Das NOVAGRAZ INFERNO (fertig)

      Der 6. Tag - der Morgen nach der Finsternis



      Imperiale Datei: Novagraz Inferno, Imp 6/1000.100 TOP
      Statusbericht: Imperialer Kampfverband
      Auftrag: Deckname ?Wiedererlangung?, klassifiziert, höchste Priorität, Zugang nur für Berechtigte des Imperialen Heereskommandos, des Adeptus Mechanicus und der Inquisition.
      Einheit: Das 53. Estiria ? die Feuerspuckenden Panther, Oberst Cannahan
      Status: Der Morgen nach der Schlacht um die Zahnstocherfabrik


      Früher Morgen...
      Die Männer waren angetreten und Cannahan war sichtlich gut gelaunt. "Jetzt sind wir am Drücker! Zeigen wir den Night Lords wo der Hammer hängt und vollenden wir endlich das wofür wir hierhergekommen sind."
      Die harten Gesichter der kampfgestählten Männer hellten sich auf und zuversichtlich gewannen sie das Angelände vor der Fabrik.
      "Es ist ruhig... zu ruhig!" murmelte TerSilva.
      Cannahan nickte. Irgendetwas stimmte nicht. Sein Feldstecher suchte angestrengt das Gelände nördlich der Fabrik ab. "Seltsam... was zum... Verdammt, Angriff sofort abrechen!! Die Männer sollen sich zurückziehen!"
      Sofort liefen die Funkgeräte heiß. "Kompanie Rot Angriff abbrechen. 1. Zug in Stellung gehen und Position halten!"
      "Sir?" fragte TerSilva, doch da sah er es schon selbst - Necrons.
      Die Männer verschanzten sich in den Gebäuden und arbeiteten sich in optimale Schusspositionen vor.
      "Wir schießen die verdammte Fabrik sturmreif und die Necrons fallen darüber her wie die Leichenfledderer - das ist nicht fair!" murrte TerSilva.
      In Cannahans wutentbranntem Gesicht war plötzlich ein Grinsen zu sehen. "Nicht wenn wir es verhindern können. Hauptmann Fleischer..."
      Der Hauptmann der Artilleriebatterie bestätigte. Die Basilisken bestrichen die vorrückenden Einheiten mit Trommelfeuer. Ein Necronlord und die Einheit Paria vergingen im Stahlgewitter der schweren Granaten.
      "Ja... das tut weh!" murmelte Cannahan und dirigierte das Feuer auf die Destruktoren an der rechten Flanke.
      "Sir die Schussentfernung ist zu groß! Nur Teile des 1. Zuges sind in Reichweite..."
      "Dumme Frage - wo sind eigentlich die Night Lortds??" fragte jemand über Kompanievox.
      Der Necronlord und seine Paria richteten sich wieder auf.
      "Sie sind ganz sicher potthäßlich, aber nicht dumm!" sagte TerSilva.
      Und Cannahan sollte in den kommenden 5 Stunden erfahren, dass TerSilva recht behielt. Überall wo sie diese Maschinen in Stücke schossen erhoben sie sich wieder.
      "Die Stellung hier aufzugeben wäre Wahnsinn..."
      Takanos Konterfeit am Bildschirm nickte. "Ja, Jack - aber so wie ich das sehe, haben sie es nur auf die Fabrik abgesehen und gehen einem Kampf weitesgehend aus dem Weg."
      Cannahan wußte, dass sie alle recht hatten. Doch einen letzten Versuch mußte er riskieren.
      An der rechten Flanke verging ein Basilisk im schweren Feuer der Destruktoren.
      Wie schon am Morgen des gestrigen Tages standen die Rekruten bereit in die Fabrik zu stürmen - zum zweiten Mal...
      Vorbei an dem Leichnam des Chaos Bike Champions liefen sie in eine Gruppe Alpträume, waren vor Angst wie gelähmt. Sie flüchteten aus der Fabrik, nachdem die ersten von ihnen von den messerscharfen Klauen dieser Monster zerfetzt wurden.
      Kreidebleich liefen sie in Richtung Echo davon und rempelten dabei einen Sergeant nieder, der verzweifelt versuchte sie zurückzuhalten.
      Na gut, dachte Cannahan bei sich und rief: "Einsatzbesprechung in einer halben Stunde. Verdammt, das ist unsere Fabrik - wir haben unser Blut gestern Vormittag für das Gemäuer vergossen und ich lasse es mir nicht von einen paar Maschinen wegnehmen! Nicht von ein paar Maschinen..."
      Datei: Novagraz Straßenkampf, Rog?? 6/1000.00 ??
      Mitschnitt automatischer Kameras, Netzdaten
      Auftrag: ??, klassifiziert, niedrige Priorität, Zugang für Heeresbedienstete, Bediensteten der Planetenverwaltung und alle höheren imperialen Stellen.
      Freund/Feindunterscheidung: Status ?AUS?
      Einheit: nicht bekannt
      Einheitenstärke: nicht bekannt
      Status: nicht bekannt

      Sie hatten ihr Ziel mit Einbruch der Nacht aus südwestlicher Richtung erreicht. Stunden zuvor hatten sie das schwere Artilleriefeuer des 53. Estiria gesehen, dieses war jedoch dann gegen Mittag zu einer Feuerpause verstummt.
      Nur vereinzelt wurde noch geschossen. Die imperialen Soldaten hielten damit Kontakt zu den in der Fabrik verschanzten Marines und konnten anhand der Stärke des Feindfeuers ausmachen, ob sie ihre Position veränderten, sich zurückzogen oder einen Vorstoß unternahmen.
      Natürlich gab es Taktiken, die genau das Gegenteil bezweckten, von dem was zu sehen war. Zum Beispiel, dass sie einen Ausfall vortäuschten sich aber in Wirklichkeit zurückzogen... oder, dass sie vorgaben mehr zu sein, als sie tatsächlich waren. Ein taktischer Trupp, konnte, wenn er aus allen Rohren feuerte, leicht wie ein ganzer Zug erscheinen ? vor allem bei einbrechender Dunkelheit.
      Doch nichts von dem war der Fall. Die Marines feuerten immer seltener und man hätte meinen können, sie hätten das Gebäude verlassen.
      ?Schlaue Brüder!? murmelte er und warf einen Blick auf seinen Partner. Er kauerte auf einem der Mauerreste und hielt seinen Kopf vor Müdigkeit auf seine Waffe gestützt.
      ?Schmeckt nach einen Hinterhalt!?
      Sein Partner nickte.
      ?Wollen wir es dennoch wagen???
      ?Das müssen wir ? wir haben lange genug gewartet. In zwei Stunden wird es hell. Dann wird das 53. erneut anrücken und die Fabrik in Besitz nehmen wollen!?
      Er nickte, sein Partner hatte recht.
      ?Also los!?
      Wie schon die unzähligen Stunden zuvor überwanden sie, sich gegenseitig Deckung gebend, die zerschossenen, bombentrichterübersäten Straßen. Der Weg, der vor ihnen lag, bot gute Deckung und er versuchte eine optimale Schussposition zu finden, der sie endlich von diesem Alptraum befreien würde.
      Das Scharfschützenlasergewehr in seiner Hand war die beste Waffe, die das Imperium herstellte ? vom Exitusscharfschützengewehr einmal abgesehen.
      Dennoch bezweifelte er damit den Chaos Night Lord General aus dem Weg schaffen zu können. Er hatte wahrscheinlich nur einen Schuss und der musste tödlich sein...
      Sein Partner gewann das Fabrikangelände und stieg durch eines der Kellerfenster ein. Er folgte ihm auf den Fuß.
      ?Da wären wir!? flüsterte er. ?Verdammt wir sind zu nah ? ein Kocher wäre die richtige Waffe, nicht das hier!?
      Sein Partner warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. ?Wir werden es nicht brauchen ? wir werden nicht schießen...?
      Während er sich noch wunderte, warum sein Partner so sicher sein konnte, war es doch ihr Plan gewesen hier den Night Lord auszuschalten, arbeitete sich sein Partner über das Geröll der eingestürzten Decke vor - ins Herz der Fabrik.
      Atemlos versuchte er aufzuschließen.
      ?Wir sind da!? sagte sein Partner schließlich. Keine Spur von den Chaos Marines.
      Er sah sich um, konnte jedoch in der Dunkelheit nicht das Geringste ausmachen ? bis sein Partner ein Streichholz entflammte.
      Für einen Bruchteil eines Augenblicks war er geblendet, doch dann sah er es, riss sein Gewehr hoch und zog den Abzug voll durch. Dauerfeuer fegte durch den Raum und traf unzählige Male die Ceramitrüstung.
      Es dauerte mehrere Sekunden bis er bemerkte, dass sich der Marine nicht mehr rührte. Das Scharfschützengewehr war für einen so erschöpfenden Gebrauch nicht konzipiert. Aus der Mündung rauchte es verdächtig ? die Energiezelle war leergeschossen.
      ?Er ist tot!? sagte sein Partner schließlich und starrte wie versteinert auf den Marine.
      Die Laserschüsse hatten ihn zweifellos getroffen, aber nicht getötet.
      Tot war er schon gewesen. Etwas hatte sein Eingeweide bei lebendigem Leibe aus seinem verbrannten Körper gerissen.
      Übelkeit stieg in ihm auf. Er kannte nichts auf diesem Planteten, das solche Verletzungen hervorrufen konnte ? kein wildes Tier, keine Pflanze... kein...
      Er kämpfte seine Übelkeit nieder und bemühte sich den Helm des Mannes abzunehmen. Sein Gesicht war zur Totenmaske erstarrt.
      ?Okay ? das ist er!?
      ?Anjes Finsterklaue!? Also hat es ihn erwischt ? oder... ?
      Sein Partner nickte. ?Ja, Es hat ihn erwischt...?
      Er drehte sich um und sah seinem Partner ins Gesicht. ?Dann ist es vorbei ? die Träume, meine ich... Wir können zurück.?
      So schnell wie sie gekommen waren, bewegten sie sich wieder in südliche Richtung.
      Sein Partner versuchte über das Kellerfenster hinauszuklettern, doch er hielt ihn zurück ? noch rechtzeitig.
      Draußen näherten sich gespenstische Gestalten ? Necrons.
      ?Teufel... wir sollten schnell einen anderen Ausgang aus diesem Rattenloch finden sonst sind wir ganz schnell tot...?
      Imperiale Datei: Imperialer Heeresnachrichtendienst Novagraz,
      Zentrale Novamur, 1 Kilometer unter der Stadt.
      Prüfung durch Kräfte der Inquisition.

      Ein hochrangiger Inquisitor betrat gefolgt von lobotomisierten Servitoren die zentrale Kantine. Sein bionisches Auge erfasste jeden einzelnen im Raum.
      ?Nicht so schnell Soldatensubjekt!? hielt er einen Unteroffizier zurück. ?Subjekt Leutnant Schneider!? Wo ist sie???
      Der Unteroffizier sah zu dem hochgewachsen Inquisitor auf. Dieser war mindestens 2 Köpfe größer als er ? groß, bedrohlich, mächtig ? obwohl es nicht viele Männer in seiner Einheit gab, die größer waren als er selbst.
      ?Woher soll ich das wissen??
      Der Inquisitor warf einen Blick zurück auf die Servitoren, gerade so als wollte er prüfen, ob sie dachten, dass der Mann die Wahrheit sprach. Diese sahen nur dümmlich zwischen ihm und dem Unteroffizier hin und her.
      ?Eine Lüge ist zwecklos!? erklärte der Inquisitor dem Unteroffizier. ?Laut Aufzeichnungen war sie vor nicht ganz 5 Minuten auf der Toilette und hat vor nicht ganz einer Minute die zentrale Essenausgabe betreten. Nicht die Wahrheit zu sagen, kann mit dem Tod bestraft werden...?
      ?Sir... wenn ich sie gesehen hätte würde ich es ihnen sagen. Aber wie kann ich sagen, dass ich etwas gesehen habe, was ich nicht gesehen habe?? Wäre das denn keine Lüge???
      Der Inquisitor sah überfordert zu seinen Servitoren. ?Ein einfaches Ja oder Nein; Soldatensubjekt!?
      Der Unteroffizier schluckte. ?Also dann... Nein!?
      ?Nein, was??
      ?Ich habe sie nicht gesehen...?
      Der Inquisitor schob den Mann wutentbrannt zur Seite und wollte sich schon ein neues Opfer schnappen, als der Ermittlungsprotokoll-Servitor zu zappeln anfing und schließlich mit Schaum vor dem Mund zusammenbrach.
      Der Unteroffizier beeilte sich den Raum zu verlassen.
      Der Inquisitor bedeutete den übrigen Servitoren ihn hochzuheben.
      ?Fehlfunktion??
      Der angesprochene Servitor holte ein Datenkabel aus einem Mund hervor und steckte es dem zusammengebrochen Servitor ins Ohr.
      ?Überbeanspruchung aufgrund widersprüchlicher Daten. Laut Protokoll ist Subjekt Christopher Schwarz, Stabswachtmeister, der der Beihilfe zur Häresie schuldig befunden sowie vernachlässigbar ist, und nicht lebend gebraucht wird, außerhalb der heeresnachrichtendienstlichen Zentrale Novamur...?
      ?Ja... desertiert...?
      ?Laut optischer Erkennung ist er hier im Haus.?
      Der Inquisitor glaubte sich verhört zu haben. ?Wie? Wo??
      ?Das Unteroffiziersubjekt, Sir!?
      ?Welches??
      ?Gerade eben!?


      Inquisitionsdatei: Häresie Metamensch Schneider
      Zentrale der Inquisition Hauptgebäude Novaunterschlossberg
      Noch unentdeckt von den Streitkräften der Tau
      Verhör durch Kräfte der Inquisition.
      Subjekt: Doktor Salegger
      Status: Folter Klasse 3, erwartungsgemäß überlebt, teilweise Geständnis.

      Inquisitor Diavo`lo, Inquisitor der Neroklasse konnte spüren, dass das Subjekt Doktor Salegger nun zu einem Geständnis bereit war.
      ?...wie ich schon sagte. Die Genprobe habe ich erst gestern erhalten... Das zweite X Chromosom wies Anomalien auf. Daher entschloss ich mich, es genauer zu untersuchen...?
      ?Das Subjekt Doktor Salegger gibt verbotene Untersuchungen zu?, nahm ein lobotomisierter Protokollservitor leidenschaftslos auf.
      Doc Salegger hob am Ende seiner Kraft den Kopf. ?Verboten? Es war meine Pflicht als Wissenschafter.?
      ?Was ergab die Untersuchung!? drängte Inquisitor Diavo?lo.
      ?Etwas Unerwartetes. Auf dem zweiten X Chromosom war der Bausatz eines kompletten Übermenschen codiert.
      Anders war es auch gar nicht möglich ? es musste eine Frau sein. Ein Mann wäre an dem genetischen Defekt schon im pränatalen Stadium zugrunde gegangen. Das macht die Y-chromosomale Anfälligkeit für genetische Defekte...?
      ?Weiter!? drängte der Inquisitor.
      Doc Salegger schüttelte den Kopf. ?Mehr weiß ich nicht...?
      ?Subjekt Doktor Salegger ist unkooperativ?, gab der Servitor zu Protokoll.
      Inquisitor Diavo?lo schüttelte den Kopf. ?Nicht sehr klug, uns dem allsehenden Auge der Inquisiton etwas verschweigen zu wollen...
      Geben Sie zu, dass die genetische Information im Chromosomensatz von Leutnant J. Schneider ident mit dem des Primachen der Night Lords ist!!?
      Doc Saleggers Blick weitete sich. ?Das wusste ich nicht! Wie habt ihr überhaupt davon so schnell erfahren??
      Der Inquisitor lachte kalt. ?Die Inquisition hört alles, sieht alles, weiß alles...
      Ich sage es Ihnen, weil es für Sie doch keine Rolle mehr spielt. Die Analysegeräte kennen die genetischen Codes von den zehntausend inquisitorisch beachtenswertesten Häretikern ? sobald ein Code über das Gerät läuft, der als solcher erkannt wird, schaltet sich automatisch die Meldung an die Inquisition ein.
      Natürlich unbesehen vom jeweiligen Benutzer...
      Wie stehen Sie zu Leutnant J. Schneider??
      Doc Salegger fühlte wie im zusehends die Sinne schwanden. ?Ich kenne sie nicht. Ich bin ihr kaum einmal persönlich begegnet...?
      Der Inquisitor lachte. ?Schon wieder eine Lüge, Subjekt Salegger. Laut Aufzeichnungen begegneten sie ihr dreimal in der Kantine. Gestehen Sie, oder muss ich Ihnen erst vorlesen, was sie beide zu essen hatten??
      Doc Salegger schluckte. ?Tausend Leute sind gleichzeitig in der Kantine...?
      ?Wird Leutnant J. Schneider die genetische Information weitergeben??
      Doc Salegger zuckte mit den Schultern. Seine spröden, gesprungenen Lippen ließen seinen Gesicht verloren erscheinen.
      ?Wenn sie ungeschützten Geschlechtsverkehr betreibt... Eine Frau soll angeblich einmal im Monat eine fruchtbare Phase haben... Eisprung und so...?
      Inquisitor Diavo?lo kochte vor Wut.
      ?Abführen!! Das Urteil lautet Lobotomisierung. Er wird einen brauchbaren Laborservitor abgeben!?
      Die Servitoren hoben Doc Salegger mit stählernem Griff hoch. Ein letztes Mal sollte der Doc noch einen klaren, bewussten Gedanken fassen können.
      ?Ich hoffe, sie wird Kinder haben, Diavo?lo, einen ganzen Stall davon. Und ich hoffe, dass sie kommen werden, um dir die verdammten, verrotteten Eier abzuschneiden, Fratzengesicht!!?
      Inquisitor Diavo?lo sah wie Doc Salegger abgeführt wurde. Und das erste Mal fühlte Diavo?lo sich unwohl als das, was er war...
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno, Imp 6/2000.100 TOP
      Statusbericht: Imperialer Kampfverband
      Auftrag: Deckname ?Wiedererlangung?, klassifiziert, höchste Priorität, Zugang nur für Berechtigte des Imperialen Heereskommandos, des Adeptus Mechanicus und der Inquisition.
      Einheit: Das 53. Estiria ? die Feuerspuckenden Panther, Oberst Cannahan
      Status: 3. Schlacht um die Zahnstocherfabrik

      Cannahan versuchte trotz der Dunkelheit einem jeden seiner Offiziere in die Augen zu sehen. ?Da wären wir also ? schon wieder... Wir haben mit keinerlei Unterstützung zu rechnen. Die Marauder Staffeln fliegen Einsätze gegen die Orcs im Süden. Ich will Ihnen nichts vormachen ? der Süden ist fest in der Hand der Aliens. Die Marines sowie das 1. Novagraz Landwehrregiment sind auf dem Rückzug.
      Wir geben Ihnen Artillerieunterstützung ? aber das ist auch schon alles was wir für sie und diese Stadt tun können.
      Doch unser Auftrag ist nicht die Stadt zu retten ? vergessen Sie das nie!! Unser Auftrag lautet ? die Einnahme des imperialen Prunkpalastes.
      Doch vorher haben wir das Necronproblem zu lösen.
      Die Taktik ist einfach. Uns geht es in den nächsten Stunden nicht um das Missionsziel - die Fabrik. Wir wollen dem Feind nur große Verluste zufügen ? empfindliche Verluste. Verluste bei denen es sich jeder halbwegs intelligente Kommandeur überlegt, ob er die Position nicht aufgibt...
      Versuchen Sie keine Medaille zu ergattern... Denn die kriegen nicht Sie, sondern ihre lieben Verwandten - mit einem Brief von mir... und ich hasse es Briefe zu schreiben, wo ich Beileid vorheucheln muss...
      Sie sind mir alle lieber wenn Sie morgen auch noch kämpfen können.
      Also versuchen Sie für die Geschichte am Leben zu bleiben ? nur so bleibt die Wahrheit erhalten...?
      Die Männer nickten.
      Wie schon in den Stunden zuvor pirschten sie sich an die Fabrik heran. Mittlerweile kam es den Männern so vor, als kannten sie jeden verdammten Stein, jeden Riss in der Straße, jedes Loch in der Mauer.
      Und wieder das Feuer der Basilisken, wieder die Schreie der Getroffenen, das Bersten von Metall, das Zerfetzen von Mauern ? die unermüdlichen Befehle der Sergeants... Leuchtspurmunition, die gegen die Fabriksmauern knatterte, irgendwo eine Leuchtgranate über der Fabrik. Das Glühen in den Augen der Necrons...
      Jetzt war Cannahan da, wo er in dieser Stunde sein wollte. Sein Team hatte die Gewehre gegen Kocher getauscht. Dasselbe hatte der Kommandotrupp von Oberleutnant TerSilva, der Veteranentrupp und der des jungen neuen Kommandanten des des 1. Zuges getan ? Leutnant Tarek R. Rentiel.
      ?Es wird Zeit, dass wir ein paar Maschinen kochen!? rief Cannahan grimmig.
      Das Mörserfeuer schlug in die Fabrik ein. Das war das Signal.
      ?Mal sehen, wie ihnen das schmeckt... Vorwärts.?
      Die Necrons hatten stationäre Wächtereinheiten vor der Fabrik positioniert ? vergleichbar mit dem imperialen Modell der SAU.
      Im gezielten Feuer der Melter wurden sie weggeschmolzen.
      Sofort richteten die Männer ihr Feuer auf die an den Fenster stehenden Necronkrieger. Einer nach dem anderen brach unter dem gewaltigen Höllenfeuer zusammen.
      Cannahan gab sich nicht der Illusion hin, dass damit die Sache erledigt war und er sollte recht behalten. Einige der Maschinenwesen richteten sich wieder auf.
      Er grinste grimmig. Es war ein verdammt gutes Gefühl, zu wissen was passieren würde ? vor allem dann, wenn es genau das war, was man sich erwartet und geplant hatte.
      Necrons konnte man unter Umständen mit schnellen Angriffen und gezielten Vorstößen beikommen. Das war jedoch sehr riskant.
      Oder aber man versuchte es mit einem langen Zermürbungskrieg. Die Schlacht musste nicht in der nächsten Stunde entschieden sein.
      Cannahan hatte Zeit und wenn die Kämpfe den ganzen Tag und die ganze Nacht dauerten. Irgendwann würden die Necrons am Ende sein...
      ?Geben Sie mir Wolfslord Raghnath!? wies er den Funker an.
      Dieser stellte kreidebleich die Verbindung her, während Cannahan sich genüsslich eine Zigarre ansteckte.
      ?Ja, hier Oberst Cannahan... Was tut sich denn bei euch im Westen??
      Er grinste. ?Ah so ist das... Bei uns auch ? die Maschinenwesen wollen es genau wissen... Ja, wir spielen zusammen ein bisschen... Bin neugierig, wann es ihnen zu dumm wird...?
      Um sie herum erschall der Lärm der infernalischen Schlacht. Die Rufe der Männer ? das fauchende Geräusch der alles versengenden Melter.
      Eine Basiliskengranate schlug knapp vor ihnen ein und fetzte die Necrons von den Füßen.
      Doch die Maschinen waren zähes Metall. Sie nagelten mit Dauerfeuer zurück und verwundeten 3 Mann seines Trupps.
      Cannahan spuckte die Zigarre aus dem Fenster, direkt zum Rinnstein, wo noch immer der Chaos Bike Champion lag und feuerte mit seinem Sturmbolter durch die zerschossenen Fenster in die Fabrik.
      ?Ja du hast es gut?, dachte er während er in Deckung ging und sah dabei den Chaos Bike Champion an. ?Du kannst dein Nickerchen machen, während wir uns hier abrackern...?
      Die Minuten verstrichen im Sekundentakt der Explosionen. Die Mörsertrupps feuerten 10 Granaten in der Minute ab und zerfetzen die heranstürmenden Maschinen, bevor sie in Feuerreichweite kamen.
      ?Sie kriegen Verstärkung!? kam TerSilvas besorgte Stimme über Helmvox.
      ?Keine Sorge, mein Junge! Die lahmen Schnecken können uns nichts anhaben... In circa einer Dreiviertelstunde im hinteren Teil des Gebäudes Kommandeurbesprechung...?
      Cannahan atmete beruhigt durch ? alles war soweit im Griff. Die Trefferrate ließ zwar zu wünschen übrig, aber sie lagen gegenüber den Maschinen meilenweit vorne.
      Schließlich kam das Signal! ?Sergeants übernehmen, Stellung halten und weiterfeuern bis andere Befehle erteilt werden!?
      TerSilva lachte. ?Der eine Necronkrieger lacht uns aus!?
      Ein einzelner Necronkrieger stand am Dach der Fabrik,während er unermüdlich auf die andere Straßenseite feuerte. Seine rotglühenden Augen lehrten einem jeden Rekruten das Fürchten, verfolgten sie bis in ihre Träume.
      Cannahan kostete der Gedanke an diese Maschine nicht mehr als ein Schulterzucken.
      ?Wir werden ja sehen, ob er in einer Stunde auch noch lacht...?
      Wenn der Necronkrieger auch nicht lachte ? einer tat es schon jetzt - Oberleutnant TerSilva...
      "Wolfslord Raghnath... Ein Funkgespräch auf der örtlichen Landesfreuquenz für Sie! Oberst Cannahan vom 53. Estiria wartet auf eine Antwort."

      "Stellen sie durch aufs Helmvox, Bruder Vigald...."
      +++ Hallo? Ah.. Russ sei gelobt, dass ihr noch unter den Lebenden weilt Oberst Cannahan. Wir wurden bei unserem Vorstoß auf das Missionsziel von ein paar Ausserirdischen der Rasse Tau aufgehalten, die anscheinend denken, sie könnten das - sie wissen schon was ich meine - unter den Nagel reissen. Des weiteren campen hier ca. 10 Meilen westlich von hier noch ein paar Orks in ihren provisorischen Siedlungen, aber wir sind gerade dabei diese Stellungen zu zerschlagen um uns einen idealen Rückzugsraum zu geben, wenn wir das Missionsziel erbeutet haben.....

      Soso... der Norden wird also auch von Aliens geplagt... Typisch. Nie lässt sich einer der Ordo Xenos Inquisitoren dort blicken, wo er am meisten gebraucht wird, aber das war ja schon immer so.
      Ja... dann wünsch ich Ihnen noch viel Spaß wenn sie mit allen feindlichen Lebewesen ein wenig Abschießen spielen. Ich melde mich wieder sobald unser Rückzugsweg gesichert ist und wir den Marsch auf das Missionsziel weiter fortsetzen. Möge der Imperator über euch wachen. Raghnath Ende +++


      Raghnath blickte bruder Vigald an und grinste... "Ist doch schön zu hören, dass wir nicht die einzigen sind, die hier in der Hölle herumlaufen, oder was meint Ihr?"

      "Also egal was kommen mag, mein Lord... Nichts wäre ruhmreicher für mich als an eurer Seite im Kampf fallen zu dürfen."


      Raghnaths Miene verdunkelte sich "Mein junger Bruder, gib acht, mit dem was du sagst. Besonders in Zeiten wie diesen. Du hast erlebt, was Bruder Teslak und Bruder Mirkov zugestoßen ist... Russ sei gedankt dass sie wieder bei Bewusstsein sind, aber es hätte auch schlimmer ausgehen können. Aber nichtsdestotrotz..." , er schaltete das Helmvox auf die Ordensfrequenz ein,
      "LASST UNS DIESE MÜLLHALDEN AUFRÄUMEN, DIE UNSEREN RÜCKZUG GEFÄHRDEN"

      Mit diesen Worten zeigte er in Richtung der Orksiedlungen, die bald darauf durch die zahlreichen von Russ gesegneten Flammenwerfer im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch aufgingen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Raghnath“ ()

      Datei: Novagraz Straßenkampf, Rog?? 6/2000.00 ??
      Mitschnitt automatischer Kameras, Netzdaten
      Auftrag: ??, klassifiziert, niedrige Priorität, Zugang für Heeresbedienstete, Bediensteten der Planetenverwaltung und alle höheren imperialen Stellen.
      Freund/Feindunterscheidung: Status ?AUS?
      Einheit: nicht bekannt
      Einheitenstärke: nicht bekannt
      Status: nicht bekannt

      Sein Partner lag zusammengerollt in einer Hausecke und schlief unruhig.
      Ewig lang waren sie durch die verfallene Kanalisation geirrt.
      Es begann hell zu werden und schon war das Feuer von Basilisken zu hören. Das 53. Estiria gegen die Necrons...
      Sie mussten weiter. Hier zu bleiben war zu unsicher. Jeden Moment konnten die Necrons oder Tau um die Ecke spazieren.
      Sein Partner hielt die Waffe fest umklammert.
      ?Nein!?


      Tief unter dem Palast, hunderte Meter unter der Oberfläche, begann sich etwas zu regen. Lange hatte es geträumt, doch es schien als würde die Zeit seines erwachens bald kommen. Es spürte den Schmerz, den Hass, den Tod und die Angst in der Stadt. Besonders die Angst. Die Macht dieser Gefühle geb ihm Kraft. Aber noch gab es auch anderes dort draußen. Ander Gefühle, die es schwächten, es in seinem Gefängniss festhielten. Ehre, Vertrauen, Hoffnung und hier und dort auch immer kleiner werdende Impulse der Liebe. Noch gab es Hoffnung für die Kämpfenden beider Seiten, noch gab es Liebe. Noch...


      Die infernalische Explosion eines Basilisken riss ihn aus seinen Gedanken. Er musste wohl eingeschlafen sein.
      Sei Partner stand neben der hüfthohen zerschossenen Mauer und sah in die im Osten aufgehende Sonne.
      ?Dort drüben... das Landeserziehungsheim für Mädchen ? dort bin ich aufgewachsen...?
      Es war Wahnsinn dort zu stehen. Wie leicht verirrte sich eine Kugel oder ein Granatsplitter...
      Sein Partner drehte sich um.
      Er sah in ihre Augen und hätte sich gewünscht woanders zu sein ? an einem Ort des Friedens, mit ihr allein irgendwo im Universum, wo es niemanden sonst gab... Träume waren alles was einem jeden in Novagraz geblieben war. Eigentlich waren es nur die Erinnerungen an Träume...
      ?Janice, ich... Wir müssen von hier verschwinden. Es ist hier nicht sicher. Vorhin kam ein Funkspruch rein ? das 1. Novagraz Landwehrregiment hat schwere Verluste...?
      Sie nickte.
      ?Wir sollten zurück zur Zentrale!? schlug er vor. ?Wer weiß, vielleicht ist ohnehin schon der Teufel los ? falls es überhaupt noch schlimmer kommen kann. Segenreich ist kein schlechter Mann ? aber...?
      Sie senkte den Blick.
      ?Ich kann nicht ? meine Bestimmung ist woanders...?
      Er fühlte sich erschlagen ? müde, kraft- und mutlos. ?Der Chaos Night Lord General ist Geschichte... Wir haben alles Menschenmögliche getan...?
      Sie sah zu ihm auf. ?Bring mich ins Zentrum. Ich weiß jetzt was sich darunter verbirgt.?
      Seine Augen weiteten sich. ?Dort wimmelt es von Rebellen... Guerilleros. Die töten uns nur wegen der Paar Stiefel die wir tragen... oder für ein paar Schuss Munition.
      Und wenn wir nicht von denen getötet werden, dann von den Tau.?
      Stirnrunzelnd sah er ein, dass ihm nichts anderes übrig blieb als ihr zu folgen. Aber so leicht nicht...
      Er packte ihren Arm, drehte sie zu sich herum und küsste sie auf den Mund. ?Versprich mir, Kleines, dass du mir irgendwann erklärst, was hier eigentlich los ist!?
      Ihre Augen funkelten, während sie ihm ein sonniges Lächeln schenkte. Sie strich ihm eine Strähne aus der Stirn. ?Versprochen!? hauchte sie.
      Wenigstens gab es noch Liebe... wo zum Teufel hatte er das kürzlich erst gehört??
      Imperiale Datei: Imperialer Heeresnachrichtendienst Novagraz,
      Zentrale Novamur, 1 Kilometer unter der Stadt.
      Prüfung durch Kräfte der Inquisition - Mittag

      Stabswachtmeister Christopher Schwarz fühlte wie der kalte Angstschweiß auf seiner Stirn stand. Er hatte seine Pflicht gegenüber Major Hark Adre erfüllt, entschied er. Er hatte die Inquisitoren lange genug an der Nase herumgeführt ? langsam zog sich die Schlinge um seinen Hals zu. Jeden Moment konnte er entdeckt werden.
      Er musste die verdammte ID Card von Leutnant Schneider endlich los werden. Jedes Mal wenn er einen neuen Sektor betrat ? bekam die zentrale Überwachung einen Vermerk zugeschickt.
      Ein Soldat der internen Meldungsübergabe schlenderte vergessen bei ihm vorbei. Seitdem die Rohrpost in der Zentrale Novamur ausgefallen war, spurteten diese Typen den ganzen Tag unermüdlich quer durch das gesamte Gebäude samt Tunnel ? eine mehr als 3 Kubikkilometer große Anlage.
      ?Können Sie nicht grüßen?! Was für einen Ehrenbezeugung ist denn das? Und Ihre Uniform ? lauter Falten. Stehen Sie stramm! Augen gerade aus, Soldat!!?
      Der Soldat ging in Habt Acht Stellung und wagte es nicht den Unteroffizier anzusehen.
      ?Ich berühre sie jetzt dienstlich, Soldat...?
      Er strich einige Falten der Uniform glatt und befahl: ?Jeder Ranghöhere wird gegrüßt, es sei denn, Sie sind gerade beim Essen, lenken gerade ein Fahrzeug oder haben einen Waffe in der Hand! Wegtreten!?
      Der Soldat beeilte sich davonzukommen. Mit Leutnant Schneiders ID Card im Gepäck, dachte Stabswachtmeister Schwarz mit einem selbstzufriedenen Grinsen...
      Was waren schon 3 Kubikkilometer Gebäudeanlagen für die allwissende, alles sehende Inquisition?


      Imperiale Datei: Novagraz Inferno, Imp 6/3000.100 TOP
      Statusbericht: Imperialer Kampfverband
      Auftrag: Deckname ?Wiedererlangung?, klassifiziert, höchste Priorität, Zugang nur für Berechtigte des Imperialen Heereskommandos, des Adeptus Mechanicus und der Inquisition.
      Einheit: Das 53. Estiria ? die Feuerspuckenden Panther, Oberst Cannahan
      Status: 3. Schlacht um die Zahnstocherfabrik - Mittag

      Wie jeden Tag um diese Zeit, begannen die Lautsprecher an den Hauswänden plärrend die Hymne des Imperators zu spielen.
      ?Bürger von Novagraz! Treuepunkte für Necrontechnologie. Jeder ausgeschaltete Necron ist Treuepunkte wert. Treuepunkte auch für Necronteile...?
      Die Nachschubsunteroffiziere bellten barsche Befehle, während sich die Rekruten bemühten das Material heranzuschaffen. Versorgungspanzer brachten Männer, Ausrüstung, Gerät...
      Es war schwer zu begreifen. Neben all dem Rauch... neben all dem Lärm der Explosionen, dem Knattern der Schusswechsel war eine seltsam anmutende greifbare Stimmung zu spüren. Die Männer fühlten es ? etwas Großes lag in der Luft.
      ?14:00 Uhr...? murmelte TerSilva in Cannahans Richtung und schien nicht wirklich eine Antwort darauf zu erhoffen. Doch Cannahan zwinkerte dem jungen Offizier freundschaftlich zu und sagte: ?Ja... und wir haben Zeit... ganz viel Zeit. Wenn nicht jetzt, dann vielleicht heute Nachmittag. Und wenn nicht heute Nachmittag... dann vielleicht irgendwann gegen Abend...?
      Er lachte, während die Kakophonie des Trommelfeuers der Basilisken wie harmonische Musik in seinen Ohren klang. Über Bataillonsvox sagte er:
      ?Möge der Feind auch noch so hervorragend ausgerüstet sein... ausgezeichnet geschult, kampferprobt... Möge er doch glauben, dass seine Götter auf seiner Seite wären... Lassen wir ihn doch glauben was er will...
      Denn wir haben die Panzer auf unserer Seite!!?
      Die Männer johlten vor Begeisterung und sahen zu, dass sie in ihre Stellungen vorrückten.
      Nur für sich selbst hörbar sagte er, während er zum Himmel aufschaute: ?Habe ein Auge auf uns, Joachim! Der Imperator habe dich selig...?
      TerSilva sah zu ihm auf. ?Sir??
      Cannahan packte ihn freundschaftlich an der Schulter und sagte: ?Ich habe hier ein Zitat für Sie, Ronnie... Wollen Sie es hören? Ich weiß, Sie sammeln Zitate..."
      TerSilva nickte.
      ?Unter allen erregenden Momenten des Krieges?, sagte Cannahan, ?ist keiner so stark wie die Begegnung zweier Stosstruppführer zwischen den engen Lehmwänden der Kampfstellung. Da gibt es kein Zurück und kein Erbarmen. Das weiß jeder, der sie in ihrem Reich gesehen hat - die Fürsten des Grabens mit den harten entschlossenen Gesichtern - tollkühn, geschmeidig vor und zurückspringend, mit scharfen, blutdürstigen Augen - Männer, die ihrer Stunde gewachsen sind und die kein Bericht nennt...?
      ?Von wem stammt es, Sir??
      Cannahan lachte während er seinen Sturmbolter entsicherte. ?Natürlich vom heiligen Imperator selbst... Von wem sonst?? Er hob die Linke und schrie: ?Angriff!!!?
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno, Imp 6/4000.100 TOP
      Statusbericht: Imperialer Kampfverband
      Auftrag: Deckname ?Wiedererlangung?, klassifiziert, höchste Priorität, Zugang nur für Berechtigte des Imperialen Heereskommandos, des Adeptus Mechanicus und der Inquisition.
      Einheit: Das 53. Estiria ? die Feuerspuckenden Panther, Oberst Cannahan
      Status: 3. Schlacht um die Zahnstocherfabrik ? früher Nachmittag

      Die Verluste auf beiden Seiten schienen enorm zu sein. Necrons brachen zusammen und erhoben sich aufs Neue um dann aus allen Rohren zurückzufeuern. 3 Gruppen 53iger sollten hier auf dem verdammten Fabriksgelände verbluten. Unzählige Männer waren angeschossen worden und kämpften trotzdem mit zusammengebissenen Zähnen weiter.
      Überall hörte man die Schreie der Verwundeten und ein aufmerksamer Beobachter mochte das Erlöschen in den Augen der Necrons sehen, wenn sie endgültig den Geist aufgaben.
      Einer der beiden Necronlords sackte im Verlauf der Schlacht gleich zweimal komplett zusammen, um sich dann Phönix aus der Asche gleich erneut aufzurichten. Wutentbrannt fluchte Cannahan und konnte sich nur um Haaresbreite beherrschen, seinen Zorn über Bataillonsvox in den Äther zu pusten.
      Sein Funker sah und hörte jedoch genug, um zu wissen, was in dem Oberst vorging.
      Die Basiliskenbatterien nagelten in die feindlichen Stellungen, richten unglaublichen Kollateralschaden an, zerstörten aber dennoch einen Monolithen. Das Heulen der Mörsergranaten jagten im 5 Sekundentakt über den Himmel.
      Cannahan arbeitete sich aus westlicher Richtung auf die Fabrik zu, als ihn der Ruf Major Takanos erreichte. ?...würde es mir nie verzeihen diese große Party zu versäumen!!?
      Cannahan brachte ein Lächeln zustande.
      ?Sir ein Funkspruch von der Flotte!? rief sein Funker aufgeregt. ?Truppentransporter King Charly Frank hat an die Archduke John angedockt und auf Befehl von General Fischer frische Rekruten vom 10. Bataillon mitgebracht. Im Verlauf des Nachmittags werden Night Hawks sie nach Echo schaffen.?
      Cannahan nickte. Die Schlinge um den Hals der Maschinenwesen zog sich zunehmend enger und enger. Ein gutes Gefühl an einem so frühen Nachmittag...
      Takanos Trupp pirschte sich von Süden an die Fabrik heran. Wieder verschmorten die Wacheinheiten der Necrons im alles versengenden Strahl der Kocher.
      Cannahan fühlte, dass es gut um sie stand. Der Sieg war greifbar... aber er scheute davor das Leben all dieser Männer und Frauen aufs Spiel zu setzen ? die entscheidende Trumpfkarte zu spielen.
      Denn der Sieg konnte leichter erkauft werden ? mit unermüdlichem, tagelangem Beschuss.
      Die Infanteriezüge waren bis zur Straße vor der Fabrik herangekommen. Nur mühsam konnten sie ihre aufgestaute Ungeduld im Zaum halten.
      Die Scharfschützen fegten den Necronlord das erste Mal von den Beinen. Später wurde er im Dauerfeuer der Lasergewehre niedergeschossen.
      Cannahan nahm Verbindung mit den Zugskommandanten auf. Selbst Leutnant Edwards, zaghaft und zaudernd wie er immer war, drängte auf einen Vorstoß.
      Auf der Frequenz des 1. Zuges erwischte Cannahan Oberleutnant TerSilva, dessen Trupp von den Necrons zusammengeschossen worden war.
      ?Wenn Sie sagen, wir sollen es wagen, Sir, dann bin auch ich dafür... so viele sind es nicht mehr. Sie kriegen zwar von Norden her Unterstützung... aber wir sind zehnmal mehr!?
      Cannahan überlegte fieberhaft. Normalerweise mussten sie den Verteidiger komplett aus der Fabrik vertreiben um als Sieger dieser Konfrontation hervorzugehen. Doch vielleicht genügte es...
      ?Also gut ? Zugriff!!?
      Alle Necrons lagen wie tot am Boden und nur noch Imperiale stiegen in den Trümmern der Fabrik umher. Doch die Necrons waren nicht tot.
      Phantome hetzten quer durch das Gebäude auf die Rekruten los, töteten einige von ihnen und wurden von den Rekruten wacker niedergerungen.
      ?Das ist für gestern!!? riefen sie wie die Schuljungen. Der Zusammenstoß mit den Alpträumen schien mit einem Mal vom Tisch...
      Und genau das schien auch in mehrerlei Hinsicht zuzutreffen, dachte Cannahan, während sein Trupp sich gegenseitig mit Räuberleitern in den ersten Stock der Fabrik hinaufhangelte.
      Die Alpträume hatten sich mit einem Teleportationssprung in Richtung der Basilisken geworfen und ihr Ziel um mehrere hundert Meter verfehlt. Mit gestörten Sensoren taumelten sie orientierungslos zwischen den Ruinen südlich der Fabrik umher ohne jemals die Chance zu erhalten sinnvoll in die Schlacht einzugreifen.
      Jetzt ging es ums Ganze. Der Rekrutenzug feuerte wie von Sinnen in die fast leere Fabrik hinein und rückte im Schutz der deckunggebenden Kameraden vor ? ganz wie die ?Alten?.
      Der Sieg war jetzt nur mehr eine Frage der mentalen Stärke. Wer hier zu gewinnen versuchte, musste den Sieg mit aller Kraft, mit seiner Seele und seinem Blut wollen.
      Ein bisschen Gewinnenwollen war ein tödliches Unterfangen.
      Cannahan arbeitete sich durch den Gang, der vor ihm lag, oder zumindest durch das, was von dem Gang noch übrig war. Er konnte sich gut vorstellen wie in dem ehemaligen Bürotrakt minirocktragende Sekretärinnen in Stöckelschuhen Kaffee servierten. Jetzt waren die einzigen Frauen im Gebäude stahlharte Panther des 53. mit Lasergewehren in ihren wenig zögerlichen Händen, den Finger am Abzug...
      Auf Verdacht feuerte sein Trupp in jedes zuerst geplünderte und dann unzählige Male zugebombte Büro im Trakt.
      ?Los die Treppe hoch! Aufpassen, Männer, aufpassen!!?
      Und dann kamen die Necrons heran ? so schnell, dass den Männern das Blut in den Adern gefror.
      Der Necronlord, der sich mehr tot als lebendig wieder aufgerichtet hatte, jagte mit 5 Kriegern plötzlich auf Cannahans Trupp im zweiten Stock der Fabrik neben der Treppe zu.
      Die Männer hoben ihre Kocher, doch es war zu spät. Die Necrons schlachteten sie ab.
      Cannahan wurde mit einem Schlag vor Augen geführt, dass er noch nicht komplett genesen war und wieder dem Tod geradewegs in die Augen sah. Er verfluchte sich selbst, ohne Energieschwert in die Fabrik eingedrungen zu sein.
      Der Necronlord selbst griff ihn an ? hier war es etwas Persönliches und tatsächlich landete dieser 2 Treffer.
      Das Refraktorfeld fing sie jedoch mit ohrenbetäubenden Krachen ab. Die Kräfte, die bei dem Anprall freiwurden, schleuderten Cannahan unzählige Meter zurück ? quer durch eines der Büros, wo er hart auf den Gesteinsbrocken aufschlug.
      Er war unverletzt ? das Feld hatte gehalten, aber er spürte wie eine der noch nicht gänzlich verheilten Wunden wieder aufbrach und die Logik sagte ihm, dass er sich hier nicht halten konnte. Es schmerzte dabei umso mehr, dass er Takano nur ein Stockwerk unter sich wusste.
      Für einen Augenblick fühlte er unbändige Zweifel und als die Maschinen weiter auf ihn zumarschierten, war diese verlorengeglaubte Furcht wieder da, die sich immer nachts an ihn heranschlich.
      Es hieß man sah im Augenblick seines Todes sein ganzes Leben an sich vorbeiziehen... Als der Hexer zum tödlichen Schlag gegen ihn ausholte, hatte er nichts als den Schlag gesehen und auch jetzt sah er nicht viel mehr als die rotglühenden Augen des Necronslords und den funkelnden Stab in seinen Händen.
      Also stimmte es nicht, dachte er gleichgültig. Man sah nichts...
      Plötzlich wirbelten der Night Lord und seine Krieger herum und warfen einen letzten Blick auf die heranstürmenden, imperialen Soldaten auf den Zufahrtsstraßen vor und innerhalb des Fabrikgeländes, bevor sie stumm im Dunkel der Fabrik verschwanden.
      Die Schlacht war entschieden und jeder imperiale Soldat hob zu einem Siegesschrei an. Die Necrons hatten diese Schlacht endgültig verloren.
      Fassungslos richtete sich Cannahan auf und schüttelte den Staub von seiner Uniform. Wieder, wie so oft, war er dem Tod um Haaresbreite entronnen.
      Er nahm die Treppen hinunter, wo ein bestens gelaunter Takano es sich nicht nehmen ließ, ihm die Hand zu schütteln.
      Takano erriet Cannahans Gedanken in dem Moment als er ihn sah. ?...man sieht nichts, Jack, wenn es einen nicht erwischt...?
      Cannahan nickte und fing schließlich an zu grinsen.
      Denn der Weg zum Zentrum war nun endlich frei.
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno, Imp 6/5000.0001
      Statusbericht: Imperialer Kampfverband
      Auftrag: Deckname ?Wiedererlangung?, klassifiziert, höchste Priorität, Zugang nur für Berechtigte des Imperialen Heereskommandos, des Adeptus Mechanicus und der Inquisition.
      Einheit: Das 53. Estiria ? die Feuerspuckenden Panther, Korporal W. Lang
      Status: Vormarsch Richtung Zentrum

      Der imperiale Prunkpalast ragte vor ihnen in all seiner verblichenen und trotzdem ehrfurchtgebietenden Pracht auf.
      Er hatte schon bessere Zeiten gesehen ? Zeiten in denen nicht die Geschosse von Boltern, Geschützen und sogar Mininukes in den heiligen Mauern steckten.
      Der Palast war für die Ewigkeit gebaut worden und keine bekannte Waffe hätte das Gebäude bis auf die Grundmauern zusammenschießen können.
      Korporal Lang warf ein Blick zurück auf die endlose Kolonne an Männern und Fahrzeugen. Tausend Mann des 53. warteten darauf den Befehl zum Weitermarsch zu erhalten. Es waren Jägerzüge, Jäger der schweren Kompanien, Jagdkampfkompanien und jede Menge Panzer. Überall waren Männer und Frauen in ihren typisch estiriagrauen Kampfanzügen. Angesichts dieser geballten Kraft schien ihm der erfolgreiche Ausgang des Unternehmens gewiss.
      Der Oberst stand weiter oben auf einem Schutthaufen umgeben von seinem Stab, wie ein Hirte, der über seine Herde wachte. Und Korporal Lang sah, dass mehr an der Sache dran war, als jeder andere um ihn wahrnehmen konnte.
      ?Sie verlegen schon die SAUs. Es geht los... ich fühle es!? murmelte jemand.
      Korporal Lang musste es nicht erst fühlen. Auch wenn er nicht darüber bewusst nachdachte - Männer wie ihn gab es nicht viele. Oder wie Vizeleutnant Fellner es einmal ausgedrückt hatte ? manche hatten es und andere wieder nicht. Der Rang spielte dabei keine Rolle.
      Er hatte diesen, seinen 2. Feldzug als Gefreiter begonnen und war vor wenigen Stunden wegen ?gutem Führungsverhalten? zum Korporal befördert worden.
      ?Gutes Führungsverhalten? war es auch gewesen, das ihm als Rekruten im letzten Feldzug die Honorifica Imperialis eingebracht hatte.
      Und doch war es diesmal anders gewesen. Das letzte Mal hatte er einen ganzen Rekrutenzug ? 200 Mann mit einem entscheiden Befehl, den er selbst gegeben hatte, vor dem Tod bewahrt. Diesmal hatte er es geschafft als einer der wenigen von 40 Mann die ihm aufgetragene Aufgabe zu erledigen und zu überleben. 30 andere waren dabei draufgegangen.
      Was waren schon 200 oder gar tausend Mann für die allgegenwärtige, unsterbliche Imperiale Armee? Vielleicht weil 200 Mann von Wert waren die Regimenter Estirias besser, motivierter und menschenwürdiger als die anderer Sternensysteme.
      Estiria war eine Welt, die es in ihrer weit über 10.000 Jahre währenden Geschichte zu beachtlichem Wohlstand und zu langen Perioden des Friedens gebracht hatte.
      Es gab dem Departimento Munitorum mehr an ausgebildeten Soldaten als dieses verlangte und war bei jeder Krise im Sektor vorne inmitten der 1. Linie dabei.
      Das geschah aus Selbstschutz. Erstens wollte Estiria Terra nicht den geringsten Grund geben an der Loyalität gegenüber dem Imperator zu zweifeln und zweitens war jede Bedrohung des Sektors eine Bedrohung Estirias. Wenn andere Welten fielen, war Estiria irgendwann selbst auf der Liste und der Generalstab Estirias war daher bestrebt ihre 100 Regimenter stets bereit zu halten.
      100 Regimenter, 1000 Divisionen, 10 000 Bataillone, alles in allem 12 000 000 Mann. Diese existierten jedoch nur auf dem Papier...
      Selbst mit allen Reservisten hätte die 20 Milliarden Bevölkerung von Estiria nicht mehr als 5 Millionen Mann gleichzeitig auf die Beine stellen können.
      Gerade deshalb war man offenbar bestrebt jegliche Leistung mit Orden zu honorieren.
      Von ihm als Träger des Honorifica Imperialis erwartete man sich, das er sich immer freiwillig meldete, allzeit bereit war und Entscheidungen fällte, als wäre er Cannahan persönlich.
      Aber er war nicht wie Cannahan, weder von Herkunft noch von seiner Art her.
      Und trotzdem war sein Weg zum Oberst vorgezeichnet ? wenn er lange genug überlebte.
      ?Vorwärts!? Die Kolonne setzte sich in Bewegung.
      Er versuchte nicht seine Gedanken an diese Dinge während des Einsatzes zu verschwenden. Sie führten zu nichts, lenkten ihn nur von seiner Aufgabe ab und waren der sichere Weg in eine Tretmine, Claymore oder in die Kugel eines Heckenschützen. Nicht dass ihm dieses Schicksal erspart blieb, wenn er einfach nur aufpasste ? aber er bewegte sich besser, bot weniger Ziel und roch nahezu jeden Hinterhalt, wenn seine Sinne geschärft waren.
      Doch er war schon nach der Grundausbildung zu dem Schluss gekommen, dass es keine Gerechtigkeit in diesem Universum gab. Weder zwischen den Sternen, noch auf den Welten des Imperators, noch hier in der Imperialen Armee. Nicht einmal ein Gefecht war gerecht...
      Steilfeuer Granaten machten keinen Unterschied zwischen guten Soldaten und denen die den Ruf eines Taugenichts hatten. Sie schlugen einfach ein, töteten mitunter die besten, verschonten die anderen oder umgekehrt.
      Das Sterben in Gefechten kannte keine Logik, nahm keine Rücksicht auf Befindlichkeiten, charakterliche Stärken oder Bösartigkeit. Wenn die Stunde schlug führte kein Weg daran vorbei.
      Es gab nur einen Gewinner in den Gefechten und das war der Krieg selbst. Er entschied, wer starb und wer einen weiteren Tag leben durfte ? ohne Logik, ohne System, ohne Plan...
      Er sonderte auf eigene Art und Weise die diejenigen aus, die bis zuletzt den ?harten Schlag? an Soldaten bilden sollten. Und wenn der Krieg lange genug andauerte, standen auch diese irgendwann auf seiner Liste...
      Er gab sich nicht der Illusion hin, dass es nicht Mittel und Wege gab dem Tod einen Strich durch die Rechnung zu machen, dass es berechnende Geister gab, die dem Schicksal nachhalfen.
      Manche schafften es immer dort zu stehen, wo keine Granaten einschlugen, weil sie mitunter Befehle missachteten... Heimaturlaub Stunden vor dem Tag bekamen, an dem die ganze Einheit ausgelöscht wurde... Essensrationen auch dann zur Verfügung hatten, wenn der Nachschub schon seit Tagen unterbrochen war... oder, was seiner Meinung nach das Schlimmste war, andere Männer statt ihrer selbst in den Tod schickten.
      Die Militärakademie auf Estiria förderte diesen Zustand nicht oder zumindest nicht wissentlich. Auch jeder Soldat Estirias mit besserer Schulbildung hatte seine 12 Monate abzudienen, bevor ihm der Zugang zur Akademie gestattet war. Bei der Häufigkeit in denen die Einheiten Estirias in den Krieg zogen, war Gefechtserfahrung nahezu unvermeidlich ? aber sie war für die Militärakademie nicht verpflichtend vorgeschrieben.
      Es gab Soldaten, die die nötigen Beziehungen hatten sich vor den Kampfeinsätzen zu drücken, irgendwo auf Estiria, fern der Schlachten, ihre Zeit abzusitzen, um dann während der 3 jährigen Ausbildung ihr Offizierpatent zu erwerben, ohne auch nur einen einzigen Schuss in einem Gefecht abfeuern zu müssen.
      Diese Männer und Frauen, gemeinhin als Hinterlandwichser bezeichnet, versuchten nach den 3 Jahren Offizierstraining sofort in den Generalstabskurs zu kommen und waren damit von der Sorge jemals aktiv an einem Gefecht teilnehmen zu müssen mit einem Schlag befreit.
      Der einzige, der dieses System durchschaut hatte und versuchte ihm die Suppe zu versalzen, war J.F. Cannahan. Jeder seiner Offiziere war von ihm persönlich geprüft und an seine Grenzen geführt worden.
      Selbst Leutnant Anthony Edwards, der auf dem besten Weg gewesen war ein Hinterlandwichser zu werden, hatte im letzten Feldzug erkannt, was er wirklich war und die Möglichkeit erhalten sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, die Wahl zu treffen zwischen einem Mann, der sich hinter seinen Leutnantsstreifen versteckte oder den Weg zu gehen, den sein Schicksal für ihn bereithielt.
      Niemand führte in der 53. Luftlandeinheit einen Zug ohne jemals an einem Gefecht teilgenommen zu haben.
      Ob jedoch diese Tradition fortgeführt wurde, wenn der Oberst einmal nicht mehr die Einheit führte, stand in den Sternen.
      Und genau dahin sah, als seine Einheit kurz vor Mitternacht Lokalzeit in die gesicherte Nachtruhe überging. Der sternenübersäte Himmel leuchtete in all seinen Farben. Der Wind hatte den Staub der Explosionen aus dem Luftraum über der Stadt geblasen. Nur das Heulen der Marauderkampfstaffeln, das Kreischen der Lightning Strikes sowie die Schläge der Basiliskenbatterien störten die Idylle.
      Es hieß über Novagraz sah man nur mehr 400 der über 3000 frei sichtbaren Sterne. Doch seitdem die Stromversorgung durch die Einnahme des Kraftwerks durch die Tau zusammengebrochen war, war der Himmel wieder für jedes Auge frei.
      Es waren Monde, Nachbarplaneten und die Sterne der Milchstraße...
      Unvorstellbar, dass der Mensch in all diesen Sternensystemen zuhause war.
      Und nirgends gab es Frieden ? nur immerwährenden Krieg.
      ?Ich kann Estiria nicht finden...? sagte Jensen. Er hatte sich vor einem Jahr in die Imperiale Armee geschwindelt indem er sein wahres Alter fälschte.
      ?Man sieht ihn auch nur vom Südpol aus... Aber er ist gar nicht so weit entfernt ? lächerliche 15 Lichtjahre.?
      ?Nur 15 Lichtjahre und doch unerreichbar... Weißt du, ich habe Heimweh.?
      ?Das haben wir alle...? murmelte Korporal Lang
      Datum unbekannt
      Irgendwo im Südosten von Novagraz

      ?Nichts? stellte der Kommandant eines Space Marine Trupps fest. ?Die Necrons wurden warscheinlich zu ner Party eingeladen? Seit Tagen stießen die Spacemarines in Richtung Landungszone der Necrons vor, doch nirgends war eine der Blechkisten zu finden. Sie würden bald in die Landungszone, die letzte von den Necrons kontrollierten Zone eindringen. Nördlich von ihnen befand sich die Kampfgruppe Teissl, die heftigst um ein Gebäude focht. Man hörte die Schüsse der schweren Geschützwaffen, die seine Gegner niederhielten.

      Funkspruch des Imperators an alle Kommandoabteilungen:
      Neue Satelittenbilder deuten darauf hin das es erste Anzeichen für einen Einmarsch in den Prunkpalast gibt. Sie werden in wenigen Tagen mit Schiffen abgehohlt und über dem zentralem Ziel abgesetzt. Bis dahin müssen sie alle Vorbereitungen getroffen haben. Panzer und schwere Unterstützung werden ebenfalls mit Fallschirmen landen. Rechnen sie mit einem großen Blutbad. Es werden nahezu alle sich in Novagraz befindenten Völker Widerstand leisten (Ausnahmen werden verschlüsselt gesendet:1561584512,6.....
      Stop
      Aufgrund schlechter Wettervorraussagen müssen sie mit einer Landung in einem der angrenzenten Bezirke rechnen.
      Für den Imperator
      "Wolfslord Raghnath.... Ich habe gerade einen wichtigen Funkspruch abgefangen. Das 53. Estiria ist kurz davor beim Imperialen Prunkpalast anzuklopfen. Selbiges habe ich auch von den einheimischen Truppen empfangen"


      "Danke Bruder Grimnir. Bitte internen Kanal öffnen!"
      +++AN ALLE ORDENSBRÜDER! DER MARSCH AUF DEN PRUNKPALAST HAT BEGONNEN. ICH BIN SICHER KEINER VON EUCH WILL DIE RIESEN PARTY DORT VERSÄUMEN... AUFBRUCH IN T-10 MINUTEN+++


      Gejohle und Freundensschreie aus allen vier Himmelsrichtungen waren die Antwort...

      "Und nun Bruder Grimnir erbitte ich einen Kanal zum nächstgelegenen Adeptus Titanicus - Posten auf Novaralgon zu öffnen"
      "Gerne, mein Lord..."
      Grimnir zeigte duch sein zufriedenes Lächeln seine Eckzähne.

      +++Wolfslord Raghnath ruft den Adeptus Titanicus Orden Novaralgon... Bitte melden, im Namen des Imperators....+++

      -STILLE-

      +++Hier Titanicus Orden Novaralgon, was ist euer Begehr+++

      +++Hier Wolfslord Raghnath... Erbitte um Unterstützung durch einen Warhound Titanen ihres Ordens beim Sturm auf den Imperialen Prunkpalast auf Novagraz. Möge der Imperator euch dafür segnen+++

      +++Hier Titanicus Orden Novaralgon, dies erfordert die Rücksprache mit unserem Ordensgroßmeister und den Maschinenpriestern, ich werde euch auf selbem Kanal kontaktieren, sobald eine Entscheidung getroffen wurde, Titanicus Ende+++


      Raghnath's Miene sah seltsamerweise zufrieden aus:"Klingt ja mal nicht so schlecht Jungs... Machen wir uns auf den Weg, die Verstärkung kommt nach... Alles Gute kommt von Oben."
      Ein weiterer Tag war vergangen, doch was war schon ein Tag ?!
      Er hatte schon tausende von ihnen erlebt, aber doch, dieser Tag war anders gewesen.
      Von den Dächern der Stadt konnte er Kreaturen erblicken, welche er seit Jahren nicht mehr zu gesicht bekommen hatte.
      Doch sie schienen ihn zu ignorieren, sie schienen ihre ganze Konzentration auf etwas anderes zu lenken,...
      Es schien als hätte sich jedes Lebewesen, welches noch fähig dazu war, dem Zentrum, dem Herz von NOVAGRAZ genähert.
      Und er wusste ganz genau warum.
      Er wusste, dass es bald soweit sein würde, die finale Schlacht, dass einzige worauf er die letzten Tage hingearbeitet hatte, würde bald beginnen !!!
      Auf einen Wink mit seiner Hand, welche wohl mehr als Klaue zu bezeichnen war, setzten sich dutzende NEcronkrieger in bewegung,...
      Die Destruktoren erhoben sich mit einem Ruck, und schwebten voran.
      Obwohl der Lord nicht im stande war, emotionen zu zeigen, konnte man doch die genugtung erkennen, die ihm zu teil wurde.
      Und dies hatte einen grund,...
      Denn der Lord wusste nicht nur dass die Schlacht bald beginnen sollte,...
      Er wusste auch das er dabei sein würde !
      Einer Droh-Gebärde gleich, hob der Lord seine Klaue, welche nun von grünem Licht umspielt war,...
      Wäre er im stande einen Schrei auszustoßen hätte er dies wohl getan, doch war dies nicht nötig,...
      Das Schweigen, hätte jedem noch so tapferen Krieger, den mut genommen...
      Einige Sekunden vergingen bis er sich den Necronkriegern anschloss, seinen blick starr auf den Weg vor sich gerichtet...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Nightbringer“ ()

      Als die letzten Schatten der Nacht sich von Novagraz lösten und die Sonne die Vorherrschaft über den Platz vor dem Imperialen Prunkpalast zurückgewonnen hatte, rührte es sich erneut. Seine Sinne fühlten die Lebewesen, die sich dem Palast näherten. Wenige Dutzend Meter über ihm, auf der Straße würden sie zusammentreffen. Blut und Tod und Angst. Vor allem Angst. Genügend davon und es würde wieder frei sein. Er spürte die Wärme der Sterblichen in seiner Nähe. Mit einem lautlosen Kreischen warf er sich gegen die Unsichtbaren Ketten, die ihn fesselten. Sie waren schwächer geworden, fast konnten sie ihn nicht mehr halten. Je länger das Gemezel anhielt, desto mächtiger wurde es....

      Vor dem Palast.
      Sie warteten in den letzten, sich rasch verflüchtigenden Schatten der Nacht. Sie warteten darauf, dass ihre Gegner den ersten Zug machten. Die rötlichen Augen der massigen Gestalt an ihrer Spitze huschten über den Platz. Die anderen kamen näher. Er wusste nicht, wer von ihnen für sie streiten würde, und wer es versuchen würde, sie aufzuhalten, und es war ihm egal. Sein Plan musste durchgeführt werden, oder er wurde mit seiner Unsterblichkeit dafür bezahlen. Ein leichtes Zittern lief durch seinen Körper. Angst. Er grinste, entblößte sein mächtiges, raubtierhaftes Gebiss. Wenn er Angst spüren konnte, wieviel mehr mussten sich ihre Gegner fürchten.
      Was an diesem Tag geschehen würde, konnte nicht leicht von dem Geist eines Menschen erfasst werden. Wenn der Tag gut verlief, würde es der endgültig letzte für diesen Planeten sein. Die Nacht wartete hinter der Barriere aus Licht, es schien als würde sie en Atem anhalten. Sie wartete auf ihre Chance. Und sie würde sie bekommen. Er wusste, was im Palast verborgen war. Die Gestalt konnte einen zweiten Schauer nicht unterdrücken, dann jedoch schüttelte sie sich vor stummem, irrem Gelächter. Heute war der Tag der Auferstehung. Sollten sie alle zu ihren Göttern beten, es würde ihnen nichts helfen. Denn der Tag war gekommen.
      7.
      ?Und ich sah: Sieben Engel standen vor Gott; ihnen wurden sieben Posaunen gegeben."


      Datei: Novagraz Straßenkampf, Rog?? 7/1000.00 ??
      Mitschnitt automatischer Kameras, Netzdaten
      Auftrag: ??, klassifiziert, niedrige Priorität, Zugang für Heeresbedienstete, Bediensteten der Planetenverwaltung und alle höheren imperialen Stellen.
      Freund/Feindunterscheidung: Status ?AUS?
      Einheit: nicht bekannt
      Einheitenstärke: nicht bekannt
      Status: nicht bekannt

      Sie arbeiteten sich in das zerbombte Stadtzentrum vor, immer darauf gefasst, beschossen zu werden...
      Die Tau räumten mit den Rebellen auf, wo immer sie ihnen vor die Mündung kamen. Die überlegene Technologie schwebte unheildrohend und unerbittlich über dem Kampfgebiet ? bis über dem Novaschlossberg.
      Verfolgte Guerilleros stoben auseinander, warfen sich in schützende Kellereingänge und feuerte aus versteckten Positionen zurück.
      Guerilleros oder Landwehrregimenter ? die Übergänge waren fließend. Und im Kampf gegen die Tau waren sie alle gleich ? sie waren alle Menschen...
      Die Tau beherrschten den gesamten Westen des Zentrums, alles zwischen dem Ufer der Novamur und der Imperialen Prunkkathedrale...
      Major Adre streckte den Kopf über die zerschossene Mauer, als ein Bike über ihn ohrenbetäubend hinwegjagte, dann noch eines und noch eines ? eine ganze Bikegang...
      Der voranfahrende Biker ließ sein schwarzblau glänzendes Haar im Fahrtwind wehen ? sein Energieschwert geschultert.
      ?Alle wollen ins Zentrum ? ob es dort etwas gratis gibt??
      Für ihn war klar, dass das 53. den Imperialen Prunkpalast zu spät erreichen würde. Denn die, die das Rennen machen würden, waren alle schon da...
      ?Es wird ein Inferno...? murmelte und erinnerte sich an die Worte, die er selbst benutzt hatte.

      Janice sah zu ihm auf und dann auf die Imperiale Prunkkathedrale.
      Der Imperiale Prunkpalast...
      Das Zeichen der allgegenwärtigen Präsenz des allmächtigen Imperators ? ein Bauwerk für die Ewigkeit...
      Der Platz des geheiligten Imperators war selbst für die bescheidenen Ausmaße von Novagraz gewaltig. Und inmitten des Platzes, am Fuße des Novaschlossberges, umgeben von einst malerischen Parkanlagen, thronte die Kathedrale mit ihren über hundert Meter hohen Mauern.
      Jemand, der langsam um die Kathedrale herumschlendern wollte, mochte gut und gern für eine Umrundung dreieinhalb Stunden brauchen...
      Als Kind war sie mit ihrer Schulklasse dort gewesen. Das war noch zu einer Zeit gewesen, als sich keine Rebellenarmee erdreistet hatte, das Zentrum der Stadt mit ihrer Renitenz zu entweihen.
      Auch damals war gekämpft worden ? an den Randzonen der Stadt. Aber die Hoffnung auf eine Zeit des Friedens hatte noch ihr Berechtigung gehabt. Diese war über die Jahre mehr und mehr gestorben...
      Sie war gern beim Palast gewesen, dachte sie plötzlich. Und nie hätte sie vermutet, dass die Kathedrale ihr Schicksal enthalten würde ? ihr Erbe...

      Major Adre warf einen Blick zurück.
      Das 53. war nur mehr einen halben Click hinter ihnen. Es hatte die Necronformationen in einem Blitzkrieg durchbrochen und nach Norden abgedrängt.
      Der Nordosten des Zentrums, der ehemalige Stadtpark und der Sektor mit den einstigen Dienstwohnungen der Stadtverwaltungsbeamten, war damit fest in der Hand des 53.
      Einen halben Click südlich arbeitete sich das erste Novagraz Landwehrregiment an die Imperiale Prunkkathedrale heran. Es schien, als würden sie schon etliche Stunden ihren Sturm zur Errettung der Kathedrale vorbereiten.
      Genauso wie das 53. schafften sie alles Gerät heran, was aufzutreiben war ? das war imperiale Koordination, stellte Adre mit Genugtuung fest ? der Amboss und der Hammer...
      Teile der Vorhut lieferten sich ein Geplänkel mit Mogbars Besessenen, die von drei Seiten in der Zange waren. Südlich und westlich drängten die Tau auf die Position der Häretiker, im ehemaligen Verwaltungssektor der Stadt, zu.
      Südöstlich des 1. Novagraz drängten die Orcs heran, dicht gefolgt von den Marines. Es schien jedoch nur so, als würden die Marines die Orcs vor sich hertreiben.
      In Wahrheit hatten die Orcs die Marines auf ihrem Vormarsch überholt und drängten die Marines vom Zentrum weg. Selbst das 1. Novagraz war beinahe unter die Räder der grünen Flut gekommen...
      Südwestlich der Kathedrale arbeiteten sich die Space Wolves am rechten Murufer auf die Kathedrale vor, wurden jedoch vorerst von den Tau nördlich und östlich auf Distanz gehalten.
      Was weiter westlich und nördlich des Zentrums geschah ? das entzog sich Adres Kenntnis. Dort waren noch immer die Marines und die Tyraniden...
      Und von den Tau im Norden und den Eldar nordöstlich war gar nichts zu spüren. Es war verdächtig ruhig...
      ?Irgendetwas liegt in der...?
      Luft...

      Janice war im Begriff zu Boden zu sinken ? Trance, Bewusstlosigkeit...
      Adre fing sie gerade noch im letzten Moment auf, bevor sie mit dem Kopf auf den Boden knallte.
      Schnell nahm er ihr den Helm ab und fächelte mit der Hand frische Luft heran.
      Schweißperlen standen ihr auf der Stirn.
      ?Was ist passiert?? fragte er, als sie endlich die Augen wieder aufschlug. Er hatte schon eine Schussverletzung befürchtet. Es wurde zwar überall im Zentrum aus vollen Rohren geschossen, aber dem Imperator sei Dank hatten sie es bisher geschafft nicht ein potentielles, lohnendes Ziel abzugeben.
      ?Was ist mit dir??
      Sie schien um ihre Fassung zu ringen.
      ?Niemand versteht es ? man kann es kaum in Worte fassen...?
      Ihre Augen suchten den Himmel ab. Doch sie schien ihn nicht zu sehen.
      ?Eine Tür war geöffnet am Himmel; und die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, sagte: ?Komm herauf, und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muss...?
      Adres Gesicht konnte nicht schlimmer den Ausdruck tiefster Besorgnis annehmen. Die Bolter- und Maschinegewehrgarben fegten in die Hauswände. Ohne noch länger zu zögern, packte er sie und schleppte sie zu einer Vertiefung innerhalb eines zusammengeschossenen Hauses. ?Hier sollten wir sicher sein...? murmelte er.
      Sie sprach zu ihm ? sah ihn jedoch nicht.
      ?...Und ich sah auf der rechten Hand dessen, der auf den Thron saß, eine Buchrolle; sie war innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt...
      ...das sechste Siegel. Da entstand ein gewaltiges Beben. Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand, und der ganze Mond wurde wie Blut...
      Der erste Engel blies seine Posaune. Da fielen Hagel und Feuer, die mit Blut vermischt waren, auf das Land. Es verbrannte ein Drittel des Landes, ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras...?
      Janice bäumte sich auf ? wie vom Wahnsinn gezeichnet.
      ?Dann erschein ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau... Sie war schwanger und schrie ihren Schmerz in ihren Geburtswehen...
      Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war...?
      Adre fluchte unterdrückt. ?Sanitäter!!!? Sein Schrei verhallte ungehört in den Ruinen dieser verdammten Stadt.
      ?Hark... Hark...? flüsterte sie mit geschlossenen Augen.
      Er drückte ihre Hand.
      ?Es wird geschehen... Und es ist zu furchtbar, um es beschreiben zu können. Alle erdenklichen Wörter reichen nicht aus...?
      Major Hark Adre fühlte wie armselig seine Worte klangen, bevor er sie noch ausgesprochen hatte: ?Es wird alles wieder gut...?
      ?Hark, sieh mich an... Ich bin es, die schwanger ist!!?
      Der Boden erzitterte unter dem Tritt unzähliger Soldaten aller Völker, die sich ihren Weg ins Stadtinnere bahnten. Bald würden sie vor dem Palast zusammentreffen. Jedes Volk folgte seinen eigenen Zielen. Und die Ziele mancher waren eng verknüpft.
      Necrotarions Blick fiel auf seine Night Lords. Er erwartete von ihnen nicht das sie überlebten, er erwartete nur, das sie den Schrecken in die Herzen der Gegner brachten, bevor sie fielen. Er benötigte jedes Quentchen Angst, jedes kleinste Stück negativer Gefühle. Der Gefangene wurde dadurch immer stärker und wenn er stark genug war, würde es ein leichtes sein, ihn zu befreien.
      Sein Auftrag musste gelingen, oder Necrotarion würde für sein Versagen mit seiner Unsterblichkeit bezahlen. Ein leichtes Schaudern durchlief seinen dämonischen Körper. Dämon und Gott, Monster und Maschine. Die zwei, die eins waren, warteten auf ihre Wiedergeburt.
      Necrotarion hatte seine Verbündeten, doch auch ihre Gegner waren zahlreich. Es würde nicht leicht werden doch mit dem Segen der dunklen Götter würde diese Welt in Flammen aufgehen. Ein irres Lachen stieg in der Kehle des massigen Dämonenprinzen hoch. Der Sieg würde ihm gehören und er würde noch mächtiger werden. Nichts konnte ihn dann noch aufhalten!
      +++ Wolfslord Raghnath von Titanicus Orden Novaralgon kommen.+++

      +++Hier Raghnath, schön von euch zu hören Novaralgon. Gibt es Neugikeiten vom hohen Rat über die Genehmigung eines Titans zur stürmung des Imperialen Prunkpalastes auf Novagraz??+++

      +++Positiv! Der Hohe Rat zu Novaralgon hat seine Zusage erteilt. Der von Eurem Orden benötigte Titan wurde bereits verfrachtet und der Transporter ist schon vor einigen Stunden nach Novagraz gestartet. Erwartet den Titan kurz vor dem Morgengrauen+++

      +++Ich erbiete dem hohen Rat zu Novaralgon meinen herzlichsten Dank. Sollte der Adeptus Titanicus jemals auf die Hilfe des Ordens der Space Wolves angewiesen sein, soll sie ihm nicht verweigert werden. Möge der Imperator über euch wachen. Raghnath Ende+++

      "Alle Wolfsbrüder herhören! Der Tag an dem sich entscheidet weshalb wir hierher gekommen sind ist gekommen. Entweder wir schicken jeden Ketzer und jedes andere finstere Individuum, das nicht das Ziel hat das Einsatzziel für den Imperator wiederzuerlangen, direkt in die Hölle oder der Imperator wird erzürnt sein über die Unfähigkeit seiner Elitekrieger. Damit wir nicht alles selber machen müssen hat und der Adeptus Titanicus einen Warhound Titan zur Verfügung gestellt, der den Herätikern mal etwas Feuer unterm Hintern machen wird, sofern sie zu nah ans Einsatzziel kommen. Also lasst uns unseren Auftrag erfüllen und siegreich mit dem Datenspeicher in unseren Händen nach Fenris zurückkehren. Für den Imperator und für Russ."

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      Imperiale Datei: Novagraz Inferno, Imp 7/1000.100 TOP
      Statusbericht: Imperialer Kampfverband
      Auftrag: Deckname ?Wiedererlangung?, klassifiziert, höchste Priorität, Zugang nur für Berechtigte des Imperialen Heereskommandos, des Adeptus Mechanicus und der Inquisition.
      Einheit: Das 53. Estiria ? die Feuerspuckenden Panther, Oberst Cannahan
      Status: Beginn mit ?Wiedererlangung? ? Operation ?Alles oder Nichts?, 4:28 Uhr morgens Lokalzeit, Kommandobesprechungszelt Landezone Echo 2, Landezone der 1. 2. und 3. Night Hawk Staffel. Nicht ganz 2 Stunden bis zum Morgengauen?

      Alles oder Nichts...
      Als Korporal Lang das Kommandozelt betrat, spürte er die Hektik der Funkmeldungen. Nicht dass sie in den letzten 7 Tagen weniger hektisch gewesen wären ? aber alles wirkte noch eine Nuance nervöser. Es war offensichtlich, dass nun etwas bevorstand, dass sich kaum noch in seiner Gesamtheit erfassen ließ.
      Cannahan und Major Takano waren über den Kartentisch gebeugt ? neben ihnen die Kompanieführer. Die Zugskommandanten hielten sich bereit.
      Dieser Tag war ausersehen Ruhm zu bringen oder ihr Grab bereitzuhalten.
      ?Was gibt es Neues von der Archduke John?? hörte er Cannahan.
      ?Die eingehenden Daten sind verwirrend und widersprüchlich, Sir. Sie gehen von einer 2 zu 1 Überlegenheit gegenüber dem Feind aus. Zumindest lassen die Aufklärungsbilder der Feindbewegungen darauf schließen.
      Eines ist jedoch seltsam... Die Tau ziehen sich aus dem Zentrum zurück ? und das sehr schnell. Ihr Platz wird von Necrons und Night Lords eingenommen!?
      Cannahan nickte und sah vom Kartentisch zu Korporal Lang auf.
      ?Herr Oberst, Korporal Lang meldet Rekrutenzüge 1 und 2 auf der von Ihnen befohlenen Position in Stellung gegangen.?
      Cannahans Mundwinkeln verzogen sich zu einem angedeuteten Lächeln. Dieser Korporal Lang war nie übertrieben hektisch oder übereifrig ? sondern ruhig und Herr der Lage. Er konnte sich nicht helfen, aber er mochte diesen jungen Mann ? aber nicht deswegen weil dieser die Honorifica Imperialis trug...
      Der junge Mann wirkte auf ihn anders als viele andere Männer, die er bereits gesehen hatte. Sein Gesichtsausdruck war nicht emotionslos versteinert und ?imperial? wie die Gesichter hinter denen sich Zweifel versteckten. Männer wie ihn gab es nicht viele... Cannahan schüttelte leicht den Kopf ? dieser Mann erinnerte ihn... an sich selbst...
      ?Sir, Korporal Lang meldet sich ab!?
      ?Warten Sie noch... bitte! Da ist etwas, das ich sie schon lange einmal fragen wollte...?
      Cannahan grinste. Vielleicht war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ? ganz sicher sogar war er es nicht. Es lag zu lange zurück, um noch irgendeine Bedeutung erlangen zu können. Vielleicht durfte es das auch gar nicht ? aber an einem Tag wie diesem vielleicht doch...
      ?Sir??
      ?Ich kannte einmal einen Bettina Kirsten Lang... das ist aber schon gut 20 Jahre...?
      ?Das ist meine Mutter, Sir!? unterbrach ihn der junge Mann... etwas zu schnell, etwas zu hastig.
      Die beiden Männer sahen sich an und beide schienen die Wahrheit zu erraten ohne noch mehr darüber nachdenken zu müssen.
      Major Takano hob wie vom Donner der Explosionen gerührt den Kopf. Doch es war sicher kein Explosionsdonner... Alle im Kommandozelt wussten mit einem Mal bescheid.
      Cannahan sah aus als wäre von einem Gewehrkolben am Kopf getroffen worden.
      Hauptmann Fleischer von der Artillerie trat etwas verlegen von einem Bein zum anderen und Oberleutnant ?Ronnie? TerSilva sah mit einem ungeniert breiten Grinsen von einem zum Anderen.
      Auch Takanos Lippen waren plötzlich zu einem gutmütigen Lächeln geformt.
      Die seltsame Stille im Kommandozelt war so außergewöhnlich, dass man sogar das Statikrauschen des Funks zwischen den Funksprüchen hören konnte.
      Es schien, als hätte Cannahan die Sprache verloren... Jetzt wusste er warum dieser jungen Mann ihn so an sich erinnerte...
      ?Sergeant!? brüllte Cannahan scharf.
      ?Ja, Sir!?
      ?Sorgen Sie dafür, dass dieser Mann sofort auf die Archduke John geschafft wird. Er fliegt mit dem nächsten Transporter nach Estiria ? zur Militärakademie!?
      Korporal Langs Augen wurden groß. ?Sir, bei allem Respekt... mein Platz ist hier!?
      Cannahan warf ihm einen Blick zu, der keinen Widerspruch duldete.
      ?Streiten Sie nie mit Ihrem Vorgesetzten, Soldat! Das ist alles! Sergeant!?
      ?Ja Sir!? Der Sergeant packte den jungen Korporal am Arm und zerrte ihn vor das Zelt wo sie im Dunkel des frühen Morgens verschwanden.
      Cannahan räusperte sich, während seine Männer ihn mit erwartungsvoll, großen Augen ansahen. Alles oder Nichts...
      ?Wenn schon nicht Alles ? dann eben ein bisschen mehr als Nichts...?
      Die Männer senkten den Blick und nickten.
      ?Gut... das wäre dann alles...? Dieser Moment war vielleicht die letzte Gelegenheit einem jeden von ihnen in die Augen zu sehen.
      ?Wenn wir versagen, dann sehen wir uns in der Hölle wieder...?
      Berühmte letzte Worte.
      Die Kompanieführer salutierten.
      ?Wir werden den außerirdischen Teufeln schon einheizen!? sagte Fleischer zuversichtlich und grinste.
      "Datenkritall? Wat izn dat gut füa?"
      "Also Chef, der Necronkop den ich als andenken mitgnommen hab,
      hat eindeutig gsagt dat das wichtig wär, und mitn in däa stadt in ane großn Arena liegt. Sin irgendwelche Infos oben, angeblich.Ik glaub dat iz da Grund wiezo sich die ganzn Viecha dort versammln."
      "Kann i ma scho denkn! Die san ja alle deppat! Tun ja so als ob Daten wat wiktiges wäa! Kannst dat anfassen? Naaaa. Stinkts? Naaaa. Kannst damit kämpfen? Naaaa.
      Mia kommt voa wir sin die einzik intäligente Spe...spezi... Rasse da."
      "Wenn Blödheit weh dat..."

      Zur Erklärung: Seit dem letzten Sturm auf die Gemüsefabrik (oder wars doch das Kommunikationszentrum?) hatte sich irgendwie kein ernsthafter Gegner mehr gezeigt. Nicht dass der Angriff sorgfältig geplant gewesen wäre. Genaugenommen war es ein unkoordiniertes Vorstürmen in Richtung Gegner, bei dem das primäre Ziel eines jeden war, mehr Krach als der Andere zu machen. Trotzdem war der Kampf sehr schnell vorbei, und das ist für einen Ork sehr unbefriedigend.

      "Die Fischköpf (Tau anm. d Red.) check i am wenigsten " Ruzgbo kratze sich am Schädl.
      "Zerst wollns net gegn uns kämpfen wie ma zu ihrm großn Gebäude gangen sin, und jez, wos um ihren schnuckelwuschelkristall geht fliegns zaus."
      "Also bleiben wir jez hier oder tackerma unsern Space Hulk wieda zam, Chef?"
      "Wir bleibn da! Den an Tag werma auch noch aushaltn, und wenn dat stimmt dat sich alle in da Mittn versammeln, dann kanns zumindest amal spannend werdn! Polier scho mal deine Cyborks, glei gehts los!"


      Wenig später hallte in einer wiederbelebten Fabrik ein Knistern und Knattern durch den Raum. Es herrschte beinahe vollkommene Dunkelheit, und dennoch... Es war etwas erkennbar, mehr Schatten als Realität, aber von gewaltigen Ausmaßen. Man konnte förmlich spüren wie es in diesem Moment stärker wurde, als würde sich die Dunkelheit selbst zusammenballen und es mit Macht erfüllen. Ein dumpfes Donnern erschütterete den Boden, und unmerklich begann sich der Schatten zu bewegen, langsam, als wolle.....


      "Jez schalt doch dat Licht ein! Spar dir die Show füa späta auf!" Ruzgob konnte solche Angebereien einfach nciht ausstehen.
      Und da stand er. Ein Great Gargant. Der gewaltigste und größte Cybot, den es im Orkiversum gab, und jemals geben wird.
      Und schon waren bestimmt 30 Meks dabei weiter daran herumzuhämmern. Natürlich absolut nach System, auch wenn es einen anderen Eindruck machte.
      "Meine große Erfindung.als eigentlich hab ik dat nit erfundn sondern da Orkimedes, aber macht ja nix, auf jedenfall kanna ganz locker pro Spaltahieb 10 grotz weit gehn, kann 100 von unsre Jungz transportiern, ik habs sogar scho ausprobiert, wennst sie gut stapeltst sogar 110, die wolltn aber nachher nimma rein, wie auch immer, die waffn sin auch voll gut drauf, einfak auf alls schießen wat sik bewegt, da kann dann nix schiefgehen, woma grad dabeisin, vasuck amal drauf zu schießen, geht scho, dat ganz.."

      Ruzgob war beeindruckt. Es war doch gut den technisch begabteren Orkzen etwas künstlerischen Freiraum einzuräumen.
      Wenn nur nicht alle Genies komplett durchgeknallt wären.
      ".....die Subraumverzerrer sin nämlik mit die Antmiaterierelays die für...."
      Einfach reden lassen. Ruzgob zielte mit seiner fetten Wumme auf einen Munigrot in der Mitte des Garrganten.
      "....test haben wir noch nicht gemakt, aber dat....."
      Und Schuss! Ein Blitzen erhellte die Halle als sich ein gigantischer Schild materialisierte, und die Großkalibrige Monition wie ein Gummiball reflektiert wurde.
      "NJEEEEEEEE...pk" Anscheinend hatte der Grot aus Schreck das Gleichgewicht verloren.
      "Ik möcht dat Ding sofort draußen sehen, glei gibts ne Menge Spaß!"
      "...halten eigentlik alls aus, aba zwischen.."

      Nach kurzer eingehender Besprechung war Ruzgob ziemlich überzeugt dass der Mek ihn endlich verstanden hatte. Ein Schlag auf den Kopf erhöht beizeiten das Denkvermögen.
      Die Schlacht würde wundervoll werden, niemand konnte sich mehr verstecken und
      schließlich war der Gargant nicht die einzige Überraschung für die Viecher (Aliens Anm. d. Red.)

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      Der Anfang vom Ende

      Necrotarion schritt durch die dunklen Gänge und erfreute sich an dem Gesang des Schmerzes, der an sein Ohr drang. Er war hier nicht weit vom Zentrum entfernt, und der Tag der Schlacht war nahe. In wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen und Night Lords und Necrons würden Seite an Seite den Palast in Besitz nehmen. Und dann... Blut, Tod und ewige Verdammnis für diesen Planeten.
      Der massige Dämonenprinz schüttelte den Kopf. Noch war es nicht soweit. Er durfte nicht zu siegessicher sein. Wenn er versagte, würde er mit seiner Unsterblichkeit dafür bezahlen und so mächtig war Necrotarion nicht, dass er den Zorn des Dämonischen Erstgeborenen seiner Legion nicht fürchten musste.
      Er passierte eine Kammer in der einige Imperiale Gardisten von seinen Männern gefoltert wurden und hielt einen Moment inne, um den süßen Schmerzensschreien zu lauschen. Dann setzte er sich wieder in Bewegung.
      An der Treppe in die unteren Verließe standen zwei massige Necronkrieger und ihre stählernen Skelettkörper neigten sich zu einer kurzen Verbeugung, als Necrotarion an ihnen vorbeiging. Sogar diese Wesen erwiesen ihm Respekt!
      Er glitt die Treppe hinunter, sehr leise für ein Wesen seiner Gestalt.
      Die unterste Ebene, das Hauptquartier der Inquisition. Ein bösartiges Lachen entriss sich den Lippen des Dämons als sein rötlicher Blick auf die zusammengekrümmten
      Gestalten fiel, die sich zu Füßen des Necronlords am Boden wanden.
      In einem Eck lagen die zusammengeschmolzenen Überreste von etwas, das einst einige Dutzend Imperialer Servitoren gewesen sein mochte, bevor sie mit den Gauswaffen der Necrons und den Flammenwerfern der Night Lords nähere Bekanntschaft gemacht hatten.
      Necrotarion nickte der schweigenden Gestalt des finsteren Anführers der Maschinenkrieger zu, der die Geste mit einem leichten Zischen erwiderte.
      ?Noch zwei Stunden.?
      Der Dämonenprinz nickte. ?Die zwei, die eins sind, müssen befreit werden.?
      Seine rötlichen Augen bohrten sich in die leuchtend grünen des Necronlords und nach einem stummen Zwiegespräch war ein Plan ersonnen. Sie waren weit in der Unterzahl, dank der Unfähigkeit ihrer Verbündeten, doch mit dem Segen der dunklen Götter würde es gelingen und das Imperiale Gewürm würde für immer zertreten werden.
      Necrotarion trat an eine der am Boden liegenden Gestalten heran und packte sie am Kinn. Ohne jede sichtbare Anstrengung zog er den großen Menschen in die Höhe und sah ihm ins Gesicht.
      ?Ah, Inquisitor Ferol, so sieht man sich wieder.?
      Der Inquisitor spuckte ihm ins Gesicht.
      ?Erinnert ihr euch an Valeris, Inquisitor?? Die Hand der Dämons zog Ferol die Kapuze vom Kopf, enthüllte sein bionisches Auge und drei tiefe Narben, die sich seine linke Gesichtshälfte entlang zogen. Necrotarion fuhr seine Klauen aus und strich sanft die Narben entlang. Er erwiderte den zornigen, furchtlosen Blick des Inquisitors mit einem Grinsen. ?Wie dumm von mir. Natürlich erinnert ihr euch. Das Schlachten und die ewige Nacht. Milliarden starben. Wer könnte so etwas vergessen??
      Necrotarions Augen leuchteten auf.
      ?Ich sagte euch damals, dass wir uns wieder sehen würden. Und nun ist es soweit.
      Ihr seid mir zu nichts mehr nütze. Zeit zu sterben, Inquisitor.?
      Mit einem raschen Ruck brach er dem Mann das Genick und schleuderte den Köper wie eine Puppe beiseite. Rache, dachte er. Wie süß die Rache doch war.
      Aber er war nicht wegen Ferol nach Novagraz gekommen. Die Klärung dieser alten Angelegenheit war ein Bonus.
      Der Dämon wandte sich der zweiten Gestalt zu, die immer noch gegen ihre Wunden kämpfte und versuchte aufzustehen.
      ?Ihr seid Inquisitor Diavo`lo. Ihr könnt mir noch nützen.?
      Die Gestalt warf ihm einen furchtlosen Blick zu. Der Dämon seufzte affektiert.
      ?Ihr Inquisitoren seid ja so langweilig. Kein kleines bisschen Furcht und kein kleines bisschen Schmerz. Wie voraussehbar. Aber du wirst mir erzählen, was ich wissen will.?
      ?Ich verfluche dich, Ausgeburt der Hölle! Du wirst für deine Sünden wider den Imperator brennen!? Hass schwang in Diavo´los Stimme mit.
      ?Ja Inquisitor, vielleicht wird es so sein.? Necrotarion klang gelangweilt.
      ?Nun erzählt mir von Leutnant Schneider.?
      Überraschung flackerte einen Moment lang in den Augen des Inquisitors auf und der Dämon lachte. ?Ja, ich weiß von ihr. Sie ist ein weiterer Faden im Muster des Untergangs dieses Planeten. Einer, der noch in das Netz geknüpft werden muss.?
      ?Du wirst von mir nichts erfahren!?
      ?Das dachte ich mir. Nun, es macht nichts. Wir wissen alles, Inquisitor. Nur wo sie sich momentan aufhält, wissen wir nicht genau. Aber sie ist in der Stadt und nach der Schlacht werden wir sie finden.?
      Der Blick des Inquisitors loderte vor Wut und Hass.
      ?Ja, Diavo´lo. Hasse mich?, zischte der Dämon. ?Lass deinen Hass fließen, denn er gibt die Kraft. Auch du hast noch eine Rolle zu spielen, in diesem Konflikt.?
      Necrotarion wandte sich zu seinen Night Lords um, die schweigend in der Kammer verteilt herumstanden. ?Bringt ihn von hier weg. Golgotha wartet auf ihn.?
      Als der Inquisitor von zwei Chaos Marines nach oben gezerrt wurde, wandte sich Morin, der neue Führer der Raptors, Necrotarion zu. ?Was soll mit den anderen Inquisitoren geschehen, mein Lord??
      ?Tötet sie, tötet sie alle.? Die Worte der Dämons wurden gefolgt von dem Geräusch herabsausender Kettenschwerter, danach herrschte Stille.
      Necrotarion wandte sich ab. ?Macht euch bereit für die Schlacht.? Seine Stimme dröhnte durch das Innere des gesamten Schlossberges. ?Macht euch bereit für das Schlachten.? Dann verließ er Seite an Seite mit dem Necronlord den Komplex.
      In weniger als zwei Stunden ging die Sonne auf. Der Tag war gekommen. Der letzte Tag für Novagraz.

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      Tag 7
      Irgendwann in den frühen Morgenstunden.
      Ort: Schlachtenkreuzer Tigris in der Umlaufbahn Alpha von Nova Graz
      Die Aufregung am Schiff war deutlich zu spüren. Jeder Marin an Bord beeilte sich. Sah man aus einem der Fenster sah man außer dem Planeten nur Versorgungsschiffe. Die Unterstützungstruppen waren angekommen. Irgendetwas sagte Stuntman es war soweit. Der heutige Tag würde eine Schlacht herrauf beschwören wie man sie aus vielen Geschichten kannte. Es würde gekämpft werden. Mann gegen Mann, Marine gegen Maschine, Dämon gegen Rekrut. Es war der Zeitpunkt gekommen die Ehre des Imperiums zu retten. Marines würden neben Menschen aufmarschieren. Sie würden eine Streitmacht bilden, die alles aus dem Weg fegen oder dem Erdboden gleichmachen würde.

      Wenige Meilen entfernt
      Marines stiegen in ihre Landekapseln, Panzer wurden verladen, Cybots arbeiteten ihre Checklisten durch. Zugführer Sky Cat zappte die Kanäle seines Funkgeräts durch. Er kam auf einen Space Wolves Kanal. An seiner Stimme erkannte er Wolfslord Raghnath der seine Soldaten versuchte aufzuheitern: ? Und Wölfe vergesst nicht. Eine Phasenklinge ist der beste Büchsenöffner der Welt.? Ob er damit eine Hülse Bier oder die Rüstung der Necrons meinte? Vielleicht würde er ihn nach der Schlacht danach fragen. Der Spruch war wirklich gut doch jetzt musste er sich auf den kommenden Einsatz konzentrieren. Er stieg in eine der Engen Landekapseln und beobachtete das Verladen. Alles wirkte sehr hektisch und doch geordnet. Jeder hatte seine Aufgaben. Die Türe der Kapsel wurde geschlossen und es meldete sich der Kapitän mit einer sarkastischen Stimme: ?Guten Tag meine Herrn. Ich hoffe sie haben ausgeschlafen.? ?Dieser Idiot,? dachte Sky Cat. ?Der muss ja nicht in die Hölle springen.? Das Landeverfahren sah wie folgt aus: Sie würden mit einem Raumgleiter bis über das Sprungziel gebracht werden, dann ausgeklingt und wie ein Ei mit Fallschirm landen. ?Wie immer gibt es Vielfliegermeilen zum Sammeln. Die können sie dann gegen einen Gratisflug eintauschen.? ? Nun ja wie heißt es doch so schön: Wenn man eine so schwierige Ausbildung wie dieser Pilot genossen hat dann muss etwas zurück geblieben sein. In diesem Fall wohl der Sinn für guten Humor.? Mit einem Ruck wurden sie von dem Mutterschiff getrennt. Es ging los. Sie befanden sich nun am sogenannten Highway to hell. Der Weg in die Hölle.

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