Ungor mit sich führten.
      Es waren unglaublich grausame Waffen die mit einem Hieb die Seele des getroffenen, im Falle einer Verwundung, verschlangen.
      Simon ritt aus der Bestallung und reihte sich in der Einheit der Reiter ein. Es war ein seltsames Gefühl nicht das Kommando über diesen Zug zu besitzen. Es war eine Mischung aus Hilflosigkeit und Erleichterung. Hilflosigkeit weil er unter dem Befehl eines Anführers stand und so möglicherweise gegen seine eigene Überzeugung handeln zu müssen. Erleichterung weil er nicht alle Entscheidungen treffen muss und ebensowenig die Verantwortung für die Leben seiner Einheit trug.
      Simon wandte sich zu seinem rechten Nachbarn. Ein stolzer Elf der in strahlender Rüstung konzentriert auf Befehle wartete. Der Paladin verzichtete darauf einen Wortwechsel zu eröffnen. Dann kam ein Hornstoß. Simon war darin unterrichtet worden was die wichtigsten Hornstöße zu bedeuten hatten setzte sein Pferd in Bewegung.
      Es war ein faszinierendes Netz das dieser Nachrichtendienst errichtet hatte. Die Hochelfen hatten auch wenn der Fein bereits in den äußersten Stadtteilen wütete nicht die Nerven verloren. Eiskalt wurden die vorrückenden Truppen im Auge der Späher behalten. Notpläne, die bereits vorlagen, ausgeführt. Strategen die auf einem Plan die Lage ständig im Auge behielten und den Verlauf kontrollierten indem sie Befehle mittels akkustischen Signalen mitteilten.
      Simon wusste dass er zu einem der Regimenter gehörte die auf der Hauptstraße auf die Hauptstreitmacht der ersten Invasoren treffen würden.
      Sie galoppierten durch die Gassen. Ein unglaublicher Lärm strahlte von den Hufen und der getroffenen Straße in alle Richtung.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

      - Jun Fan


      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner
      Herold wusste dass es an der Zeit war zu handeln. Die Zeit des Selbstmitleides, was er sich zähneknirschend eingestehen musste, hatte viel zu lange angedauert. Er zog sich einige Haarnadeln aus seinem Schopf und machte sich am Schloss zu schaffen. Die geschickten Finger des Beamten hatten es gleich geknackt.
      Die Tür sprang auf und Herold befreite sofort die letzten Überlebenden seiner Männer. Ihre Ausrüstung war in einem Schrank in derselben Stuben verstaut in der sich auch ihre Kerkerzellen befanden.
      Mit einem festen Fusstritt war dieser geöffnet.
      Der Inquisitor lächelt, ?Zeigen wir diesem Chaosabschaum was es bedeutet sich mit der Elite des Imperators zu messen.?

      Alrechts Zug war angekommen. Tosende Blitze schlugen in den Gebäuden ein. Die Magierin warf ununterbrochen grelle Blitze auf eine Gestalt die in dem grellen Licht der magischen Geschoße nicht zu erahnen war.
      Der Kommandant des Zuges lies in die Hörner blasen und erhob sein Schwert. Es strahlte als ob es die Sonne reflektieren würde. Jedoch war der Himmel immer noch von Gewitterwolken verdunkelt.
      Brüllend setzte der Zug nun in eine Angriffsbewegung über. Polternd wurde die große Anzahl an Reitern auf die eine Gestalt zugetrieben. Wahrscheinlich wollte Thaleron den Körper einfach überreiten.
      Welches Lebewesen würde wohl dieser Anzahl an Huftritten widerstehen. Alrecht kannte die Antwort. Keines aber hier handelte es sich auch um einen Dämonen.
      Die Zauberin beendete ihren Beschuss als die Reiterei sich näherte. Sofort stand die Gestalt wider auf den Beinen. Sie war ein seltsamer Anblick.
      Der gesamte Körper war in Ketten gehüllt. Nur das blasse Gesicht war entblößt und lies den Hauptmann mit einem verführerischen Lächeln erschaudern. Es hatte etwas Fesselndes und erinnerte Alrecht schmerzhaft an Susannas Lächeln. Es strahlte dieselbe Wärme und dieselbe Freude aus.
      Der Söldnerhauptmann zögerte einen Moment. Wie sollte er etwas töten wollen was Susanna auf solch eine Weise glich. Alrecht fletschte die Zähne, indem er sich bewusst wurde dass diese Gestalt Mitschuld an ihren Tod hatte.
      Brüllend senkte er die Spitze seiner Klinge während einige seiner Vordermänner mit erhobenen Lanzenspitzen an der Seite der Gestalt vorbeiritten.
      Selbst Thaleron hatte sein Schwert in der erhobenen Position belassen. Doch die Klinge Alrechts traf die Gestalt in der rechten Schulter.
      Daraufhin sah die Gestalt Alrecht nur einen kurzen Moment mit regem Interesse an. Der Söldnerhauptmann erschauderte. Es war als hätte ihm jemand bis in die Seele geblickt. Seine tiefsten und verborgensten Geheimnisse und Gedanken aufgewühlt und mit dreckigen Klauen betastet.
      Ein lautes klangvolles Klirrend riss den Hauptmann aus diesem schrecklichen Gefühl. Sein teures Breitschwert war geborsten.
      Fluchend ritt er weiter und wandte sein Pferd als er in sicherer Entfernung zu dem Dämon befand. Alrecht sah sich um, er brauchte eine Waffe wenn er kämpfen wollte.
      ?Kommandat! Warum kämpft Ihr nicht??, brüllte der Söldnerhauptmann. Thaleron sah ihn kurz an und brüllte ein weiteres Kommando. Die Stimmen der anderen Reiter stimmten mit ein. Im nächsten Moment ging das Regiment zum Angriff über.
      An vorderster Spitze ritt der Stadtrat. Mit einem schnellen Hieb seines Schwertes versuchte er diese übermächtig erscheinende Gestalt niederzustrecken.
      Mit zwei geschwinden Schritten wich dieses Dämonenwesen aus und holte mit einer geschmeidigen Bewegung zum Schlag aus. Doch noch im selben Herzschlag in dem Alrecht dies wahrnahm wurde der Dämon von einem mächtigen Lufthieb erfasst und zu Boden geworfen. Staunend erkannte Alrecht das die Klinge dies wohl ausgelöst hatte. Kurz darauf versenkten die Reiter ihre Speere im Leib der in Ketten gehüllten Gestalt.
      Thalerons Gesicht war zu einer steinernen Fratze geworden. Alrecht erkannte das der Kommandant nicht damit rechnete dass dieser Dämon bereits besiegt war.
      Alrecht sah sich um. Die Magierin war erschöpft auf die Knie gesunken. Ihr Leib bebte. Möglicherweise wegen der enormen Anstrengungen vielleicht hatte sie aber auch einfach nur Angst.
      Dem Hauptmann wurde beinah übel bei dem Gedanken welche Ausmaße die Macht des Dämons wohl besitzen musste wenn er solch eine machtvolle Meisterzauberin in ihre Schranken verwies.
      Der Beweis für die Sorgen des Hauptmanns folgte sofort.
      Ein schwarzer Blitz zuckte durch die Mannen der Reiter die den am Boden liegenden Dämon mit Speeren behackten.
      Die verunstalteten Leiber der Elfen fielen zu Boden. Schwarzer Qualm stieg von ihren nassen Rüstungen auf und vermischte sich mit dem weißen Dunst des Wassers das um die Leichen herum brodelte.
      Thaleron ging zu einem neuen Angriff über indem er einen Blitz auf das dämonische Wesen warf und sein Pferd in Galopp versetzte. Der Dämon widerstand dem magischen Geschoß obwohl die Ketten an seiner Brust rot glühten.
      Daraufhin erhob der Elf mit einer geschwinden Bewegung erhob sein magisches Schwert. Nun erkannte Alrecht einige Runen an Schwertschaft und Parierklinge als sich Licht darin spiegelte.
      Wieder führte der Stadtrat einen schnellen und ebenso präzissen Hieb durch. Doch diesesmal sprang der Dämon auf den Reiter zu und verpasste diesem einen Faustschlag in die Bauchgrubbe.
      Der Elf ächzte nur einmal und fiel dann leblos von seinem Pferd. Der Harnisch war zerfetzt und ein tiefes Blut triefendes Loch kam darunter zum Vorschein.
      ?Niedergestreckt, mit nur einem Hieb.?, flüsterte Alrecht. Die Klinge, die der Elf vor einem Herzschlag noch in einem festen Griff hielt, flog in weitem Bogen durch die Luft während das Schlachtross des Elfen auf Alrecht zugaloppierte.
      Mit einer geschwinden Bewegung wich Alrecht der imposanten Gestalt aus und griff nach dem Zaumzeug.
      Eine unglaubliche Kraft packte Alrechts Arm. Beinah hätte ihm das Pferd die Schulter ausgekugelt. Der Söldnerhauptmann der nun von dem Pferd mitgerissen wurde packte mit seiner anderen Hand ebenfalls das Zaumzeug und versuchte seinen Fuss in dem Steigbügel zu platzieren. Ungeschickt rutschte sein Stiefel ab.
      Unter Schmerzen in seinen Schultern lies er sich ein weiteres Mal über den Pflasterstein ziehen. Er startete einen weiteren Versuch der glückte.
      Unter Anstrengungen die sich der Hauptmann wohl nicht mehr zugetraut hätte wuchtete er seinen Körper auf den Rücken des Pferdes.
      Welcher Teufel hat mich nur geritten dass ich diese Wahnsinnstat begehe, schoss es dem Mann durch den Kopf.
      Schmerzen strahlten von seinen Schultern in andere Glieder seines Körpers. Zudem stellte er die Überlegung an das möglicherweise ein paar Zehen geprellt oder gebrochen waren.
      Nun musste er nur noch das Pferd unter Kontrolle bringen. Er war ein erfahrener Reiter und hatte bereits viele Rösser in Schlachten geführt doch möglicherweise war die Erziehung hier anders.
      Doch er schaffte es, im nächsten Moment gehorchte das bestens trainierte Pferd und gab sich den Anweisungen seines Reiters hin.
      Der Hauptmann sah sich um und bemerkte erst jetzt dass sich der Dämon durch die fliehenden Reihen der Reiter metztelte.
      Aber Alrecht hatte nun keine Zeit um in irgendeiner Weise etwas anderes als Aufregung und Angst zu verspüren. Diese zwei Empfindungen, die sich auf perverse Weise paarten, nahmen den vollen Platz in seinem Schädel ein und nahmen ihm die Möglichkeit überlegte Entscheidungen zu treffen.
      Stattdessen trat nun etwas anderes in den Vordergrund. Reine Intuition, Instinkt lenkten die Bewegungen des angeschlagenen Menschen.
      Noch während sein Hirn diese Gedanken ausspuckte und trotzdem nicht den geringsten Zweifel an der zwei Empfindungstheroie aufbrachte, suchte sein Blick die Magierin.
      Einige Reiter donnerten an ihm vorbei und versuchten sich mit anderen Kameraden neu zu formieren. In diesem Getümmel sah er sie.
      Ihr kraftloser Körper stämmte sich mit der Hilfe des magischen Schwerts Thaleron hoch. Schnell lenkte er sein neues Schlachtross in die Richtung der Magierin und donnerte an ihrer Seite vorbei. Mit einem schnellen Griff packte er den geschmeidigen Arm der Elfin und versuchte sie auf den Rücken des Schlachtrosses zu werfen.
      Schmerzen zuckten durch seinen ganzen Köper. Leise fluchend musste er sich eingestehen dass sein Instinkt eitel war und sich wohl überschätzt hatte. Er würde es kaum schaffen diesen Leib hochzuwerfen.
      Doch zu seinem Glück hatte das Elfenwesen noch Genug Kraft und genug Gewandtheit durch den Ruck sich selbstständig auf das Pferd zu wuchten.
      Alrecht, dessen gesammter Leib schmerzte und von Schweiß der eben ertragenen Anstrengungen bedeckt war, durchfuhr ein seltsames Kribbeln als die Elfendame ihren linken Arm um seinen Bauch schlang und sich festhielt.
      Der Hauptmann riskierte einen kurzen Blick zurück und stellte mit großer Erleichterung fest dass der Dämon die neu formierte Einheit attackierte und das die Zauberin in ihrer Rechten die magische Klinge hielt.
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      - Jun Fan


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      - Erich Kästner
      In den letzten zwei teilen die du geschrieben hast gibt es wirklich nichts zu bemengeln. Sehr professionel geschrieben.

      Nur vieleicht eine Sache
      Schrill klirrend währe die Spitze beinahe von der Rüstung abgerutscht doch drang sie in eine Spaltze zwischen Brustharnisch und Schulterpanzer ein.


      Das beinahe von der Rüstung abgerutscht, was isn das für a Rüstung die a angreifende Lanze fast abwehrt. Weißt eh nicht vergeßen Lanze +2 Stärke beim Angriff *gg*

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      Simons Zug kam wieder zum Stehen. Sie hatte die Streitmacht des Westtors erreicht. Dutzende riesige Reiterzüge, unzählige Infanterieregimenter und alle Gebäude an den Flanken der Hauptstraße waren eilig befestigt worden und mit einer Unmege an Bogenschützen besetzt.
      Maschinisten und Alchemisten hatten in der geringen Zeit die ihnen nach dem Rückzug von den äußeren Verteidigungswällen geblieben war, neue Maschinen ersonnen und die alten Mechanismen umgebaut.
      Katapulte hatten die simplen Gießpottiche der Alchimisten ersetzt. Giftschleudern und Speerschleudern waren installiert worden. Es hatte wohl ein Plan für diesen Fall gegeben der sofort Bestätigung dieser Möglichkeit ausgeführt worden war.
      Einige Boten liefen noch durch die Reihen und gaben Wasser und Waffenöl aus. Einige liefen über und über mit Köchern bepackt auf die Gebäude zu.
      Einer der Boten kam bei Simon vorbei und reichte ihm einen Schöpfer Wasser. Simon nahm dankend an und nahm einen Schluck. Der Bote nickte nur kurz und lief weiter.
      Simon wandte sich zu seinem rechten Nachbarn und fragte kurz, ?Und, was denkt Ihr??
      Dieser sah ihn kurz an und richtete seinen Blick wieder auf seinen Vordermann, ?Nun, ich habe vor meinem Reiterdienstantritt mit meinem Vater, einem Kommandanten, geredet. Die Lage sieht schlecht aus. Die äußeren Stadtteile sollen in einem tobenden Flammenmeer untergegangen sein. Wir haben viele Türme verloren, durch die Kriegsmaschinerie und wie berichtet wird soll eines der Magierrelais in Gefahr sein. Dies wiederrum bedeutet die Stärkung der Chaostruppen.?
      Der Paladin schluckte. ?Was soll das bedeuten, tobendes Flammenmeer??
      ?Nun ??, erwiderte der Elf, ?Chaosmarodere, sogenannte Brander, haben die Gebäude in Brand gesetzt und so verhindert dass Freischärlertruppen ihren Dienst erfüllen können um so die anrückenden Truppen durch Angriffe immer vom toten Winkel aus zu treffen. Diese Taktiv hätte sich als relativ wirkungsvoll herausgestellt da es diesen besonders ausgebildeten und erfahrenen Kriegern gelungen unendeckt ständig Feinde auszuschalten. Zudem hätten sie, auch wenn sie entdeckt worden wären, die Gebäude lange halten können.?
      Simon nickte nur.
      Es sah nicht gut aus. Er hatte nicht damit gerechnet dass die Chaoshorde bereits solch einen Druck im inneren der Stadt ausübte.

      Laoran schüttelte den Kopf. Dutzende Chaoskrieger stürmten über die eingestürzte Stadtmauer in die Stadt. Der Turm und Laorans Bogenschützen stellten die vorderste Front dar. Sie mussten möglichst viele Verluste in diese schwarze Horde reißen.
      Der Stadtrat gab deutete den Schützen auf eigenes Ermäßen zu feuern und stieg die Treppen des Wachturms hinab um mit den Torwachen zu reden.
      In diesem Turm hatten sich bei ihrer Ankunft genau noch zwölf Wachen befunden. Zehn davon waren einfache Gefreite. Diese waren ausgebildet im Speer und Schwertkampf zudem beherrschten sie das Bogenschießen.
      Laorans Männer waren Frischlinge. Sie waren das erste Mal eingezogen worden und ihre Ausbildung war noch nicht beendet. Zu ihren Künsten gehörte das Bogenschießen. Einige verstanden auch etwas von dem Halten eines Schwertes.
      Eine aussichtslose Lage.
      Der Lärm der tobenden Chaoskrieger wurde lauter, sie näherten sich. Laoran sah kurz noch einmal in die Gesichter der Wachen.
      ?Postiert euch im ersten Stock bei der Tür und versucht sie dort aufzuhalten. Attackiert von oben wenn sie sich noch auf den Stiegen befinden und so nur einzeln angreifen können. Wenn sie durchbrechen zieht euch in Stock zwei zurück und versucht sie ein weiteres Mal aufzuhalten.?, befahl Laoran.
      Die Männer salutierten und machten sich auf ihren Weg. Laorans Haupt war schwer. Er musste etwas tun. Sein Herz war schwer denn er trug viel Schuld. Er hatte durch dummes Intriegenspiel das Schicksal so vieler Elfen und das Schicksal dieser Stadt auf dem Spielfeld platziert.
      Und so wie es jetzt aussah würden sie verlieren.
      Der Stadtrat packte einen Bogen und lief schnell wieder auf die Aussichtsplattform. Die Bogenschützen hatten bereits begonnen die schwarz gepanzerte Horde mit Pfeilen einzudecken. Die liegengebliebenen Krieger wurden von den nachfolgenden einfach unter ihren Stiefeln zermalmt.
      Der Stadtrat langte in einen der Köcher und legte an. Sein Ziel fiel auf den Anführer. Die Gestalt war ehrfurchterregend.
      Dieses menschgewordene Monster überragte seine Kameraden um gut zwei Köpfe. Der Leib war unter schweren Panzerplatten verdeckt und doch lief er an der Spitze der Krieger.
      Nur sein Kopf war nicht verdeckt. Ein rasiertes blasses Gesicht trohnte auf der Spitze dieses schwarzen Metalbergs.
      Laoran hob seine Erstarrung auf und zielte. Er wusste das beinah kein Wind ging aber doch eine Brise durch die tobende Stadt fuhr.
      Erst jetzt merkte er dass der ständige Regen aufgehört hatte. Ein schlechterer Zeitpunkt hätte nicht gewählt werden können. Nun, da große Teile der äußeren Stadt brannten, hatte der Regen aufgehört.
      Ein böses Spiel der Götter, dachte Laoran.
      Er hob den Bogen etwas um den Wind auszugleichen lies den Pfeil los. Die Sehne federte sofort klingend den Pfeil auf den Chaoskrieger.
      Zischend flog der Pfeil auf die Kreatur zu. Im nächsten Moment bohrte er sich unter seinem Hals tief durch das Kettenhemd in die Brust des Mannes.
      Der Getroffene sah auf und deutete mit seiner linken auf Laoran während er mit seiner rechten die Streitaxt hob.
      Der Stadtrat konzentrierte sich und legte den nächsten Pfeil an. Mit unglaublicher Geschwindigkeit setzte er nun drei Schüsse hintereinander ab.
      Ein jeder Pfeil traf sein Ziel. Ein Pfeil durchschlug die Panzerplatten auf der linken Schulter und blieb darin stecken. Der zweite Pfeil ragte aus seinem Wanst und der dritte Pfeil bohrte sich in seine Stirn.
      Der Hühne blieb stehen und wankte bevor er endgültig zu Boden ging. Die Bogenschützen auf dem Turm jubelten.
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      - Jun Fan


      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner
      Herold trat auf die Straße. Schlachtlärm tobte und in der Luft lag Geruch von Feuer obwohl die Pflastersteine noch von Regenwasser nass waren.
      Ein seltsamer Dunst stand in der Luft. Der Inquisitor zog diese Luft tief in seine Lungen und lief los.
      Sein Trupp lief auf die vermeintliche Quelle des Lärms zu. Mit gezückten Waffen huschten die Inquisitoren wie schwarze Schatten durch die verlassenen Gassen.
      Sie atmete schwer und liefen so schnell sie ihre trainierten jedoch müden Beine trugen. Sie kamen den Lärm näher worauf Herold den ihm Untergebenen deutete dass sie sich in eines der Häuser erstmal zurückzogen um die Lage zu begutachten.
      Sie traten eine der Türen auf und Herold eilte die Treppen des sechsstöckigen Hauses hinauf um in den Dachstuhl zu gelangen.
      Dort angelangt atmete er erstmal durch. Adrenalin schoss durch seine Adern. Der gelernte Meuchelmörder und Folterknecht wusste dass der Kampf immer näher rückte.
      Er strich kurz über sein Kinn.
      Es schmerzte etwas. Er hatte den Kampf mit diesem abtrünnigen Paladin nicht vergessen. Das seltsame war jedoch das der Paladin sich mit dem Dämon weitergemäßen hatte. Die Magierin und dieser Verräter hatten es dann auch geschafft die Kreatur zur Strecke zu bringen und die unheilige Existenz zu beenden.
      Verwundert überdachte er die Rolle dieses jungen Freigreifs. War er tatsächlich ein Verräter? Hatte er tatsächlich die Ritter ausgelöscht die auf der Heimreise waren? Hatte er tatsächlich die Klinge mit dem großen Dämon gestohlen?
      Herold war jedenfalls keine außergewöhnliche Waffe aufgefallen außer der Runenwaffe des Drachenhammerordens.
      Es war dem Inquisitor zwar ein Dorn im Auge das diese Ritterorden im Dunklen operierten doch musste er ihnen zugestehen dass die meisten dieser Orden Sigmar und auch dem Imperator treu ergeben sind.
      Vermutlich hatte der junge Simon wirklich nicht die Waffe gestohlen die eine solch unheilige Kraft in sich trug. Wahrscheinlich hatte er tatsächlich nicht ein solches Gemetzel in den reihen der braven Heimkehrer angerichtet.
      Doch er hatte auch nichts dagegen unternommen. Denn genau dieses verdeckte Operieren. Genau dieses Handeln welches sich von einer Maxime ableitete die nicht vom Imperator geschaffen wurde führte dazu dass sich solche Widersprüche während eines Auftrags auftaten.
      Herold war sich nicht sicher ob er den Paladin noch immer töten sollte. Immerhin kämpfte er hier an der Seite der Hochelfen und vernichtete einen Chaosanhänger nach dem anderen.
      Der Inquisitor fuhr wieder über sein schmerzendes Kinn. Denn eines musste er dem jungen Freigreif zugestehen; der Kampf gehörte zu seinen Stärken.
      Zudem verstand er auch den richtigen Umgang mit seiner Runenwaffe. Eine weitere Frage tat sich in dem Inquisitor auf; Warum sollte er ein normales Schwert verwenden wenn er die dunkle Klinge hätte tragen können?
      Warum hat er nicht einen solchen Fein wie Herold ihn darstellte nicht sofort zur Strecke gebracht?
      Stattdessen hatte er ihn nur betäubt um sich dem Dämon weiter anzunehmen. Hätten Wahrheitszauber, Bannsprüche und Konsorten ihn nicht schon längst ertappt und zur Strecke gebracht?
      Herold grübelte weiter. Er wusste dass die Elfen misstrauisch sind und er wusste ebenso sehr dass einiges dazugehörte ihr Vertrauen zu gewinnen.
      Der Inquisitor nickte. Er hatte sich soeben dafür entschieden den jungen Paladin nicht zu töten. Dies würde viel zu viele Fragen offen lassen.
      Viel klüger schien es ihm den Betreffenden festzunehmen und vor ein Tribunal zu führen. Wahrscheinlich würde eine peinliche Befragung davor nötig sein die Wahrheit ans Licht zu bringen.
      Es war schon oft vorgekommen dass so manche Frau ihre Unschuld beteuerte und dann unter dem Druck eines Paars Daumenschrauben plötzlich ihre Schuld einsah. Wie oft war es schon vorgekommen dass er und seine Mannen Chaosanbeter unter anscheinenden Unschuldslämmern fand.
      Es brauchte meistens nur etwas heißes Teer, ein glühendes Messer und die Streckbank und alle wurden sie einsichtig.
      Solch ein Schmerz musste doch zu ertragen sein wenn man wusste dass man unschuldig war. Solch ein Schmerz wurde doch von der Gewissheit dass Sigmar selbst Beistand lieferte besänftigt und so erträglich.
      Der Inquisitor nickte. Diese Methode musste die richtige sein, diese Methode musste die Beste sein.
      Nun, da er diese Überlegungen angestellt hatte, sah er aus den Fenstern. Das Schauspiel das sich ihm darbot gefiel dem Mann gar nicht.
      Chaostruppen stürmten durch die Stadt.
      Die Stadtteile, jedenfalls schien es so, die nicht von den Chaosanhängern geflutet wurden waren entweder in schwere Kämpfe verwickelt oder wurden soeben von einem tobenden Flammenmeer verschlungen.
      Er harrte kurz aus und entschied dass sie zu den Streitkräften stoßen würden die sich auf der Hauptstraße befanden.
      Denn so wie es von hier aus aussah verwüsteten die Chaosmarodere die äußeren Stadtteile und vereinten sich wieder zu einem starken Truppenverband auf der Hauptstraße. Zudem schienen sich auch noch zwei andere Einheiten zu vereinen die vermutlich in die Flanken der Hauptstreitmacht stoßen sollen.
      Kurz wurde er Schlachtlärm von einem kurzen Konzert aus dumpfen und hellen Hornstößen überdeckt.
      Sofort darauf formierte sich die Armee auf der Hauptstraße um. Das ganze Verteidigungskonzept dass dieser Truppenverband gehabt hatte wurde wohl über den Haufen geworfen.
      Sofort darauf trennten sich einige Infanterieregimenter dieser Streitmacht und strömten in die Seitengassen.
      Dies waren wohl Truppen die den Flankenangriffen Einhalt gebieten sollen. Herold nickte zustimmend. Sie würden die Einheit unterstützen die den Flankenangriff auf der Seite auf der sich die Inquisitoren befanden, verhindern sollen.
      Daraufhin stieg Herold die Treppen hinab und gab die nötigen Befehle und Anweisungen.

      Simon lief ein kalter Schauer über den Rücken. Soeben waren Befehle ausgegeben worden. Angeblich sollen sich schwarze Reiter auf dem Weg zu ihnen befinden.
      Die Kampfeslust die den Paladin vorhin auf solch eine Art und Weise beseelt hatte war Angst gewichen. Plötzlich fuhren Erinnerungen in seinen Leib.
      Er konnte sich noch gut an den Angriff vor Karak Ungor erinnern. Schnell waren sie in die Reihen der Chaoskrieger geprescht.
      Starke Schlachtrösser, schwere Rüstungen und gute Waffen. Doch der Angriff kam sofort ins Stocken. Sofort wurden die Ritter zurückgeworfen und zurückgedrängt. Ein wortwörtliches Schlachtfest war das Resultat.
      Und dies resultierte aus einem Flankenangriff. Nun befand er sich unter leicht gerüsteten einberufenen Frischlingen.
      Die Ausrüstung war durchwegs in Ordnung doch Simon wusste über die Konstitution seiner Mitstreiter bescheid. Sie waren Elfen und brachten weniger Körperkraft mit.
      Diese Truppe sollte sich nun messen mit brutalen Elitekriegern. Schwere aus Eisen und anderen seltsamen Materialien gepanzerte Mutanten.
      Der Trupp machte sich bereit und setzte sich in Bewegung.
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      - Jun Fan


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      - Erich Kästner
      Der dunkle Paladin rüstete sich. Macht und ewiges Leben. Diesen zwei Dingen hatte er seine Seele geopfert. Doch wie er nun befand hatte sich dieser Tausch mehr als ausgezahlt.
      Mit der dunklen Klinge in seinen Händen war er bereit sich dem Paladin zu stellen und auch diesem aufgedunsenen Wichtigtuer.
      Der Seuchendämon wütete in den Wäldern. Schon seit ein paar Wochen dauerte der Kampf der Waldelfen gegen diese, für ihn, lächerliche Bedrohung.
      Es war Zeit diesen Fettwanst zu vernichten. Es war Zeit dem Herrscher des Wandels zu beweisen dass er diesen aufgedunsen, madigen Frevlern ihre Blasphemie austreiben konnte.
      Diese Unwürdigen. Sie glaubten doch tatsächlich dass einem jeden ein festgeschriebenes Schicksal blüht. Das ein jeder auf ein unausweichliches Ende zusteuert was schon vor dessen Geburt bestimmt ist.
      Der Meister des Wandels hatte ihm jedoch anderes bewiesen. Die Macht zu manipulieren, die Macht seine Umgebung in ewigen Windungen der Zeit zu verzerren und das Wissen der Formbarkeit eines jeden Dinges hatten ihn überzeugt.
      Denn nichts und dessen war er sich absolut bewusst, nichts konnte einem Mahlstrom aus Zeit widerstehen.
      Nichts war festgeschrieben. Leben, Tod, Liebe und Hass. All diese Dinge konnten im Herzen, in den Gedanken und auch im Sein eines jeden Dinges durch die richtigen Methoden und die richtige Handhabung des Subjekts vertrieben oder erzeugt werden.
      Mit einem selbstsicheren Lächeln machte sich der Mann nun auf den Weg. Von seinem Sein und seiner Macht überzeugt um den großen Verpester, des Erzfeindes erster Abkömmling, zu vernichten.

      Thorgrim sah auf den kleinen Haufen Haare herab. Wieder pulsierte die verdammte Erinnerung durch seinen Schädel. Wie ein Schwall drückte die eitrige Wulst des Bildes als Mi?m tot zu Boden ging die Luft aus seinen Lungen.
      Das Adrenalin in seinen Adern lies ihm bewusst werden dass dieser Schmerz und diese Schmach nie abklingen wird.
      Als wäre es soeben erst passiert dachte er. Es hatte ihn bis jetzt keine Ruh gelassen und nun musste er es sich eingestehen.
      Er hatte seine Ehre verloren als er seinem Kameraden nicht geholfen hatte. Nie wird er sich dieser Tatsache auch nur einen Moment an dem kümmerlichen Rest seines Lebens erfreuen können.
      Und neben diesem beinah unerträglichen Schmerz der, so versprach es ihm sein Dawiherz, nie verklingen würde, mischte sich die ebenso nahe Erinnerung an seinen menschlichen Kameraden der in Karak Ungor gefallen war.
      Er war ein Todbringer für seine Mitstreiter. Er hatte es nicht geschafft auch nur einen von diesen zwei zu retten oder überhaupt zu reagieren.
      Er hatte den Namen den er trug beschmutzt und musste nun die Ehre seines Vaters wiederherstellen und auch seine Ehre wieder erlangen.
      Er hob sein geschorenes Haupt und strich über sein stoppeliges Kinn. Er hatte sich als Zeichen des Ehrenverlusts den Bart und auch das Haupthaar abrasiert und ein Gelübde abgelegt.
      Entweder im Kampf als Slayer zu sterben oder seine Ehre zu verlieren. Ein Schwur, dies wusste ein jeder seiner Art, war etwas Heiliges. Eine Art mystischer Bund an eine Sache der nur von Erfüllung oder Tod gelöst werden konnte.
      Mit diesen schweren Gedanken packte er seine Streitaxt und auch seine Muskete und marschierte aus der Schmiede.
      Der Elfenschmied hatte ihn die ganze Zeit über nur wortlos angestarrt. Vielleicht war dies auch das einzig ehrenvolle was er tun konnte. Der Zwerg nickte.
      Es war an der Zeit sich einen Gegner zu suchen der ihm einen würdigen Tod bereiten würde. Diesen würde er wahrscheinlich bei der Hauptstreitmacht auf der Hauptstraße finden.
      Der Schmied hatte noch vor Thorgrims Entschluss von den Hornsignalen erzählt und ihnen einen kurzen Exkurs gegeben wie diese zu deuten waren.
      Mit einem steinernen Gesicht begann der zu laufen. Es war ihm eilig den Tod zu finden. Die Schmach und auch der Schmerz der nicht abklang waren ein unbekannter Antrieb für den Dawi. Doch dieser Antrieb verstand es jemanden zu bewegen.
      Sein zugeschnürter Hals fühlte sich an als würde er bereits am Galgen baumeln. Bald würde er die Hauptstraße erreichen und dann würde der Kampf beginnen.

      Herold starrte durch die rauchenden Trümmer der Gebäude. Der Inquisitor spürte die Anwesenheit von anderen. Er spührte auch dass sie beobachtet wurden.
      Wenigstens war das Feuer in diesem Teil der Stadt bereits abgeklungen. Dies bedeutete zwar auch das dieser Schauplatz ein neuer Punkt war an dem die Chaostruppen die Stadt betreten konnten doch verlieh ihnen das weitere Sicht und mehr Platz für den Kampf.
      Herold war sich sicher. Noch einmal würde er keine Schwäche an den Tag legen. Vermutlich würde er sich, wenn sein Wille tatsächlich nicht stark genug sein sollte, das Leben nehmen. Zwar wäre er tot doch würde er seine Seele ehrenvoll und vor allem treu Sigmars Gnade übergeben.
      Einer der anderen Inquisitoren gab ein Zeichen.
      Anscheinend plünderten eine Gruppe Chaosbarbaren die Ruinen zwei Häuser weiter. Herold gab ein Zeichen worauf die anderen ausschwärmten und sich anderen Splittergruppen annahmen. Diese Plünderer gehörten jedoch ihm.
      Er verbarg die Klinge unter seinem langen schwarzen Mantel und trat auf das Haus zu. Geschmeidigen Schrittes kam er langsam näher. Einer der Barbaren bemerkte die verhüllte Gestalt Herolds und rief die anderen zu den Waffen.
      Die raue Sprache vermittelte dem Inquisitor ein Gefühl von Überlegenheit und Stolz auf die imperiale Kultur.
      Es waren nur acht Feinde. Sie waren alle mit Brustharnischen und drei auch mit Waffenröcken gerüstet. Einer trug ein Schwert, einer eine Stangenwaffe und das restliche Gesocks Streitäxte. Die Stangenwaffe stellte wohl eine Hellebarde dar.
      Der primitive Versuch Herold damit zu treffen missglückte als dieser mit einem gelassen Schritt nach links auswich. Im nächsten Moment verpasste er der hölzernen Stange einen Schwerthieb worauf die aus Metal gefertigte Spitze zu Boden fiel.
      Im nächsten Moment gingen zwei axtschwingende Chaoskrieger und der Schwertkämpfer auf ihn los.
      Mit einer schnellen Duckbewegung entging er dem Holzstiel der zerstörten Hellebarde und lies seine linke Hand hervorschnellen und griff nach der Waffe.
      Als er die hölzerne Stange fest in seiner Hand hatte stemmte er sich mit aller Kraft die in seinen Beinen waren auf und zog den überraschten Chaoskrieger auf sich zu.
      Als dieser nun auf Herold zu stürzte wich er wieder zur Seite und sprang auf den Platz des Hellebardenträgers.
      Der Schwertkämpfer wollte eben in diesem Moment einen Stich absetzen und konnte nicht mehr auf den geschwinden Platzwechsel seines Kameraden reagieren und rammte diesem seine Klinge in den Wanst.
      Blut spuckend sackte dieser in sich zusammen.
      Die Axtträger jedoch lenkten noch geschwind ab und führten ihren Angriff auf Herold aus. Geschickt duckte sich der Inquisitor unter dem ersten Axthieb hinweg und trat den Angreifer vor das Schienbein.
      Jaulend holte lies dieser seine Deckung fallen und bekam als Dank imperiales Stahl in den Hals gerammt. Einer der anderen Axtschwinger brüllte darauf einen kehligen Laut und gab seinen Kameraden so zu verstehen sich zu formieren.
      Im nächsten Moment hatten sich die restlichen sechs Chaoskrieger um den anscheinend befehlshabenden Anführer formiert.
      Herold lächelte nur und zog ein Wurfmesser. Gleich darauf lief er auf die Gruppe zu und schleuderte dem Anführer die Klinge ins Gesicht.
      Geräuschlos sank dieser zu Boden. Herold holte zum Schlag aus und täuschte einen Schwerthieb an aber wandte sich dann doch ab.
      Worauf die restlichen Chaosbarbaren ins leere stürmten. Nun fiel der Inquisitor der kleinen
      ausmanövrierten Gruppe in die Flanke. Mit einer schnellen Bewegung köpfte er einen der Axtträger, stieß dem Schwertkämpfer seine Klinge in die Brust und nutzte den Schwung den er beim herausziehen holte um dem nächsten mit einem Fusstritt zu Fall zu bringen.
      Als der Axtkämpfer zu Boden fiel trat er diesem auf den Schädel und schlug ihn so bewusstlos. Gleich darauf wirbelte seine Klinge durch die verbliebenen Chaoskrieger.
      Er hatte gesiegt.
      Herold atmete tief ein und verpasste dem am Boden liegenden Mann einen letzten Schwertstich um sicherzustellen dass sich dieser nicht mehr erheben würde.
      Über und über mit Blut beschmiert machte er sich auf den Weg um seinen Untergebenen zur Seite zu stehen.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

      - Jun Fan


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      - Erich Kästner
      Kapitel 38 Tosende Gewalten

      Der dunkle Paladin trieb sein Ross in den Wald hinein. Er wusste dass sich das Dämonengeschöpf sich hier befinden musste.
      Anscheinend hatten hier schon wilde Kämpfe getobt. Denn das Unterholz war zertrampelt und einige Bäume waren ungeworfen. Zudem pflasterten Leichen von Chaosbarbaren und Elfen den Waldboden.
      Der Tzeentchanhänger konnte die dunklen Energien des gehassten Erzfeindes spüren und lies so sein Pferd in den Galopp verfallen. Polternd folgte er seinem Empfinden und erreichte bald den Schauplatz eines gewaltigen Duells.
      Ein Elf versuchte Energie zu sammeln. Doch sein Feind, eine gewaltige ekeleregende Gestalt, liest ihm nicht genug Zeit.
      Die verquollene Gestalt des gigantischen Dämonenprinzen schleuderte mit unglaublicher Kraft die Köpfe eines Flegels auf den Elfen.
      Dieser wich jedoch geschickt zur Seite und lies ein Gewitter aus glühenden Geschossen aus seinen Fingern auf den Dämon los.
      Der Dämon lies ein polterndes Lachen los als die Geschosse einschlugen und die von Pocken übersehte Haut aufrissen.
      Gleich darauf wirbelten die Flegelköpfe einen gewaltigen Wirbel aus Dreck auf als sie sich in die Erde gruben.
      Darauf folgte ein gequälter Schrei. Der Dämon hatte den Elfenmagier mit seiner linken Klaue gepackt. Im unbarmherzigen Druck des Dämons wurde der Leib des Waldelfen zermalmt. Genüsslich verschlang der Verpester die Reste des toten Leibes.
      Gleich darauf attackierte der dunkle Paladin. Er lies dem Verpester keine Zeit. Mit einem Hieb versuchte er die Waffe des großen Dämons zu zerstören. Doch dieser wich einfach zurück und manifestierte hinter dem Paladin einen Dämon.
      Die Gestalt packte den Tzeentchanhänger und spie einen Schwarm Fliegen auf ihn. Ekelhafter Gestank stieg dem Paladin in die Nase.
      Übelkeit, die ihn fast soweit trieb dass er sich erbrach, kam in ihm hoch. Doch gleich darauf lachte er, ?Glaubst du wirklich dein kleiner Gehilfe kann mich aufhalten!?
      Mit einer schnellen Bewegung riss er sich los und dem Dämon die Arme aus, lies seine Klinge durch den Leib des kleinen Dämons fahren und beschwor seiner Seits einen Dämon.
      Die Macht die ihm diese dunkle Klinge verlieh war unbeschreiblich. Mit nur einem kleinen Wink überwand er die gesamte magische Verteidigung die dieser Platz aufwies und lies einen Flammendämon erscheinen.
      Mit einem kleinen Schwung stieß die seltsame Schlangengestalt Flammen aus den Schlündern die sie statt Händen besaß.
      Der große Verpester wurde von den magischen Flammen eingehüllt und brüllte wütend. Im nächsten Moment zermalmten die Seuchenflegel den Flammendämon.

      Alrecht ritt an den Reihen der Weststreitmacht vorbei. Er musste schnell zum Quartier um einen Heiler zu finden. Sein gesamter Leib schmerzte.
      Er musste schnell handeln. Denn nicht nur das sein Leib drohte jeden Moment zu zerspringen, es galt der Magierin neue Kräfte zu verleihen. Denn diese musste schnell wieder in das Kampfgeschehen dieser Stadt eingreifen.
      Drei der Silberhelme schwenkten aus ihrem Zug und gaben Alrecht und der Magierin Geleitschutz. Unter den Wächtern schien sich ein höherer Bürdenträger zu befinden. Auf dem blankpolierten Helm prankten seltsame Gravuren. Möglicherweise Schutzrunen, fuhr es dem geschwächten Söldner durch den maltretierten Leib.
      Auch der prächtige Umhang der hinter dem Reiter wehte zeugte von seinem höheren Rang. Plötzlich gab der Anführer des kleinen Wachtrupps seinem ross die Sporen und schloss zu Alrecht auf.
      Er wandte sich an Lavendala, ?Ist das Schwert das Schwert meines Bruders?? Die geschwächte Zauberin nickte zaghaft.
      Der Thalerons Bruder wandte sich an Alrecht, ?Seid Ihr in Thalerons Zug geritten.? Alrecht bejahte die Frage, ?Ja, Sire, er hat sein Leben tapfer für das Ihre geopfert.?
      Anscheinend war dieser elf auch ein Kommandat.Aus seinen Augen, die wie die seines Bruders von langen Leben und viel Erlebten berichteten, wich etwas was wohl nur als Lebensmut bezeichnet werden konnte.
      Alrecht antwortete, ?Ich flüchtete aus dem Zug der sich tapfer dem übermächtigen Dämonenwesen erwehrte um das Leben der Meisterzauberin zu schützen.?
      Alrecht wusste dass er sich einer Straftat schuldig gemacht hatte. Er war feige aus einem Kampf geflohen. Doch auch jetzt, wo er mit Konsequenzen zu rechnen hatte, würde er sich nicht anders entscheiden.
      Lieber verliert er seinen Kopf durch die Klinge eines Elfen als seine Seele an einen Chaosdämon. Der Kommandat sprach weiter, ?Verzeiht mir, meine Name ist Olanathor. Eure tapfere Tat hat Euch Kaum Schuld auf die Schultern geladen. Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen indem Ihr Lady Lavendala gerettet habt.?
      Er stockte kurz, ?Zum Dank soll Euch Thalerons Klinge gehören. Ihr könnt sie ab jetzt Euer eigenen nennen. Doch benutzt sie behutsam und überdacht denn die Zwerge haben in dieses edle Elfenstahl eine Schmetterrune geschnitten.?
      In diesem Moment erreichten sie das Regierungsgebäude. Es erwarteten sie bereits einige Knappen und auch einige Heiler.
      Sie halfen ihnen vom Pferd. Das magische Schwert wurde Olanathor übergeben. Dieser nahm es entgegen und segnete es wohl mit einem Gebet. Danach wandte er sich an Alrecht.
      Dieser hatte alles genau beobachtet.
      Alrecht wusste nicht weshalb aber es strömte Adrenalin durch sein Blut. Er war nervös und auch froh dass seine Schmerzen plötzlich etwas nachliesen. Ungläubig betrachtete er die Tatsache dass er nun eine magische Klinge überreicht bekam.
      Nie zuvor hatte er es auch nur gewagt daran zu glauben dass seine einfachen Söldnerhände die Gunst einer magischen Klinge erwiesen werden sollte.
      Plötzlich versagten dem Söldnerhauptmann die Kräfte und er sank in sich zusammen. Sofort darauf stützen ihn einige Knappen.
      Es wurde dunkel um den Menschen und während er verwirrt und verängstigt feststellen musste dass ihn plötzlich sein Körper im Stich lies hörte er einen Elfen sagen, ?Schnell holt einen Trunk. Dieser Mensch hat Heldenmut bewiesen, seine Dienste könnten noch entscheidend für diese Schlacht sein.?
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      - Erich Kästner
      Simons Zug hatte scherte aus dem riesigen Heer des Westtores aus und galopierte laut donnernd durch die Straße um die enorme Streitkraft anzuführen.
      Weitere Infanterietruppen scherten in Seitengassen aus um die Kavallerietruppen, wenn es nach dem Sturmangriff zu dem engen Handgemenge kommen würde, von der Flanke aus zu unterstützen.
      Genau als diese Gedanken durch den Schädel des Paladins rumpelten ereichten sie die Spitze. Ein gewaltiges Gewitter aus Hornsignalen ging plötzlich von den Aussichtstürmen aus.
      Simon wusste auch warum.
      Die Hauptstreitmacht des Chaos war in die Stadt eingedrungen. Simon sah sich einer Flut aus schwarz gepanzerten Leibern entgegen reiten.
      Die hühnenhaften Gestalten wurden auch noch von Rössern getragen. Der Paladin fragte sich warum dies nie erwähnt wurde. Kein einziger Aufklärungsbericht hatte von Kavallarie gehandelt.
      Doch nun war es soweit.
      Plötzlich schienen sihc alle nur sehr langsam zu bewegen. Die Lärm der tobenden Schlacht, die Schreie, der Lärm aufeinanderprallender Klingen verschwand. Auch Simons Zweifel.
      In diesem Moment war er sich nur der Tatsache bwusst dass er die Lanze in Position bringen musste.
      Simons Kameraden scherten zur Seite aus und bildeten ein breiteres Reiterregiment um so eine größere Angriffsfläche zu besitzen. Simon wurde von seinem Ross in die erste Reihe getragen.
      Dem Paladin fiel Patricks Gesicht ein, ebenso Benjamins und auch das von Susanna.
      Es war als würde etwas seine Kraft aussagen.
      Simon schloss kurz die Augen und verdrängte seine Zweifel. Als er sie wieder öffnete waren sie iden ebenfalls auf sie zustürmenden Chaoskriegern bereits so nah dass er das Gesicht seines Ziels bereits erkannte.
      Nie zuvor hatte er sich so lange Zeit genommen um das Gesicht seines Ziels zu betrachten. Die fahle bleiche Haut des Gesichts war glatt rasiert.
      Der Mann trug weder Haare am Kopf noch hatte er Bart oder Augenbraun. Seine Augen waren aus den Höhlen gestochen. Stattdessen prankte ein großes breites Auge auf seiner Stirn.
      Das Monstrum öffnete seinen Mund. In diesem Moment fiel Simon auf dass dies wohl mehr als Schlund zu bezeichnen war.
      Wie eine Spinne klappte der Mutant seinen Kiefer zur Seite auf. Unzählige lange spitze Zähne kamen zum Vorschein.
      ?Bei Sigmar! Verrecke Mutantenabschaum!?, prustete Simon plötzlich los. Der Zeitraffer der nur für kurze zeit Simons Wahrnehmung getrübt hatte verschwand. Im nächsten Moment prallten die Reiter bereits aufeinander.
      Plötzlich ging alles ganz schnell.
      Die Lanze des Mutanten durchstieß Simons Schild und riss es von seinem Arm herab. Im Gegenzug durchbohrte die Lanze des Paladins den ungeschützten Schädel und warf den Mutanten von seinem monströßen Schlachtross.
      Simon schaffte es mit einem enormen Kraftaufwand die Lanze noch im nächsten Reiter zu versenken bis sie splitterte und er zu seiner Klinge griff.
      Der blanke Stahl der Klinge seines Großvaters wirbelte durch die Luft. Im nächsten Moment rammte er die Schneide eines hochgehaltenen Schildes.
      Klirrend wurde das Schwert zurückgefedert. Gleich darauf folgte der Paradeangriff des Chaosritters.
      Panik brach in dem Paladin aus. Wie sollte er diesen Hieb nur überstehen? Er hatte kein Schild um diesen Hieb abzuwehren. Bilder seiner Kindheit, seiner Freunde und seiner Familien flimmerten vor seinem inneren Auge als er ohne viel zu denken die federnde Klinge in seiner Hand wieder unter Kontrolle brachte.
      Wie in Trance schlug er mit seiner linken Faust gegen die Klinge die sich eben auf ihn herabsenkte. Wie durch ein Wunder traf er sich auch wirklich und schleuderte die Waffe zur Seite.
      Dies legte die Deckung des verdutzten Chaoskriegers offen was es dem Paladin ermöglichte einen gezielten Schwertstich abzusetzen.
      So bohrte sich das Schwert in den Helm des dunklen Reiters und kostete so der Chaoshorde einen weiteren Krieger.
      Im nächsten Moment wurde sein Pferd von etwas schwarzem getroffen. Ein mächtiger Ruck schmetterte das Tier zur Seite.
      Blut spritzte. Simon war über und über mit der warmen klebrigen Flüssigkeit bedeckt. Im nächsten Moment realisierte er das sein Schlachtross von einem Lanzenstoß getroffen wurde. Lautlos starb das Tier während Simon von einer unglaublichen Kraft auf den Boden gedonnert wurde.
      Kurz spürte er nicht den kleinsten Schmerz. Nur nackte lähmende Angst pulsierte durch seinen Leib. Zu seinem Glück wurde er vor dem Sturz aus dem Sattel geworfen und nicht von dem toten Rossleib erschlagen.
      Doch er wurde zwischen zwei kämpfende Reiter geschleudert. Der Chaosritter und auch der Elfenreiter wurden von dem fliegenden Menschen überrascht. Doch nur der Elf war so abgelenkt das er seine Deckung fallen lies.
      Im nächsten Moment rammte der Chaosritter dem Silberhelm eine Klinge in den Wanst. Blut spuckend wurde der Elfen aus seinem Sattel gehoben.
      Im nächsten Moment scheute das dunkle Schlachtross des Chaosritter auf und attackierte den am Boden liegenden Paladin mit den Hufen.
      Simon rollte schnell zur Seite und entging nur knapp den Hufen. Das Chaosross scheute ein weiteres Mal auf.
      Doch der Paladin, von Angst und Adrenalin getrieben, attackierte statt auszuweichen. Mit einem unglaublich mächtigen Hieb den er wie durch ein Wunder aus seiner liegenden Position ausführen konnte, trennte er dem Schlachtross ein Hinterbein ab.
      Schwarzes Blut spritzte in Fontainen aus dem muskolösen Leib während das monströse Tier zur Seite wegbrach und den brüllenden Chaoskrieger unter sich begrub.
      Simon raffte sich auf.
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      - Erich Kästner
      Klirrend trafen Klingen aufeinander. Herold zog sein Schwert zurück und führte einen kräftigen Faustschlag mit seiner Linken aus.
      Der Chaoskrieger, dessen offenes Visier dessen Ende war, war kurz betäubt und musste unvorbereitet einen Schwertstich hinnehmen.
      Keuchend ging der Kultist zu Boden.
      Der Inquisitor wischte mit seinem Mantel das Blut von seinem Schwert, ?Imperialer Stahl. Nichts geht über ihn.?
      Im nächsten Moment war der Kampf auch schon vorrüber. Er und seine Mannen standen sich blutbeschmiert gegenüber. Einer der anderen Inquisitoren began plötzlich zu sprechen, ?Sire, nur eine Straße weiter wird zwischen Chaosrittern und Lanzenreitern der Elfen die Vormachtstellung ausgekämpft.?
      Herold nickte, ?Nun, hört sich an als würden einige Ungläubige nach Läuterung betteln.?
      Mit diesen Worten stürmte er auf das neue Schlachtfeld zu.

      Alrecht trat aus dem riesigen Verwaltungsgebäude. Elfenschmiede hatten dem Söldnerhauptmann eine neue Rüstung angeschmiedet.
      Der routinierte Krieger der den guten schweren imperialen Stahl gewohnt war, war über aus überrascht. Denn dieses Rüstzeug war zu leicht um tatsächlichen Schutz zu bieten.
      Der Trunk der dem Söldner verabreicht wurde hatte Wirkung gezeigt. Er fühlte sich fantastisch. Als hätte er nie gekämpft.
      Im nächsten Moment wurden die aufmunternten Gedanken von einer schrecklichen Gewissheit erdrückt. Das dämonische Wesen war noch da draußen.
      Der Reiterzug war ein leichtes Opfer für diese Bestie. Wie Papier hatte der Dämon die geübten Krieger auf ihren Rössern zerrissen. Dem Söldnerhauptmann war klar das dieses Wesen sicherlich keinen konventionellen Angriff durchführen würde.
      Der Hauptmann traute diesem Wesen einen Angriff auf diesen Stützpunkt zu. Was den Menschen aber weit aus mehr beunruhigte, er traute dem Wesen einen Triumph im Aufeinanderprallen mit dem elfischen Heer zu.
      Alrecht schüttelte den Kopf. Es war aussichtslos. Sie hatten auch gegen den Dämon vor dem Wald von Lorens eine Niederlage eingesteckt und nun stand die nächste bevor.
      Alrecht bangte um sein Leben. Nie zuvor hatte er solch eine Angst verspührt. Er hatte in den dichten Seuchenschwaden gegen die Anhänger Nurgles gekämpft, hatte Hunderten Grünhäuten getrotzt und erbarmungslosen Dunkeleflenpiraten die Stirn geboten. Und nun verfolgte ihn eine grausame Panik. Er hatte diese Gestalt kämpfen gesehen.
      Obwohl die Kreatur über und über mit Ketten behangen war, legte sie eine Geschwindigkeit und Präzision an den Tag die er nie zuvor gesehen hatte.
      Zudem umgab diese Gestalt eine Aura der Schönheit. So grausam ihr Aussehen auch war, die Kreatur beseelte eine spezielle Schönheit.
      Alrecht schüttelte den Kopf.
      Er durfte so nicht denken. Er entschied sich hinaus zu spähen und auf weitere Befehle zu warten.

      Der dunkle Paladin wich einem gewaltigen Flegelschlag aus und sprang mit einem kräftigen Satz auf den feisten Arm des Säuchendämons. Die fette Kreatur brüllte auf worauf ein dichter Schwall aus Fliegen aus dem Schlund des Dämons schoss.
      Mit einer schnellen Bewegung beschwor der abtrünnige Rittersmann einen Flammendämon. Dieser kreischte schrill und lies den Fliegenschwarm in grell grünen Flammen vergehen. Daraufhin riss der große Verpester sein Maul auf und verschlang das magische Flammenwesen.
      Der Paladin nutzte diese kurze Ablenkung und stürmte dem gewaltigen Arm des Seuchendämons entlang auf die verqollene Fratze zu.
      ?Eiterfratze, Zeit deinen fetten Schädel auszupressen!?, brüllte der Abkämmling Tzeentchs. Daraufhin packten wulstige Finger den gepanzerten Leib des Paladins. Dieser beschwor daraufhin eine weitere magische Formel worauf sein Körper in hellen weißen Flammen verschwand. Der Zauber äscherte die dämonische Materie der Finger ein und befreite den Paladin.
      Polternd prallte dieser auf dem festgetrampelten Boden auif. Doch schneller als es einem Menschen möglich war es zu begreifen führte er bereits einen neuen Angriff aus. Mit einem mächtigen Schwerthieb fügte er der gewaltigen Bauchdecke des Dämons einen Schnitt zu.
      In diesem Moment brach ekelhaft stinkender Eiter aus der Wunde hervor.
      Der Schwall aus dem dämonischen Wanst warf den dunklen Paladin zu Boden. In diesem Moment bemerkte er das kleine feiste Ebenbilder des Verpesters in seinem Körper gehaust hatten und sich wohl von diesem abscheulichen Schleim fett gefressen hatten.
      Mürrisch kreischten die Wesen und sprangen den Paladin an.
      ?So wird es dir auch ergehen!?, brüllte der Paladin und brachte einen der Dämonen mit einem Faustschlag zum platzen.
      ?Papa Nurgel nährt sie, Papa Nurgel schützt sie und Papa Nurgel rächt sie.?, brummte der gewaltige Dämon aus seinem verschleimten Rachen und lies den Seuchenflegel auf den Paladin herniedersausen.
      Ein gewaltiges Beben erschütterte den Wald und warf den Tzeentchanhänger zu Boden fallen. Im nächsten Moment packten die kleinen Dämonen den Leib des Paladins und versuchten ihn am Boden zu halten.
      Doch in diesem Moment begann der Spruch von vorhin wieder zu wirken und lies die eitrigen Schleimbeutel zu Asche zerfallen.
      Der Paladin rollte sich zur Seite und entging so nur knapp einem weiteren hieb des Dämons.
      ?Es ist Zeit diesen Kampf zu beenden!?, kündigte der Paladin an und sprang auf den Verpester zu. Dieser holte zu einem weiteren Hieb aus und legte seine Deckung kurz offen.
      Der Paladin attackierte darauif und fiel auf die Finte herein. Im nächsten Moment traf den Paladin ein gewaltiger Hieb von der Seite.
      Wie eine kleine Pupe wurde der Körper des Tzeentchanhänger durch die Luft gewirbelt. Krachend brach der gepanzerte Leib einen Baumstamm entzwei.
      Doch der Paladin war noch lang nicht geschlagen.Im nächsten Moment loderte die Stelle an der, der Ritter lag auf. Grelle weiße Flammen umhült von abscheulichen blauem und rotem Feuer aus dennen einige kleine grüne Flammen züngelten.
      Der gesamte Körper des Paladins flammte auf. Die humanoide Gestalt erhob sich langsam und ging nun langsam auf den großen Dämon zu.
      Dieser holte zu einem weiteren Schlag mit dem Seuchenflegen aus. Im nächsten Moment wirbelte ein gewaltiger Wind Flammen auf den fetten Leib des großen Verpesters.
      Laut knisternd wurde das pestilent Fleisch verzehrt, laut knackend brachen Eiterbäulen unter dem reinigenden Drängen des Feuers auf, laut zischend begann das Eiter in den Wunden zu brodeln.
      Der große Dämon brullte erbärmlich auf und schleuderte zur Überraschung des Paladins ein weiteres Mal seinen Seuchenflegen auf ihn.
      Der Schlag kam unerwartet nnd nahm so dem Tzeentchanhänger jegliche Chance auszuweichen.
      Es fühle sich wie ein Blitzschlag an.
      Ohne jeglichen Widerstand wurde der Körper vor der magischen Waffe niedergeschmettert. Doch der Schlag der riesigen Waffe saß nicht und zermalmte dem Tzeentchanhänger nur den rechten Arm, seine Schulter und den rechten Brustkorb.
      Dunkles Blutt schoss aus den Ritzen der Rüstung und eine schreckliche Kälte ergriff den Köprer.
      In diesem Moment konzentrierte sich der Tzeentchpaladin. Er hatte nur eine Chance zu überleben und die ergriff er auch.
      Ein gewaltiger Spruch wurde gewirkt. Im nächsten Moment hob sich der Seuchenflegel langsam, sein zermalmter Körper setzte sich wieder zusammen und gab er erlangte die Kontrolle über seine Glieder wieder.
      Nun wich er nur einen zwei Schritte zur Seite und ließ den Spruch los. Der Seuchenflegel grub sich wieder mit erschütternder Gewalt in das Erdreich jedoch begrub er dieses Mal nicht den Leib des Tzeentchdämons unter sich.
      Der Paladin lachte. Der fette Körper des großen Verpesters war in den Flammen vergangen. Nur noch ein stinkender Haufen von verkohlten Innereien errinnerte an die ehemals große Bedrohung der Pestilenz.
      Er hatte gesiegt.
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      - Erich Kästner
      Simon ging in sich. Er brauchte nun Konzentration wenn er die Situation überleben wollte. Adrenalin pumpte durch seine Venen. Das schwarze Blut der Reitbestie klebte noch an seinem Leib.
      Er holte kurz tief Luft und schloss die Augen. Er wusste diese Taktik könnte ihm da Leben kosten. Doch viel mehr zählte die energie die er durch diese kurze Zeit der Ruhe in sich aufbaute.
      Unsicher stellte er sich den Gefühlen die iin dem Paladin aufgewirbelt wurden. Er hörte wie dunkle Stimmen der Gewalt und Verzweiflung miteinander schriene. Grell und Kantig prallten die verschiedenen Stimmounancen in einem finsteren Farbenspiel aus rot, schwarz und violett aufeinander.
      Angst, die sich wie dünne Nägel grell klirrend immer und immre wieder in sein Bewusstsein bohren wollten prallten an dem Panzer aus Zrn und Wut ab.
      Wieviele Leben hatten diese Kämpfe gekostet. Wieviele Leben hatte dieser sinnlose Krieg nun schon verschlungen.
      Ohne eine weitere Sekunde zu warten riss der Paladin die Augen auf.Durch seinen Körper pulsierte neue Kraft. Für diese kurze Zeit herrschte in seinem Schädel Stille. Für diesen kurzen Zeitraum war das einzige was er hörte eine seltsam treibende Melodie. Die ihn immer und immer wieder zwang sich zu bewegen.
      Plötzlich ging der Rhythmus in seinem Kopf in sein Tun über. Mit leichten Füßen begann ähnlich einem Tänzer sich zu bewegen. Mit der Präzssion eines wahren Kompositionsgenie versuchte er nun seine Bewegungen und Handlungen zu koordinieren.
      Keinen Moment verschwendete er einen Gedanken an das was er geleehrt bekommen hatte, keinen Moment dachte er an die Atemtechniken, keinen Moment nahm er bewusst die Haltungen ein die ihm gezeigt wurden.
      Doch er tat alles mit äußerster Genauigkeit. Im nächsten Moment wirbelte der Drachenhammer durch die Luft.
      Mit einem schnellen Schritt zur Seite entging er einem Lanzenstich. Der Hammer war noch immer in Bewegung.
      Einer der Chaosritter versuchte nun den Paladin mit den Hufen seines Schlachtrosses zu zermalmen.
      Doch den schwung des Hammers nutzend warf sich simon zur Seite, entging knapp den Hufen und vollführte nun endlich den Schlag mit seinem mordwerkzeug.
      Ohne auch nur den geringsten Schwung verloren zu haben lies er das köstliche Geräusch ertönen das er nun schon über Hundert mal gehört hatte. Mit einem teuflich genauen Schlag lies er den Hammerkopf in den muskulösen Schenkel des Pferdes eintauchen. Das Splittern ders Knochens war unverkennbar da es immer von einem brachial klingenden Knacken begleitet wurde.
      Laut Kreischend brach der Leib des Schlachtrosses weg und wälzte sich über den Chaoskrieger. Das brutale Knirschen von sich biegenden Metall grub sich in Simons Ohren während es von hämmernden Todesschreien begleitet wurde.
      Simon lies den Moment kurz auf sich wirken. Er genoss es wie er diese abscheuliche Kreatur leiden lassen konnte. Nichts hatte sie mehr verdient.
      Doch er konnte sich nicht weiter an diesem Moment laben. Es galt zu überleben. Mit diesem Gedanken warf sich der Paladin zurück, zog schmatzend den Hammer aus dem sterbenden Tier und führte einen weiteren Hammerschwung durch.
      Der schmetternde Schlag traf ein Chaosschlachtross direkt am Schädel.
      Der Kopf des Tieres spritzte in alle Himmelsrichtungen während sich Simon von diesem Anblick erholen musste.
      Dies war mehr als er nun ertragen konnte. Der ekelhafte Gestank von Blut und Gehirnmaße dieser Mutanten verkrustete seine Rüstung während es ekelhaft zu stinken began. Es war zu viel. Im nächsten Moment spie er seinen Mageninhalt auf den blutgetränkten Straßenboden.
      Der ekelhafte Geschmack der Magensäure ätzte sich in seinen Rachen während der abscheuliche Gestank durch das Erbrochene eine neue Dimension der Widerlichkeit annahm.
      Simon schnaufte während sich Fäden von Erbrochenem an seiner Nase entlang liefen. War es tatsächlich das Leben was er wollte? War es tatsächlich nötig sich so zu quälen?
      Es genügte doch dass das Imperium sicher war. Was kümmerte den Paladin das Schicksal von diesen gott verdammten Elfen.
      Doch er durfte nicht aufgeben.
      Simon sah auf und im nächsten Moment begriff er dass er sich wohl nie wieder die Frage stellen musste ob er weiterkämpfen musste. Während die Lanzenspitze sich immer weiter seinem Brustkorb näherte dankte er insgeheim Sigmar für seinen Tod.

      Alrecht sah hinab. Sein Leib bebte vor Angst. Er wusste nicht wie es gekommen war doch plötzlich war er sih nicht mehr sicher. Sein Leben nahm immer bedrhlichere Ausmaße an.
      Was hatte er bereits gesehen, wer war bereits an seiner Seite gestorben und würde ihm das gleiche Schicksal zugleich?
      Der alte hauptmann wuste nicht mehr was er glauben oder nicht glauben sollte. Er wusste nur eins er wollte nicht sterben und den Dingen und Kreaturen denen er begegnet war, waren keinerseits der gleichen meinung.
      Er hatte große Dämone bekämpf tund hatte mächtige Magie beigewohnt nur um dann einen der Zauberparteien zu retten.
      War es tatsächlich wert gewesen? War es das gGeld wert seine Seele aufs Spiel zu setzen. War das Geld Susannas Leben wert gewesen?War das Geld das Leben von den Tausenden anderen es wert?
      Alrecht schüttelte den Kopf. Nein, das war es nicht wert.
      Er hatte jedoch was sinnvolles getan.alle seine mitstreiter hatten, wenn sie es nicht mehr besaßen, ihr Leben für etwas Sinnvolles, es für einen guten zweck gegeben.
      Sie würden die alte Welt retten.war würde dieser krieg tiefe Narben zurück lassen, er würde tiefe und einschneidende Veränderungen zur Folge haben aber sie würden ihn überstehen.
      Alrecht wusste das das Chaos nur eine von viielen Bedrohungen war.
      Wie sollten sich die geschwächten Heere dieser neuen großen Allianz der ungetrübt starken Heerscharen von Grünhäuten stellen?
      Wie sollten sich diese Krieger gegen die feigen Attacken der Rattenmenschen zur Wehr setzten? Wie sollten sie der immensen Bedrohung der Mutanten und Tiermenschen in den Wäldern Widerstand leisten?
      All dies waren fragen die sich Alrecht nicht weiter stellen wollte.
      Es war an der Zeit einzusehen das der Untergang nah bevorstand. Es war wirklich nicht mehr weit. Nur mehr wenige Schritte und der ersehnte Abgrund würde ihn entdlich verschlingen.
      Er hätte es endlich geschaft und würde nie wieder dazu gezwungen werden sich diesen Prüfungen zu stellen. Würde nie wieder gezwungen werden seine Seele für irgend eine Elfenmagierin zu riskieren.
      ?Eure Gedanken sind schwer, mein edler Retter.?, hauchte eine sanfte Frauenstimme Alrecht wandte sich um nd sah die Magierin.Er kannte dieses Weib nur als machtvolle Hexe die mit Blitzen schmieß.
      Es fiel dem alten imperialen Soldaten schwer zu glauben dass in einem Elfenweib etwas Gutes stecken konnte.
      Beovr er etwas zur Begrüßung sagen konnte fuhr sie fort, ?Nun, ich weis das dies alles schwer auf Eurem Herzen lastet. Doch lasst mich Euch etwas erzählen. Es gab einst zeiten da waren die Elfen und die Zwerge Verbündtete im krieg und Freunde im Frieden. Zu diesen zeiten, als die Heerscharen des Chaos noch in keinem Gespräch aufkam, als die zahlreichen meuten der Rattenmenschen noch unter der Erde brüteten und als die Grünhäute feige in den äußeren Gebieten hausten. Zu dieser Zeit geschah es dass durch Intriegenspiel die Zwerge zu Feinden wurden. Zu diesem Zeitpunkt begann ein brutaler Bruderkrieg der viele Leben der unsrigen sowie der Zwerge kostete. Es war eine Verschwendung von Leben so wie es ein jeder Krieg war und zu dieser Zeit als unsere Heere geschwächt waren von den ewigen Schlachtzügen, wandelte sich die Welt und spuckte die Gefahren aus die uns nun zu verschlingen drohen.?
      Alrecht lächelte, ?Danke, mir geht es bereits viel besser.?
      Die Zaubererin lächelte ebenfalls, ?Nun, Ihr versteht mich falsch.Der Punkt ist das nun die Zeit eines neuen Wandels angebrochen ist. Nun entscheidet sich ob aus den Trümmern der Völker eine gewaltige Allianz erwachsen wird oder die Bedrohungen uns verschlingen. sie wurden bereits zwei Mal geschlagen und sie haben noch kein einzies mal gesiegt.?
      Alrecht schüttelte den Kopf, ?Und welchen Preis mussten wir bezahlen? Wie viel können wir noch investieren??

      Simon betrachtete die Lanzenspitze genau.Er wusste das er dieses Mal diesem Mordwerkzeug nicht entgehen konnte.
      Es war ein seltsam kribelndes Gefühl. Simon hatte von einigen Soldaten Berichte gehört die dass als den Augenblick bezeichneten der von unbeschreiblichem Horror erfühlt war. Doch zu Simons Überraschen sah er dem Tod plötzlich gleichmütig entgegen.
      Die Spitze, der er nicht mehr ausweichen konnte, sie war wie ein Geschenk. Simon schloss die Augen und öffnete sie wieder, ?Nun war es gleich soweit.?
      Plötzlich wirbelte ein schwarzer Schatten durch die Luft und warf den gepanzerten Reiter zu Boden. Kurz blitzte Stahl auf und dann erhob sich der Schatten wieder.
      Schwarzes Blut troff von der Klinge.
      Ein Inquisitor, dachte Simon still.

      Kapitel 39 Dämonenprinz

      Lavendala sah den Menschen genau an. Sie wusste das der Dämon dem Stützpunkt hier immer näher kam und sie wusste dass sie ihn nicht besiegen wüden. Sie war fest davon überzeugt das die arkane Kraft die in diesem Geschöpf schlummerte auf Abruf herausbrechen könnte.
      Dies würde die vernichtung von den Streitkräfte hier bedeuten.
      Die Meisterzauberin ging in sich. Es war schwer sich hier auf die reine Energie, auf die Winde des Lichts also sich auf die Quellen der weißen Magie zu konzentrieren.
      Das Chaos hatte bereits solch eine Macht gewonnen dass sie die dunklen Energien durch ihren Leib pulsieren spürte.
      Es war ein schrecklich lähmendes Gefühl.Die Elfin schluckte, sie wuste das soeben einer der dunklen Götter auf die Stadt herab sah. Sie wusste das soeben ein dunkler Gott betrachtete welcher seiner Schützlinge sich seine Gunst tatsächlich verdiente. Sie wusste ebenfalls das bis jetzt alles nur ein Vorspiel gewesen war.
      Sie hatte die Berichte gelesen und die Geschichte des paladins geprüft. Er hatte recht, es ist tatsächlich war. Ein Dämon gebunden in en physisches und in ein magisches Gefänngnis samt Gefolge befand sich auf der Insel.
      Doch das schlimmste war das die unbezwingbare Stärke die in dem Dämon zu schlummern schien, der jedoch noch in den Ketten gefangen war.
      Lavendala lies kurz Energie durch ihren Körper schießen, im nächsten Moment trennte sich ihr Astralleib von ihrem Körper und schwebt in die Höhe.
      Das Gebiet war weitflächig verwüstet. Es brannten noch einige Stadtteile während sich in den anderen die dunkel gepanzerten Leiber der Chaoshorde vorwärts wältzen. Doch diesen Truppen konnte sie jetzt keine Beachtung schenken.
      Lavendala suchte systematisch die Stadt nach dem Körper des Dämons ab.
      Ein Schock fuhr durch ihre Glieder als sie ihn entdeckt hatte.
      Er schien sie auch zu beobachten.
      Im nächsten Moment blitzte die Gestalt des Dämons neben ihr auf. Kalt lächelnd sah sie das fahle Gesicht an.
      Wie in Trance gesetzt entspannten sich ihre Glieder. Ihre Atmnung wurde flach und sie konzentrierte sich darauf was die in Ketten gelegte Gestalt tat.
      Es war ein seltsames Gefühl für die Magierin, sie wuste das sie soeben in Lebensgefahr schwebte und doch. Etwas hielt sie davon ab zu schreien.Etwas hielt sie davon ab in Panik auszubrechen. Etwas hielt sie davon ab anzugreifen.
      Doch für einen kurzen moment fand sie ihre Fassung wieder und löste die Astralreise auf. Schlagartig schlug ihr Astralleib in ihren Körper ein und warf diesen zu Boden.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

      - Jun Fan


      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner
      Freut mich dass die Geschichte mal wieder gelesen wird. Und dem Wunsch nach mehr komme ich gern nach.

      Alrecht horchte auf.
      Was war geschehen? Von einem Moment auf den nächsten wurde die Zauberin einfach zu Boden geworfen.
      Wie durch einen Zaubertrick. Der Hauptmann schüttelte den Kopf. Er wusste was ihm bevorstand und er wünschte sich dies bereits überstanden zu haben.Ob tod oder lebendig, dies war ihm egal. Es galt nur diese panische Angst zu überstehen. Diese Schmach wie ein kleines Kind zu zittern und auf das sichere Verderben zu warten war etwas unertragbares für ihn.
      Sein Leib war schlaff und seine Muskeln müde. Auch sein Wille war schlapp. Es war wie eine zur Qual gewordene Übung.
      Doch diese Übung hatte den bitteren Nachgeschmack von Lebensgefahr an sich.
      Ein Donnergrollen versuchte krampfhaft Alrechts Ohren zum Platzen zu bringen.Wie aus dem Nichts erschienen war der in Ketten gewickelte Dämon neben der erschlaften Magierin eingeschlagen.
      Alrecht schwang die Klinge, und ging sofort zum Angriff über. Genau in diesem Moment setzte sein Körper eintrainierte Mechanismen in Kraft. Ein Adrenalinschub fetzte durch seinen Körper. Plötzlich wurden seine Sinne schwarf und sein Geist leer.
      Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit setzte Alrecht einen Schwerthieb ab.
      Doch der Dämon wich mit einer klinen Seitwärtsrolle aus und lächelte bösartig. Und wieder hatte der Dämon die Waffe unterschätzt.
      Eine gewaltige Druckwelle ergriff den Körper des Dämons und schmetterte ihn erneut in den Boden. Staub und Splitter spritzten aus dem Boden. Ein bizaares Klirren des brechenden Marmos war der donnernde Begleiter.
      Alrecht holte tief Luft und wartete ab. Er wusste dass er den Dämon nicht besiegt hatte. Er wusste das dieses Wesen sich nun auf den Gegenangriff vorbereitete und er wusste dass er nichts dagegen tun konnte.
      Im nächsten Moment beschloss der Hauptmann nicht den Gegenangriff abzuwarten. Mit einer geschickten Bewegung lies er die Klinge kurz in der Luft kreisen und holte so Schwung.
      Mit großen Schritten lief er nun auf den Krater in dem der Dämon lauerte zu.
      Im nächsten Moment brach der Dämon aus seinem Versteck aus und holte zu einem Fausthieb aus.
      Alrecht lies in diesem Moment seine Klinge hervorschnellen. Doch der Dämon duckte sich unter der Waffe hinweg und lächelte kalt während seine Faust Alrechts Leib zu zerschmettern drohte.
      Doch bevor sich die in Ketten gelegte Hand durch das Rüstzeug des Hauptmanns bohren konnte zischte ein Blitz auf.
      Alrecht wurde von einem furchtbar grellen Licht geblendet, unbarmherzige Hitze grub sich plötzlich unerbittlich in Alrechts Haut und der beißende Gestank von Ozon drang in seine Nase.
      Der Hauptmann stürzte und fiel zu Boden, fluchend riss er die Augen auf und stellte fest dass er noch immer geblendet war.
      Außer grell gelben Flecken die um ihn herumtantzen konnte er nichts sehen. Der Söldner geriet in Panik und pressete seine Lieder aufeinander in der Hoffnung dass er wieder sehen konnte wenn er seine Augen wieder öffnete.
      Glucksend überkam ihn plötzlich eine Übelkeit die ihn dazu zwang sich zu übergeben. Sein Magen zog sich auseinander und presste seine Wände wieder aneinander.
      Während sich der Hauptmann übergab riss er die Augen wieder auf und versuchte etwas zu erkennen.
      Langsam nahm seine Umgebung auch wieder Form an. Der Dämon wurde anscheinend von einem Blitz den die Magierin geschleudert hatte zu Boden geworfen. Alrecht richtete sich auf während sein Magen noch krampfhaft rebellierte und seine Nase von einer ekelhaften Mischung aus Ozon und Erbrochenem in Besitz genommen wurde.
      Alrecht glaubte den Dämon zu erkennen.
      Er lag mit glühendem Torso auf dem Boden und zuckte.
      Doch Alrecht musste sich eingestehen dass er nicht glaubte dass die Ketten wegen dem Blitz in solch seltsamen Farben glommen. Es hatte wohl mehr mit dem Dämon selbst zu tun.
      Der Mensch bebte, er glaubte zu wissen was ihm bevorstand. Mit langsamen Schritten ging er zurück. Er tat dies ohne dass es ihm bewusst war. Es musste wohl so etwas wie eine natürliche Schutzmaßnahme sein. Flucht oder Kampf, in diesem Moment war klar wofür sich sein Körper entschieden hatte.
      Im nächsten Moment barst die Kettenzwangsjacke des Dämons. In einem hellen Farbenspiel befreite sich der Leib aus dem physischen Gefängnis.
      Laute Stimmen dröhnten aus dem Gebäude. Hektisch wurden Befehle gebrüllt. Unterstützung war unterwegs.
      Alrecht atmete tief durch. Der säuerliche Gestank des Erbrochenen stieg in ihm hoch. Während der Hauptmann mit dröhnen Kopfschmerzen kämpfte brachte er sich in Position.
      Der Söldner sah sich um.
      Der grauenerregende Dämon war nun nicht mehr in Ketten gehüllt. Die bleiche Gestalt der Kreatur kauerte am Boden während sie leise kicherte.
      Ein heller Schein umgab den Körper. Der Veteran konzentrierte sich und versuchte Worte für dieses Geschöpf zu finden. Zu seiner Verwunderung schoßen ihm aber nur Ausdrücke wie wunderschön und atemberaubend durch den Kopf.
      Langsam erhob sich der Dämon.
      Der Körper war makellos. Stramme lange Glieder gebetet in einen muskolösen Körper der von keinem einzigen Haar bedeckt war.
      Der Kopf war gesenkt so konnte Alrecht nicht das Gesicht des Dämons erkennen. Knackend brachen plötzlich zwei Arme aus den Achseln hervor. Es wurde jedoch kein einziger Tropfen Blut vergossen.
      Die Brust des Geschöpfes schwoll an und legte ein gewaltiges Auge frei. Kurz konzentrierte Alrecht sich auf das neue Paar Arme. Überrascht stellte er fest dass diese keine Hände sondern gewaltige Klauen trugen.
      Scherenklauen aus denen eine seltsam gelartige Flüssigkeit tropfte. Mit einem weiteren Knacken schwollen auch die restlichen Glieder des Dämons an und ließen die Gestalt auf doppelte Größe anwachsen.
      Nun hob die Gestalt den Kopf, welcher ein atemberaubend schönes Gesicht beherbergte. Die Lippen waren schmal und von majestätischer Blässe. Die Augen waren klar und glommen mystisch.
      Alrecht war wie gebannt. Er hatte noch nie ein Lebewesen gesehen was von einer solch überirdischen Schönheit gewesen war. Seine Glieder wurden schwach und er blickte auf das seltsam hypnotische Auge auf der Brust der Gestalt.
      Wie in Trance verfallen lies Alrecht die Klinge fallen und lies sich auf die Knie sinken. Was die Kreatur auch mit ihm vorhatte, sie hatte die Erlaubnis es zu tun. Ein Gefühl von Stolz und Befriedigung überkam Alrecht bei dem Gedanken dass diese Kreatur ihm Aufmerksamkeit widmete.
      ?Ich weis was du willst. Ich weis wie du es bekommst. Ich weis dass du es willst.?, flüsterte eine helle aber gleichzeitig raue Stimme Alrecht zu.
      ?Ich kann die wieder mit ihr verinigen, ich kann dir Susanna zurückgeben.?, versprach die Stimme weiter.
      Plötzlich dämmerte Alrecht was mit seiner Kameradin geschehen war. Die heimtückische Attacke des Priesters. Der verdammte Dämon der Besitz über ihn ergriffen hatte und das Leid dass das Chaos ständig verursachte.
      Eine gewaltige Wut stieg in dem Söldner hoch. Doch er blieb ruhig und versuchte weiter den Eindruck zu machen als ob er noch im Bann des Dämons wäre.
      Die gewaltige Gestalt des Chaosdämons kam immer näher zu Alrecht. Dieser wartete solange, bis das Wesen noch vier Schritte, entfernt war.
      Im nächsten Moment packte der Söldner die Klinge die neben ihm lag und stürzte mit einem gewaltigen Ausfallschritt auf den Dämon zu.
      Dieser schien sichtlich amüsiert über den Widerstand und lies eine seiner Scherenklauen hervorschnellen.
      Der Zorn Alrechts lies ihn in einen Rausch verfallen der es ihm ermöglichte mit unglaublicher Gewandtheit dem Schlag zu entwischen und seinen Schwerthieb abzusetzen.
      Klirrend traf die Klinge auf die dem Dämon auf und lies die hühnenhafte Gestalt im nächsten Moment mit einem gewaltigen Schub durch die Luft wirbeln.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

      - Jun Fan


      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner
      Simons Nervensystem wurde von einem gewaltigen Schock aus dem Gleichgewicht gebracht. Wie ein Hammerschlag gegen seinen Schädel, wie das Donnern einer imperialen Kanone oder wie der grelle Schein der Sonne grub sich ein Impuls tief in die Wahrnehmung des Paladins.
      Verwirrt und verängstigt lies er dieses Gefühlschaos über sich ergehen.
      Im nächsten Moment war dem gepeinigten Mann klar was geschehen war. Der Dämon, er war frei.
      Bebend festigte er den Griff um den Stiel seiner Waffe. Brüllend erhob er sie zum Kampf, er wusste nun würde sich ein weiterer Teil seiner Bestimmung erfüllen. Im Kampf mit dieser Kreatur sterben oder siegreich aus der Auseinandersetzung hervorgehen.
      Donnernd ließ er den Kriegshammer auf den steinernen Straßenboden niedersausen. Krachend spritzen Splitter aus dem getroffenen Steinen worauf zischend Feuer unter dem Hammerkopf hervorquoll.
      Im nächsten Moment wurde alles um den Paladin herum in einem Nebel aus brennender Luft eingehüllt. Der nächste Moment löste das Getümmel in dem sich der Paladin befand auf.
      Wie durch eine unheilige Macht getrieben gebard sich der Mensch auf.Neue Energien strömten durch seinen Körper. Schmerzen, Angst und Übelkeit waren wie weg geblasen.
      Eine unheimliche Wut trieben den imperialen Ritter plötzlich an.Nun konnte er diesem Dämon nehmen was ihm genommen wurde. Nun konnte er dem Dämon im Kampf tilgen, nun konnte er den Dämon im Kampf endlich bannen.
      Wie in Trance brachte Simon einen Hammerschlag nach dem nächsten an. Dutzende Chaoskrieger hatte er niedergestreckt als er endlich den Kampf beendet hatte.Ungläubig starrten ihn Inquisitoren und Elfenkrieger an.
      Simon dessen Geist sich bereits auf den Kampf gefasst machte, stürmte einfach los. Seltsam, dachte er bei sich, ihm war als wüsste er genau welchen Weg er zu nehmen hatte.

      Geschockt riss Lavendala ihre Augen auf. Schmerz von unglaublicher Intensität saß noch in ihren Knochen. Sie schluckte kurz.
      Ihr Hals brannte, das Schlucken tat weh.Seltsam, fuhr es ihr durch den schädel, nu8n hate sie einem Dämon begegnet und ihre größten Sorgen waren Halsschmerzen. Die Meisterzauberin bezgan zu flüstern.
      Schutz und Bannzauber lies sie über ihre Lippen gleiten wie ein andere billigen Fusel. Ihr Körper began in einem hellen Licht zu strahlen, Energie flutete ihren Geist und ließ ihren Leib leicht über den Boden schweben.
      Mit einer geschickten Handbewegung lies sie aus dem Straßenboden einen Golem erwachen. Es war fantastisch welche gigantische Macht sie plötzlich besaß. Als ob er ihr jemanden einen geheimen Wunsch erfüllt hätte.
      Wie eine Selbstverständlichkeit brachte sie eine der schwierigsten Übungen zustande. Die riesige steinerne Gestalt bewegte sich auf Dämon zu.
      Lavendala wusste dass sie ihn nicht direkt betrachten durfte. Viel zu groß war die Gefahr dass er ihre Sinne verzauberte, viel zu Groß die Gefahr willenloser Sklave zu werden, viel zu groß die Gefahr eine Anhängerin dieses Teufels zu werden.
      Die meisterzauberin lies ihren magischen sinnen freien Lauf. Kurz fühlte sie um sich herum. Trotz der pompösen Erscheinung des Dämons gelang es ihr Alrecht, dem menschlichen Söldner, auszumachen.
      Mit einem schnellen Bann legte sie einen Schutzauber über den Menschen. Nichts Unreines soll es gelingen diesen Körper zu entweihen. Nichts Unreines soll es vollbringen diesem Wesen das leben zu nehmen.

      Alrecht war plötzlich ganz schwindlig. Er wusste nicht wie ihm geschah. Es war ihm als würde eine fremde Macht über seinen Körper kommen. Es war als würde er ein Stück seines Lebens verlieren.
      Seltsam gelassen bemerkte er plötzlich dass dieser Zustand vorrüber war. Tatsächlich, schoss es ihm durch den Kopf, er war entspannt. Verwundert setzte er die Waffe zum Kampf an, als plötzlich eine gigantische steinerne Gestalt an ihm vorrüberpoltert.
      Die hölzernen Bewegungen des Kolosses wirkten furchterregend. Besonders die riesigen Felsfäuste die, die Gestalt verwendete um auf den Dämon einzuschlagen, waren ehrfurchterrengend.
      Alrecht hatte keine Zeit zu überlegen und stürmte auf die Auseinandersetzung der zwei Giganten zu. Als wären ihm überlegene Reflexe verliehen sprang er auf einen Arm des Golems, der diesem soeben zum Schlag zurückzog und ließ sich von dem Steindiener durch die Luft schleudern.
      Wie der Hauptmann richtig vermutet hatte verfehlte die plumpe Faustattacke den Dämon, bot dem Söldner jedoch die Chance auf diese Kreatur überzuspringen.
      Alrecht nutzte dies, jedoch wollte er nicht auf dem Dämon landen, viel mehr ging es ihm um das richtige Absetzen eines Hiebes.
      Im Flug vollführte Alrecht nun seine Attacke und ließ dieKlinge gegen das Gesicht des Dämons prallen. Krächeznd nahm dieser den Schlag zu Kenntnis um im nächsten Moment von ungeahnten, magischen Kräften zu Boden geworfen zu werden.
      Alrecht fehlte die Zeit um sich am Boden abzurollen. So prallte er hart auf der Straße auf. Sofort schossen Schmerzimpulse durch seinen Leib.
      Ohne viel nachzudenken spuckte der Hauptmann aus. Blut troff aus seinem Mund. Seltsam, dieses warme Gefühl, überlegte er kurz.
      Der Leib des Dämons, der sich tief in die Straße gegraben hatte, erhob sich langsam.Alrecht wurde klar dass er dieses magische Wesen soeben gereizt hatte. In diesem Moment schien Alrechts Kraft aus seinem Körper zu fahren.
      Ächzend hielt er sich auf den Beinen. Er zitterte vor Erschöpfung, während die Angst in ihm hochstieg.
      Er starrte die hühnenhafte Gestalt des Dämons an. Die böse Kreatur hielt seinen Blick starr auf Alrecht gerichtet. Seltsamerweise war der Söldner plötzlich stolz. Beachtung, er bekam Beachtung von diesem Monstrum.
      Dann wurde ihm klar was dies bedeutete. Er war das nächste Opfer. Geschmeidig und bedächtig stolzierte der Dämon weiter auf Alrecht zu.
      Krachend erhob sich der Golem erneut und versetzte dem Dämon einen heftigen Stoß. Das vielgliedrige Monstrum wich kurz zurück. Jedoch nicht schnell genug, der Golem setzte erfolgreich einen Faustschlag ab.
      Donnernd grub sich die globige Faust in das Gesicht des Dämons. Alrecht zögerte nicht lange, er mobilisierte seine Kräfte erneut und ging zum Angriff über.
      Während der Dämon kurz zurücktorkelte lies Alrecht seine Klinge in die Kniekehle des Dämons donnernd.
      Klirrend prallte die Waffe zurück und entfaltete gleich darauf ihre verherrenden Kräfte. Unglaubliche Kraft riss den Dämon zu Boden. Knurrend lies das magische Geschöpf eine Klaue in den Boden donnern.
      Gleich darauf wirbelte ein schwarzer Tornade unter ihr hervor. Violette Blitze spritzten aus dem unheimlichen Wind auf den Golem zu. Krachend bohrten sie Wunden in den steinernen Diener. Sofort darauf lies der Golem seine linke Faust auf den Dämon herniedersausen. Der Dämon, dessen Leib noch am Boden lag, steckte wehrlos einen wuchtigen Faustschlag ein. Der steinerne Diener grub seine globige Faust tief in den Nacken des Dämons.
      Die Erde bebte während der Kopf des unheiligen Geschöpfes ins Erdreich getrieben wurde.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

      - Jun Fan


      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner