Der vier Geisseln der Allianz der ersten Völker

      Der vier Geisseln der Allianz der ersten Völker

      Da die gefählichen Tücken der Langeweile niemand mehr interressieren, hier zu einem meiner wirklichen langen Werke, hoffe das schreckt niemanden ab.



      Kapitel 1 Der Orden des Drachenhammer


      Kreuzschmerzen durchzuckten den stählernen Körper von Simon. Er richtete sich auf, er hatte kaum geschlafen denn er war viel zu aufgeregt. Bald würde er ein Ritter des geheimen Siegmarbundes ?Drachenhammer? sein. Er war zwar kein Graf doch er gehörte zur Oberschicht. Er mochte diese oberflächliche Welt nicht, doch er war froh einer von ihnen zu sein, sonst hätte er keine Chance gehabt in den Bund der Ritter zu gelangen. Er stellte seine Füße auf den Boden und stand auf. Der quälende Schmerz zog sich von den Schulterblättern bis zu der Hüfte. Er kratzte sich an seinem Gesäß, suchte kurz den kleinen Raum ab und nahm seine helle blaue Robe. Er warf sie über, legte sich ein weißes Tuch über die rechte Schulter und griff nach dem Sigmarmedallion. Es lag auf dem billigen Fichtenholzschreibtisch. Er sah sich noch einmal um, der Raum war klein, sein Bett stand vor dem Fenster, der Tisch stand einige Schritt neben dem Bett und ein Regal mit zwei Büchern hing neben dem Fenster. Dann bemerkte Simon das es ihn auf den Füßen fröstelte. Er griff unter sein Bett und holte ein paar alte hoch gekrempelte Lederstiefel heraus. Zog sich sie an, ging zu seinem Schreibtisch, griff unter die Tischplatte drückte einen Knopf der im rechten Ende verborgen lag. Knackend fiel ein Schloss aus den Angeln und auf der linken Ladenseite kam ein Schwert zum Vorschein. Er zog es langsam heraus und betrachtete es. Zwei magische Schriftzeichen glitzernden in der Morgensonne, erstaunt beobachtete er wie sich das Licht brach und in drei Farben zerfiel. Der Schaft war mit feinen weißen Seidenschnüren umwickelt, das Schwert selber war lang und dünn. Doch es war stabil. Die Runen waren auf beiden Seiten graviert. An der Spitze und am Anfang der Klinge waren sie eingeschlagen. Simon wusste nicht was sie bewirkten er wusste nur das sein Urgroßvater dies von seinem Urgroßvater geerbt hatte. Sein Vater erzählte immer das dieses Schwert aus den besten zwergischen Schmieden stamme und das seine Vorfahren dieses Schwert im Dank für die Hilfe in einer Schlacht um eine Stadt geschenkt bekamen. Doch was Simon negativ auffiel, so gut das Stahl auch war, der Schaft perfekt in der Hand saß und die Klinge Rüstungen durchschnitt doch sie war unangenehm schwer. Doch mittlerweile störte ihn das nicht mehr. Simon griff nach einer Lade und zog daran. Er griff in das innere und holte aus dem hellbraunen Holz einen dunklen Gürtel hervor. Diesen legte er sich um und nahm dann noch eine Scheide aus gehärteten Rindsleder an deren Ende ein Stahlpfeil saß. Diesen schnallte er auch noch an den Gürtel und führte dann die Klinge ein. Er strich sich noch einmal durch die Harre die er wie es einen Diener Sigmars gebührt in Mönchsmanier geschnitten hatte. Er bemerkte das er eines seiner dunklen Haare ausgerissen hatte, ein schlechtes Ohmen. Nun zog er sich noch weiße Seidenhandschuhe an, ging zur Tür und griff nach dem schweren gusseisernen Griff. Er drückte ihn nach unten und ging einige Schritt weiter. Der Gang war kurz und nur das Schlafgemach seiner Eltern war noch auf diesen Gang. Er ging zu den Stiegen, hielt sich an den dicken Eichenholzgeländer an und ging hinab. Als er unten angekommen war sah er sich noch kurz in der kleinen Halle um. In der Front war der Haupteingang, auf der rechten Seite ging es zu den Dienerquartieren und auf der linken zu den festlicheren Teilen. Doch das kümmerte ihn jetzt nicht viel, er sah sich noch einmal suchend um und fand was er suchte. Er ging einige Schritt auf seinen Vater zu und streckte diesem die Hand entgegen. Dieser packte ihn an der Hand und zog ihn näher an sich heran um ihn zu umarmen. Leise flüsterte der dunkelhaarige und bärtige Mann Simon etwas ins Ohr, ?Ich war noch nie so stolz wie jetzt mein Sohn.? Als der Druck auf Simons Rücken wieder nachließ umarmte Simon seine Mutter. Sie war in ein helles rotes vielschichtiges Kleid gehüllt. Das Dekolte war mit einem prächtigen Ausschnitt gesegnet. Simon empfand dies als peinlich doch seinem Vater schien es zu gefallen. Er grinste innerlich. Seine Mutter gratulierte ihm ebenfalls weinerlich. Als sich Simon fertig verabschiedet hatte ging er nach draußen. Es wartete hinter dem schweren Metallzaun schon eine Kutsche. Der Fahrer grüßte freundlich, stieg von seinem Sitz und öffnete Simon die Kutschentür. Simon dankte ihm mit einer Handbewegung und einer Silbermünze. Das freundliche Gesicht seines Onkels strahlte im entgegen als er einstieg. Sein Onkel begrüßte ihn. ?Simon, mein Neffe wie geht es euch.? Simon lächelte glücklich, ?Gut mein Onkel, sagt wann werden wir ankommen.? Beide brachen in Gelächter aus und Simons Onkel umarmte ihn. ?Wir werden in einer halben Stunde eintreffen, hast du den geheimen Eid auch auswendig gelernt?? ?Sicher Onkel, doch wie wird es dort ablaufen und was wie steht die Kurfürstin Emmanuelle zu diesem Bund.? Plötzlich verfinsterte sich die Minne in dem bärtigen und vernarbten Gesicht seines Onkels. ?Die Kurfürsten sind zu dem Imperator berufen worden. Eine schreckliche Armee von Chaoskrieger die von einem riesigen Chaoszauberer angeführt wird hat schon die Randprovinzen von Praag und Kislev zerstört. Die gebündelten Armeen von Praag, Erengrad und Kislev wurden einfach zermalmt.? Auch Simons Minne verfinsterte sich, ?Wo sind sie jetzt ?? ?Nach Berichten der wenigen Überlebenden der Schlacht steuerte die Armee auf Kislev zu aber drehte dann wieder um und schlug sich dann durch die Wälder. Wahrscheinlich werden sie Mutanten und Tiermenschen in den Wäldern aufsammeln und dann die Orkfestung Karak Ungor erobern um dort einen Brückenkopf aufzubauen.? Erschüttert lies sich Simon zurückfallen, er dachte kurz nach. Die gebündelten Armeen aus Erengrad, Praag und Kislev. Es war ein weiter Raum, warum sollten sie solch starke Armeen zusammenschließen und doch verlieren. Welche Bösartige Macht war dort am Werk.
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      Danke !!!

      Dann dann hier bitte:

      Franz drehte sich unaufhörlich um, er spürte diese Macht schon lange. Er setzte sich wieder hin. Etwas großes, etwas böses, etwas mächtiges war auf dem Weg. Es fühlte sich so falsch an als ob es nicht für diese Welt gedacht sei. Als ob es einem kranken Geist entsprungen ist. Doch etwas beruhigte den Paladin. Es war in etwas gefangen, es versuchte zwar auszubrechen doch dies schaffte es nicht, es strengte sich an doch vermochte es dies nicht. Doch es hatte auch in seinem Gefängnis Macht, unglaublich große Macht. Böses musste mit guten vergolten werden doch wer außer Sigmar hatte diese Macht. Die Kurfürsten schwelgten schon viel zu lange in ihren Luxus. Sie kümmern sich nicht mehr um das Volk und das Volk weis das. So zerfrisst Gewalt, Chaos und Armut den Stützpfeiler der Kurfürsten. Fällt das Volk so fällt das Imperium doch das schien niemand zu kümmern. Jeder tat nur das um zu überleben, niemand kümmerte es ob der andere hungert, friert oder krank ist. Doch da war auch das Gute, die Ritter dieses Ordens hatten sich ganz dem Kampf gegen das Chaos verschrieben doch waren sie zahlreich genug? Waren sie in ihren Glauben genug gefestigt dieser unglaublich bösen Macht standzuhalten? Franz schüttelte unwissend den Kopf. Er wusste es das sie es zu schaffen vermochten, doch ob der Glaube stark genug ist, ist eine andere Frage.

      Donnernd fuhr die Kutsche über die Steinstraße. Es würde nicht mehr lange dauern, er und sein Onkel schwelgten jetzt schon eine Ewigkeit in nachdenklicher Stille. Langsam wurde es Simon unangenehm. Er hatte seinen Onkel noch nie so erlebt. Er war ein stolzer, großer und gut gebauter Mann. Doch spiegelte sich Verzweiflung in seinen Augen. Simon schauderte, dieser Mann hatte schon an unzähligen Schlachten in Dörfern gegen Anhänger des Chaos gekämpft doch war er nicht sicher ob er bestehen konnte. Simon lief ein weiterer kalter Schauer den Rücken entlang. Die Nackenhaare stellten sich auf, er stellte sich vor wie er allein gegen einen der gefürchteten Dämone kämpfte und einfach verschlungen wurde. Die Schmerzen in diesen Todeskampf mussten unglaublich schrecklich sein. Doch als seelenloser Sklave einen der höheren Dämone zu dienen durfte auch nicht zu den schönsten Dingen der Welt gehören. Simon war gläubig, doch er wusste nicht ob er als einfacher Mann gegen ein Heer aus blutrünstigen Chaoskrieger bestehen konnte. Er griff nach dem Schaft seines Schwertes. Seine Finger schnürten sich immer fester um den Griff, er würde es schaffen, für seinen Vater. Diese stolzen Augen, diese Freude er durfte ihn nicht enttäuschen. Die Augen seines Onkels fassten sich wieder als der Mann bemerkte wie die Seide des Schwertgriffes knarrte. Er griff nach Simons Schulter drückte fest zu und setzte an zu reden doch Simon unterbrach ihn, ?Für Sigmar und den Imperator!? Der Onkel sah Simon tief in die Augen, ?für Sigmar!? Wieder herrschte diese schreckliche Stille. Plötzlich hielt die Kutsche, der Page öffnete die Kutschentür und beugte sich etwas um zu symbolisieren das sie aussteigen sollten. Simons Onkel ging vor. Die schwere Plattenrüstung war auf Hochglanz poliert. Ein langer roter Samtumhang flatterte hinter dem alten Paladin nach. Simon stieg auch aus. Er kam sich richtig schutzlos vor als er mit seinen Lederstiefeln auftrat und das schwere Klirren der Stahlstiefel hörte. Das Gebäude auf das sie zugingen war nicht groß und doch eindrucksvoll. Es war ungefähr so groß wie das Anwesen Simons Eltern. Doch die strahlend weise Versage, die flatternden Flaggen imponierten Simon sehr. Die Banner, die in dunkeln Rot leuchteten trugen das Bild eines Hammers der von einer Drachenklaue getragen wurde. Es war eine geniale Idee einen Ordenstempel als Sigmartempel zu tarnen, schoss es durch Simons Hirn. Simons Herz raste, es lief alles in Zeitlupe ab. Er ging an den mannbreiten Säulen vorbei, durch die dicken Eichenholztüren, einen langen Gang an Artefakten und Bildnissen von Sigmar entlang bis er in einen kleinen Fahrsaal gelangte. Auf beiden Seiten standen drei schwere Eichenbänke. In der Front stand ein kleiner Altar, dahinter war ein riesiges Bild mit dem Bildnis Sigmars der triumphierend auf einer Abscheulichkeit des Chaos stand. Ein Priester betrat den heiligen Raum durch eine kleine Holztür neben dem dicken Bildrahmen. Ein alter Mann der die gleiche Robe wie Simon trug betrat den Raum. Der Anzug unterschied sich nur durch eines, das Tuch das Simon auf der rechten Schulter trug hing dem Mann und beiden Schultern und auf einem Tuch um die Brust war ein Bild eines Hammers. Das Zeichen Sigmars. Simon ging einen Schritt auf den Altar zu und kniete nieder. Der Priester kniete sich kurz neben Simon murmelte ein Gebet und begann mit der Messe.


      Franz hatte ganz den neuen Rekruten vergessen. Der kleine war der Neffe von dem großen Paladin Mattheus. Er bewunderte diesen Paladin, er war immer zur Stelle wen er gebraucht wurde, Franz hätte nie diese Ausdauer gehabt. Doch was kümmerte ihn das jetzt, er musste die anderen fünf zusammentrommeln um die Messe nicht zu verpassen. Er ging schnell durch den Wohnkomplex der Kathedralle und klopfte an jeder zweiten Tür. Fünf verschiedene Stimmen meldeten sich und öffneten fast synchron die Türen. Fünf großgewachsene Männer standen in hellen blauen Roben vor den Türen, um die Schultern waren weiße Tücher geworfen und um die Hüften hingen Gürtel mit den dazugehörigen Scheiden und Schwertern. ?Los Männer, wir verpassen noch die heilige Weihe unseres neuen Mitgliedes.? Die Männer sahen in fragend an. Franz winkte ab, ?Los gehen wir.? Die Gesichter der Männer waren in drei Gruppen unterteilt. In bärtige, vernarbte und junge. Stolz stapften die Männer durch die langen Gänge in Richtung Messsaal.


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      Stolz kniete Simon und lies die Weihe über sich ergehen. Seinen Geist durchschossen immer wieder die Szenen aus seiner Zeit als Knappe durch den Kopf. Damals war es eine harte Zeit, er durfte noch kein Pferd reiten, geschweige den Rüstung tragen. Doch als diese verdammten Grünhäute angriffen hatten die Ritter keine Zeit zu formieren, so standen die Knappen in den ersten Reihen. Simons Herz wurde von tiefen Stichen durchsiebt, alte Wunden wurden aufgerissen. Es war ein Gemetzel, ein reines Blutbad. Die Grünhäute kamen schnell und waren mit ihren seltsamen Waffen ausgerüstet. Diese breiten Schwerter und Äxten, sie pflügten durch die Reihen der jungen Adeligen. Es war ein Gräuel. Wenn sich Simon an seinen alten Freund Alex erinnerte, er schwärmte schon damals von seinen Taten die er vollbringen würde und wie er das Chaos entgültig besiegen würde. Ein schneller Axthieb zerstörte diese Hoffnungen und ein zermalmender Schwerthieb tötete auch die letzte Hoffnung. Simon erinnerte sich an jedes kleines Detail. Wie sich das warme Blut anfüllte, die Farbe von roten und grünen Blut vermischt. Er bekam Spritzer von dem Blut seines Freundes ab als er vor Anstrengung nach Luft rang. Es schmeckte süßlich und war noch warm. Doch das Herz von seinem Freund hatte bereits aufgehört zu schlagen doch auch die roten Orkaugen waren in diesem Augenblick bereits erloschen. Simon biss die Zähne zusammen, er würde nie vergessen wie die Leichen der Gefallenen unter den Hufen der nun anstürmenden Ritter geborsten waren. Ihm schauderte, von den über fünfzig Milizsoldaten blieben nur an die Zehn übrig. Die Erinnerungen zerfraßen Simon erneut, wie dieses grüne Schwein den armen Karl am rechten Arm packte und ihn dann abhackte. Schreiend und konfus lief er durch das Gerangel. Eine blutige Axt beendete sein Leiden, doch auch Simons Runenschwert suchte in diesen schrecklichen Augenblicken nach Vergeltung. Simon bemerkte das er die Konzentration verlor, er richtete sich wieder auf den Segen. Er richtete sich wieder auf den Priester, dieser beendete gerade einen seiner endlosen Sätze, ?.... abschwören und in ewiger Treue Sigmar dienen?? Simon sah dem Priester in die Augen. Alte, weise aber auch erschrockene Augen starrten zurück. Er öffnete den Mund und versetzte seinen Stimmbändern die richtigen Impulse, ?Ja, jetzt und in aller Ewigkeit.? Der Priester nickte, ging hinter den Altar, griff nach einer Lade. Daraus zog er einen Drachendolch und einen gravierten Ritualkelch. Auf dem Kelch waren feine Linien die von einem Krieger, mit einem Hammer bewaffnet berichteten der gegen einen Drachen gewann. Sigmar war höchstwahrscheinlich damit gemeint. Der Priester stellte den Kelch auf den Altar nahm den Schaft an dessen Ende ein Drachenkopf saß und drückte es gegen die linke Handfläche. Er drückte immer fester und plötzlich glitt der Dolch nach unten. Blut spritze hervor und der Priester verzog das Gesicht vor Schmerz. Dann gab er das Messer an Simon weiter und hielt seine Hand über den Kelch. Simon zog sich den linken Handschuh aus und schnitt sich schnell und präzis in die linke Handfläche. Das Blut des Priesters, das tropfen benetzte nun auch schon die Seiten des breiten Kelches. Simon hielt nun auch seine Hand über den Kelch und wartete ab. Nach einigen Augenblicken und dem unangenehmen Einsetzten der Schmerzen zog der Priester Simons Hand weg. Der Schmerz fühlte sich an als ob er sich an Feuer verbrannt hatte. Er ballte eine Faust, noch immer tropfte Blut aus der geschlossenen Hand. Der Priester kniete nieder, ?Das Schwert, das du dein eigen nennst und mit dem du in die Schlacht ziehen willst.? Simon griff nach seinem Schaft und zog daran. Fast hätte er aus Gewohnheit mit der linken Hand nach der Scheide gegriffen doch er hielt sich zurück. Leise scharrend zog er die Kline aus der Scheide. Dann gab er es dem Priester, dieser verfiel in eine Trance und murmelte heilige Formeln. Dann nahm der Priester den Kelch und schüttete das Blutgemisch über die Klinge. Dann stand er auf und hielt es über Simon bis die ersten Tropfen die kahle Stelle auf Simons Kopf benetzten. ?Nun ist das Schwert, und der Krieger des Guten, in dem Blut aus einem Sigmardiener gehärtete, nun zeigt das Blut des Kriegers für welche Aufgabe er bestimmt ist.? Der Priester übergab Simon das Schwert wieder und zeigte hinter Simon, Simon wendete und sah die Neuankömmlinge. Zwölf Ritter standen versammelt hinter ihm. Silbern glänzten die Plattenrüstungen im hellen Sonnenschein der Fester. Seidene Tücher waren um den Oberkörper der Männer gewickelt. Der vorderster, ein großer und stattlicher Mann ging mit klirrenden Schritten auf Simon zu. Schreckliche Stille herrschte in dem Kirchensaal vor. ? Du bist Simon, Simon Freigreif ? ? Simon ging in die Knie, ?Ja, ehrwürdiger Paladin!? ?Gut, wir werden dir jetzt deine Rüstung schenken, passe darauf auf als wäre es deine zweite Haut!? ?Ja, werde ich tun?


      Die endlosen Gänge hinter den Pfarrsaal waren breit und mit schönen Ölbildern geprägt. Bilder von hammerschwingenden Helden, Rittern, Drachen und auch anderen Lobhymnen an die imperiale Schmied- und Kriegskunst. Simon schüttelte etwas entsetzt den Kopf als sie vor einer alten verstaubten und auch morschen Tür hielten. Der Paladin zog kraftvoll seine Klinge aus der Scheide, surrend brach das Sonnenlicht auf der Klinge und schien Simon ins Gesicht. Er glaubte eine Rune darauf zu erkenne. Zwei der Ritter schoben ein Ölgemälde, das neben der Tür hing beiseite. Erst erkannte Simon die Absicht des weisen Paladins nicht do dann bemerkte er einen kleinen Schlitz. Knirschend brachen einige Steinsplitter von der Wand als Franz das Schwert einführte. Als er das Schwert bis zur Parierstange eingeführt hatte, klackte ein metallener Mechanismus. Knirschend wurde die Tür zurückgeschoben. Ohne Spuren zu hinterlassen wurde ein Stiegenabgang freigelegt. Einige Fackeln erleuchteten den düsteren Weg, die vielen Stufen, hinab. Langsam und klirrend traten die mit Metall gepanzerten Stiefel des Paladins auf, Simon folgte ihm, die Ritter verweilten vor dem Eingang und lösten den Mechanismus aus. Knirschend wurde der Raum wieder an die Stelle geschoben. Der junge Ritter zog den Kopf ein um nicht erfasst zu werden. Er war beeindruckt, nicht nur davon das dieser Mechanismus anscheinend perfekt versteckt war und auch nicht davon das dies wohl einem der genialsten Hirne entsprungen war, er hatte Teil daran. Innerlich lies er es sich auf der Zunge zergehen, er hatte Teil daran. Simon konnte sich sein stolzes Lächeln nicht erwähren. Kurz sah der Paladin zurück, die Düsternis legte eine dunkle und depressive Aura auf das Antlitz des stolzen Sigmarpriesters. Fast schon dämonisch spielte das Licht mit den Gesichtszügen, als würde er gleich zuschnappen. Simon erschrak als der Paladin seine tiefe aber freundliche Stimme erhob, ?Dawihandwerk, perfekt gemeißelt, eingepasst und auch nicht billig. Es sind wohl unsere teuersten Verbündeten aber sie liefern wirklich perfekte Arbeit.? Simon nickte bedächtig und sah in die, Moos bewachsenen, Ritzen. Erst jetzt bemerkte er die Feuchtigkeit in der Luft und das es unangenehm roch. Die abgestanden Luft wahr wohl Monate alt und auch die Steine hatten schon Jahrzehnte kein Licht gesehen. Simon nahm noch eine Stufe und wäre fast gestolpert als er bemerkte das er angekommen war. Eine helle hohe Männerstimme begrüßte die zwei Diener Sigmars mit konfusen Sätzen. ?W-W-Was w-w-wollt ihr hier, ... aso ihr seit ein neuer Ri-Ri-Ritter, schon euch, wie sieht es denn aus-aus braucht ihr eine Rüstung ? Natürlich braucht ihr eine !? Schnell lief die vermummte Gestalt wieder in die Dunkelheit zurück und kam mit einem Maßband zurück. Nun hatte die Gestalt den Mantel abgelegt und die bucklige Gestalt hatte sich aufgerichtet, ein mittel großer Mann mit blonden Schulter langen Haaren, einer perfekten Rasur, wuschligen Augenbraun und einem weisen alten Touch lehnte sich an Simon. ?W-W-Was für ei-ei-ein großer stattlicher M-Mann du bist, ich weis nicht ob ich ..., natürlich hab ich, ... sonst wäre ich nicht der Verwalter der Runen und magischen Waffen des Imperators.? Simon sah den Mann mit verstörten Blick und weit aufgerissenen Mund an. Der Mann war offensichtlich verrückt. Nicht bösartig verrückt aber auf jeden Fall verrückt. Dauernd herumfuchtelnd und wild mit den Armen zappelnd nahm er Maß und schwärmte die ganze Zeit von irgendwelchen Pilzen. ?I-I-Ich hab leider nur die Meteorrüstung für di-dich da, ab-ab-aber du wirst sie schon mögen, sie ist leicht und robust. (er gähnte seltsam) aber du musst mich bezahlen!? Simon sah den Mann mit einem noch verstörteren Gesichtausdruck an. Der Mann lachte verrückt auf, ?Bevor ich?s vergesse!? Er reichte Simon seien schmächtige Hand, Kl-Kl-Klars, Klars Bidermann, Verwalter von Rüstung, Werkzeug, Geld und Runenwaffen, zu ihren Diensten. Simon reichte ihm die Hand, Klars drückte fest zu und schüttelte wild. ?K-K-Komm ich schmiede dich ein!? Simon nickte und folgte dem Mann.


      Kapitel 2 Karak Ungor


      ?Die Dunkelheit scheint überall zu sein!?, stellte Mattheus verunsichert fest. Dominik nickte, ?Ja, die Dunkelheit scheint ! ... überall zu sein.? Mattheus sah den Paladin tief in die Augen, ?Überall wo wir sind, herrscht das Licht, doch überall wo dumme eingebildete Dekadenz regiert herrscht das Chaos!? Dominik schüttelte den Kopf, ?Nein, ich will und kann nicht glauben das unsere Gesellschaft schon so nah an der Vernichtung liegt!? Der alte Paladin kratze sich am grauen Bart, ?Du bist nicht an die Kurfürsten gebunden, du bist an Sigmar gebunden. Denke doch nur an den Zwischenfall in Nuln.? Erbost fauchte der jüngere Paladin zurück, ?Es wurde nie bewiesen, außerdem war auch dieses seltsame Gespann in dem Vorfall verwickelt. Felix Jaeger und Gotrek Gurnison.? Mattheus schüttelte enttäuscht den Kopf, ?Du weist ganz genau das dieser Beamte darin verwickelt war, und das dieses ?seltsame Gespann? die Stadt gerettet hat. Dominik setzte sich in einen schweren Eichenstuhl, die Rüstungsplatten scharrten aneinander, ?Vielleicht, Vielleicht auch nicht!? ?Wenn selbst du zweifelst, ist der Untergang nicht mehr weit!? ?Ich zweifle nicht, ich weis das es nicht so ist!? ?Dann ist die Dekadenz schon zu euch durchgedrungen, grüßt mir Emanuelle!?
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      - Erich Kästner
      Klirrend traten die gepanzerten Stiefel von Simon auf. Sein Rücken schmerzte, er musste sich erst an das zusetzliche Gewicht der Rüstung gewöhnen. Da eine Schlacht schon nah bevor stand war das ganze Regiment in Rüstung. Sie saßen an einer runden Tafel zu einem Mahl. Die schweren Schmiedeeisenen Schilder lagen in einer Ecke und Franz marschierte daran schnell und gelangweilt vorbei. Sein blauer Samtmantel wehte hinter ihm her. Er stellte sich zu seinem Platz und erhob langsam und bedächtig seine Stimme. ?Wie ihr sicher alle wisst, war eine Chaoshorde auf den Weg zu uns, aber schwenkte nach der Vernichtung von den gebündelten Armeen in die Wälder ab, wahrscheinlich um sich wieder neues Kanonenfutter zu hohlen. Diese Zeit werden wir nutzen und Karak Ungor besetzen. Die Orks wurden schon von den Zwergen vertrieben. Fünfhundert Schützen, Dutzende Kanonen, einige Hundert Klankrieger und auch ein paar Dutzend ihrer Eisenbrecher werden dort auf uns warten. Auch ein paar Hundert kislevitische Reiter werden von der Flanke angreifen. Das gesamte Rittertum des Drachenhammers wird ausziehen, auch die Orden des Lichtes, fünf weitere geheim Orden, die Techniskusgilde, Gardisten, Rekruten und auch Milizeinheiten werden dort sein. Seit dem letzten Angriff des Chaos waren keine so riesigen Armeen mehr gesehen. Die Lage ist sehr ernst.? Eine grausame Stille trat ein die Simon allzu gut bekannt war. Er erhob laut und ehrwürdig seine Stimme, ?Für Sigmar und dem Imperator, sterben wir treten wir Sigmar gegenüber, gewinnen wir retten wir das Imperium, wir können nicht verlieren!? Kurzes Stutzen war die Reaktion der Ritter, plötzlich brach ein lautes Applausgebrüll aus. ?Du hast recht Simon, und nun lasst uns noch etwas feiern!?


      Simon wachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen über die stille Runde der Ritter. Ruhig und besonnen hatten sie alle schon mehr als fünf Humpen Met getrunken. Simon stieß auf, etwas von dem Hammelfleisch drohte den stinkenden Gasen zu folgen doch er konnte es noch verhindern. Nun war er schon mit allen bekannt, die größten und stärksten schienen Johann und Martin zu sein. Beide waren schon mit fünf Jahren im Dienst des Imperators und Sigmars. Als Knappen begannen sie und arbeiteten sich langsam hoch. Ihre Erfahrung war enorm und bestimmt auch ihre Kampfkraft. Patrick, Felix und Thomas erinnerten ihn dafür wieder mehr an Zwerge. Still saßen sie da und kraulten ihre Bärte, langsam und gemütlich tranken sie ein Bier nach dem anderen, und grübelten über Vergangenes. Maximillian hingegen war noch der aufgeweckteste, andauernd sprach er darüber wie er einen seltsamen Schwarzork namens ?Tragnatz Nasenbeißa? besiegt hatte. Markus war wohl Simon am ähnlichsten, grübelnd und mit sichtlichen Kopfschmerzen überwachte er die ganze Runde. Philipp, Stefan, Daniel, Alex saßen feucht fröhlich tratschend am Tisch. Simon grauste vor der Schlacht, nicht viele würden überleben, die Chance das er überlebte war auch nicht sehr hoch aber darüber wollte er sich keine Sorgen machen. Er überlegte noch einmal kurz was wohl wäre wenn er Kaufmann geworden wäre und Maria geheiratet hätte doch er verwarf den Gedanken schnell wieder. Er weinte dem Biest keine Träne nach. Betrogen, phaa, Betrogen mit einem Kammerjungen. Diese verdammte Hure ! Simon besann sich wieder, dies war kein Gedanke für einen Diener Sigmars. Er schüttelte kurz den Kopf. ?Simon, geht es euch nicht gut?? Die tiefe aber freundliche Stimme von Franz hallte in Simons Kopf noch nach. Fürchterlich hämmerte es durch seinen Schädel. Wie ein Hammer sendete ein Dämon Schockwellen aus Schmerz aus. Simon schüttelte abermals den Kopf, ?Mir geht es gut, wies fragt ihr ?? ?Übermorgen reisen wir ab, ich wollte nur das du fit bist.? Simon nickte, ?Da macht euch bloß keine Sorgen Bevor ich es vergesse, bekomme ich kein Pferd ?? Lachend sah ihn der Paladin an. Die gütigen Augen funkelten hoffungsvoll auf, ?Du bekommst dein Ross, ich zeig es dir!? Franz stand auf und hob seinen Mantel. Simon stand auch auf und folgte dem nun schon gegangenen Mann. Sie gingen durch einige Korridore hindurch, auf einen Stall zu. Knarrend öffnete Franz die morsche Tür, ging zu einem Kasten öffnete den eisernen Verschlag und ging zur Seite. Simon sah sich seinen neuen Kameraden gut an. Ein stolzer großer Hengst. Mit weißer Haut und einer strahlenden Aura. Kurz schien die Zeit still zu stehen. Simon zog sich seinen Panzerhandschuh aus und streichelte mit seiner weichen Haut über die Nase des Pferdes. Kurz scheuend fügte sich das Tier und sah dem jungen Ritter tief in die Augen. ?Ja, ist ja schon gut.? Das Pferd wieherte freundlich und stupste Simon leicht am Kopf. Simon verstand und gab dem Hengst eine Karotte. Als das Pferd die Wurzel fraß streichelte der Knabe dem Pferd noch einmal über die Nüstern. Der feuchte Atem war warm und angenehm. Kurzzeitig herrschte eine wunderbare Zeit der Stille und des Friedens. Eins war klar, Simon hatte noch nie zuvor so ein tolles Pferd besessen. ?Gute Nacht .... Wie heißt das Pferd ?? ?Gib du ihm einen Namen.? ?Feuerwind, ja dich nenne ich Feuerwind!? ?Gut können wir gehen ?? ?Ja. Gute Nacht Feuerwind!? Franz schloss den Metallbeschlag und verließ die Stallung. Simon ging wieder zurück zur Tafel.



      Ein majestätischer Anblick bot sich Simon als er mit seinen anderen Regimentbrüdern zum Stall geführt wurde. Die anderen Paladine hatten ihre Ritter schon unter dem Banner des Drachenhammers versammelt. Alle grüßten sich nett und höflich. Der kalte Morgen machte Simon zu schaffen, das ständige tragen einer Rüstung war er auch nicht gewohnt und auch die schwächliche Sonne machte ihm Sorgen. Wolken zogen sich schon vor den Lichtspender.
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      Sichtlich beunruhigt setzte sich Simon auf sein Pferd. Er brauchte Hilfe um auf das Pferd zukommen. Zwei Knappen hievten ihn hinauf. Der eine sprach einen bretonischen Dialekt, der andere war ein typischer Altdorfer. Der Altdorfer war eher schmächtig und mit einer leichten Lederrüstung aus Lederbändern ausgerüstet. An all möglichen Riemen hingen Wurfmesser. Der andere war ein stämmiger Mann, groß muskulös aber freundlich. Es dauerte einige Momente da hatten sie Simon auch schon auf sein Pferd verfrachtet. Schnell lies er sich noch sein Schild um den linken Arm schnallen und machte sich fertig. Das Schild wurde fest mit der Armschiene verschraubt, sodass man es nicht fallen lassen konnte. ?Formatiert euch !!!?, brüllte der Befehls habende Paladin. Alle Paladine formierten ihre Regimente nacheinander, in breiten Fünfergruppen. Ein kräftiger Hornstoß deutete den Abritt. Donnernd traten die Dutzenden Hufen auf. Langsam und bedächtig zogen die Reiter durch die Stadt. Sanft wehten die Umhänge der Paladine im leichten Wind. Der Himmel war dunkel, die Wolken hatten sich bereits vor die Sonne geschoben. Das war kein gutes Zeichen.

      Nach Stunden vollem Reiten und starren Sitzen kamen sie aus dem bevölkerten Gebiet hinaus. Hin und wieder würden sie auf kleine Dörfer stoßen aber auf keine richtige Stadt mehr. Die Luft schmeckte würzig und war klar. Frische Düfte aus den umliegenden Nadelwäldern täuschten über die Tier- und Mutantenhorden darin hinweg. Eine leichte Brise zog durch die Reiter, einige fröstelte es. Es war wohl nicht die klügste Idee eine so riesige Kolonne aus Rittern anzugreifen doch welcher Gegner Sigmar war schon klug. Simon schüttelte den Kopf, er musst aufpassen. Der breite und feuchte Trampelweg war mit braunen Nadeln und anderem Moos bedeckt. Simon konzentrierte sich kurz. Er versuchte sich auszumalen gegen welche Gestalten sie kämpfen würden. Es würde wahrscheinlich ein Blutbad, auf beiden Seiten. Doch wer würde gewinnen. Simon spannte seinen rechten Armmuskel wieder etwas an und hob die Lanze aus der Tragschlaufe des Pferdes. Erleichtert wieherte Feuerwind auf. Simon lächelte etwas erheitert, ?Kein Problem mein Freund!? Sein Nachbar grinste schelmisch, ?Simon, wie geht es euch?? Simon drehte sich zu Felix. Der schwarze, für einen Menschen, lange Bart stand ihm aus dem polierten Helm. ?Gut mein Freund, sagt wie lange werden wir reiten ?? Felix klappte das Visir seines Helmes hoch und kratzte sich am Bart. ?In dieser Geschwindigkeit ? Hmm, wahrscheinlich ein zwei Monate.? Simon sah anscheinend etwas verstört aus, ?Zwei Monate!? ?Wahrscheinlich länger, die Ritter des Feuerklingenorden und die des grauen Tigers werden zu uns stoßen, also vielleicht sogar drei Monate!? Simon schauderte es von dem Regen in die Traufe zu kommen aber was sollte es. Er würde völlig übermüdet ankommen um dann in einer entscheidenden Schlacht an vorderster Front zu kämpfen. Obwohl er kannte die Schlachtpläne der Generäle nicht. ?Von diesen Orden kenne ich keinen einzigen, woher haben sie ihre Namen!? Felix grunzte erheitert, ?Die Feuerklingen haben, wie wir, ein Artefakt aus Zwergenschmieden in Besitz. Natürlich ein Geschenk der Zwergenheit als Zeichen des ewigen Friedens.? ?Was vermögen diese Waffen anzurichten?? ?Sie sind zwar alle nicht so kraftvoll wie die alten Zwergenartefakte aber haben alle extreme Macht, der Drachenhammer war eins die Waffe eines Drachenslayers, durch magische Kräfte beschwor er durch reinen Kampfeswillen einen Feuersturm der den Drachen tötete, die Feuerklingen vermögen ihren Träger die Fähigkeit Feuerbälle zu schleudern.? ?Wer trägt diese machtvollen Waffen ?? ?Bei uns ist es Erzpaladin und Großthegonist Mattheus Freigreif, bei den Feuerklingen ist es ein junger Paladin namens Dominik? ?An welcher Stelle werden diese Krieger stehen?? ?Im Kern des jeweiligen Ordens, um allen Mut zu machen? ?Interessant.? ?Stimmt, hey sieh mal, die grauen Tiger!?

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      - Erich Kästner

      Einge gigantische Kolone aus berittenen Rittern war in Formation am Horizont zu erkennen. Lange Wolfspelze und Hämmer waren ihr Markenzeichen. Felix schüttelte den Kopf, ?Mach sie auf keinen Fall aufmerksam auf die Ähnlichkeit mit dem Orden des weißen Wolfes!? Simon schüttelte und nahm die neuen Ritter in Augenschein. Es mussten über Fünfhundert Ritter seien. Einige Paladine und bestimmt Dreihundert Knappen. Lange Rundschilder prägten die linken Arme der Krieger. Simon sah sein Schild an, eher quadratisch mit spitzzulaufenden Ende. Das Emblem auf den Schilden war ein Wolfskopf. Einige Knappen erkundeten das Gebiet um den Orden des Drachenhammers aus und schickten einen Boten. Laut galoppierend ritt er an Simon vorbei. Ein leichter Lederharnisch schützte die possierliche Gestalt. Der Knabe dürfte nicht älter als zwölf sein Simon schüttelte den Kopf, wieso waren diese Krieger so jung. Eine andere Späher machten vor den einzelnen Reihen halt. Einer der jungen Männer kam zu Simon hinüber. ?Gegrüßt seit ihr, Diener des Sigmars, Anhänger des Drachenhammers, Verehrende des Guten, Kämpfer des Lichtes, ich bringe frohe Botschaft, die ersten Schlachten um die Festung wurden gefochten, die Orks zerschlagen und die Burg neu gebaut oder repariert. Unser Anführer Maximillian Freudenbringer wird sich hinter euch einreihen. Bald werden wir ankommen, wünscht ihr eine Nachricht zu überbringen ?? ?Ja, bringt eurem Anführer einen herzlichen Gruß und viel Glück!? Felix schüttelte den Kopf, ?Überbringt ihm das wir kämpfen werden und ich stolz bin an seiner Seite stehen zu dürfen!? Der Späher nickte und ritt zu seinem Anführer.

      Gewaltige Wälder, große Sträucher, Wildschweine, Vögel und auch Gebirge prägten das Bild der Reise. Bald schon wurde das Gebiet immer felisiger. Die Luft dünner, die Umwelt aggressiver und unfreundlicher. Die Stimmung schien auf einen Tiefpunkt zu sinken. Doch bald schon würden sich die Streitkräfte der Belagerung und die der Abwehrregimente vereinen und den Schlachtplan ausführen. Simon sah sich um und setzte sich auf den Boden. Die steinige Umgebung machte es ihm schwer zu gehen und auch das tägliche polieren der Rüstung schien ihm immer schwerer zu fallen. Die Reise saugte ihn aus, er brauchte unbedingt mal wieder mehr Schlaf als nur fünf Stunden. Das Reiten, die schwere Rüstung und auch die Stimmung machten nicht nur ihm zu schaffen. Nur die Wölfe wollten nicht aufgeben. Sie freuten sich schon auf die Schlacht, betteten jeden Tag über vier Stunden, das hieß das sie nur drei Stunden schliefen und doch wirkten sie entspannt und ausgeglichen. Das schlimmste war sie legten ihre schwären Hämmer nie ab. Simon schauderte es wenn er sich vorstellte den ganzen Tag einen dreißig Pfund schweren Streithammer herumzutragen. Diese Männer mussten wohl eine Ausdauer und Stärke haben von der Simon nur träumen konnte. Ihm schauderte ein zweites Mal. Doch waren diese Krieger nichts gegen diese Chaosritter. Nach den kurzen und seichten Erzählungen wenige Dorfbewohner die Angriffe dieser fürchterlichen Krieger überlebt hatten mussten sie gewaltige Kräfte haben. Simon überlegte. Er stellte sich einen drei Mann breiten und 8 Fuß hohen Mann vor, wie dieser eine gewaltige Axt schwang und jeden Schlag mit unfairer Geschwindigkeit mit seinem schweren Schmiede eisernen Schild abwehrte. Die dunklen Runen auf der Rüstung brannten wahrscheinlich so gewaltig in den Augen das man sich nicht konzentrieren konnte und die das Material der Waffe war bestimmt so unheilig das es einen sofort in das Chaos ziehen würde. Erschrocken zog Simon sein Schwert. Patrick hatte seine gewaltige Hand auf die linke Schulter von Simon gelegt. Der gewaltige Mann brachte sich vor Lachen kaum mehr ein. ?Hohoho, Übermorgen ist die Schlacht, schlaf die aus Junge, morgen müssen wir erst spät abreisen denn hinter dem nächsten Hügel liegt bereits die Festung, die Chaoshorden sind schon auf dem Weg, hohoho doch wir sind schneller.? Simon lächelte gezwungen, ?Wir werden sie zerschmettern!? Tief lachend schlug Patrick Simon auf den Rücken. Er spürte den Schlag durch die Rüstung. Er legte sich nieder. Übermorgen schon, würde er schon kämpfen. Ihm schauderte. Er legte sich auf den Boden und schlief sofort ein. Die Übermüdung sprach ihre eigene Sprache. Die anderen Ritter fassten diese zwar als Schnarchen auf doch Simon focht zu dem Zeitpunkt eine bereits gewonnen Schlacht gegen diese Müdigkeit.


      Verfallene Zinnen erhoben sich als Simons Reihe am Punkt des Hügels standen, keine Zeit die halb verfallene Festung in Augenschein zu nehmen er musste weiter. Doch er konnte seine Augen nicht abwenden. Hohe breite Mauern. Lange breite Türme, starke Wehrgänge. Ein ausgetrockneter Burggraben, Hunderte Kanonenfenster. Viele Stellen von kleiner Ziegeln die neben den gewaltigen Mauerteilen der Zwergen hielten. Schöne Einkerbungen, besudelt von den Grünheuten. Wäre Simon ein Zwerg hätte er wahrscheinlich geweint. Diese Stadt hatte über all diese Jahre, über all diese Generationen von Grünheuten noch immer eine eigene Schönheit. Wie viele von den tapferen, nicht zurückweichenden Zwergenkrieger waren wohl in diesem aussichtslosen Kampf gefallen. Wie viele unnötige Opfer forderte dieser Krieg wohl. Simon überlegte nicht lange, zu viele. Überall patroullierten Krieger. Simon konnte es plötzlich kaum abwarten die angreifende Armee zu sehen. Welches schreckliche Bild würde sich bieten wenn so eine gewaltige Festung, Armee und ein solches Bündnis aufgebaut wurden. Simon schauderte zum dritten Mal.
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      - Jun Fan


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      - Erich Kästner
      Wieder liefen einige Knaben an ihm vorbei. Werkzeug in den Händen. Sie sicherten jede Wand drei und vierfach. Kesseln mit Öl wurden angeheizt, Pfeile wurden in die Tausenden Köcher gesteckt. Schwerter, Sphäre und Hellebarden wurden für das Fußvolk bereitgelegt. Rüstungen, Kettenhemde, Helme, Banner und Bögen. Alles hatte seinen Platz. Eine unglaubliche Meisterleistung vollbrachten die Zwerge. Sie entwickelten speziell für diesen Kampf Repetiermusketen. Eine Sechskammertrommel, die um die sechs Zoll lang und an den einen Zoll Durchmesser hatten, wurden die neuartigen Patronen geschoben. Sobald der Zwerg schoss zog er den länglichen Abzug zurück, hatte er den Rückstoß abgefedert so warf er die Reste der Patrone mit einem Druck gegen den Hebel aus und drehte die nächste Kammer in den Lauf. Schwer ausgerüstete Zwergenkrieger liefen vorbei. Ihre schweren Gromilrüstungen schepperten. Die länglichen Schilder die den ganzen Körper der Dawikrieger abdeckten waren mit Drachenköpfen verziert. Auf den Helmen saßen lange weiße Hörner.


      Aus der Nähe war die Burg noch fantastischer. Die imperialen Maurer hatten ganze Arbeit geleistet. Alles repariert und drei neue Wehrtürme aufgestellt. Die verschiedensten Kriegsmaschinen standen auf hohen Plattformen. Überall waren Soldaten. Riesige Lager erstreckten sich auf dem Gebiet. Simon betrachtete die Lage der Festung. Sie lag in einer kleinen Schlucht, sie war nur einige Meilen breit und mündete in der Wüste. Auf den Hügeln um die Festung die von konzentrischen Wallkreisen umgeben war, postierten sich die Maschinisten der Menschen und Zwergengilde. Dampfpanzer fuhren krachend und laut tosend in den riesigen ehemaligen Marktplatz der im Zentrum der gigantischen Festung lag. In den Türmen waren zwergische Kanonen aufgestellt. An den Mauern waren überall die Musketenschützen der Dawi verteilt. An den großen Palliasadentürme die in die Festung Rund endeten verliefen spitz, gepanzert mit Stahlplatten und Stacheln gegen die Mündung der Schlucht. Eine Kanone befand sich auf dessen Plattform. Die Technicuse hatten sich schon eingefunden. Die Burg die hinter dem großen Marktplatz lag war an die Tausend Fuß hoch. Die breiten, runden und sehr hohen Türme waren eingestürzt. Nur die Wälle wurden erneuert. Auch die Zinnen wurden mit Metallverschalt. Dies war die letzte Verteidigungslinie. Falls alles scheiterte. Falls der Rest gefallen wäre, wären alle Ritterorden aus den Provinzen von nah und fern vernichtet, die gesamte menschliche Maschinistengilde natürlich ausgenommen von einigen Großtheogonisten und Lehrlingen, die Dampfpanzer wären vernichtet, an die Zehntausend Mann zu Fuß, an die Tausend Zwerge und das schlimmste alle Artefakte wären in die Hände des Chaos gefallen. Unglaublich, dachte Simon. Welche Armee jagte ihnen nur so viel Angst ein. Simon und der Rest seines Zuges wurden außerhalb des Verteidigungskreises gerufen, der Wehrgraben wurde nun geschlossen. Ein See aus brennbaren Materialien, Speerwälder und weitere Fallen warteten auf die Angreifer. Es war ein imponierendes Bild. Würde diese Linie wirklich brechen und der letzte Mann fallen war die alte Welt wohl verloren.


      Kapitel 3 Der Wehrplan


      Die zwanzig bedeutensten Paladine hatten sich eingefunden um über den Schlachtverlauf zu sprechen. ?Der Schlachtplan steht fest!?, stellte Dominik mit einer unberuhigten Stimme fest. Mattheus nickte, ?Ja das stimmt!? Ein weiterer bärtige Paladin meldete sich, ?Das heißt das sich die Feuerhammers, Feuerklingen, grauen Tiger, weißen Wölfe, heilige Krallen, Grollbringer, Lichtblitze, goldenen Greife, Lichtbringer und der Orden des weinenden Auge formieren sich in einer siebzehn Gliedrigen Regiments auf der linken Flanke des Grabens und der Rest auf der rechten, richtig ?? ?Ja!?, eine tiefe Stimme erhob sich, auch die massige Gestalt erhob sich, das prächtige Antlitz blieb aber im Verborgenen des Schattens, ?Viele werden sterben, die Späher die wir ausschickten kamen nicht zurück, sie sind wahrscheinlich alle gefallen, das heißt die Armee ist bei Sonnenaufgang hier. Das heißt ihre Tiermenschen werden auf uns einströmen, wir müssen sie schnellstmöglich zerschlagen, umso länger das Heer dieser tobenden Horde bestehen bleibt umso schneller befinden wir uns in der Zange ihrer Magier und der Ritter.? Mattheus nickte, ?Wie sieht es mit unserer Unterstützung aus, ich meine gibt es welche die, die magischen Winde gegen die Chaoszauber lenken.? ?Natürlich!?, meldete sich ein eher schmächtig wirkender Mann, ?Die Priester der Lichtblitze werden uns flankieren!? Eine weitere tiefe Stimme erklang, ?Auch die weinenden Augen flankieren die Ritter!? Dominik lies sich berügt zurücksinken. Mattheus schüttelte den Kopf, ?Macht euch keine falschen Hoffnungen, macht euch keine falschen Hoffnungen!?

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      - Erich Kästner
      Simon staunte, tausende Ritter formierten sich auf den oberen Hängen. Einige Zwerge stellten auf den äußeren Flanken Kanonen auf. Ein Trupp aus zwölf Spähern ritt in die Wüste hinein. Es war dunkel, in zwei Stunden würde die Sonne aufgehen. Simon war nervös, sein ganzer Körper war zum zerreißen gespannt. Er dachte nur noch an seine Mutter und seinen Vater. An die schönen Zeiten früher, an die Ausflüge zu Vaters Freunden, auf die Burgen. Die Waffenkunde, die Geschichten über den Großvater. Fast hätte Simon geweint. Eine Träne vor Freude. Er hatte mehr erlebt als die Späher, hatte eine bessere Schlachtposition und eine bessere Ausrüstung. Die Knaben, fast noch Kinder ritten in ihren sicheren Tod. Sie sollten die Armee auskundschaften doch wie sollten es diese Reiter schaffen wenn es nicht einmal die anderen geschafft hatten. Es war unglaublich, die Ritter formierten sich, Glied um Glied. Zu Simons Bedauern stand er an vorderster Front. Er würde zu den Brechern gehören. Ihre Aufgabe war es, so tief wie möglich in die Regimente der gegnerischen Truppen einzudringen, damit sie möglichst lange Breschen schlagen in denen sich die anderen Ritter sammeln um die Gegner von innen nach außen zu vernichten. Es war nicht leicht damit fertig zu werden, dem Tod gegenüber zu treten. Jedesmal hatte er es in weite Ferne gestellt. Sich immer auf das naheliegende konzentriert, sich darauf beschränkt tapfer und mutig zu wirken. Doch hätte er jetzt eine Wahl würde er wohl fliehen. Es gibt keine Chance mehr für ihn. Er hatte sich für den Drachenhammerorden entschieden und dort musste er auch bleiben, komme was wolle. Er hatte auf Sigmar geschworen, es war seine heilige Pflicht das Imperium zu beschützen. Menschen wie Vater und Mutter, Menschen wie die Bauern und natürlich auch die Kurfürsten und die Adeligen. Es war wirklich schwer. Er wusste nicht wie er mit der Nervosität fertig werden sollte. Es zerfraß ihn. Er hatte fürchterliche Angst. Wann wohl der Befehl kam, was sie wohl attackierten. Ob die Gegner Widerstand wie eine Wehrmauer lieferten. Ob ihn ein Pfeil seiner Verbündeten töten würde, es war bestimmt schwierig in dem kommenden Chaos die Übersicht zu behalten. Simon lächelte, dem kommenden Chaos. Es war wahrlich das absolute Chaos. Die Bestimmung eines jeden imperialen Kriegers. Er musste verteidigen wofür er geschworen hatte, er musste für Freiheit und Glück kämpfen. Doch waren ihm solche Dinge noch nie im Imperium wiederfahren. Wenn er nur an die Armut, an die geheimen Sekten, an die Tiermenschen, an die Mutanten und an die überhebliche Gesellschaft dachte. Er schüttelte traurig den Kopf. Für solche Wesen sollte er sein Leben lassen ? Wieso eigentlich, was bedeutete schon ein Schwur. Er konnte ihn brechen und leben. Er würde leben, aber ihn unglaublicher Scham. Auf den Tod wartend, sein Leben verfluchend. Wahrscheinlich sogar als Kultist. Würde er diesen Schritt wagen, würde er einen Schritt auf das Böse machen. Er würde, er würde das werden, das er bekämpfen würde. Er würde als dunkles Wesen einen anderen jungen Ritter in den Wahnsinn treiben, einen anderen jungen Ritter auf die Pfade des Bösen führen, er würde einen anderen Knaben dem Licht entreißen. Nein das durfte er nicht, seiner Mutter und seinem Vater zu liebe, diesem Knaben zu liebe. Er musste kämpfen, damit das Imperium bestehen bleibt. Ernst nickte. Der Helm schepperte dabei. Am Horizont ging langsam die Sonne auf. Es war bald soweit. Bald würde er beweisen wofür er gut war. Ob Gut oder Böse.


      Schnell und gezielt ritt Hans auf den immer helleren Horizont zu. Sein Hals schmerzte, seine linke Hand verkrampfte sich um den Schaft seines Breitschwertes. Er verfluchte sie, sie alle. Er wusste nicht was er tun sollte, würde er umkehren würde er zum Spott der mutigen Männer und würde verstoßen, verbannt wegen Befehlsverweigerung. Aber er würde leben. Er schüttelte den Kopf, keine Zeit darüber nachzudenken, er musste wachsam bleibe. Ein Adrenalinstoß schoss durch seine Adern. Ihm wurde schlecht, er musste gleich erbrechen. Eine gewaltige Staubwolke, mindestens fünf Meilen lang reichte am Horizont in den Himmel. Ein fürchterlicher tierischer Lärm wurde immer lauter. Donnernde Hufe, Blöcken und andre unmeschnliche Laute. Er erkannte die ersten Umrisse. Es waren verunstaltete Menschen. Lange dicke Ziegenbeine trugen geschwollene beharrte Bäuche, die Brust war schmal und auch sehr stark beharrt. Der Rest des Oberkörpers ging wieder in ein dichtes Fell über. Die Arme waren lang und muskulös. Die Gesichter erinnerten im Entferntesten an einen Menschen. Viel ähnlicher waren sie Ziegen. Doch die Mäuler waren nicht mit Mahl sondern mit Reißzähnen gespickt. Sie waren mit improvisierten Sphären, Äxten und anderen Prügeln bewaffnet. Auf ihren kleinen Rundschildern trugen sie die Köpfe von Menschen. Geschockt warf Hans seinen Oberkörper nach vorne und erbrach neben das Pferd. Er konnte es nicht glauben. Er wollte es nicht wahrhaben. Unter den menschlichen Köpfen waren auch Frauen und Kinderschädel. Die toten Augen blickten ins nichts. Die Münder weit aufgerissen, die Zungen herausgeschnitten. Kurz verweilte Hans noch bevor ihm klar wurde das er die Streitmacht warnen musste. Schnell drehte er seinen wendigen und schnellen Hengst und gab ihm die Sporen. Wild trabend ritt er auf das Lager zu. Was das Zischen zu bedeuten hatte wollte er gar nicht wissen. Sein Herz drohte zu zerspringen. Laute Schreie gingen von seinen Kameraden aus. Er hörte ein grausames Schmatzen, er wusste was das zu bedeuten hatte. Pfeile die sich in Rücken bohrten . Er ritt schneller. Er hatte Angst, er dachte an seine Mutter und an seine Schwester. Wie vermisste er die beiden. Früher streichelte er seiner Schwester immer durchs blonde Harr und versprach ihr sie vor allem Bösen zu beschützen. Seine Mutter war immer stolz auf ihn gewesen. Warum hatte er sich nur einziehen lassen. Er hätte fliehen können. Jetzt war es zu spät. Doch da, die Schlucht, die Pfeile waren auch schon verstummt. ?Ich habe es geschafft!?, jauchzte Hans auf, ?Ich habe es geschafft!? Er zog die Zügel und ritt sofort in die Festung. Bals war es soweit, bald.
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      - Erich Kästner
      Die Sonne stand nun etwas über dem Horizont. Ihre hellroten orangen Strahlen tauchten die anstürmenden Horden in eine fast romantische Atmosphäre. Stille trat ein. Nur dann laute Stampfen von gepanzerten Stiefeln, Hufen und anderen Gliedmassen war zu hören. Der Staub der aufgewirbelt wurde verdeckte die hinteren Reihen der Horde doch mussten sie gigantisch sein. Ein weiterer Späher ritt auf dem Abhang der Ritter hin und her. Mit einem Teleskop nahm er alles unter genaueren Augenschein. Verzweifelt schüttelte er den Kopf und machte sich wieder auf den Weg in die Festung. Simon konnte die Anspannung nicht mehr aushalten, ?Junge, Gib mir das Fernglas.? Schüchtern sah der Junge dem Ritter ins Gesicht. Die jugendlichen Augen sahen geschunden aus. Ängstlich aber hoffnungsvoll. Fest umklammerte Simon mit seinem Schildarm das Fernglas. Er musste sich anstrengen denn Arm stillzuhalten. Das Schild war sehr schwer. Die vordersten Reihen bestanden zum größten Teil nur aus leicht gepanzert und bewaffneten Monstern. Die hinteren Reihen hatten schon Bögen. Simon wurde von einem Horn aus der Konzentration gerissen. Viele weitere Hörner erklangen. Auch Felix nahm ein Horn in die Hand und blies hinein. Simon sah ihn fragend an. Nachdem das Horn von Felix verklungen war öffnete er die Lippen, ?Das Angriffshorn, wir müssen uns bereit machen !? Simon nickte, nun war die Anspannung schon überall zu spüren. Sämtliche Männer kauerten in ihren Deckungen, umkrallten ihre Waffen. Warteten und hofften die Zeit würde stehen bleiben aber leider verrann sie unbarmherzig immer weiter. Verzweiflung machte sich an den ersten Verteidigungswällen breit. Nur die Zwerge schienen gelassen zu sein. Laut auflachend putzenden sie die Läufe ihre Waffen luden durch und richteten sie aus. Die zwergischen Musketenschützen legten sich einige Patronen in die Schießscharten der Zinnen. Ein Khain ging durch die Reihen und brüllte etwas auf der rauen Sprache der bärtigen Gesellen. Slayer formierten sich in einer riesigen Reihe aus Fleisch und Bart. Die Äxte blitzten auf. Alle sangen sie ein Lied, ein Lied das kein Mensch kannte. Es flößte Mut und zugleich Angst ein. Die Slayer kamen immer mehr in Trance bald waren sie nicht mehr zu retten. Simon grinste, die Zwerge konnte niemand mehr retten. Die Reihen der Feine kamen immer näher. Der erste Khain brüllte auf, fast zeitgleich der zweite. Die Kriegsmaschinen an den äußeren Flanken der Ritter spuckten Feuer. Unglaublich laut donnerten ihre Kanonen auf. Das mehrläufige Teufelsgerät schien gleich zu zerspringen doch statt zu explodieren gab es zehn laute Feuerstöße ab. Der Donner war kaum zu übertreffen. Kurz schloss Simon die Augen. Er ließ sich langsam durch den Kopf gehen war zu Zeit geschah. Die Zeit schien nun wirklich stehen geblieben zu sein. Langsam kam Simon wieder zu sich. Er glaubte lautes Pfeifen und Zischen zu hören. Die Kugeln mussten wohl einschlagen. Langsam drehte er sich nach rechts. Die ersten Feuerbälle bohrten sich in die Luft. Druckwellen gingen durch die Reihen der Angreifer. Figuren wurden wie Puppen durch die Luft gewirbelt. Schwarzes Blut spritzte, lautes Aufbrüllen. Doch die Horde schien nicht aufzuhalten. Immer weiter marschierten sie in die Schlucht. Doch was war dieses seltsame Geräusch. Lautes Ächzen und Pumpen. Lautes Kreischen und schreien. Die Zwerge richteten einen riesigen Metalltrichter in die Schlucht. An dessen Anfang saß eine fassähnliche Kanonenkammer aus der einige Schläuche führten. Viele der Schläuche endeten in Tretpedale die aussahen wie diese Leihern in den Häfen. Schnaufend wurde etwas hineingepumpt. Ein besonders rundlicher Zwerg wagte sich an das Ende des Laufes und endzündete eine kleine Gasflamme. Der Zwerg sah seltsam aus. Der Bart und die Haare waren zu einem Zopf gebunden worden und führten hinter den Kopf. In wenigen Augenblicken schien das Fass zu bersten. Kurz erlaubte sich Simon in die Schlucht zu sehen. Eine gewaltige Armee aus irgendwelche grauslichen Geschöpfen bewegten sich dort unten. Mutanten, riesige Spinnen, halb Mensch halb Tier. Doch kurz war Simon geblendet von einem grellen roten Feuer. Die seltsame Kriegsmaschine spuckte nun Feuer in die Grube. Es schien äußerst effektiv zu sein. Dutzende Geschöpfe gingen in wenigen Augenblicken in Feuer auf, fielen leblos zusammen und wurden von den nachfolgenden Monstern zertrampelt. Immer und immer wieder donnerten Kanonen auf. Die Geschöpfe in der Schlucht schienen keine Chance zu haben doch schritten sie immer weiter vorwärts. Nun war die erste Reihen schon fast vor dem Speerwall.


      Nervös spielte Thorgrim mit dem Abzug seiner Muskete. Nun waren sie nur noch einige Fuß außer Reichweite. Gleich würden sie den Befehl bekommen. Er hoffte das er nicht zu den wenig unglücklichen gehören würde den diese neuartigen Dinge um die Ohren fliegen würden. Sie waren seltsam. Mann konnte in wenig Zeit viel, effektive Patronen abfeuern und so möglichst viele Gegner töten. Doch wo war der Hacken ? Er musste schrecklich sein. ?FEUER !!!? Er konnte es nicht glauben er hatte schon gefeuert. Er zog den länglichen Abzug. Krachend spuckte seine Muskete Feuer. Eine Fontaine aus Blut ging von dem Ziel auf. Der Rückstoß war ihn etwas zurück. Schnell brachte er das Gewehr wieder in Position, drückte den Abzug vor bis es klackte, zog ihn zurück bis es metallisch knackte und zog wieder den Abzug. Wieder fiel einer dieser verdammten Ungors. Grässliche Wesen. Er wiederholte die Prozedur doch nun verfehlte er. Er zielte noch einmal. Donnerten explodierte sein Nachbar. Ein Splitter bohrte sich tief in Thorgrims linken Unterarm. Blutend brachte er die Muskete wieder in Position. Schob die nächste Kammer in den Lauf und drückte ab. Er stand noch total unter Schock des Feuerbefehls. Wie konnte er nur diesen Schmerz spüren. Er hörte nur noch das Klacken des Abzugs und der anderen Mechanismen. Ein Sanitäter lief zu ihm herüber und riss den linken Arm an sich. Laut fluchend zog ihn Thorgrim in Position. Wieder gab er einen Schuss ab. Plötzlich lies der Adrenalinschub nach. Das fürchterliche Geschrei der Männer konnte er nun hören. Der Sanitäter brüllte auch laut auf. Thorgrim wurde schlecht er sah seinen linken Arm an. Blutüberströmt drückte der menschliche Sanitäter eine Mullbinde darauf. Laut fluchend verlangte er nach mehr Verband. Ein weiterer Sanitäter fand sich ein und drückte ebenfalls auf die Wunde, umwickelte sich nun stramm und langsam mit einer anderen Mullbinde. Die beiden nickten sich zu und rannten weiter. Schnell drosch Thorgrim mit den linken Handballen gegen die Muskete. Knackend sprang die Trommel mit den einzelnen Kammern heraus. Schnell lud er einige Patronen nach. Und brachte seine Waffe wieder in Position. Kurz erlaubte er sich einen Blick nach unten. Die Tiermenschen hatten bereits große Löcher aus der Wand herausgebrochen und versuchten sie nun zu untergraben. Laut brüllte Thorgrim auf, ?Ölträger !!!? Er hielt seine Waffe hinter die Zinne, hielt die Waffe abwärts und drückte ab. Wie verrückt feuerte er. Seine Hand wurde von jedem Rückstoß aufs neue gegen die Wand geschleudert. Blutig und geschunden zog er sie wieder hinauf als ein Feuerstoß von Pfeilen auf die Garnison regnete. Vier Menschen mit einem Kessel Öl kamen nun von Links. Der Kessel wurde von zwei Holzpfeiler getragen. Unter größter Anstrengung hoben sie ihn auf die Zinnen und gossen die siedenden Inhalt herab. Schreiend ging wieder einige Monster unter. Das Geschrei war auf allen Seiten groß. Thorgrim lehnte mit dem Kopf gegen die Zinne. Plötzlich erschrak er fürchterlich. Tiermenschen drangen durch ein Loch in der Mauer. Hellebardenträger der Menschen kamen angestürmt um das zu verhindern. Viele starben doch drangen sie, die Monster zurück. Mit Schutt wurde es wieder verschlossen. Laut brüllte der Zwerg auf, ?Noch einmal nehmt ihr sie nicht ein !? Schnell lud er nach und stürzte zu den Zinnen.


      ?Los Bernhard !, schnell bringt mehr Steine, holt mehr Männer, sie kommen schon wieder durch !!!? Schnell griff Lukas zu seiner Forke und brachte sie in Stellung. Eine Axt bohrte sich durch den Steinschutt und auch ein Ziegenkopf bohrte sich durch. Lehre menschliche Auge blickten Lukas kurz ins Gesicht. Voller Hass und Wut. Kein Erbarmen, sie werden mir auch keins gewähren, dachte Lukas. Er überwand sich. Lies sich nach vorn sinken und trat dann schnell und einen Schritt nach vor. Knackend gab der Schädel der Bestie nach. Lukas sah weg. Es tat ihm weh. Er war kein Mörder und immerhin war auch dieser armer verirrter Geist einmal ein Mensch. Doch er wollte mich töten, nur des töten Willens. Das musste ich einfach verhindern. ?Da noch einer !? Schnell stach Lukas wieder zu. Doch diesmal glitt die metallene Spitze an einem Horn ab. Schnell lies er von dem langen Stab ab und zog sein Breitschwert. Schnell jagte er es dem Monster durch den Kopf. Er weinte, weinte um die verlorenen Seelen. Die toten. Um alle die kämpfen mussten. Schnell wich er wieder zurück. Er hoffte auf Verstärkung. Die durchgedrungenen Monster hatten alle bis auf Lukas und Bernhard getötet. Sie hielten sie ganz gut zurück doch immer wieder drangen sie durch die Löcher. Irgendetwas musste geschehen. Und zwar schnell. Er keuchte wieder brach ein Mauerstein. ?Sie kommen durch ein neues Loch !? Schnell liefen drei andere Männer herbei, auch Bernhard griff zu einem Bogen und postierte sich etwas weiter weg vom Loch. Laut krachend barsten die alten Steine. Weggearbeitet durch rohe Kraft und Chaosmetall. Die Waffen waren seltsam, bei der kleinsten Bewegung schienen sie einem die Seele auszusaugen. Mann durfte sich nicht verletzten lassen. Es war schrecklich. Laut zischend bohrte sich ein Pfeil in Lukas Brust. er keuchte schnell. Er hatte keine Schmerzen doch er konnte nicht mehr richtig atmen. Er musste husten. Er hustete und hustete doch es wurde nicht besser. Er spuckte Blut. Lukas lies das Schwert fallen und griff zum Pfeil. Er viel zurück und schlug hart auf. Er hatte nicht mehr genug Kraft gehabt zu stehen: Schreiend brach er den Still des Pfeiles ab. Die Schmerzen schienen unerträglich zu sein. Sie gingen von der Wunde aus. Doch langsam schien es besser zu werden. Errschreckt brüllte er auf, ?HILFE ! HILFE ! ...Hilfe ... hilfe .... hil .. f? Seine Umgebung verschwamm, er nahm Gerräusche anders wahr. Es war wie ein schrecklicher Traum. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Er sah nichts mehr Dunkelheit umgab ihn. Der Lärm um ihn war verstummt, auch die Schmerzen waren geganen. Ein Tunnel aus Licht tat sich vor ihm auf. Er wollte seinen Arm darauf richtet doch wurde er zurückgedrängt. Schreiend brüllte er auf. Er wollte dort hin. Nicht zurück. Was machte er dort. In einer Welt aus Schmerzen und Bosheit. Er wollte zurück doch er musste gehen. Schreiend öffnete er die Augen. Er war nirgends und überall. Ihm wurde schwindlich. Alles tat ihm weh. Schreckliche Schmerzen in jedem Körperteil. Sein Herz brannte. Er erlebte jeden Schmerz den er je gefühlt hatte gleichzeitig und zehnmal schlimmer. Er brüllte auf doch konnte nicht. Eine Last lag auf seinem Herzen. Ihm war unwohl, er erbrach. Er verstand. Er weinte. Seine Seele war gefallen. Gefallen unter einer Chaoswaffe.
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      Kapitel 4 Erste Erfolge

      Bernhard rannte. Er trug die zuckenden Körper von Lukas auf den Schultern. Mit der rechten Hand umschlang er sein Schwert. Das Schild saß auch fest in der anderen Hand. Zischend bohrten sich wieder einige Pfeile durch die Luft. Bernhard gab alles. Er spurtete, er verausgabte sich. Er glaubte gleich zu stürzten. Bald würden seine Muskeln ihren Dienst verweigern. Er brüllte auf. Pfeifend gingen die Pfeile auf die fliehenden Menschen nieder. Schmatzend bohrten sich die Pfeile in den Rücken von Lukas. Bernhard brüllte traurig auf. Er hatte noch Hoffnung und war nicht gewillt sie aufzugeben. Er würde es schaffen und ... Ein schwerer Schlag traf ihn in die Magengrube. Triumphierend blöckte ein riesiges Schaf auf Ziegenbeinen auf. Das Gesicht war ganz und gar mit Fell bedeckt. Der muskulöse Oberkörper hielt eine Axt und ein Schild. Er hatte wohl mit der flachen Seite der Axt eine in den Magen bekommen. Bernhard wurde schlecht und er musste Blut spucken. All seine Gedärme schienen sich zu verkrampfen. Der Tiermensch holte zum endgültigen Schlag aus. Bernhard ergab sich seinem Schicksal und wartete tapfer. Bald würde es soweit sein. Er schloss die Augen und fing an am ganzen Leib zu zitternd. Laut donnerte etwas auf, Blut bedeckte Bernhards Hände. Er machte die Augen auf, ?Bin ich in der Hölle ?? Überall lagen Tote, es musste wohl so sein. Doch nein ein Zwerg sprang auf den Leib des toten Tiermenschen, verpasste ihm einen Schlag mit dem Schaft des Gewehres und lud nach. Knackend schob der Zwerg eine neue Kugel in den Lauf und brachte donnerten den nächsten Gegner zu Fall. Schnell lud er wieder nach, zielte auf die Brust eines neuen Zieles. Federten den Rückstoß ab und folgte, fast mit perversen Genugtuung, wie der Tiermensch in einer Fontaine aus Blut unter gang und dann zu Boden stürzte. Der Zwerg brüllte auf packte Bernhard am linken Arm und rannte zur nächsten Deckung. Krachend ging wieder eine Salve der nächsten Welle Verteidiger auf die Angreifer nieder. Erschrocken griffen sie sich an den Hals oder an die Brust und fielen Tot um. Zischend ging eine Salve aus imperialen Pfeilen auf die Tiermenschen nieder, Armbrüste wurden abgefeuert. Ein Trupp aus Milizsoldaten stürmten raus um die letzten Überlebenden hineinzuholen. Sie benutzen einen Geheimgang der in einem Ziegel existierte. Nur wenige Zwerge kannten ihn und wussten wie man ihn richtig benutzte doch es verfehlte nicht die Wirkung. Der Zwerg zog Bernhard mit sich. Dieser hatte schon das Bewusstsein verloren.


      Simon schauderte. Es war ein schrecklicher Anblick gewesen als die Mauern unter mächtigen Rauchsäulen zusammenbrachen. Langsam verschwanden, Brocken in alle Richtungen warf, Verbündete und Feine begrub und nur wenige Überlebende freigab. Von denn starben dann die meisten unter einer Salve Pfeile dieser Monster. Er hatte noch nie Tiermenschen mit Bögen gesehen doch diese beherrschte die Kunst. Er schüttelte den Kopf, wann war es endlich soweit. Wann können die Ritter eingreifen. Er blickte sich um. Die Zwerge holten riesige Minen. Es waren Kugeln mit dem Durchmesser von einem Menschen. Dicke Lunten reichten daraus. Zur gleichen Zeit wurden sechs Katapulte in Stellung gebracht und mit den ankommenden Minen geladen. Langsam wurde der Arm zurückgezogen und mit einem Seil befestigt. Der Zwerg mit der seltsamen Frisur kam wieder zu den Katapulten und streckte seinen Arm in die Luft. Er brüllte etwas in seiner tiefen eigenen Sprache. Die Technicuse nickten und warteten auf ein Zeichen. Kraftvoll lies der, anscheinende, Technicuslehrmeister seine Hand herabsinken und brüllte laut auf. Simon sah nach unten. Die anströmenden Maßen waren versiegt. Die letzten Tiermenschen bewegten sich durch die Schlucht. Immer wieder schlugen Kanonenkugeln an. Rissen Krater in den Boden und Löcher in die Regimente. Die Monster flogen durch die Luft. Hilflos wie Kinder mussten sie zusehen wie sie dem Boden immer näher kamen. Einige hatten Glück und landeten in Speeren und waren sofort tot, doch einige wurden hart gegen den Boden geschleudert und wurden langsam zermürbt. Er sah sich um, immer mehr Verluste wurden in die Truppen gerissen, immer mehr Krater wurden in den Boden gesprengt. Schnell wurden die am schwerst befeuerten Regimente zur Flucht getrieben. Lautes Zischen war zu hören und lautes Knallen als zwei Holzpfosten auf einen, zwar gepolsterten, Holzpfosten prallten. Weit wurden die Minen geworfen. Mitten über der Schlucht verloren sie an Geschwindigkeit und fielen fast kerzengerade in die Schlucht. Kurz sah Simon weg. Dann sah er wieder dorthin. Laut donnerten die zwei Explosionen auf. Zwei riesige Feuerkuppeln bildeten sich an der vorderen und hinteren Front der Tiermenschen. Als die Kuppeln auf Vollgröße waren zogen sie sich zusammen und gingen in einer riesigen Rauchsäule auf. Eine Druck und Hitzewelle folgte der Feuerkuppeln. Wie erstarrt sahen die Monster zu wie ihren Kameraden das verbrannte Fleisch von den Körpern gerissen wurde. Doch bald verstanden sie und flüchteten sie zurück, in die Mitte der Schlucht. Laut brüllte der Lehrmeister auf. Alle anderen Kanonen feuerten nun auf die Mitte der Schlucht. Überall flogen Leiber durch die Luft. Überall zerriss es die Monster. Sie hatten keine Chancen. Immer mehr kleinere Feuerkuppeln bohrten sich in die Regimente. Immer mehr Druckwellen zerfetzte Körper. Immer mehr Monster wurden einfach umgerissen und hatten schwerste innere Verletzungen. Wieder prallten Holzpfosten auf Pfosten. Wieder bohrten sich zwei riesige Minen durch die Luft. Pfeifend fielen sie an die Stellen der alten Einschläge. Die letzen Tiermenschen flohen. Konfus lief eine Hälfte auf das Ende der Schlucht zu und andere auf die Festung. Wieder zerfetzte es Körper, wieder verbannte Fleisch und wieder wurden Monster durch die Luft geschleudert. Die Feuerkuppeln waren schon versiegt und dehnten ihre Druck und Feuerwelle wieder aus. Die letzen Tiermenschen gingen bei den Festungsmauern unter. Schnell wurden Barrikaden neu errichtet. Am Horizont kam schon die nächste Staubwolke. Felix knurrte, ?Bald ist es soweit.? Erschreckt sah Simon zu Felix hinüber. Tränen standen dem mächtigen Ritter in den Augen. Er schien nervös, wenn nicht Angst zu haben. Simon kniff die Augen zusammen. Das ?Kanonenfutter? hatte mehr Verluste als geplant geschlagen. Eine ganze Wehrmauer war gefallen. Hunderte von Schützen waren Tod. Die Kanoniere luden nach. Feuergruben wurden ausgehoben und mit Teer gefüllt. Simon sah dem Horizont entgegen. Die Sonne stand nun schon ein Stück höher und blendete unangenehm. Die Staubsäule reichten weit in den Himmel hinein. Die Kanoniere brachten die Kanonen in Position. Die Priester machten sich bereit. Die Schützen legten sich ihre Munition bereit. Fest umklammerte Simon den Still seiner Lanze. Es war eine besondere Waffe. Sie war mit dem Oberarm verankert. Sobald die Verankerung brach fiel die ganze Lanze ab sodass man schnell nach dem Schwert greifen konnte. Der Rücken schmerzte. Die Zeit schien wieder still zu stehen. Der Ritter lehnte sich zurück, es schien ein ganzes Leben an ihm vorbeigezogen zu sein, doch es waren nur einige Herzschläge. ?Ja, bald sind wir an der Reihe.? Felix nickte, ?Ich mache mir Sorgen um meine Familie.? ?Wieso ?? ?Wir werden sterben.? Simon ließ sich wieder zurücksinken. Er dachte über seine Familie nach bevor er bemerkte das schon einige Zeit Stille herrschte. ?Nein.? ?Nein ?, wir sind in der ersten Angriffslinie, Männer wie wir sterben immer ! Immer !? ?Heute nicht mein Freund !? ?Du hast Recht, heute werden wir ewig leben !? Simon nickte bedächtig. Die Katapulte feuerten. Simon drehte sich zu den Angreifern. Mindestens zwei Hundert von Streitwagen donnerten auf die Festung zu. Die Besatzung bestand aus grotesken Rittern. Die dunkel violleten Rüstung glitzerten seltsam. Ihre Waffen waren pechschwarz und ihre Banner waren alle gleich. Riesige Augen. Kurz konzentrierte sich Simon auf ein Banner. Das Auge schien ihn zu verfolgen. Doch da zerfetzte es die Kutsche. Donnernd flogen die geborsten Teile des Gefährtes durch die Luft. Die schwer gepanzerten Rösser gaben auch keinen Wiederstand. Die Kutsche fiel ihn Einzelteilen wieder heraub. Genauso wie einige Dutzend anderer auch. Die Kanonen spuckten nun Feuer. Es wurde Vergeltung für die gefallenen Freunde gefordert. Donnernd und immer wieder donnernd riefen die Kanonen nach Vergeltung. Die Wagen wurden eingedeckt mit Kuppeln aus Feuer. Rauch, Staub und Blut wurden durch die Luft gewirbelt. Nur wenige überlebten, nur wenige hatten das Glück. Die Splitter, Druckwelle oder die Feueraugen, alles war tödlich. Doch viele Wagen schafften es trotzdem in die Schlucht. Nun spuckten die Feuerwerfer ihren tödlichen Sud auf die Angreifer. Brennendes Öl, riesige Minen und Kanonenkugeln. Viele der Wagen zerschellten an den Klüften der Krater. Die erste Welle schien überraschend leicht abgewehrt zu sein. Simon schüttelte den Kopf. ?Zu leicht, viel zu leicht !?
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      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner
      Der Zwerg jubelte auf, ?Brennt ihr verdammten Aasgeier, brennt !? Bernhard gluckste belustigt. Seine Gedärme schmerzten noch aber ein Priester der Löwenherzen heilte ihn bereits. Viele Sanitäter liefen durch die Reihen der wenigen Überlebenden und halfen so gut es ging. Der Dawi lud zur Zeit seine Muskete seelenruhig nach. Gelassen schob er Gewehrkugel um Gewehrkugel in die Trommel. Ein junger Knabe hatte ihm zuvor noch etwas Munition gebracht. Bernhard sah sich um. Sie saßen im Schatten der gewaltigen Wehrmauer ?Isegrim?. Er schüttelte den Kopf ?Reinecke? hatte ja nicht viel Wiederstand gegeben. Doch diese Mauern waren von den Zwergen errichtet worden. Der Priester nickte zufrieden, kurz glühten seine Augen noch einmal auf. ?So, das schlimmste ist geheilt. Deine inneren Verletzungen sind verheilt und die Blutbeutel hast du erbrochen. Nur noch die Folgeschmerzen der Behandlung erwarten dich aber sonst bist du gesund.? ?Danke, Diener Sigmars? Der Priester nickte noch einmal und ging zum nächsten Verwundeten. ?Danke, Zwergenkrieger? Der Dawi funkelte ihn an, ?Nenn mich Herr Dawi oder Thorgrim, aber nenne niemals einen Bartkrieger, Zwerg:? Bernhard nickte verstehend, ?Danke Thorgrim, ich schulde dir etwas.? Thorgrim lachte tief auf, ?Ja das stimmt, dein Leben um genau zu sein.? Bernhard nickte etwas verlegen. ?Bewaffne dich mit einen Bogen, wir beziehen Stellung auf den Mauern!? Unterwürfig nickte Bernhard wieder. Sprechen bereitete ihm noch Schmerzen und er wollte seine Kräfte sparen. Er stand auf und schlenderte langsam zur Waffenausgabe. Der Zwerg begleitete ihm. Die Waffenausgabe war ein großes Steingebäude aus Stein. Darin saß ein kleiner Halbling. Musste wohl einer der letzten sein. Vergnügt saß er da und aß ein großes Stück Hammelfleisch, ?(Schmatz, Stopf) Mhhh, was kann ich für euch tun (Schmatz, Stopf)? Bernhard hob den Kopf und funkelte ihn an, ?Einen Bogen und zwei Köcher vierzig Pfeil? ?Wird erledigt?, der kleine Mann sprang auf und trug die zwei Köcher zu ihm und überreichte ihn den Bogen. ?Passt auf euch auf !? Bernhard nickte, ?Müssen wir wohl.?

      Kapitel 5 Böse Überrauschungen

      Simon sah etwas beunruhigt auf die nun sich nähernden Infanterieeinheiten. Riesige Verbände aus Ritter marschierten im donnernden Gleichschritt auf die Schlucht zu. Die Aura die ausgestrahlt wurde zeugte von Macht und Hass. Etwas stimmte nicht, erst jetzt würden sie einen Teil ihrer Macht zeigen. Körper waren alle hinter dunklen violetten Stahl versteckt. Die Gesichter hinter schweren Helmen. Aus den Visieren leuchteten die glühenden Augen, in den Händen pechschwarze Schwerter. Auf den Schildern waren riesige Augen abgebildet. Nein, auf den Schildern wuchsen riesige Augen die ihr Umfeld ins Auge nahmen. Auch auf den Bannern waren diese erschreckenden Augen abgebildet. Doch was war das am Horizont. Eine riesige vermantelten Gestalt bäumte sich auf. In einer alten Sprache fluchend, schreiend, tobend, ängstigend. Sie verschwand wieder, wie von einem Windhauch weggeblasen. Vielleicht hatte er es sich auch nur eingebildet. Doch was wenn nicht ? Er funkelte mit seinen glasigen Augen Felix an. Dieser schien sich seines Sieges wieder sicher. Simon allerdings war eingeschüchtert. Er wusste das nun etwas kam. Er würde auch nicht enttäuscht werden. Patrick lief vorlaut raus, ?Uhuhuhu mir schlottern schon die Knie !? Simon nickte, er flüsterte in einem ernsten Ton in sich hinein, ?Ich auch, ich auch!? Ein lauter Knall war zu vernehmen, es war als würde etwas explodiert sein. Doch nein die riesigen Verbände waren zum Stillstand gekommen. Etwas für jedes Glied, kamen Gestalten mit Mäntel hervor. Sie waren ganz und gar mit einem Mantel verdeckt. Nervös sah Simon nach rechts. Die Priester machten sich bereit. Wahrscheinlich zurecht was hatten sie vor. Die Krieger am Boden warfen ihre Hände schräg in die Luft und schrieen laut etwas in der gleichen Sprache wie die vermummte Gestalt. Die Zwerge brüllte ebenfalls auf. Donnernd begannen die Waffen wieder Feuer zu spucken. Überall waren Explosionskuppeln, zu Unübersichtlichkeit wurden die Feuerwälle von dicken Rauchschwaden abgelöst. Der Rauch verzog sich. Eine magische Barriere über den Köpfen der Gegner hatte alles abgeschirmt. Die Priester fluchten, ?Verdammt, das hätten wir spüren müssen !? ?Das war unglaublich !? ?Diese vermaledeite Chaosmagie? Das violette Kraftfeld war unglaublich. Schwarze Blitze fluteten durch das violette Licht. Er folgte dem Schauspiel. Die Chaosmagier zogen nun die Hände zurück bis sie mit den Handflächen hinter der Brust waren und brüllten wieder etwas aus. Die Hände schnellten nach vor, einige Fuß nach den Händen dehnten sich plötzlich grelle Kuppeln aus weißem Feuer aus. Die Priester fluchten wieder und sprachen Gegenflüche, doch zu langsam. Schreiend zerriss es einige Zwerge als sie mit dem Feuer in Berührung kamen. Doch eine Handvoll von Technicuse konnte fliehen und auch dieser ungewöhnliche Lehrmeister entkam dem Tod. Schreiend zog der alte Zwerg eine Pistole aus dem Waffenrock. Lautaufschallend zündete das Pulver und zerstörte die Stille der Verzweiflung. Die Kugel kam durch das Feuer und flog stur stracks auf einen der Magier zu. Einige Fuß vor dessem Gesicht wurde die Kugel aufgefangen. Die Barriere rettete dem Mann wohl das Leben. Laut auffluchend brüllte der Dawi seine Wut aus, Simon verstand kein Wort doch war ihm von der hohen Wortfolge und denn erschrockenen Gesichtern der anderen Zwerge zu entnehmen das er etwas ziemlich schlimmes brüllte. Die Priester vollführten beklemmend schwere Fingerbewegungen und murmelten etwas. Aufgeregt wartete Simon ab.

      Benjamin war nervös. Der Schutzzauber war zu langsam. Viele der Verbündeten starben. Nun musste er einen Feuerball sprechen. Er verstand nicht wofür diese Fingerübungen dawaren. Für das konzentrieren !, phaa. Er ging in sich, nur eins half. Der Gedanke an die Frage mit dem umfallenden Baum und dem Geräusch. Er schloss die Augen und suchte mit seinen Finger die Leistengegend ab. Er hatte es gefunden. Er zog sein altes gebundenes Werk aus dem Gürtelseil. Zur gleichen Zeit suchte er nach einer Böe. Nach einem Aufschwung von einem der magischen Winde. Er brauchte Energie, fürchterlich viel Energie wie es aussah. Da er spürte es. Er war sich nicht sicher ob er ihn kontrollieren konnte doch er tat es einfach. Er lies sich kurz treiben, stellte sich auf den Wind ein. Auf die Stärke, auf die Kapazität. Danach verknüpfte er die Energie mit dem Auslas. Er formte eine Kugel aus Energie. Lies sie in Flammen aufgehen und pumpte nun die Energien des Windes in den Spruch. Es wurde unglaublich heiß. Es brannte, es tat weh. Er versuchte das Feuer zu löschen, er schaffte es. Fast hätte er das vollbracht was nur wenigen dummen Anfängern passiert. Er hätte durch einen Schock von Energie den Tod gefunden doch er hatte es überwunden und öffnete die Augen. Der Kanal riss, er wusste nun musste er ihn endgültig sprechen. Er warf die Hände nach vor und brüllte auf. Ein Feuerball formte sich und beschleunigte. Die anderen Priester taten es ihm gleich und warfen ebenfalls ihre magischen Geschosse. Wieder überall die Explosionsaugen, wieder Rauch. Er wartete ab, die Priester warteten ab, das gesamte Heer wartete ab. Die imperialen Priester jubelten auf, sie hatten die Magier getötet. Wütendes Gebrüll war die Antwort der Chaoskrieger. Laut aufschreiend stürmten sie auf die Festung zu. Schnell ging Benjamin wieder in sich. Sie hatten die äußersten Kriegsmaschinen soeben verloren, die Ritter würden nun hinabstürzen also müssen wir Priester Ersatz liefern.
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      - Erich Kästner
      Überraschend sprangen einige Slayer wieder auf um ihren ehrenvollen Tod zu suchen. Simon schauderte, ohne Widerstand wurden sie zuvor niedergemäht. Würden sie nun mehr Chancen haben, gegen stärkere Gegner, weniger an der Zahl und geschwächt vom vorergehenden Kampf ? Wohl kaum doch wir, die Ritter würden ihnen zur Seite stehen. Simon wartete auf den Befehl. Die Krieger fluteten regelrecht die Schlucht. Ihr Vorrat schien nicht abzureißen. Simon machte sich bereit, der Anführer des Zuges wollte soeben den Befehl geben als eine mächtige, hohe aber zugleich tiefe, unmenschliche und magische Stimme aufbrüllte. Eine Kreatur schrie, vielleicht war es Trauer oder vielleicht auch ein anderer Schmerz. Simon dachte an die Magier. Er verfluchte sie, auch sie mussten ihn eine Lehrer gegangen sein. War diese vermummte Gestalt etwa der Meister. Er musste dieser Magier seien. Simon schauderte. Das gesamte Schlachtfeld war still. Nur das laute Donnern der gepanzerten Stiefel der Chaoskrieger war zu vernehmen. Die Slayer bekamen als erstes wieder die Fassung, die Generäle folgten. Laut aufbrüllend liefen die Zwerge in ihr Verderbung. Laut donnerte das Schlachthorn der grauen Tiger auf, der Paukenschlag der Lichtbringer, da das Horn des Drachenhammers. Ein wundervolles, goldenes Horn, das einem Drachen ähnelte. Mit ausgestreckten Flügeln und zusammengerollten Schwanz. Das Mundstück war die Spitze des Schwanzes und das Maul war das Ende des Instrumentes. Ein tiefer Ton erstreckte sich über das Schlachtfeld, das sofort von den zwölf Trompeten der goldenen Greife. Wie ihn Trance spannte Simon die Riemen und ließ sie dann auf das Pferd schnalzen. Alles schien in Zeitlupe abzulaufen. er brachte seine Lanze in Position. Er sah nach vorne. Feuerwind galopierte in voller Geschwindigkeit dem Flachen Abhang hinunter. Die Muskeln waren hart wie Stahl, geschmeidig glitt die Haut darüber. Simon spürte jede Bewegung seines treuen Gauls. Er schloss kurz die Augen, die Sonne blendeten ihn schon wieder. Kurz hatte er sich gefreut das sie höher gezogen war und schon musste er wieder in das Licht. Er sollte sich freuen. Gelassen öffnete er wieder die Augen. Brüllend verarbeitete er seinen Schrecken. Die Chaoskrieger hatten sich auf den Angriff bereit gemacht und warteten. Geistesgegenwärtig rammte er dem Chaoskrieger vor sich Die Lanze in die Brust. Brüllend holte dieser zu einem Schwerthieb aus. Die Rüstung gab nicht nach, doch lies sie die Lanze immer weiter in den Körper eintauchen. Der Chaoskrieger wollte gerade hinhieben als der Brustharnisch barst. Die vermantelte Holzspitze bohrte sich durch den Körper des starken Kriegers. Leblos sank dieser zusammen. ?Weiter !!?, brüllte Simon und rammte dem nächsten Krieger die Spitze in den Leib. Krachend gab die Stütze am rechten Arm nach. Blitzschnell lies er die Lanze zu Boden sinken und griff zu seinem Schwert. Surrend blitzte es auf. Die Chaoskrieger erschauderten kurz und griffen an. Feuerwind scheute auf und zertrampelte einen Chaoskrieger als die Hufe hart am Boden aufschlugen. Schnell musste Simon die Klinge hinauf ziehen um einen Schwerthieb zu entgehen. Er fluchte. Sein Gegenüber war stärker. Schnell wich er zurück um mit neuer Kraft zuzuschlagen, doch sein Gegner war schnell genug um sein Schild in Stellung zu bringen. Klirrend prallte die Runenklinge ab. Eine tiefe Furche hatte sich durch das schwarze Stahl gegraben. Der Chaosritter fluchte auf. Die Augen glühten und zeugten von unglaublichem Hass. Einzelne Barthaare waren in den Atemlöchern zu erkennen. Der Mund war leicht geöffnet und fletschte perfekte weiße Zähne. Die Nase war gerümpft und der ganze Körper zeugte von fürchterlicher Anspannung. Schnell zog er die Riemen seines Rosses. Feuerwind scheute nach links auf und er konnte zu einem Schwerthieb ausholen. Der Hieb hatte Kraft, Geschwindigkeit und eine unglaubliche Präzision. Doch der Chaoskrieger wehrte den Hieb mit einem lockeren Schwertstich ab. Simon starrte in die hasserfüllten Augen. Unglaubliche Wut, Verzweiflung und Machthunger spielten sich darin ab. Felix?s Pferd schmetterte den Chaoskrieger zu Boden. Simon beendete das Leiden des Kriegers. Felix brüllte voller Kraft auf als er einen Hieb parriete, ?Wir haben sechs Mann verlohren alleine bei unseren ersten Acht ! In wenigen Augenblicken wird jemand Hagel schreien, reiß dann sofort dein Schild über den Kopf, verstanden !?!? ?Denke schon ! Wo ist Mattheus, er ist da hinten gleich wird er hinunterreiten ! Wir haben nicht mit so einer verdammten Zähigkeit gerechnet also pass auf dich auf Kleiner !? ?Wird gemacht!?, Simon grinste verzweifelt. Eine tiefe Stimme brüllte Hagel. Schnell riss Simon sein Schild schützend über den Kopf und den Kopf seines Pferdes. Als er den linken Arm hob konnte er einen anstürmenden Gegner sehen. Schnell zischte seine Klinge nach links und parierte nur um Haaresbreite den Schwerthieb. Doch der Chaoskrieger war um einiges stärker als Simon. Er strengte sich fürchterlich an doch er konnte das unausweichliche nur Verzögern. Langsam wurde seine Klinge zurückgedrängt. Er fluchte laut auf. Plötzlich wurde es finster. Überrascht sah der Chaoskrieger gen Himmel. Schreiend wollte er sein Schild über den Kopf reißen, doch er schaffte es nicht mehr. Ein Pfeil bohrte sich in den Helm. Zwei bohrten sich in die linke Schulter. Drei bohrten sich in seinen Schwertarm. Fünf bohrten sich in das leicht angewinkelten Schild. Kurz torkelnd fiel der Kämpfer des Dunklen zu Boden. ?Rückzug !!! Rückzug !!!?, laut brüllte Franz auf. Der Paladin schwang geschickt seine Runenklinge und wartete bis die meisten abgezogen waren. ?Los, hinter Isegrim !!? Donnernd brachen einige Ritter aus den Scharen der dunklen Reihen hervor. Auch die Bogenschützend zogen ab, die meisten Ritter die angegriffen hatten waren gefallen. Nur einige wenige und die glücklichen die, bevor sie angreifen konnten, zurückgerufen wurden überlebten. Eine Hand voll Slayer lebten auch noch. DIe letzte Gruppe stand beieinander und kämpfte gemeinsam. Donnernd schlug eine Granate ein. Alle starben nur einer nicht. Mit zwei Äxten bewaffnet, schlachtete sich der fast halbnackte Zwerg durch die anstürmenden Reihen der Chaoskrieger. Die Äxte des Slayers suchten sich wahllos ihre Ziele. Eine dicke Spur aus Blut folgte denn Klingen der Äxte. Geistesgegenwärtig ritt Simon auf den Dawi zu und packte ihm am Schopf. Die Haare waren hart und so hatte er einen guten halt. Der Zwerg brüllte wütend auf, ?Lass mich runter !!! Lass mich runter, elender Snotlinglutscher, lass mich runter !!! Lass mich ....? Laut explodierend zog sich ein Bombenteppich über die ersten Reihen. Hohe Feuersäulen bohrten sich in den Himmel. Überall flogen die Truppen durch die Luft, auch einige imperialen Ritter erwischte es. Simon weinte später in einem Gebet für sie, nun musste er das überleben. ? bloss nicht los !!!? Simon lächelte kurz. Keine Angst, keine Angst. Kurz warf Simon den Kopf nach rechts und sah hinter sich. Ein Chaoskrieger warf sein Cape zurück und entblößte seine rechte Hand. Eine Energiekugel aus schwarzem Licht lag zwischen den gepanzerten Ballen. Laut vor Wut aufbrüllend warf sie der Krieger. Simon brüllte laut auf, er wurde in ein Meer aus Schmerzen geworfen, jeder Körperteil brannte. Sein Pferd wieherte auf. Das Geräusch war schmerzverzerrt. Laut brüllte Simon noch ein letztes Mal auf bevor ihn die Dunkelheit verschloss, ?Feuerwind, Feuerwind !!!?


      Bernhard zog einen hölzernen Pfeil aus seinem Köcher. Eine schwarze Energiekuppel hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Ein Ritter, ein Zwerg und ein anscheinend totes Pferd wurden durch die Luft geschleudert. Schnell legte er den Pfeil an zog die Leinen zurück. Knarrend dehnte sich das Holz. Pfeifend durchschnitt der Pfeil fast, friedlich die Luft. Bernhard sah ärgerlich drein als der Pfeil von dem Brustharnisch abprahlte. Thorgrim lachte auf, er legte an und schoss. Donnernd bellte die Repetiermuskete auf. Kurz wurde der Chaoskrieger zurückgeworfen doch bald stürmte er in alter Wut wieder vorwärts. Zur gleichen Zeit bildeten die Pfeillinie und der wahrscheinliche Punkt des Herzen eine Einheit. Gelassen lies Bernhard los. Kurz streichelten die Gänsefedern seine geschunden Finger. Aufbrüllend brach der Chaoskrieger den Pfeil ab. Der Chaosanbeter warf seine Hand kurz zurück und bildete wieder einen Energieball. Aufflackernd war der Ritter kurz in einer Silojute aus hellem violetten Licht gehüllt. Doch der Krieger wurde donnernd zu Fall gebracht. Thorgrim lachte auf, ?Lächerlich? Kurz war der Zwerg in ein dunkles violettes Licht gehüllt. Dann dehnte sich die Kugel donnernd aus. Der Bartkrieger wurde erfasst und nach vorne geschleudert. Auch Brocken der äonenalten Mauer wurden durch die Gegend geschleudert. Ein paar Verletzte wurden von den Mauerstücken zerquetscht. Thorgrim fluchte laut auf. Er hatte fürchterliche Schmerzen in der Rückengegend. Hart prallte er auf dem Garnisonsboden auf. Sein Gesicht wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Er schrie laut auf. Ein Zahn brach, ein anderer wurde unter dem Schwung und dem Gewicht zermalen. Die Lippe wurde aufgerissen. Kraftvoll und schreiend sprang der Dawi auf. Stützte die Büchse an seinem Bauch und lud wütend durch. Mechanisch knackend wurde die nächste Kammer und die nächste Patrone in den Lauf geschoben. Wutverzerrt legte er die Muskete an. Der Schaft war von der Schulter gestützt. Suchend brüllte er noch einmal auf. Die Schmerzen wären für einen Menschen unerträglich doch der Zwerg war so von der Wut gepackt er spürte nichts außer dem wütenden Herzschlag. Donnernd hallte das explodierende Schießpulver auf. Noch ein Krieger der in einem Umhang gekleidet war fiel tot zu Boden. Keuchend sah Thorgrim dem verdutzenden, fast schon ängstlichen Bernhard in die Augen. ?Hohl einen Sanitäter oder Priester, glaubst du etwa ich kann noch länger als fünf Sekunden stehen ?? Keuchend brach der Dawi zusammen. Bernhard brüllte auf, zwei Sanitäter machten sich auf den Weg
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