Das Novagraz Inferno II (fertig)

      Das Novagraz Inferno II (fertig)

      Prolog


      Die Aufzeichnungen durch die Inquisition waren verloren gegangen. Niemand dachte mehr an Doktor ?Doc? Sallegger oder an die Verbindung von Leutnant Janice Schneider mit dem Primarchen der Night Lords... Niemand dachte auch mehr an den Datenkristall ? den legendären STK Datenspeicher...

      5 Jahre später...
      Heute...
      General Hark Adre las selbstzufrieden die Sonntagszeitung, während Hark Junior auf seiner Spieldecke am Wohnzimmerboden mit seinen Panzermodellen spielte.
      Adre hatte alles was er sich wünschen konnte ? er war als jüngster Mann in der Geschichte von Novagraz zum General des Heeresnachrichtendienstes befördert worden. Er hatte eine junge, wunderschöne, attraktive und intelligente Frau, die zudem noch gut im Bett war und einen blitzgescheiten Sohn.
      Und Novagraz erstrahlte im Glanz des Wiederaufbaus. Baumaschinen arbeiteten Tag und Nacht daran, die zerstörten Viertel wieder aufzubauen. Tagtäglich kamen sogar neue Siedler, die sich hier am Planeten eine neue, strahlende Zukunft erhofften und sich tatkräftig am Wiederaufbau beteiligten.
      Die planetare Verteidigung war besser als je zuvor und es gab nichts was diese glanzvolle Zukunft zu trüben vermocht hätte.
      Nichts...
      Jedoch...
      Alle sollten sich verrechnet haben ? denn es folgte ein Krieg, der als das 2. Novagraz Inferno in die Geschichte eingehen sollte... Und der alle Karten neu verteilte...
      1.


      5 Jahre später... Heute...


      Imperiale Datei: Imperialer Heeresnachrichtendienst Novagraz,
      Zentrale Novamur, 1 Kilometer unter der Stadt, 3. Schicht
      Zentrale Kartographierung: Hauptmann T. Radolf, 3:45 morgens Ortszeit

      ?Bürger von Novagraz! Bleiben Sie ruhig! Dies ist keine Übung! Bewohner dieses Viertels haben sich unverzüglich zur Gesundenuntersuchung zu begeben. Es besteht jedoch kein Grund zur Beunruhigung! Zuwiderhandlung kann mit dem Tod bestraft werden!?
      Hauptmann Radolf betastete die schlecht verheilten Narben in seinem Gesicht und seufzte, während er sich müde in seinem Sessel zurücklehnte und an der Tasse Kaffe nippte. Der Kaffee war schon längst kalt...
      Ein geringer Prozentsatz der Bewohner des Viertels Echo 4 litt noch immer, wie so viele andere in den angrenzenden Viertel, an dem, was sie euphemistisch als Tyranidenfieber bezeichneten... Tyranidenfieber, das klang so als würden sie an einem eingeschleppten Grippevirus leiden ? doch es war bei weitem schlimmer.
      Sie waren mit Tyraniden-DNS infiziert, die nach und nach sämtliche Körperzellen übernahm, sie kopierte und auf die Metamorphose vorbereitete.
      Es gab zwar Medikamente, die die Wandlung verzögern konnten, aber Heilung gab es für einen betroffenen Menschen nicht.
      ?Diese armen Teufel sind tot...? murmelte er zu sich selbst.
      Teile des 2. Novagraz waren damit beauftragt die Infizierten ausfindig zu machen und sie unschädlich zu machen. Dies geschah auf allen Welten, die das Glück gehabt hatten vom Schwarm ?nur? gestreift worden zu sein.
      Genauso wie seine Narben im Gesicht nach 5 Jahren noch immer nicht gänzlich verheilt waren, würde sich auch die Stadt wohl kaum mehr von dem Inferno gänzlich erholen ? ganz gleich was sie im Fernsehen sagten...
      Sein Blick glitt zum großen Panorama Holoschirm, der die Stadt in ihrer ganzen, wiedererblühten Pracht zeigte.
      Die Streetgangs existierten nicht mehr. Die imperialen Kräfte hatten in dem Jahr, in dem sie hier stationiert gewesen waren mit ihnen und den Aliens aufgeräumt.
      Jetzt sorgten die Novagraz Landwehregimenter auf den Straßen für Ordnung ? imperiale Soldaten in jeder Straße, an jeder Kreuzung, an jedem Platz...
      Straßensperren und zig Ausweiskontrollen ? das war der Alltag in Novagraz.
      Routinemäßig zappte er die zusammengetragenen Kriminalitätsstatistiken durch, so wie die vergangenen Dreimal in seiner Schicht. Die Diebstahlrate war in der vergangen Woche um ein halbes Prozent erneut gefallen. Vom Wiederaufbau profitierten alle...
      13 Morde im Grün Abschnitt!
      Hauptmann Radolf musste sich beherrschen die Kaffeetasse nicht fallen zu lassen und zoomte den Teil der Stadt näher heran. Seine Augen verengten sich ? während seine Hand zum Visiphon griff.
      Bildmodus aus - eine verschlafene Stimme antwortete: ?General Adre...?
      Radolf war sich bewusst, dass der General, im Gegensatz zu ihm, ihn durchaus sehen konnte.
      ?Sir, es tut mir leid, Sie geweckt zu haben. Aber ich finde das sollten Sie sich ansehen. Die Mordrate liegt in ?Grün? seit etwa 2 Stunden 236% über normal...?
      ?Haben Sie sich schon die Polizeiberichte reinkommen lassen??
      ?Das wird gerade erledigt... Beim Imperator, ein 14. Mord, nein, korrigiere ein 15. Da scheint ein Serienkiller Amok zu laufen!!?
      General Adre gähnte. ?Serienkiller interessieren mich nicht, Radolf! Ein Mann allein ist nicht gefährlich... Der wird irgendwann gefasst! Wenn es verschiedene Mörder sind, deren einzige Verbindung zueinander besteht, im selben Musikverein zu fiedeln... dann können Sie mich gerne heute Nacht noch einmal anrufen!?
      Radolf nickte ? zu spät, der General hatte die Verbindung bereits unterbrochen.
      Keine Stunde später war General Adre nach einem nochmaligen Anruf in Uniform und gründlich rasiert hier inmitten der Zentrale der Macht. Seine Stimmung glich dem eines gereizten Tigers.
      Hauptmann Radolf schluckte.
      ?Sir, es war nicht der Musikverein... es war der Bridgeclub...?
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nov -1/1000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? inoffizielle Bezeichnung der Truppe ?Die Chancenlosen?, Strafbataillon
      Auftrag: Deckname ?Lokalanästhesie?, niedrig klassifiziert, niedrige Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Status: Unbedenklichkeitsbescheinigung in Prüfung, Einschätzung in Prüfung, inoffizielle Meinung ? geringe Chancen...
      Sollstärke: 1200, Effektivstärke: 653, Kommandant: Major Rick ?Lucky Looser? Kramer, Kommandantin des 2. Zuges: Leutnant Loraine Dickensen
      Statusbericht: Stadtsektor Rot, Check Points an allen Hauptstraßen, sowie unzähligen Nebenstraßen, Kontrollaufgaben, 22:38 Uhr, Strip Club ?Dice throwers? ?

      Loraine sah mit gemischten Gefühlen zu dem Schild an der neonbeleuchteten Fassade des Clubs hinauf. 2 rote Würfel auf goldenem Grund ? darüber die Aufschrift ?Dice Throwers? ? wer bei uns nie die Würfel schwang, hat nie wirklich gelebt...?
      Der Club war so wie man ihn sich vorstellte. Unzählige Tische, an denen gaffende, ausschließlich männliche Besucher saßen. Nackte Mädchen auf der Bühne und oben-ohne Bedienung mit Plüschhasenohren, die die Drinks servierte. Die Luft stank nach Zigarettenqualm und Alkohol
      Ganz vorne saß er ? Rick Kramer. Seine Männer hatten dafür gesorgt, dass er ungestört blieb. Nett, aber unnötig. Kein Zivilist hätte im Traum daran gedacht neben ihm sitzen zu wollen...
      Als sie hinzukam, steckte er gerade einem der langbeinigen, leichtbekleideten Mädchen einen 20 Punkte Schein in den Slip. Hübscher Slip, dachte sie, schwarz und noch dazu ein Stringtanga...
      ?Hier sind Sie! Man hat schon nach Ihnen gesucht...?
      Der Vorwurf in ihrer Stimme war kaum zu überhören.
      Sein alkoholverklärter Blick streichelte die Brüste und Beine der Tänzerin, verfolgte ihren katzenartigen Gang, als sie sich zurück auf der Bühne an ihre chromüberzogene Stange schmiegte. Nach einer viel zu langen Zeit wandte sich endlich Loraine zu und ein anzügliches Lächeln umspielte seine Lippen.
      ?Leutnant Loraine Dickensen ? was für eine unerwartete Überraschung... Hat jemand vom zweiten Zug vergessen die Klospülung zu bedienen? Oder hat sich einer der Rekruten ein Schuhband abgerissen? Nein, lassen Sie mich raten... ein Scharfschütze sucht vergeblich seine Kontaktlinsen...?
      Nie im Leben hätte er erwartet, dass sie plötzlich hier in seinem Lieblingsstrip Club auftauchen würde ? und das noch während der Dienstzeit...
      Er grinste ungeniert.
      ?Gefällt Ihnen eines der Mädchen? Sagen Sie es mir und ich werde dafür sorgen, dass sie sich auf ihren Schoss setzt...?
      Loraine schluckte und war sich nicht sicher was sie gerade fühlte. Zorn... Wut? Oder war es Hass?
      Oder gar Enttäuschung?
      Rick übersah nicht das Blitzen in ihren Augen. Sie sah unheimlich gut aus, wenn sie wütend war. Und für einen schmerzlichen Augenblick fiel ihm eine Zeit ein, in der es für einen Tag lang so ausgesehen hatte, als ob sie mehr für ihn hätte sein können, als ein Zugskommandant seiner Einheit.
      Er leerte sein Whiskeyglas in einem Zug. Das war in einem anderen Leben gewesen...
      ?Sie sind das Letzte, Major... Aber eigentlich... Sie haben recht. Haben die hier auch Kerle... ich meine richtige Kerle?? Denn ich sehe keine richtigen Kerle hier, weder auf der Bühne... noch im Publikum!?
      Sie sah ihm dabei geradewegs in seine trüben Augen.
      Er warf den Kopf nach hinten und lachte lauthals. Autsch! Tiefschlag!
      Bevor er noch etwas erwidern konnte, fühlte er wie etwas sehr Angenehmes seine Beine entlang strich und bei seinem Schritt verharrte.
      Es war ein schwarzer Schuh mit 13 Zentimeter langen Bleistiftabsatz. Darüber ein unendlich langes Bein, perfekt in Szene gesetzt mit halterlose Seide...
      ?Irene!!!? Seine Stimme klang überrascht. Doch die Überraschung konnte kaum die Erregung in ihr verbergen. Wie hatte dieses bezaubernde Ding es nur geschafft sich so unbemerkt an ihn heranzuschleichen? Dem musste er auf den Grund gehen... vielleicht heute noch.
      Leutnant Dickensen... Loraine verzog angewidert den Mund.
      ?Ich habe gehört, dass du hier bist, mein wilder Hengst...? hauchte Irene und ließ ihre Hand über den Schritt seiner Hose wandern. Dabei strich sie sich mit ihrer Zunge über ihre perfekt geschminkten Lippen.
      Ihre ebenso perfekt geschminkten Augen unter ihren langen, voluminösen Wimpern schienen ihm die Kleider vom Leib reißen, ihn mit Haut und Haar verschlingen zu wollen.
      Natürlich würdigte sie Loraine keines Blickes. Natürlich... denn Loraine sah nicht so aus als würde sie auch nur irgendetwas bezahlen...
      Einfach widerlich, dachte Loraine.
      ?Loraine... warten Sie draußen auf mich!? Er grinste und zwinkerte ihr jovial zu. ?Ich komme in einer Stunde nach... vielleicht auch zwei...?
      Das letzte, was Leutnant Loraine Dickensen auf ihrem Weg zum Ausgang sah, war wie diese widerliche Frau Rick hinter sich herzog... in die hinteren Bereiche des Etablissements, wo die ?Massageräume? waren...
      Sie kochte vor Wut und schien den Türsteher mit ihren Blicken töten zu wollen. Dieser schluckte und war froh, als sie endlich zur Tür hinaus war ? Frauen in Uniformen mit Dienstwaffe waren gefährlich ? vor allem wenn sie wütend waren.
      Loraine strich sich ihre langen Haare aus dem Gesicht und bleckte die Zähne, während sie zum sternenübersäten Nachthimmel von Novagraz hinaufsah.
      ?Werden wir mal sehen, wer hier wen massiert, Bürschchen... irgendwann...?
      5 Jahre vorher...


      ...dennoch musste festgestellt werden, dass die überlebenden Brüder gerade einmal etwas weniger als ein Sechstel des Anfangsbestandes ausmachten.
      Wolfslord Raghnath wusste, dass er dies zu verantworten hatte, jedoch wusste er nicht welche Auswirkungen dieser Verlust auf seine weitere Zukunft als Wolfslord hatte...


      An den Großen Wolf, Logan Grimnar

      Obwohl die Einschätzung einfacher, imperialer Offiziere entbehrlich ist, hoffe ich, dass Ihr meinem Schreiben etwas von Eurer kostbaren Zeit opfern könnt.

      Wie Ihr sicher wisst, war der Kampf um die Kathedrale auf Novagraz eine Gratwanderung am Rande des Abgrunds.
      Nur dem tadellosen, beispielhaften und beherzten Vorgehen seitens der Kompanie der Mondläufer ist es zu verdanken, dass unzählige imperiale Soldaten ihr Leben behielten und der an uns alle gerichtete Auftrag erfüllt werden konnte.
      Ich selbst verdanke den Space Wolves mein Leben.

      Dass der Ausgang der Mission leider ein Fehlschlag war, trifft uns umso mehr und umso mehr trauern wir um den tapferen Tod unserer gefallenen Kameraden.

      Ich habe Wolfslord Raghnath als Ehrenmann kennen gelernt, als jemanden, der lieber gestorben wäre, als auch nur einen einzigen seiner Männer vermisst im Kampf zurückzulassen.
      Es war mir vergönnt ihm vor seinem Abflug noch die Hand schütteln zu dürfen und er teilte mir mit, dass er es sich nie verzeihen wird können, dass nicht auch der gefallene, ehrwürdige Eisenpriester Bundy seine verdiente Ruhe im Schoss des Imperators findet.

      Ich bete zum Imperator, dass Wolfslord Raghnath die Möglichkeit erhält, diesen erlittenen Verlust zu rächen und weiterhin seine Funktion als Wolfslord wahrnehmen darf.

      Möge der Imperator weiterhin schützend über uns wachen!

      Hochachtungsvoll,

      J.F. Cannahan, Oberst, 53. Estiria, Imperiale Amee

      Der Feind im Inneren / Prolog

      Inquisitionsdatei: Untersuchung von diversen Vorfällen - Gangbildung vermutet - "White Snakes"
      Zentrale der Inquisition, Verhörstation Novaunterschlossberg

      Verhörprotokoll 587691.AR27Z
      Untersuchung: 259734A "Novagraz"
      Servitor: 2974B
      Leitender Inquisitor: Warren
      Objekt Nr.: 21

      10:17 Objekt wehrt sich bei der Vorbereitung zur Befragung und wird ruhiggestellt.
      11:07 Objekt auf Untersuchungsstuhl fixiert.
      "Was weiß er über den Veräter?"
      "Welcher Verräter?"
      11:09 Objekt verwendet blasphemische Worte bei der Bestrafung durch Schmerzlanze.
      "Was weiß er über den Verräter?"
      "Der Meister kam eines Abends in unser Versteck"
      "Er war Mitglied einer Gang die sich die White Snakes nannte - kann er das bestätigen?"
      "Ja, und es war alles in Ordnung; wir machten unsere Kleinen Gaunereien und waren damit zufrieden"
      "Auch dafür wird er seine gerechte Bestrafung erfahren, beim Imperator! - Weiter"
      "Der Meister trug eine Rüstung, wie ich sie zuvor nur bei der Besetzung der Stadt durch die Krieger des falschen Imperators gesehen habe"
      Der Inqisitor läutert das Objekt durch die für solche Zwecke vorgesehen Methode.
      19:24 Objekt wieder bei Bewusstsein.
      "Wie kam es, das er in die Dienste des Verräters trat?"
      "Der Meister klärte uns über die waren Umstände bei der Besetzung der Stadt auf. Er wollte uns vom tristen Dasein als Ganoven befreien. Er versprach, uns zu Kriegern auszubilden. Er wollte uns Ehre und Stolz lehren."
      Objekt sackt nach den letzten Worten wieder bewusstlos zusammen.
      19:37 Verhör abgebrochen.

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      Imperiale Datei: Space Force Command Novagraz.
      Zentrale Raumüberwachung, Raumhafen, 3. Schicht
      Major R.K. Tamos, 4:58 morgens Ortszeit

      ?Radarkontakt! Peilung: drei zwo null, Anfluggeschwindigkeit: 28.000 Knoten. Eintritt in die Atmosphäre... jetzt!
      Größe lässt auf Raumschiff der M- Klasse schließen, Sendeerkennung unbekannt! Könnten Dark Eldar sein...
      Neuer Kontakt! Peilung...?
      Die Meldungen der Radaroffiziere überschlugen sich. Major Tamos griff zum Hörer. ?General Adre, bitte... Ja, Sir! Ich glaube, wir stecken erneut in Schwierigkeiten...?

      Morgengrauen...
      Veteranensergeant Kalla?ides, a.D., sprengte gerade den Rasen seines Vorgartens und genoss die Ruhe des frühen Morgens. Novagraz war wirklich zu einem idyllischen Plätzchen geworden, nach 5 Jahren des Friedens und Wiederaufbaus... Genau das richtige für einen alten Vogenveteran, um seinen Lebensabend in Ruhe zu genießen.
      Plötzlich hörte er einen Knall am nördlichen Himmel und ein roter Feuerschweif jagte durch die rosafarbenen Wolken. Ein Meteor?
      Seine Augen verengten sich...
      ...und weiteten sich wieder in schierer Panik. Er ließ die Gießkanne fallen.
      ?Margret!? schnauzte er durch die offene Terrassentür in die Wohnung. ?Bring mir sofort meine verdammte Schrotflinte!!?
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 1.Nov -1/1000.01 Top
      Regimentsgefechtsstand 1. Novagraz, Oberst Teissl, Nachts

      Inquisitor Von Mackensen war eine furchteinflößende Erscheinung. Mittlerweile hätte er, Teissl, sich schon daran gewöhnt haben müssen, dass die Typen von der Inquisition einfach ungefragt im Privatquartier erschienen und einen aus dem Bett zerrten.
      ?Sie spielen ein gefährliches Spiel, Herr Oberst ? ein sehr gefährliches...?
      Oberst Teissl zuckte mit den Schultern. Damit war er wohl nicht der einzige. Er hatte von einem ähnlich armen Teufel im 7. gehört...
      ?Sie haben meinen Bericht damals vor 5 Jahren zensuriert... Es war nicht der erste Bericht, denn die ach so heilige Inquisition gelöscht hat...?
      ?Werden Sie verdammt noch mal nicht frech! Soll ich ihnen vorlesen, was sie damals geschrieben haben?
      ?...Die Rekruten waren die ersten, die den ?alten Schuppen? betraten. Die ?verstunkenen Mauern? jagten sogar einem Toten die Würmer aus dem Sack...?
      Blasphemische Worte, Herr Oberst. Wir dulden keine Blasphemie!?
      Teissl versuchte unschuldig auszusehen ? keine leichte Aufgabe unter den wachsamen Augen der allwissenden Inquisition.
      ?Wecken Sie mich deswegen, Von Mackensen ? mitten in der Nacht?? Teissl seufzte.
      Von Mackensens bionisches Auge schien noch um eine Spur rötlicher aus seinem erstarrten Gesicht zu ihm herabzustarren.
      ?Lassen Sie uns zurückgehen zu jenen Tagen vor 5 Jahren. General Adre, damals Major, verließ die Heeresnachrichtenzentrale Novamur ? mit ihm Leutnant Janice Schneider, jetzt außer Dienst, Stunden vor dem tödlichen Angriff der Night Lords... Fanden sie das nicht merkwürdig??
      Teissl wischte sich verschlafen das Sekret aus den Augen und gähnte. Nun war er beruhigt ? es ging nicht um ihn...
      ?Alles war merkwürdig damals. Novagraz stand am Abgrund...?
      ?Vorsicht, Oberst Teissl ? noch mal wird die Inquisition keine Blasphemie dulden. Auch nicht vom Helden von Novagraz...?
      ?Dann verhaften Sie mich doch!? erwiderte Teissl gereizt, besann sich jedoch gleich wieder ? bloß nicht auf dumme Gedanken bringen...
      ?Wie haben Sie es damals eigentlich geschafft, dem Tod zu entrinnen, Von Mackensen? Die Inquisitionszentrale wurde ja ebenfalls vollkommen zerstört...?
      ?Dies ist der unendlichen Gnade des Imperators zu verdanken. Aber lieber wäre mir, ich würde die Fragen stellen... Also was wissen Sie über General Adre??
      Teissl kratzte sich am Kopf. ?Ich kannte ihn damals wohl nicht besser oder schlechter als jeder andere Novagraz Regimentskommandeur. Ich war damals auch noch nicht sehr lange Kommandant des 1. Novagraz.
      Richtig kennen gelernt habe ich ihn erst, als die Schlacht um die Kathedrale geschlagen war. Damals bekamen wir die ersten Befehle zur Entwaffnung der Rebellen ? ähnlich wie die, die heute unter dem Decknamen ?Lokalanästhesie? laufen...?
      ?Hat er jemals über die Zeit vorher gesprochen??
      Teissl blies die Luft hörbar aus. ?Das liegt alles schon zu lange zurück. Ich weiß nur, dass Leutnant Schneider schwanger war. Privates haben wir nie miteinander gesprochen. Er war ziemlich beeindruckt von sich selbst, wegen seiner in Aussicht stehenden Beförderung ? wenn Sie verstehen was ich meine...?
      Inquisitor Von Mackensen nickte.
      ?Ich glaube auch nicht,? schloss Teissl an das vorher Gesagte an, ?dass er mir irgendetwas Privates erzählt hätte, selbst wenn ich ihn danach gefragt hätte ? diese Abwehrtypen sind permanent im Dienst. Für die gibt es kein Privatleben...?
      Irgendwie hatte es General Adre geschafft die Aufmerksamkeit der Inquisition auf sich zu ziehen, folgerte Teissl. Das war nicht schwer ? ein dummer Soldatenwitz reichte da oft schon aus.
      Für Teissl stand außer Zweifel, dass Von Mackensen nichts gegen Adre in der Hand hatte... Das klärte aber nicht die Frage warum, Von Mackensen etwas gegen ihn in der Hand haben wollte. Und er war sich nicht sicher, ob er Von Mackensen irgendwelche Informationen geben sollte, die dieses Informationsdefizit ausglichen.
      Vielleicht wollte Großinquisitor Von Mackensen General Adre irgend etwas anhängen, weil dieser seine schwangere Freundin gerettet hatte... Welcher Mann hätte an Adres Stelle nicht dasselbe getan?
      ?Jemand, der General Adre bestimmt besser kennt als ich, ist Hauptmann T. Radolf, stellvertretender Leiter der Heeresnachrichtenzentrale. Er hat Segenreichs Platz eingenommen, nach dessen Tod...?
      Ein halbes Jahr davor?

      ?"Leopold!" "Leopold, sie werden es nie zu einem anständigen Offizier schaffen!", hatten die Ausbildner auf der Akademie ihn immer angebrüllt. Doch er hatte es geschafft. Er stand da in seiner Uniform, mit den gelben Streifen auf den Schultern und mit seiner Patroullienausrüstung und starrte auf den Imperialen Adler an der zerborstenen Hauswand. Viele werden vielleicht sagen, er habe es doch nicht geschafft, weil er nur mit den Beziehungen seines Vaters durch die harte Ausbildung gekommen ist. Aber Fähnrich Wayne Leopold war stolz darauf, seine Heimatstadt Novagraz für den Imperator verteidigen zu dürfen.
      "Leopold, kumm jetzt!" Der ihm zugewiesene Rekrut nahm ihn nicht ernst ? Wayne war das egal. "Wahrscheinlich liegt es daran, dass er nur ein einfacher Bauernjunge aus den Agrarkulturen rund um Novagraz ist", dachte sich Wayne immer, "er kommt mit Menschen aus höheren Gesellschaftsschichten nicht zurecht".
      "Schlias auf, Puidl!" Wayne ging weiter auf der schuttübersäten Straße; stolperte durch die Finsternis dieser mondlosen Nacht. Hier hatte sich seit fünf Jahren nicht viel getan. Die meisten Bürger waren in besser erhaltene Viertel abgewandert. Hier in den Trümmern des Novagrießplatzes waren nur noch die unzähligen Gangs der Stadt zuhause. Hin und wieder schickte der Zugskommandant eine Patroullie in diesen Teil der Stadt - mit den unbeliebtesten Soldaten, sagte man. Wayne wollte das nicht glauben, schließlich war er der stellvertretende Zugskommandant und sein Vorgesetzter ein guter Freund seines Vaters.
      "Kumm Puidl, des muast da gebn!" Wayne konnte Franz, den Rekruten, noch nicht sehen - aber er beeilte sich - sonst redete der Bauernjunge nicht so viel.
      "Do bist jo endlich!" Franz lag hinter dem Wrack eines Motorrades und starrte in die Finsternis. Wayne ging neben ihm in Deckung und lugte über das Gefährt. Der Platz vor ihm offenbarte ein grausiges Schauspiel; eine Menge von ausgemergelten und dreckigen, offensichtlichen Gangmitgliedern starrte in Richtung eines Altars. Hinter dem Altar stand ein Krieger in einer blutroten Rüstung, mit, für seinen modischen Geschmack, viel zu großen Schulterpolstern. Wayne kannte diese Rüstungen. Er hatte in den Büchern, die er und seine Kameraden auf der Akademie illegal besessen hatten, davon gelesen. Was er da sah war einer der ehemaligen Diener des Imperators. Ein leibhaftiger Verräter, ein Chaos Space Marine.
      Soweit Wayne es erkennen konnte, bereitete der Marine gerade ein Opfer für die Dämonen vor, von denen er ebenfalls gelesen hatte. Auf dem Altar war irgendetwas festgekettet. Wayne riss seinem dem verdutzten Rekruten das Nachtsichtgerät aus den Händen und stellte es auf den Altar scharf. Was er nun erblickte, war das wunderschönste weibliche Wesen, das er jemals durch das schwarz und grün des Nachtsichtgerätes erblickt hatte - und der Verräter am göttlichen Imperator bereitete ihre Opferung für eine seiner blutigen Götzen vor.
      ?Ich muss sie retten!?, Wayne stürzte aus der Deckung des Motorrades vorwärts. ?Hearst spinnst, bleib do!? Franz war nicht der Klügste, aber er wusste, dass es Wahnsinn war, mit einer Waffe in der Hand, auf gut 100 Leute zu stürmen. Er versuchte Wayne an der Schulter zu packen, doch es war zu spät, Wayne war schon auf und davon. Die Deckung des schuttübersäten Platzes in keinster Weise nutzend stürmte er auf den Altar zu.
      Franz stand auf und holte sein Lasergewehr vom Rücken. Er wollte gerade auf einen der vielen Kultisten zielen, die auf Wayne zukamen, da lies ihn ein Schuss wieder in Deckung gehen. Der riesige Krieger, der bis jetzt nur regungslos vor dem Altar gestanden war, hatte Wayne mit einem einzigen Schuss aus seiner grün leuchtenden Pistole gefällt. Regungslos lag er nun im Schutt des Novagrießplatzes und Franz musste zusehen, wie sich die Horde Wahnsinniger auf ihn stürzte.
      ?Blut für den Blutgott, Schädel für den Thron des Khorne!? hörte er sie noch in die Nacht brüllen, als er durch die Trümmer zurück zum Kommandostand kroch?

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      Irgendwo in den Weiten des Weltraums auf einem Abhörschiff:
      ?Sir in Nova Graz tut sich etwas. Es gibt regen Funkverkehr,? der Rekrut am Funkgerät sprach erregt. ?Keine Panik Charley, in Nova Graz herrscht zur Zeit der Wiederaufbau. Kein Wunder das dort hin und wieder der VHDT (very high distance Transmitter) zur Koordination verwendet wird. Verschwenden sie ihre Zeit nicht mit Unnützen Sachen wie Verbündete abzuhören. Da draußen im Weltall gibt es Millionen und aber Millionen Aliens, die die wildesten Schlachtpläne ausbrüten.? ? Aber Sir, die Funksprüche handeln vom Tyra...?
      ?Kein Aber! Die Tyraniden sind vor 5 Jahren aus Nova Graz verschwunden.? Die Tyraniden warn damals nach der einen oder anderen Schlacht aus Graz spurlos verschwunden. Nicht einmal Sporen wurden von den Suchgeräten gefunden...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „stuntman“ ()

      "Ich komme wieder...", doch... War ich je weg ?!

      Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, ein kleiner Fehler, und schon wurde eine leblose Gestalt, hinter ein Haus, oder besser gesagt einen Club Namens ?Dice Throwers? gezerrt.
      In der neonlichtgetränkten Umgebung fiel der Grüne Lichtblitz nicht auf, und selbst wenn - hätte man ihn nur für einen Effekt b.z.w eine Defekt gehalten.
      Doch kurze Zeit später erinnerte nur noch eine Uniform an den ehemaligen Wachmann der Imperialen Armee, und aus dem Schatten trat eine Skelettartige, metallene Kreatur.
      Voller Verachtung warf sie ihren Blick erst auf die Uniform und dann auf den Club, in dem scheinbar reges Treiben herrschte... wo diese Fleischlinge vergebens versuchten, die Sorgen des Alltags von sich ab zu schütteln.
      Sie hatten die Ereignisse von vor 5 Jahren schon längst verdrängt und schienen unvorsichtiger geworden zu sein.
      Denn was hätten diese verstreuten Truppen an Wachmännern gegen eine ernste Bedrohung unternehmen können ?!
      Doch schon viel zulange hatte Selectus sich unauffällig verhalten, schon viel zu lange, hatte er nicht mehr für die C´tan Blut vergossen...
      Er wollte sich gerade wieder in die Dunkelheit zurückziehen, als er Schritte hörte, die auf die Seitengasse und somit auch auf ihn zu kamen?
      Er wusste, das er die ?Menschen?, wie sie sich nannten, hier nicht in Aufruhr versetzten durfte, da dies seinen ganzen Plan und den der C´tan zu Nichte gemacht hätte.
      Und noch ehe ein Blick Selectus ins Auge fassen konnte, tat sich ein Schleier voll Dunkelheit auf, und der Lord verschwand ohne eine Spur zu hinterlassen, wohl bedacht darauf, dass dies nicht sein letzter Besuch gewesen sein sollte?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Nightbringer“ ()

      Lange Jahre waren vergangen seitdem die Orkz in den Straßen von Novagraz gewütet hatten.
      In der Zwischenzeit hatte Ruzgobs Horde einen weiteren Planeten "Orkialisiert". Nur vereinzelte Trümmer und Ruinen erinnerten noch daran, dass hier einst Tau lebten. Nicht viele, vielleicht 100.000, inzwischen wuchert ein Dschungel über die einstigen Siedlungen, Grots und Snotlings huschen durchs Gras und wenn man sich ganz ganz ruhig verhält kann man sogar die kleinen kuschligen Squigs beobachten, wie sie miteinander umertollen und sich auf alles stürzen was kleiner ist als sie.
      In den Orklagern sah es aus wie immer. Wild in der Gegend verstreute holzhütten , jede etwa 40 m? groß, ohne Obergschoss, und so windschief aus Holzlatten und teilweise ganzen Bäumen zusammengezimmert, dass sich Baumschlag zur 2thäufigsten Todesursache gemausert hatte.
      In der Mitte des Lagers stand ein größeres "Haus", die Räsidenz von Ruzgob, dem Obaboss der Orkzen, prachtvoll mit Stoßzähnen und Wrackteilen geschmückt, und nahe daran eine Arena, in der tagein, tagaus beispielsweise Schnappasquigs aufeinander, oder auf Gefangene losgelassen wurden.
      In den verdreckten Straßen und Gassen drängten sich Orks und Squigs, und allgemein lag ein stechender Geruch von Orkschweiß, Verwesung und Abgasen in der Luft.
      In einer Hütte saßen Klefgol und der Doc zusammen.
      "Woa, war dat grad eine Klopperei! De kleine Rafneg hat schon waz drauf, alle Aktung!"
      "Yup, der könnt scho fast n´ kleina Grotboss weadn!" Der Doc brach in ein ein heiseres Gelächter aus. "Iz nua schade, dat er keine Heruzforderung iz, aber fürn Grot izza spizä!" fügte Klefgol lachend hinzu.
      Plötzlich war ein leises Rauschen und Knacken zu hören. "Höazt dat auch?" fragte der Doc verwundert.
      "Äh, ja... hazt inzwischn eigentlik gnug Zähne zammen füa die Powerclaw?" antwortete Klefgol ausweichend. Der Doc gab keine Antwort und seine Mimik verriet, dass er weiterhin nach der Ursache des Geräusches suchte. Plötzlich verengten sich seine Augen zu zwei schmalen Schlitzen. "Dat kummt ja auz deiner Riktung!"


      Währenddessen besuchte Ruzgob wiedermal die Arena. Die Jungz machten ihm Platz, ganz wie es sich gehört, und er setzte sich auf seinen Häuptlingssitz, der etwas erhöht in die, die Kampffläche einfasssende Tribühne, eingelassen war.
      In der Mitte des Platzes war ein Pflock in die Erde gerammt, und eine stählerne verrostete Kette war daran befestigt. Das andere Ende hing einem Menschen um den Hals. Ruzgob kannte diesen Mann. Es war ein Gefangener, den er einst von Novagraz mitgebracht hatte, dies war jezt schon fünf Jahre her, und immer noch war er am Leben. Es war eine gute Entscheidung ihn nicht zu töten, sondern als Sparingpartner mitzunehmen. Novagraz.... der Krieg aller Kriege. Ruzgob konnte sich an jedes Detail erinnern, an die bleiversetzte Luft, die Straßen, die Ruinen, die ewigen Kämpfe.... Er zwang seine Gedanken zurück in die Gegenwart, als er bemerkte, dass alle auf sein Zeichen zum Start warteten. Energisch erhob er sich.
      "Ihr wizts ja wies lauft! Keinä Waffn, keinä Fingernägl über einäm drittlten Fuß lang, wir wolln nok lange Spaß an unsrem Bundy haben!" Schallendes Gelächter von allen Seiten antwortete ihm. "Bei Gork und Mork, de Klopperei soll beginnän!"


      "Okok, dat Gerauschä hab ik scho seit ein paar Tagen im Ohr, aba dat wiäd scho wieda." Klefgol fühlte sich sichtlich nicht wohl, jetzt wo das Interesse des Doc auf sein Wohlbefinden gefallen war
      "Aba ik hör dat auch! Ik glaub der neuä Kiefa, den ik da montiert hab macht dat! Lass mich mal schaun!"
      Unwillig ließ Rafneg ihn gewähren. Was hatte er sich nur dabei gedacht den Doc an ihm herumpfuschen zu lassen. Er könnte sich dafür selbst schlagen.
      "...krkrttsssssss....haben.....tstttktktk...Muni....krlk" "E! Da kommen ja soga Wörter raus! Scheint wohl als Antenne zu funktionieren. Tät da gernä mal reinschaun. Mach auf!"
      "Scheische."
      "Hmm... s´gibt halt keinen einzigen Sender in däm Sonnensystäm. Ich probier mal wat auz."

      "..zrkhaben wir heutsssssss große pfktk....in... PENG schschschschstsssststshcshststststshcshc"
      Mit einem Mal war das Knacken weg, und ein gleischmäßiges Hintergrundrauschen nahm seinen Platz ein.
      Der Versuchsork musste also bei Bewusstsein sein um zu empfangen. Interessant. Der Doc hatte soetwas noch nie erlebt, doch es gab Gerüchte, oder vielmehr Sagen, dass die Menschen eine Art von Komunikation besitzen, die nicht über Maschinen funktionierte. Eine Kommuniktationform die über immense Weiten laufen konnte, Wenn Rafneg nun ein Glied in diesem Netz wäre, würde das vieles verändern, immens viel! Grübelnd langte der Doc nach einem dunklen, öligen Ledergefäß. Es war anscheinend mit einer Flüsigkeit gefüllt, den er schüttete es dem Ork in den Rachen. "Wach auf! Dat wiat da grözte Tag unsrär Geschichte!"



      Ein Ork nach dem anderen kletterte von der Tribüne, und stürzte sich unter dem Gejohle der Jungz auf den ehemaligen Marine. Der Mensch stand noch immer, und er wehrte sich nach Kräften. Blitzschnell tauchte er unter einem Hieb durch, um seinerseits auszuholen, und den jungen Hegel mit einem Schlag nach hinten taumeln zu lassen. Nach einem halben Dutzend Kämpfe war es dann doch vorüber. Schade. Ruzgob war zufrieden. Ein großer Ork, der rechts von Ruzgob Platz genommen hatte stand plötzlich auf und brüllte in die Menge "So, könnts scho aufhörn ihn z´ treten! War n´ guta Kampf!"
      Langsam wurde das Gejohle leiser aber die Boyz blieben. Normalerweise wurde der Kampf vom Obaboss beendet. Sie wussten was jetzt folgen musste.
      Der Ork wannte sich Ruzgob zu "Dat war waz, ä! Näxstes Mal machma King of the Hill!"
      Ja, er kannte Golgrim inzwischen recht gut, und er musste ihn bald mal wieder verkloppen , wollte er nicht Gefahr laufen von ihm abgelöst zu werden. "Yup, King of the hill wäa genau riktig, schaumamal wäa als letzta stäht! Und dat spielma jez zu zweit!" Mit einem markerschütternden Brüllen warf sich Ruzgob auf seinen Kontrahenten, von Überrschung war diesem aber nichts anzusehen. Schon lange hatte Golgrim darauf gewartet Ruzgob abzulösen. Die Schläge hagelten durch die Luft, aber beide konnten rechtzeitig ausweichen. Auf einmal landete Golgrim einen Schlag mitten auf die Brust von Ruzgob. Allerdings auch mitten auf die Brustplatte, was dieser mit einem gezielten Schlag auf Golgrims Schulterpanzer quittierte.
      Das Kampfglück wogte hin und her, bis Golgrim blutüberströmt zu Boden fiel.
      "WAAAAAAAAAAGGGGGGGHHHHH!" Ruzgob ließ sich feiern. Golgrim dürfte diese Niederlage nicht so schnell verkraften. Das Gejohle der Boys riss nicht ab, und Ruzgob schleifte den Geschlagenen durch das ganze Lager. Er war der Obaboss, nur er allein!



      Klefgol war der Verzweiflung nahe. "Ik mag nimma! So langsam wirds fad! Was interässiern mich wieviel Panza die Mänschn auf Solaris4 habn? Oda Wieviel Ruabn sie brauchn? Mach dass dat endlich aufhört!"
      "Du vastähst nikt! Wenn wia zuhörn, könnma viel bässa rauskriegn wat die Grade machn! Es kommt schon nok wat aus unsrem Sektor! Wart, jez iz was..."
      "krtktktttssss....An den großen Wolf Logan Grimnakkktttttsss..pffff..wisst..tktksss..auf Novagraz..pfftkt.. Gratwanderung deskrkttrkkk............"

      Wenige Stunden später war der Doc schon bei Ruzgob. Klefgol hatte versprochen brav weiter zuzuhören, und sicherheitshalber hörten auch noch eine paar Botengrots zu. Botengrots sind übrigens eine speziell ausgebildete Art der kleinen Möchtegernorks. Sie werden, wie es der Name schon sagt, als Boten eingesetzt, und verstehen es, neben dem Merken von Nachrichten, wunderbar Wachen, und anderem Ärger aus dem Weg zu gehen.
      "Ey Chef! da hastez dem Golgrim aber schön zeigt!" eröffnete der Doc das Gespräch.
      Ein brummen antwortete ihm. Ruzgob war nicht in der Laune für weitere Schleimereien. Dafür brummte ihm der Schädel zu sehr. "Jaja, Wat gibts?!"
      "Einär von meinen Cyborks, da Klefgol, wennstn kennst, kann plötzlich die ganzn gäheimen Nachrikten von die Mänschn empfangen. Ik weiß nicht genau wieß gäht, abä ik glaub dat die Nachrichten in Resonanz mit seinän eigenen Psionischen Feld gähn. Dat merkt Äe natürlich zerst nicht, abä wegn dem Stahlkiefa den ik ihm angschlossn hab kann manz hörn!"
      "Iz ma egal wies geht! Weißt wat dass bedeutät??? Jez wissma allez wat die machn! Schick sofort wen hin, däa dat mitschraibt!"
      "Ik weiß, is gänial! Hab ich übrigäns scho gmacht Chef, a paar Grotze höan zu."
      "Habtz scho waz rausgfundän?" fragte Ruzgob interessiert.
      "Ja, auf Novagraz sind Tyraniden gesichtet wordn. Und nicht nur dat! Einigä von die Bigheadz sind hinbefohln wordn, un´ s´schaut so aus, alz hättn die da wirklig viel Ärga!"
      "Pärfäkt! Bald wärnz nok mehr habn! Dat iz genau dat richtige! Ik hör mia dat jez selba an, un´ wenn s´ stimmt, dann wärma auk im 2ten Krieg unsre Freude habn!"

      Eine halbe Stunde Später.
      "JUNGZ, ES GIBT WAS ZU MOSCHEN! WIR FLIEGN NACH NOVAGRAZ!!!"

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      Erster Kontakt

      Ibrahim war groß für sein Alter, er überragte sogar seinen Bruder, obwohl er 3 Jahre jünger war. Das war auch der Grund, warum er mit seinen 14 Jahren schon Mitglied der White Snakes geworden war. Sein Bruder hatte ihm den Vorschlag gemacht - schließlich war Ibrahims Kraft eine willkommene Unterstützung für die, im Kampf mit den anderen Gangs oft unterlegenen, White Snakes.
      Aber jetzt war alles anders - es gab keine Gangwars mehr, seit der Meister, so nannten ihn die Großen, alle Gangs des Novagrießplatzes geeint hatte. Oft waren die Gangs früher tagelang nur herumgesessen und hatten nichts zu tun, jetzt hatten sie fast jeden Tag einen Auftrag des Meisters auszuführen. Ibrahim hatte den Meister noch nie zu Gesicht bekommen und er war nicht der einzige auf den das zutraf. Viele der Ganger wussten nicht einmal, wer nun wirklich das Kommando über sie hatte. Der Meister holte immer nur die Anführer der Gangs zu sich um ihnen zu sagen, was zu tun sei. Die White Snakes standen hoch in der Gunst des Meisters, was Ibrahim mit Stolz erfüllte. Schließlich hatte er einen großen Beitrag zu all diesem Ruhm geleistet. Vor drei Tagen, als die White Snakes eines der Waffendepots des 1. Novagraz Landwehr Regiments überfallen hatten, war er es gewesen, der mit einem seiner berühmten Schwinger, einen Wachmann ausschaltete. Ibrahim war ein guter Kämpfer, aber er wusste noch nicht, wo ihn all dies hinführen würde.
      Jetzt stand er da, in den Wäldern von Novatrost. Früher hatte dieser Ort einmal Mariatrost geheißen, hatte der Meister erzählt, sagt man. Maria soll die Mutter eines der frühen Götter gewesen sein ? alles verboten und ausgewechselt, seit der falsche Imperator sich wie ein Gott verehren lässt, habe er gesagt. Ibrahim kannte nur den Gott des Blutes ? und alle waren der Meinung, dass Ibrahim wohl von ihm begünstigt sein musste, so wild wie er sich gab, wenn es zu einem Kampf kam.
      Ibrahim stapfte durch die Finsternis. Die White Snakes hatten den östlichen Teil des Villenviertels Novatrost besetzt, seit der Meister die Gangs aus der Stadt geführt hatte. ?Der Sturm werde bald über die Stadt hereinbrechen?, hatte der Meister ausrichten lassen. Gestern hatte Ibrahim einige Kometen vom Himmel fallen sehen, besonders in der Gegend des Novagrießplatzes. Das machte ihn sicher, dass der Meister wohl Recht haben musste. Ibrahim war auch gerade unterwegs in das Gebiet, in dem er vor zwei Stunden einen Kometen niedergehen gesehen hatte.
      Ein Knacken im Unterholz ließ Ibrahim zusammenzucken ? hatte er Angst ? ?Ich weiß, dass du dort bist?, rief er in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war, ?Komm heraus und kämpfe!? Ibrahim starrte in die Finsternis des Waldes ? nichts, keine Reaktion. ?Ich habe keine Angst, ich bin der Stärkste der White Snakes.?, sagte er zu sich. Plötzlich rührte sich wieder etwas. Rund um ihn raschelte und knackte das Unterholz. ?Kommt heraus, ich nehme es mit euch allen auf!?, rief Ibrahim. Wenn er schon streben musste, dann im ehrenhaften Kampf ? gegen so viele Gegner wie möglich.
      Eine Gestalt trat auf die kleine Lichtung auf der Ibrahim stand. Es war ihm egal, dass sein Gegner mit Sicherheit kein Mensch war, er stürzte einfach auf ihn zu. Wenn er fast so aussieht wie ein Mensch, müsste er die gleichen Schwachstellen haben, dachte er sich. ?Blut für den Blutgott!?

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      Space Marine Vorposten Thunderstormer:
      ?Sir, ein Waffendebot des Nova Graz Landwehrregiments wurde überfallen.
      ?What the hell??
      ?Es waren Menschen. Sir, eine Gruppe aus der Stadt. Sie nennen sich weiße Schlangen.?
      ?Was soll das? Ich dachte die Kriminalität in der Stadt strebt gegen null??
      ?Sir wir haben keine Ahnung wie das möglich war. Keiner der Computer meldete irgend etwas. Die Wachen wurden hinterhältig ermordet.?
      ?Ich versteh das nicht. Da hatten wir 5 schöne Jahre Ruhe und jetzt geht diese Krise schon wieder los.? Hier müssen Aliens ihre Hände im Spiel haben. Sonst hätten die Messgeräte ausgeschlagen.?
      ?Aber welche Sir??
      ?Ich hab keine Ahnung. Vielleicht die Götter des Chaos??
      ?Was sollen wir jetzt machen??
      ?Es sind jede Menge Imperiale Truppen in Graz. Auch wir haben noch einen Trupp dort. Ich denke diese ?Kleinigkeiten? benötigen keinen weiteren Blick. Fahren sie mit ihrer Arbeit fort?
      ?Ja Sir.?
      Der Orden Lithianu war ein älterer Orden der Space Marines. Ihre Gene stammten noch aus der Anfangszeit der Züchtungen von Übermenschen, weshalb sie den normalen imperialistischen Soldaten sehr ähnlich waren.? Obwohl sie nach außen hin vollkommen identisch mit den Anderen Orden waren, hatten sie doch noch menschliche Charakterzüge. Zwar war es oberstes Gebot die Befehle der Vorgesetzten auszuführen, doch manchmal schien das dafür zuständige Gen einen Defekt aufzuweisen. Auch dies geschah in diesem Fall ein weiteres Mal. Dem jungen gefreiten Ordensbruder ging Nova Graz nicht durch den Kopf. In seiner kurz zuvor beendeten Ausbildung hatte er viel von Nova Graz gehört. Von Comander Stuntman und seine Kämpfe gegen die Orks. Die Schlacht um den Prunkpalast. So konnte er es nicht lassen eine Nachricht an seinen leiblichen Bruder zu schicken, der beim Imperator arbeitete. Vielleicht könnte er etwas genaueres über die Vorfälle in Graz herausfinden, bzw. den Imperator eine Nachricht zukommen lassen...

      Nachricht des Imperators an Orden Lithianu
      ZH Comander Stuntman
      Priorität: höchste
      Top Secret

      Wir haben zur Zeit eine kleine Krise in Nova Graz. Es scheint so als wollten die bösen Götter Nova Graz ein weiteres Mal angreifen. Da sie die letzte Schlacht von Nova Graz geschlagen hatten, möchte ich sie bitten eine kleine Truppe nach Graz zu entsenden und an den friedensichernden Maßnahmen teilnehmen. Sie sind mit den Örtlichkeiten vertraut.
      Der Imperator

      Stuntman hielt den Zettel in seinen Händen. Es war gerade einmal 5 Jahre her als er zufrieden am Schlachtfeld stand und seine Marines befehligte. Jetzt ging dieser Teufelszirkus schon wieder los. Friedenssichernd bedeutete bis jetzt immer Tode in den eigenen Reihen. In Graz war zurzeit die Kampfgruppe Rainbow des Ordens stationiert.
      Eine Stunde später lagen die Listen der verschiedensten Züge auf seinen Platz. Stuntman hatte seit Nova Graz alle Beförderungen abgelehnt. Er wollte keinen Bürojob. So nahe wie möglich an seiner Armee. Das war sein Wahlspruch. Da musste man dann schon einmal in den suren Apfel beißen und seine Züge selbst auswählen. Die beteiligten Ordensbrüder würden von einer Streife abgeholt. Sie hatten gerade einmal 2 Stunden Zeit ihre Sachen zusammen zu packen. Abflugtermin war in 22 Stunden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „stuntman“ ()

      Schreie erfüllten die Luft, Rauch und Finsternis, erfüllt von Schreien. Der Schatten stand auf dem höchsten Turm der Kathedrale von Solaris, lauschte den gequälten Schreien des sterbenden und dem Heulen des kalten Windes, der den Rauch vor sich her trieb. Die Stadt brannte. Jede Straße, jedes Gebäude stand in Flammen. Eine dicke, Monate alte Staubdecke lag über der Stadt, über dem ganzen Planeten und hüllte ihn in ewige Nacht. Perfekt für die Night Lords. Die nuklearen Sprengköpfe, die an den Polen von Solaris Primus gezündet worden waren, hatten unendlich viel Staub aufgewirbelt und dieser würde die Sonne noch lange verdecken, nachdem die Night Lords von diesem Planeten verschwunden waren.
      Tief unter der Gestalt stießen Trupps von Raptors immer und immer wider auf die Straßen hinab und erlegten ihre Opfer. Ihre blutrünstigen Siegesschreie waren wie Musik in des Schattens Ohren. Er schloss die Augen und blickte in den Warp.
      Milliarden von Seelen stiegen schreiend empor, befreiten sich aus ihren gebrochenen Hüllen, nur um von den Kreaturen des Warp verschlungen zu werden. Jede Geisstimme des Planeten stimmte in die Schmerzensschreie mit ein, es schien als würde der Planet selbst schreckliche Qualen erleiden. Die Jagdschreie der Night Lords, der Alpha Legion und der Iron Warriors klangen spöttisch und fröhlich neben dieser ganzen Welt voller Qualen. Es war ein guter Tag.
      ?Immer wieder unterhaltsam, wenn eine Welt stirbt.? Die leise, belustige Stimme erklang hinter dem Schatten, störte seine Überlegungen. Ohne sich umzudrehen sprach er.
      ?Diavo`Lo. Wie geht es euch, Schmerzbringer??
      ?An einem Tag wie diesem?? In Diavo`Los Stimme schwang ein amüsierter Unterton.
      ?Ich fühle mich gut. Die Furcht auf dieser sterbenden Welt ist süßer als alles, was ich jemals gefühlt habe.?
      Der Schatten wandte sich um und lächelte. Es war kein schönes Lächeln.
      ?Ihr seid noch jung, Schmerbringer. Dies ist nicht die erste Welt, deren Tod ihr miterleben durftet, doch das alles war nur Vorbereitung. Das wisst ihr.? Er war keine Frage, eher eine Feststellung. Diavo´Lo beantwortete sie trotzdem.
      ?In der Tat. Ich weiß.?
      ?Der Tag ist gekommen, Schmerzbringer. Ihr werdet nach Golgotha zurückgerufen. Nehmt euch unverzüglich ein Schiff.?
      Einen Moment lang schien Diavo`lo enttäuscht, nicht länger dem Schlachten beiwohnen zu dürfen, doch dann fügte er sich. Mit einer leichten Verbeugung zog er sich zurück, ließ den Schatten wieder allein mit seinen Gedanken.
      Der Dunkle lächelte erneut. Pläne in Plänen in Plänen. So, wie er es gelehrt worden war.

      Zwei Monate später. Golgotha, die Schattenwelt.
      Diavo`lo kniete klopfenden Herzens auf dem Boden der Flüsterhalle, bemüht, ein Zittern zu unterdrücken. Dies war das erste Mal, dass er so weit in die Stadt der Stille hineingerufen worden war. Er wusste kaum, was ihn erwartete. Seine in der beinahe völligen Finsternis leicht glühenden Augen zuckten zu den Night Lord Wachen in mitternachtsblauen Rüstungen, die bewegungslos vor den Säulen verharrten, die Blicke geradeaus. Solche Disziplin war vollkommen untypisch für die Legionen des Chaos, doch hier im Inneren dieser Stadt herrschte sie Überall. Im scharfen Kontrast zum Rest des Planeten.
      Diavo`lo grinste flüchtig. Was für ein Narr er gewesen war, in den Imperator zu vertrauen!
      In dieses halbtote Wrack auf dem goldenen Thron, dessen Macht am verlöschen war!
      Wie viel hatte er seit seiner ersten Ankunft auf Golgotha gesehen, wie viel erlebt!
      Dinge, die seine ehemaligen Kollegen von der Inquisition sich nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen konnten. Er war froh, dass ihm die Augen geöffnet worden waren.
      ?Diavo`lo.? Das Zischen drang aus der Finsternis in seine Gedanken und sofort war der ehemalige Inquisitor hellwach.
      ?Diavo`lo, bist du bereit?? erklang die Stimme erneut.
      Diavo`lo nickte leicht, obwohl er niemanden sehen konnte. ?Ja. Ich bin bereit.?
      Er erhob sich und breitete seine ledrigen Schwingen hinter sich aus. Sie waren das erste Geschenk des Chaos gewesen, eines unter vielen in den letzten Jahren. Die dunkle Servorüstung saß vollkommen, war eins mit seinem Körper, seine Augen vermochten beinahe jeden Schatten zu durchdringen und rohe Energie pulsierte durch seine Adern. Er war mächtig wie niemals zuvor!
      ?Ausgezeichnet, Schmerzbringer. Die Zeit für dich ist gekommen. Kehre zurück auf den Planeten, wo alles begann. Zerstöre Novagraz, befreie die zwei, die eins sind. Lehre jeden, der sich dir in den Weg stellt, was Furcht bedeutet.?
      ?Wie viele Brüder werden mit mir gehen?? Diavo`lo wagte die Frage.
      ?Anfangs nicht viele. Aber solltest du Erfolge feiern, werden sich viele weitere deiner Armee anschließen. Sei gnadenlos, Schmerzbringer, mach deinem Namen Ehre.?
      ?Das werde ich Meister.?
      ?Dann geh. Brich sofort auf, denn die Brüder sind vorbereitet. Verliere keine Zeit.?
      Diavo`lo erhob sich und wandte sich mit einer leichten Verbeugung um. Schnellen Schrittes verließ er die Stille des inneren Stadt, machte sich auf den Weg zum Raumhafen.
      Die Zeit seiner Rückkehr war gekommen....

      Aus dem Nichts

      Jonas rieb sich den Staub und die Müdigkeit aus den Augen. Die Nachtschicht war bald vorbei und er konnte nach Hause zu seiner Frau und einem gemütlichen Bett. Er streckte sich in seinem Sitz soweit die Gurte es zuliessen und gähnte. Wenn dieser verdammte Lärm nicht wäre und die ewige Rüttlerei, dann wär das ein Job dessen Bezahlung angemessen wäre. Aber so...
      Der Lärm, den die rießige Baumaschine verursachte, war ohrenbetäubend. Wenn das rießige Schaufelrad im Eingriff war kam noch das Rütteln dazu und dann noch der viele Staub der aufgewirbelt wurde. Immer tiefer fraß sich das rießige Schaufelrad in den Trümmerhaufen, der einmal ein Wohnblock gewesen war. Tag und Nacht. Dieses Ungetüm stand so gut wie nie still. Es gab noch viel zu tun um alle Ruinen dieser Stadt wegzuräumen.
      Jonas schrack von seinen Kontrollen auf, als das tragbare Funkgerät, das an seiner Trageschlaufe an einer Querstrebe über ihm baumelte, aufblerte. "krck..Ihr lahmen Ärsche! Was tut ihr noch da, ihr solltet doch schon den nächsten Block absuchen!..krck" schallte die unangenehme Stimme des Vorarbeiters aus den viel zu lauten Lautsprecher. Man konnte die Lautstärke nicht verstellen. Viel zu oft haben die einzelnen Bauarbeiter die Geräte einfach stumm geschalten und dann behauptet in den Stahlbetontrümmern keine Funkverbindung gehabt zu haben. Jetzt mussten sie "Mr. Gabusch" jedesmal mit voller Lautstärke ertragen. Dieses fette Schwein hatte sicher sein satistisches Vergnügen dabei, den er schrie noch zusätzlich in sein Gerät.
      "krck..Was macht ihr Sauhunde da? Wo rennt ihr hin?...ALARM...Ausbruchsversuch!!..krck"

      Jetzt war Jonas auf einmal hellwach. Er versuchte angespannt durch die verdreckte Verglassung seiner Führerstandkuppel in die Richtung zu spähen wo er Gabusch vermutete. Ausbruchversuch? Das bedeutet das die Zwangsarbeiterbrigarde versuchte zu türmen. Waren die irr? Sicher, mit Handdetektoren die Gebäudetrümmer nach Mienen und Blindgängern abzusuchen war alles andere als ein Zuckerschlecken und die Wahrscheinlichkeit einen solchen Einsatz zu überleben nicht gerade hoch, aber immer noch höcher als versuchen zu türmen. Die Arbitatoren, die zur Bewachung dieser "Freiwilligen" abkommandiert waren, haben das ganze Gebiet abgeriegelt. Und die fackelten nicht lange. Lieber ein toter Sträfling, als ein Flüchtender. Die Gerichte haben in den letzten Jahren auf den erhöten Bedarf reagiert und man wurde schon bei relativ kleinen Delikten zur Arbeit in den Ruinen verurteilt. Arme Teufel.
      Moment, wieso haben die Arbitatoren die den Suchtrupp direkt beaufsichtigte deren Flucht nicht schon verhindert?
      Jonas konnte von seinem Führerstand die ganze Schutthalde zu seiner Rechten überblicken. Aber er sah nicht darüber hinweg. Gabusch stand einige hundert Meter weg ganz oben auf der Halde und schaute die ander Seite hinunter. Er gestikulierte heftig und schrie in sein Funkgerät. Wahrscheinlich kommunizierte er mit den Arbites. Schon kamen am Fuß der Halde zwei Transportpanzer in Sicht, aus dennen kaum das sie zum Stehen kamen, ein Dutzend Arbitatoren heraussprangen und die Halde nach oben liefen. Auf halben Weg nach oben blieben sie stehen und gingen in Feuerstellung. Jonas blickte wieder zur Halde hinauf. Da tauchten die ersten Gestalten auf und zwar verdammt nahe am Schaufelrad. Jonas schrie auf "Ja sind die lebensmüde?" Er hieb auf den großen Notschalter auf seiner Konsole. Trotzdem würde das Schaufelrad eine volle Minute brauchen bis es zum Stillstand kommen würde. Die direkte Umgebung des Schaufelrades, wenn es im Eingriff war, ist eine Todeszone. Tonnenschwere Stahlbetontrümmer wurden von den Schaufeln immer wieder mehrere Meter angehoben und krachten dann wieder nach unten, bevor sie in kleinere Stücke zerbrachen die die Schaufeln aufnehmen konnten. Das verursachte in der näheren Umgebung viel Bewegung der anderen Trümmer. Wie bei einem Erdbeben taten sich plötzlich Spalten auf und rießige Stücke lösten sich und donnerten die Halde hinunter. Jeder der sich dort aufhielt schwebte in höchster Lebensgefahr. Die drei Sträflinge sprangen wie gehetzt über die Trümmer hinweg. Als sie aber schon einige Meter gekommen waren passierte es. Eine große Platte die schräg auf der Halde lag und über die die drei gerade hinweg liefen, kam ins rutschen. Sie kippte in eine Spalte, überschlug sich und begrub die drei unter sich. "Das darf doch nicht wahr sein!":rief Jonas geschockt.
      Während sich diese Szene ereignete kamen viele andere Sträflinge weiter weg von der Fräse über die Halde. Sie stolperten mehr als sie liefen. Sie hielten ohne anzuhalten auf die Arbitatoren zu. Der Zugkommandat hielt ein Megaphon in der Hand und schrie den Flüchtenden zu, stehen zu bleiben. Das taten sie aber nicht und so gab der Zugskommandant den Feuerbefehl. Mit einem ohrenbetäubenden Knall gaben alle Arbitatoren fast gleichzeitig ihren ersten Schuß ab. Die ersten Reihen der Sträflinge fielen.
      Jonas, der noch immer wie gebannt auf die Stelle gestarrt hatte an der die drei umgekommen waren, riß seinen Blick los und starrte nun die neue grauenhafte Szene an.
      Die nächsten Schüsse fielen und wieder stürtzten Köper und blieben liegen. Aber die nachfolgenden Sträflinge dachten gar nicht daran stehen zu bleiben oder sich zwischen den Trümmern in Deckung zu werfen. Sie rannten weiter wie von Sinnen ihrem sicheren Tod entgegen.
      Jonas schloß entsetzt die Augen. So viel Blutvergiessen hatte er noch nie erlebt. Er murmelte ein Gebet der Stärke zum Imperator auf das er ihm Standhaftigkeit ob dieser Grausamkeit geben möge.

      Das Rütteln hat aufgehört und von draussen waren keine Schüsse mehr zu hören. Doch Jonas hielt seine Augen noch geschlossen. Er wollte nichts sehen. All die Toten, gnadenlos dahingemetzelt.
      "krck..Wieso steht die Fräse still? Was glaubt ihr eigentlich für wa....." schallte die Stimme Gabusch's bevor sie stockte und in ein schweres Keuchen überging. Er schien die Sendetaste noch immer gedrückt zu halten. Jetzt war ein Wimmern zu vernehmen. Jonas schaute überrascht auf und blickte Richtung Gabusch. Der stand noch immer ganz oben auf der Halde und starrte die andere Seite hinunter. Seine Stimme war aufeinmal schrill und brüchig: "...nein beim Imperator! Das ka... AAARRRGGHHHH....". Hinter einem Trümmerstück sprang ein schemenhafter Schatten auf Gabusch zu und riß ihn um. Aus dem Funkgerät war ein schmatzendes Geräusch zu hören bevor es verstummte "...krck"
      Aus den Augenwinkeln nahm Jonas durch die Kanzelverglassung eine Bewegung wahr. Er drehte den Kopf und erstarrte. Was er da sah ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Eine weitere Gestalt war hinter der Halde aufgetaucht. Sie sprang blitzschnell zwischen den Trümmern hin und her und mit einemmal sprang es auf eine Schaufel, der inzwischen stillstehenden Fräse und kletterte mit unglaublicher Geschwindigkeit nach oben und verschwand hinter einer Verstrebung.
      Jonas packte die nackte Angst. Er riß an den Gurtverschlüssen und als die nicht gleich aufgingen, geriet er noch mehr in Panik. Als er sich losgemacht hatte stürtzte er aus den Führerstand auf die Gangway über die man zum Hauptausleger gelangte. Ohne sich umzusehen rannte er wie von Sinnen die schräge Rampe hinauf.

      Fortsetzung weiter unten

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      Imperiale Datei: Imperialer Heeresnachrichtendienst Novagraz,
      Außenteam Delta 9, inmitten der Kanalisation, nördlicher Sektor der Stadt.
      Leutnant P. Kemetmüller, Abwehr, K. Schmidt, Expertin für extraterrestrische Biotechnologie

      ?Die Tyraniden waren im Nordwesten und im Osten von Novagraz! Wie können sie hier auftauchen?? Peter schien die Welt nicht mehr zu verstehen.
      ?Mit der Kanalisation... Die Sporen wurden über die Abwässer über weite Strecken weit getragen...? Sie nahm eine Wasserprobe und hielt das Becherglas gegen das Licht. Das Wasser war trüb. Etwas anderes hatte sich keiner von beiden hier in der Kanalisation erwartet.
      ?Man sieht es nicht... aber ein Schluck davon und man ist geliefert...?
      ?Neben all den anderen Krankheiten... Typhus, Diphtherie... da fällt Tyranidenfieber wohl kaum ins Gewicht.? Das war natürlich Unsinn.
      Karen benetzte den Indikatorstreifen mit der stinkenden Brühe und wusch ihn mit der Spritzflasche ab. Das Ergebnis war knallrot.
      ?Wenn ich bedenke wie lange dieser Test früher gedauert hat ? jetzt haben wir das Ergebnis in nicht ganz 3 Sekunden... Positiv!? Sie seufzte. ?Diese Drecksbrühe gehört abgekocht, gesiebt und tagelanger Gammabestrahlung ausgesetzt. Dann hätte man zumindest eine Chance... Das Problem ist, wir haben genug andere Organismen hier unten, die sehr wohl in der Lage sind den Tyraniden als Wirte zu dienen...?
      Sie leuchtete mit der Lampe den Kanal entlang. Dutzende terranische Ratten, deren Vorfahren vor vielen Jahrhunderten in Novagraz eingeschleppt worden waren, verschwanden quiekend aus dem Lichtkegel.
      Peter lehnte sich erschöpft gegen die Wand. ?Was für ein kranker Wahnsinn, Karen... Wenn man bedenkt, dass es offiziell keine Tyraniden auf Novagraz mehr gibt. Selbst die Existenz von Sporen wird geleugnet...?
      Ihr Blick sagte ihm, dass die Heeresnachrichtendienstzentrale, die Organisation, der sie beide angehörten, daran nicht ganz unschuldig war. Und er musste ihr recht geben.
      ?5 Jahre!? murmelte sie und schüttelte den Kopf. ?Wer weiß ob nicht schon längst diese Viecher hier irgendwo sind... Dieser Ort jagt mir langsam eine Höllenangst ein, Peter...
      Er nickte. Irgendetwas stimmte hier nicht ? das fühlte auch er. Schatten am anderen Ende des Ganges... ?Wir sollten denen zuerst noch melden, dass sie die Kanalisation in diesem Sektor unter Quarantäne stellen müssen...?
      Wie von selbst war die Waffe in seiner Hand ? entsichert...
      2. Kapitel


      Eine Stadt zerbricht...



      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova -2/2000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? inoffizielle Bezeichnung der Truppe ?Die Chancenlosen?, Strafbataillon
      Auftrag: Deckname ?Lokalanästhesie?, niedrig klassifiziert, niedrige Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Status: Unbedenklichkeitsbescheinigung in Prüfung, Einschätzung in Prüfung, inoffizielle Meinung ? zunehmend geringere Chancen...
      Sollstärke: 1200, Effektivstärke: 653, Kommandant: Major Rick Kramer,
      Statusbericht: Stadtsektor Rot, Check Points an allen Hauptstraßen, sowie unzähligen Nebenstraßen, Kontrollaufgaben, 7:54 morgens, Offiziersmesse.

      Den ewig langweiligen und tadelsüchtigen Oberstleutnant Sipp schon in aller Imperatorsfrühe im Offizierscasino treffen zu müssen, überstieg bei weitem das Maß des Erträglichen. Kramer ließ sich müde in seinen Sessel fallen.
      Sipp war aufgeräumt und stocksteif wie immer. Und wie immer kam er gleich zur Sache...
      ?Wie ich höre, waren Sie zur Standeskontrolle heute Morgen wieder nicht anwesend...? Ihm entging natürlich nicht, dass Kramer weder rasiert noch gewaschen war ? ein wirklich nachahmenswertes, soldatisches Vorbild...
      Kramer grinste wehleidig und steckte sich eine Zigarette an. Sipp klang genauso vorwurfsvoll, wie Loraine. Ob sich die beiden gegen ihn verschworen hatten? Musste wohl so sein.
      ?Konnte nicht!? entschuldigte sich Kramer. ?Hatte ´ne Verabredung mit der Latrine ? dauerte eine ganze Stunde. Aber Leutnant Dickensen hat mich wieder vorzüglich vertreten...?
      Sipp schluckte. Ihm lag eine bissige Bemerkung auf der Zunge. Es war kein Geheimnis, dass Kramer sich auf sehr dünnem Eis bewegte. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er Kramer schon längst abserviert!
      ?Ich habe versucht Sie gestern Abend zu erreichen, Major Kramer. Aber Leutnant Dickensen sagte mir, Sie seien verhindert ? Inspektion. Was haben sie denn im Strip Club inspiziert???
      Kramer lachte. ?Bedaure ? kann mir vorstellen, dass Sie das interessiert ? aber das ist wohl meine Sache!?
      ?Während der Dienstzeit?? Sipp zog eine Augenbraue hoch. ?Wohl kaum...?
      Kramer strich sich mit der Hand über sein unrasiertes Gesicht.
      ?Habens wir?s dann durch, Oberst? Ich habe einen Mordskater!!?
      ?Oberstleutnant!? korrigierte ihn Sipp.
      Kramer grinste und blies genussvoll den Rauch seiner Zigarette in die Luft. ?Von mir aus... den Leutnant schenke ich Ihnen...?
      Sipp presste die Lippen aufeinander und seine Augen wurden gefährlich klein. ?Treiben Sie es nicht zu weit, Kramer. Ich bin nicht nur ranghöher ? ich bin auch Ihr direkter Vorgesetzter!?
      Kramer stand auf, wischte mit einer Handbewegung die Tischdekoration zur Seite und packte Sipp beim Kragen.
      Besteck, Blumenvase und Aschenbecher fielen klirrend auf den Boden.
      Kramer zog ihn zu sich heran. ?Du kleiner Pisser willst meinen Job?? Dann hol ihn dir, Arschkriecher! Ich schenke ihn dir... mal sehen wie lange du ihn durchhältst.?
      Sipp schluckte und die Schweißperlen auf seiner Stirn sprachen Bände darüber was in ihm vorging. Kramer war nun endgültig verrückt geworden!! Doch er war Sipp, verdammt noch mal...
      ?Wenn ich endlich dahinterkomme, wer Sie im Hauptquartier deckt, dann wird es mir eine Freude sein, Sie in den Abgrund zu stoßen!! Sie haben keine Freunde mehr, Kramer! Nie gehabt!?
      Kramer ließ ihn los ? angewidert. ?Leck mich am Arsch, Sipp...?
      Ränge bedeuteten Kramer schon lange nichts mehr. Sipp konnte nur hoffen, ihm niemals auf dem Schlachtfeld zu begegnen...
      ?Moment, wir sind noch nicht fertig!? In Sipps Stimme war fast so etwas wie Bestimmheit herauszuhören.
      Kramer lachte.
      ?Ich habe hier neue Befehle für Sie!? Sipp strich seine in Unordnung geratene Uniform glatt und setzte sich wieder. Er versuchte die Scherben am Boden zu ignorieren, während er seinen Aktenkoffer öffnete und die entsprechenden Papiere in einem Folder hervorholte.
      ?Zur Lage: Space Force Command hat feindliche Bewegungen im All ausgemacht??
      Sipp war ganz in seinem Element. Als wäre nichts gewesen, dachte Kramer erstaunt. Wie konnte man nur so wie Sipp stocksteif dasitzen und trotzdem das Rückgrat einer Pflaume haben?? An Sipps Stelle hätte er gekämpft wie eine catchanische Urwaldbestie... Rick schüttelte den Kopf - lieber soff und vögelte er sich zu Tode, als jemals so wie Sipp zu werden.
      ?...ist die Situation kritisch zu beurteilen...?
      Kramer stöhnte. Hörte der Mann denn nie auf zu reden??
      ?...heeresnachrichtendienstliche Beobachtungen lassen darauf schließen...?
      Jetzt mit Irene dort weiterzumachen, wo sie gestern Nacht aufgehört hatten, hätte bei weitem mehr Spaß gemacht...
      ?...Novamur gibt deshalb ersthöchste Angriffswarnung...?
      Kramer streckte die Hand nach dem Folder aus. ?Okay ? das reicht. Den Rest lese ich mir selbst durch. Geben Sie mir den Befehl!?
      Sipp presste die Lippen aufeinander. ?Bitte!?
      ?Geben Sie mir den Befehl!!? wiederholte Kramer.
      ?Geben Sie mir den Befehl, bitte!!? korrigierte ihn Sipp pedantisch, doch da hatte Kramer den Folder schon in seiner Hand...
      Inquisitionsdatei: Untersuchung eines etwaigen Vergehens oder Verrats seitens General Hark Adre
      Zentrale der Inquisition, Hauptgebäude Novaunterschlossberg
      Verhör durch Großinquisitor Von Mackensen.
      Subjekt: Hauptmann T. Radolf
      Status: Zeuge, auf Folter Klasse 3 kann vorerst verzichtet werden...
      Früher Morgen...

      ?Nun, mein Sohn, fühlen Sie sich auch wohl?? Von Mackensen versuchte dem jungen Mann sein gutmütigstes Lächeln zu schenken. In Wahrheit hoffte er, dass dem jungen Mann sauelend zumute war.
      Hauptmann Radolf sah sich in der Zelle um. Es war dunkel. Wasser tropfte von den Wänden. Verrostete Ketten lagen herum. Es war ein Ort zum Fürchten... Es stank nach Tod.
      Er hatte gerade die 3. Schicht hinter sich und war todmüde...
      ?Ja, mein Großinquisitor. Der Raum ist nur etwas...?
      Von Mackensen lächelte. ?Ja??
      ?Düster? kam die Antwort leise.
      Von Mackensen nickte väterlich. ?Das soll Sie nicht beunruhigen, mein Sohn. Sparmaßnahmen, Sie verstehen... Wir können nicht für unsere bescheidenen Dienste an der Menschheit erwarten, in Palästen unserer Arbeit nachgehen zu dürfen... Dafür sind unsere Dienste... zu bescheiden...?
      Radolf nickte. Dies war der mieseste Arbeitsplatz, den er sich vorstellen konnte und dass Inquisitoren in Millisekunden über das Leben eines jeden Bürgers entscheiden konnten, stimmte ihn auch nicht froher.
      ?Nervös??
      Radolf nickte abermals. ?Ja.?
      ?Das brauchen Sie nicht zu sein, mein Sohn! Wenn Sie nichts zu verbergen haben... Sie haben doch nichts zu verbergen, oder?? Diese Frage ließ jeden im Verhör erschaudern.
      ?Oh nein, mein Großinquisitor, Bestimmt nicht... Als Bediensteter der Abwehr, bin ich stets bestrebt dem Wohle der Menschheit zu dienen.? Das Herz schlug ihm bis zur Schädeldecke. Das beste war, wenn er wohl auf seine Erfolge beim Heeresnachrichtendienst hinwies ? auf die gute Arbeit, die er nach Adres Meinung verrichtete.
      ?Ja, Sie leisten Hervorragendes. Erzählen Sie mir von Ihrer Arbeit!?
      Radolf atmete tief durch. ?Sie haben sicher von den Vorkommnissen der letzten Tage gehört!? Natürlich hatte Von Mackensen das, das war Radolf klar... Aber trotzdem konnte es nicht schaden auf sein Pflichtbewusstsein hinzuweisen.
      Schließlich nach einer Stunde fiel Radolf nichts mehr ein...
      Radolf spürte wie sich sein Mund trocken anfühlte.
      Von Mackensen gab sich zuvorkommend. ?Ich würde Ihnen gerne einen Kaffee anbieten, mein Sohn ? aber Sparmaßnahmen verbieten uns diesen Luxus...?
      Er öffnete die Akte von Hauptmann T. Radolf. Dort war ein Photo von einem jungen, gutaussehenden Soldaten zu sehen.
      ?Erzählen Sie mir von Ihren Brandwunden im Gesicht und am Körper. Wie kam es dazu??
      Radolf nickte. ?Es war die Hölle, mein Großinquisitor. Night Lords tauchten in der Heeresnachrichtenzentrale auf. Sie eröffneten ohne Warnung das Feuer auf uns. Es ist ein Wunder, dass ich noch lebe...?
      Von Mackensen biss sich auf die Oberlippe. ?Das mit Ihren Verbrennungen tut mir aufrichtig leid. Der Imperator wird Ihr Opfer beizeiten vergelten...
      Mit Ihnen überlebten nur Leutnant Janice Schneider und General Hark Adre!?
      Ich kann mir vorstellen wie schlimm es für Sie gewesen sein muss ? das Wachpersonal exekutiert, das Technische Personal ebenfalls exekutiert... das
      Labortechnische Analyse Personal exekutiert oder gefangen genommen... Man hat nie wieder etwas von ihnen gehört... Nicht einmal ein Wartungstechniker ist lebend wiedergefunden worden... 2 Labortechniker sind später noch aufgetaucht, weil sie im Urlaub gewesen waren und damit dem Inferno entkamen...?
      Hauptmann Radolf fühlte sich mit einem Schlag in jene Zeit zurückversetzt. Er betastete sein Gesicht. ?Dass ich noch lebe, verdanke ich Hauptmann Schwarz. Er war damals Sergeant, Ausbilder der Scharfschützen... Er hat mich im 3. Untergeschoss gefunden ? wir entkamen über die Kanalisationszugänge.?
      Von Mackensen runzelte die Stirn. ?Hauptmann Schwarz?? Dieser Name stand in keinem Bericht.
      ?Hauptmann Christopher Schwarz. Er befehligt seit 5 Jahren das Wachkommando...?
      Van Mackensen lächelte ? interessant.
      ?Und wo war Major Adre in dieser ganzen Zeit? Er hat doch sicher die Evakuierung des Personals veranlasst...?
      Hauptmann Radolf schüttelte den Kopf - als ihm plötzlich bewusst wurde, was er tat... Damals war die Inquisition in der Zentrale aufgetaucht. Von Mackensen musste das wissen... Er als Großinquisitor stand noch über Inquisitor der Neroklasse Diavo`lo ? vielleicht war aber auch Von Mackensen damals selber erst Inquisitor der Neroklasse gewesen...
      ?Wieso sprechen Sie nicht weiter, mein Sohn? Sie sagen, er war nicht dort??
      Radolf fühlte plötzlich, dass irgendetwas nicht stimmte. Ja, Adre war nicht dort gewesen. Er wusste bis heute nicht, wo Adre abgeblieben war ? nur dass die Inquisition nach ihm gefragt hatte. Nun, das war nicht weiter ungewöhnlich, da er der stellvertretende Direktor war. Aber er erinnerte sich noch ganz klar daran, dass sie nach ihm gefragt hatten und nicht nach General Wiesner ? dem damaligen Leiter, der dann am Raumhafen gefallen war. All die Jahre hatte er sich nie gefragt, warum das so war...
      ?General Adre hatte einige Tage zuvor den Befehl erlassen, alle ?Außenteams? wie wir unsere Männer vor Ort nennen, in die Nachrichtenzentrale zurückzubeordern. Er wollte das Leben der Männer und Frauen schützen, nehme ich an, die die Augen und Ohren unseres Nachrichtendienstes waren.
      Zugleich wollte er sich aber auch selbst ein Bild von der Lage machen. Nur so kann ich es mir erklären, dass er damals die Zentrale Novamur verlassen hat...
      Niemand hatte damals bescheid gewusst. Nicht einmal Vizeleutnant Segenreich, aber das wissen Sie ja. Denn Inquistor Diavo`lo hat mit Segenreich selbst gesprochen...?
      Von Mackensen musste sich beherrschen nicht lauthals seiner Überraschung Luft zu machen. Zu gern hätte er gewusst, warum die Inquisition schon damals Untersuchungen eingeleitet hatte. Zu schade, dass alle Informationen von damals vernichtet worden waren.
      Ein Lächeln war alles was Von Mackensen dem jungen Mann entgegenbrachte. Ein Lächeln und tödliches Schweigen.
      ?...mit Segenreich und Doktor Sallegger...? murmelte Radolf.
      Von Mackensen lächelte noch immer. Doktor Sallegger? Nie von dem Mann gehört...
      Als das Schweigen unerträglich wurde und nur das Platschen der Wassertropfen zu hören war, hielt Radolf es nicht länger aus.
      ?Wenn Sie mir eine Frage gestatten, mein Großinquisitor. Was ist es genau, was Sie von mir wissen möchten? Warum bin ich eigentlich hier? Denn das hat mir noch niemand wirklich gesagt...?
      Von Mackensen lächelte gütig.
      ?Nur Routine, mein Sohn. Wir von der Inquisition möchten unsere treuesten Gefolgsleute einmal persönlich kennen lernen. Wir haben nicht oft das Vergnügen einen derart unbeschwingten Sozialkontakt pflegen zu dürfen. Wem haben Sie gesagt, dass sie heute hierher gekommen sind??
      ?Niemanden ? so ist es mir gesagt worden ? dass ich es keinem sagen darf...?
      Von Mackensen stand auf und klopfte dem jungen Mann auf die Schulter.
      ?Gut, gut...Sie können gehen ? danke!?
      Radolf erhob sich und hatte nur mehr den einen Wunsch ? sofort nach Hause zu gehen und sich zu duschen...
      One City, Two Faces

      Die Bauarbeiter blickten auf, als der große Transporter des Lithianu Ordens im Raumhafen landete. Das Schiff hatte gigantische Ausmaße. Seine 4 im Schwebeflug senkrecht stehenden Triebwerke wirbelten den Baustaub auf. Der Boden bebte. Unter den starken Schwankungen und dem Abwind im Bodeneffekt brach eine gerade aufgestellte Glaskuppel eines neu gebauten Hotels. Die Glaskuppel würde wohl der Orden bezahlen müssen. Doch mit so etwas musste man leben. Vielleicht hätte man den Raumhafen doch weiter entfernt anlegen sollen. Was konnten die Marines für diesen Fehler in der Planung? Menschen sind halt nicht perfekt. Was soll man da noch machen?
      Eine Stunde später waren die Friedenssicherer ausgestiegen. Commander Stuntman trennte sich von seinen Truppen. Er musste schnellstmöglich seine Ordensbrüder der Rainbow finden.
      Er ging durch die Straßen der Metropole. Seine Marines würden im Militärbereich des Raumhafens warten, ohne viel Aufsehen zu erzeugen. An einer Straßenecke fand er einen Stadtplan. Ein großer Punkt markierte seinen Standort. Er fand sich am anderen Ende der Stadt wieder. ?Verdammt! Da ist man für 5 Jahre auf einem anderen Planeten und schon stellen sie die ganze Stadt um?, dachte er. Das GPS funktionierte noch nicht. Es war so wie die Stadt in der Aufbauphase. Er speicherte den Stadtplan als Foto in seinem HUD und markierte die Route. So war es gleich viel einfacher. Das Quartier der Rainbow war gleich neben den Raumhafen musste er nun feststellen. Da war er einmal wieder viel zu weit gewandert. Fluchend wanderte er zurück. Immer mehr musste er die Gen-mängel seines Ordens feststellen, oder war er nur älter geworden. Endlich angekommen fuhr er mit einem Aufzug in den Keller des Quartiers. Das Gebäude war nicht auffällig. Man hätte es auch gut für ein Wohnhaus halten können. Im riesigem Hinterhof würden seine Truppen ihr Lager aufschlagen. Unten angekommen wurde er von Bruder Melvin empfangen. Melvin kämpfte unter seinem Kommando in Nova Graz. Er hatte einen riesigen Sprung in seiner Kariere gemacht. Vom Rekruten zum Kommandanten eines kleinen Stützpunktes in 5 Jahren. Das hatten noch nicht viele geschafft. Melvin erfuhr erst vor wenigen Stunden von der Ankunft seines ehemaligen Kommandanten. Er und seine Truppen hatten nichts von der Situation in Graz gewusst. Morgen würden sich die Beiden mit dem Bürgermeister und dem General der Imperialen Streitkräfte von Nova Graz treffen und die Situation besprechen. Dann hieß es wohl oder übel abwarten und handeln wenn es soweit war. Doch noch etwas war zu klären.
      ?Ey Melvin!?
      ?Ja Sir??
      ?Wie ruft ihr euch hier??
      ?Was hat das mit der derzeitigen Lage zu tun??
      ?Nun wir werden deinen Zug zum HQ ernennen und du weißt ich bin stehts gerne auf der selben Ebene wie meine Troops.?
      ?Ach so.? Melvin erinnerte sich an Stuntmans besonderen Umgang mit seinen Troops.
      ?Wir sind hier ziemlich klein. Ich bin Rainbow Ow two.?
      ?Gut, gibt es noch eine frei Zahl???
      ?Nun ja. Six wäre noch frei.?
      ?Klingt doch gut? Rainbow Six. Ab jetzt bin ich für euch Rainbow Six.?
      ?Gut, Six? Melvin reichte Stuntman die Hand.
      ?Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.?

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      Diavo`lo starrte durch die Finsternis, dem glühen des sich entfernenden Transporters im Orbit hinterher. Er war wohl an der Zeit, dass sie hierher gelangt waren. Die Männer wurden schon langsam ungeduldig. Er warf einen angewiderten Blick auf die Night Lords, die sich hinter ihm versammelt hatten. Männer? Abschaum! Wie wenig Ahnung sie doch von der wahren Glorie des Chaos hatten! Sie benutzten die Macht, die das Multiversum beherrscht, um ihnen selbst mehr Kraft zu verleihen! Das war Blasphemie!
      Und doch...Fast konnte Diavo`lo sie verstehen. Fast.
      Noch konnte er nichts gegen sie unternehmen, aber wenn des Meisters Segen erst einmal an ihn übergeben worden war, dann würde dieser Abschaum die wahre Glorie des Chaos kennen lernen. Sie würden vor dem dunklen Glanz niederknien und der Macht des Warp huldigen!
      Diese so genannten Chaos Space Marines waren beinahe nicht besser als der imperiale Abschaum! Die Speichellecker des falschen Imperators! Nun, er würde es ihnen allen zeigen. Aber noch nicht, noch nicht...
      Der Wind wehte entsetzliche Schreie an sein Ohr, gefolgt von unmenschlichem Gelächter.
      Er grinste leicht. Sie waren genau im Krankenhaus gelandet, inmitten von alten und schwachen Menschen. Leichte Beute! Es machte Spaß, sie zu quälen.
      Diavo´los Hand zitterte leicht, als er an die brennenden Zangen dachte, die eisernen Talismane. Er war versucht, hinüberzugehen und den Night Lords zu zeigen, wie man Schmerz erzeugte. Aber er war wegen etwas wichtigerem hier.
      Er lächelte weiter, während er die schlafende Stadt betrachtete. Irgendwo dort draußen war es, das Ziel seines Auftrags. Er würde in Erfahrung bringen, wo und dann zuschlagen.
      Der Planet würde vor ihm erbeben.

      Doroth betrachtete von seinem Nest auf der Spitze des höchsten LKH Gebäudes den von hier aus so winzig scheinenden Diavo`lo. Er konnte beinahe seine Gedanken spüren, seine Abscheu vor den Night Lords. Nun, er würde seine Einstellung noch ändern, oder man würde ihn ersetzen. Doroth verstand immer noch nicht, wieso ihnen der Meister einen solchen Stümper als Anführer zugeteilt hatte. Nun, es würde wohl einen Grund geben.
      Der massige Mann in seiner barocken Raptorrüstung wandte sich ab.
      Er lauschte grinsend den Schreien, die aus dem Krankenhaus zu ihm hinauf drangen, dann flog er vom Turm herab nach unten. Seinen Augen bot sich ein herrlicher Anblick.
      Haut, abgezogene Haut bedeckte jeden Zentimeter der Wand und an Kreuze genagelte Menschen stöhnten noch schwach. Doroth schritt weiter, vorbei an einigen Menschen, die von ihren eigenen Gedärmen erwürgt worden waren. Gepfählte, Gehäutete, Menschen mit ausgestochenen Augen, herausgeschnittenen Zungen, alles war hier vorhanden.
      Eine Kakophonie von Schmerzens und Todesschreien erfüllte die Luft.
      Doroth zog genüsslich den Geruch von Furcht und Schmerz ein. Herrlich!
      Es gab nicht vergleichbares.
      Bald würden die Night Lords ins Zentrum vorrücken, dachte er. Dann würde er der ganzen Stadt das antun können, was mit den Menschen hier passiert war.
      Die Aussicht erregte ihn ungemein.

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