Das Novagraz Inferno III

      Das Novagraz Inferno III

      Coming soon!! :D



      Es wird noch härter...
      noch brutaler...
      und nähert die Menschen in Novagraz mehr denn je dem Abrund
      "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

      Wie es läuft??
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      Das 3. Novagraz Inferno
      Entscheidung im Estiria Subsektor

      Prolog:


      Inquisitor Kryptman saß bequem in seinem Quartier an Bord der ?Väterlichen Strenge? und starrte in die Unendlichkeit des Alls hinaus, während leise die Symphonie der Opus Imperatoris den Raum mit dem Licht der Ordnung erfüllte.
      Die unendliche Weite des Universums reichte aus, um jeden in verzweifelte Einsamkeit zu stürzen und machte deutlich wie verloren eine Seele ohne den heiligen Schutz des göttlichen Imperators war.
      Kryptman entspannte sich, denn er war sich des allmächtigen Schutzes seines Herren gewiss.
      Myriaden Sterne leuchteten ihm entgegen, doch er sah nicht ihre Farbenpracht, sondern nur die unsagbaren und grauenhaften Gefahren, die in den Tiefen des Raums auf sie alle lauerten.
      Hätten die armen Narren auf den vielen Planeten im Reich des allmächtigen Imperators gewusst, was er über die Bedrohung da draußen im Ansatz wusste ? sie hätten sich selbst und den Imperator verleugnet und ihr Heil in einer zum Scheitern verurteilten Flucht gesucht. Denn die Gefahr, die da draußen war ? vor der gab es kein Entrinnen...
      Ein Summer ertönte und die Hochdrucktür zu seinem Quartier öffnete sich mit einem pneumatischen Zischen.
      Egidius Aengenvoort, sein persönlicher Diener auf diesem Schiff, trat ein.
      ?Herr! Die Unterlagen, um die Ihr gebeten habt... Ich hoffe sie sind vollständig.?
      Er übergab die Datenkristalle dem Inquisitor auf eine Art, die darauf schließen ließ, dass er sie wie heilige, sakrale Insignien ansah. Das gab Zeugnis darüber ab, dass er von einem unerschütterlichen Glauben an die Unfehlbarkeit des göttlichen Imperators beseelt war.
      Kryptman nickte freundlich und ließ seine Finger über die angestaubten Steine gleiten.
      ?Danke... du kannst gehen! Verrichte deine Gebete!?
      Egidius verbeugte sich tief und verließ den Raum.
      Kryptman sah die Steine kurz an. Sie waren älter, als er erwartet hatte...
      Ohne noch länger zu zögern, begann er mit seinen Studien.


      Der Subsektor Estiria:
      Der Estiria Subsektor (Hochgotisch Styriacus Subsektor) ist einer von 9 des Ostria Sektors, (der auch unter anderen Namen bekannt ist) und befindet sich damit im Zentrum des 81. Subsegmentums Europa am Rande des Segmentum Tempestus.
      Der Subsektor ist inmitten einer galaktologischen Bruchlinie, wo 2 Galaxien zusammenstießen und ein Trümmerfeld galaktischen Ausmaßes hinterließen. Was davon übrig blieb, bezeichnen wir heute als unsere Milchstraße.
      Die Spuren dieser galaktischen Verwüstung sind noch heute sichtbar z.B. in Form des Roof-Stone Massivs...

      Sitz der Subsektor-Verwaltung: Estiria
      Im Estiria System ist die Verwaltung des gesamten Subsektors. Estiria ist mit seiner 20 Milliardenbevökerung auch einer der fortschrittlichsten und befestigsten Planeten des gesamten Subsektors.
      Zur Zeit sind 100 Estirische Regimenter mit ihren 12 000 000 Mann unter Waffen theoretisch abrufbereit.
      Man weiß heute, dass man die Gefahr der Novagraz Infernos bei weitem unterschätzt hat und will der Gefahr entsprechend reagieren.
      Estiria kann laut namhaften Strategen nicht eingenommen werden, ohne vorherigen Fall des 15 Lichtjahre entfernten Novagraz Systems...
      Weitere Datei klassifiziert. Die Estiria Sprungkoordinaten sind auf keiner zivilen Raumkarte verzeichnet...

      Bekannte Völker des Estiria Subsektors:
      Der Subsektor ist nahezu gänzlich von Menschen besiedelt.
      Jedoch konnten auf einer Vielzahl besiedelter und auch unbesiedelter Planeten Necrongrüfte nachgewiesen werden.
      Dark Eldar Piraten nutzen den Ortungsschutz der weitläufigen Asteroidenfelder um zu ihren Raubzügen aufzubrechen.
      Space Orcs sind quer über den Subsektor verstreut und sind eine Gefahr für jedes Sternensystem, wo ihre schrotreifen Blechbüchsen drohen abzustürzen.

      Das Roof-Stone Massiv:
      Die größten Brocken des galaktischen Zusammenstoßes finden sich hier. Wo an anderer Stelle des Universums nur Leere herrscht, finden sich hier zwischen den der Verwüstung entgangenen Sternensysteme Asteroiden in Planetengröße, die mit vergleichsweise langsamer aber doch stetiger Geschwindigkeit durch unsere Milchstraße treiben.

      Der große Asteroidengürtel:
      Der große Asteroidengürtel teilt den Estiria Subsektor in 2 Hälften: in den kleineren Unterestiria Subsektor und den größeren Oberestiria Subsektor. Wie er entstanden ist, darüber gibt es nur Vermutungen. Gesichert ist jedoch, dass auch hier der Zusammenstoss der Galaxien eine Rolle gespielt hat. Der Asteroidengürtel ist reich an Erzvorkommen und wird daher intensivst bergbautechnisch genutzt z.B. Eisenerz System. Im Liubina-Dunawitza System werden Rohprodukte gefertigt, die dann direkt im Flottencluster Raaba (Novagraz System) Verwendung finden...

      Der Kor?Ralm Nebel
      Er ist die natürliche Grenze zum Carinthia Subsektor. In den Wolken des Nebels verunglückten viele Raumschiffe bei ihrem Transit. Seit dem 2. Kreuzzug wird eine eigene Kor?Ralm ?Bahn? angedacht ? ein sogenannter Kor?Ralm Tunnel. Dieser ist jedoch nie fertiggestellt worden.
      Der Flug durch den Nebel gilt als sehr gefährlich, weil er das astropathische Leuchtfeuer abschirmt und die elektrischen Gewitter im Nebel die Bordsysteme lahm legen. Von einem Transit durch den Kor?Ralm Nebel muss dringend abgeraten werden.
      Trotz der Gefahren werden immer wieder freundliche Eldar- Weltenschiffe im Vorfeld des Nebels gesichtet. Es ist nicht bekannt, ob und welchen Zusammenhang es zwischen ihnen und den Nebeln gibt...

      Die Grenze zum Sloven Sektor
      Der Sloven Sektor ist wie der Ostria Sektor ein eigener Verwaltungssektor, der zum Subsegmentum Europa gehört. Die natürliche Grenze wird durch die Murschneise markiert. Der Sloven Sektor wird auch oft nur als das Sloven-Land bezeichnet. Es herrscht reger Austausch ? vor allem seit das Departimento Munitorum mit Sitz im Brüssel-Subektor Harmonisierungen in Verwaltungsabläufen miteinander angeordnet hat.
      Zur Zeit des 2. Kreuzugs und viele Jahre davor war die Murschneise Schauplatz vieler Schlachten und hat aus den Unterestirischen Menschen verständlicherweise einen eigenen Menschanschlag herausgebildet, der nicht leichtgläubig oder vertrauensselig handelt, aber dennoch obrigkeitstreu dem Imperator dient.

      Das unterestirische Hügelland
      Verglichen mit den ?Brocken? des Roof-Stone Massivs sind die ?Hügel?, also die Planeten Unterestirias besser zur Besiedelung geeignet und bieten auch klimatisch lebensfreundlichere Bedingungen. Die Handelsbeziehungen zu den Tau, die jenseits des Stronghold-Subsektors (auch Burgerländer Subsektor genannt) ihre Niederlassungen haben, verlaufen gewinnbringend für beide Seiten.
      Der bedeutende Historiker Hoferius der Ältere schrieb vor 2000 Jahren: ?Der Technologiedurst der Tau scheint keine Grenzen zu kennen. Sie laden alles vermeintlich Brauchbare auf ihre Raumschiffe ? vor allem an imperialen Sperrmülltagen.
      Der Taubegriff Kor?vattra geht angeblich auf ein altestirisches Wort zurück, das soviel wie Kleinmaschinenbrigade heißt...?
      Noch ist nicht bekannt welche politischen Absichten die Tau in diesem Subsegmentum haben und welche Interessen sie verfolgen.

      Der Übergang Oberestirias zum Baden Subsektor
      Es wäre verfehlt zu behaupten der Baden Subsektor befände sich auf halben Weg zum Warpstrudel. Diese Behauptung entspricht nicht der Wahrheit. Jedoch muss festgestellt werden, dass die Bedrohung durch häretische Kräfte zumeist in jenem Teil des Subsektors zuerst akut wird.
      Abtrünnige Space Marines halten sich jedoch nicht lange in diesen Gebieten auf, sondern stoßen, wie das 1. und 2. Novagraz Inferno gezeigt haben, gleich direkt nach Novagraz vor.


      In Kryptmans Augen schienen sich die holografischen Abbildungen und Schriftzeichen unauslöschlich einzubrennen.
      Er beobachtete die Vorgänge im Estiria Subsektor schon länger mit, wie er meinte berechtigtem Argwohn.
      Noch war für ihn nicht geklärt, was genau in dem Zeitraum geschehen war, den die Geschichtsbücher als das 1. und 2. Novagraz Inferno bezeichneten.
      Doch sein Interesse am Estiria-Subsektor war mehr denn je erwacht.
      Mit dem Genuss eines interessierten Forschers hegte er die Befürchtung, dass Schwarmflotte nie gekannten Ausmaßes einen seiner Tentakel nach Estiria ausstreckte und der Alptraum eben erst begonnen hatte.
      Man konnte davon ausgehen, dass alles, was Novagraz bisher erlebt hatte, nicht mehr als die Vorhut gewesen war ? Späher, die lediglich geeignete Beutewelten auskundschaften...
      Und diesmal würde er dabei und imstande sein, Informationen aus erster Hand zu sammeln.
      1. Kapitel


      Irgendwo in den kalten Weiten des Weltraums, weit entfernt von jeglichen imperialen Sensoren, trieb ein langes, dunkles Schiff durch die finstere See zwischen den Sternen.
      Zwei Sonnen bestrahlten das Schiff, doch auf seiner Position zwischen den Trümmern eines Asteroidenfeldes verblieb es bloß ein dunkler Schatten. Ein zufälliger Beobachter konnte beinahe den Eindruck bekommen, es sei ein lauerndes Raubtier, das dort in der Finsternis des Weltraums wartete. Dann, eine Bewegung.
      Ein weiteres Schiff, schmal und langgestreckt, schob sich zwischen den Asteroiden hindurch. Dieses schien unvorsichtig, und überhaupt nicht darauf bedacht, nicht gesehen zu werden. Explosionen erblühten um den Neuankömmling, als kleinere Himmelskörper mit seinen Schilden kollidierten und dampfend verglühten, während größere Asteroiden von den Abwehrtürmen des Schiffes in Stücke geschossen wurden. Die schwarz-silberne Musterung des Raumschiffes machte es beinahe unsichtbar, selbst zwischen den zahlreichen Explosionen. Es ging neben dem wartenden, etwas größeren Schiff in Stellung. Dann wurden alle Maschinen heruntergefahren, zahlreiche kleine Lichter erloschen. Der Neuankömmling versank in scheinbarer Stille.
      Eine Botschaft wurde übermittelt.
      ?Ater Prognatus an Dominus Atrocitatis. Gelobet sei der Primogenitor.?
      Eine Weile herrschte erneut Stille, dann bekam das schwarz-silberne Schiff eine Antwort.
      ?Die Dominus Atrocitatis sendet ihre Grüße. Willkommen zurück, meine Kinder.?
      Die Stimme des Sprechers klang abwesend, doch eine Spur von Erwartung war darin zu hören, als er fortfuhr. Wart ihr erfolgreich??
      ?Wir waren es, Meister. Die gewünschten Subjekte wurden gefunden und eure Einladung wurde ihnen vermittelt.?
      ?Und? Haben sie sie angenommen??
      ?Bedauerlicher Weise nicht, Meister. Deshalb mussten wir ihr Schiff beschädigen. Sie bestanden darauf, zu kämpfen. Wir haben euch das letzte Dutzend Überlebender gebracht.?
      ?Ausgezeichnet. Bringt sie sofort zu mir. Gallus Ende.?
      Die Verbindung wurde unterbrochen.
      Nur Minuten später startete ein kleiner Transporter von der Ater Prognatus und nahm Kurs auf das größere Schiff, die Dominus Atrocitatis. Er bot vielleicht Platz für fünfzig Personen.
      In diesem Transporter flog eine ganz bestimmte Fracht auf ein ungewisses Ende zu...

      Kelshak Nachtschwinge, ehemals Aufstrebender Champion der Night Lords, lag in Ketten. Seine Rüstung war ihm das erste Mal seid hunderten von Jahren von seinem zerschmetterten Körper entfernt worden, wobei offenbar nicht besonders zimperlich vorgegangen worden war.
      Der blasshäutige Körper des Chaos Space Marines war von frisch verheilten Narben und dunklen Flecken übersehen, die wohl Blutergüsse waren. Sein linkes Bein und beide Arme standen in merkwürdigen Winkeln von seinem Körper ab und dort, wo einst seine rechte Hand eine Energieklaue gehalten hatte, war jetzt nur noch ein Stumpf, von dem unablässig dunkles Blut tropfte. Schmerzen jagten bei jedem Ruck des Schiffes durch den gepeinigten Körper des Renegaten. Kelshak Nachtschwinge stöhnte leise, ein Geräusch, das schon bald in ein trotziges Knurren überging. So leicht würden sie ihn nicht brechen!
      Er spuckte aus, und ein Klumpen vertrockneten Blutes fiel zu Boden. Links und rechts neben dem Night Lord waren ein Dutzend seiner Brüder an die Wand gekettet, ebenso zerschmettert und ihrer Rüstung beraubt, doch Kelshak schien der Einzige zu sein, der wach war.
      Mit trockener Zunge leckte er sich die aufgerissenen, von getrocknetem Blut verkrusteten Lippen. Einmal mehr verfluchte er stumm den Namen Fabius Gallus. Wie konnte er es wagen, die Night Lords so zu behandeln?
      ?Seht, Bruder, das Subjekt ist wach.?
      Kelshak hob den Blick, blinzelte dann im Schein einer Lampe, die ihm vor das Gesicht gehalten wurde. Zwei hochgewachsene Gestalten standen über ihm. Der Night Lord starrte in zwei blutleere Gesichter mit identischen Zügen. Klone, dachte er verächtlich.
      Seine beiden Bewacher tauschten einen amüsierten Blick, als er den Kopf wegdrehte.
      ?Subjekt Kelshak, der Meister wünscht euch zu sehen,? sagte der linke.
      Der Night Lord spuckte erneut aus, knurrte tief in seiner Kehle. Wie konnten diese Kreaturen es wagen! Er war ein Chaos Space Marine! Der Auserwählte der Götter!
      Die beiden Klone lachten leise. Dann traten sie vor. Ihre Hände umklammerten Kelshaks zerschmetterte Arme mit einer Kraft, die ihre ausgemergelten Gestalten nicht verrieten.
      Der Renegat schrie schmerzerfüllt auf, dann versank er in gnädige Bewusstlosigkeit.

      Fabius Gallus, Größter der Primogenitoren, Champion des Ungeteilten Chaos und Träger ungezählter anderer Titel, lächelte ein blutleeres Lächeln, während seine Akolythen einen weiteren Klumpen aus Knochen und Fleisch, der einst ein Night Lord Chaos Space Marine gewesen war, von dem Befragungstisch entfernten. Dieser war widerstandsfähig gewesen, resistent gegen beinahe alle Arten von Schmerz. Es war ihm gelungen, die liebevolle Behandlung von Gallus mechanischen Armen beinahe eine Stunde lang zu ertragen, ehe sein Widerstand gebrochen war. Eine beachtliche Leistung und ein Spiel, das den Progenitor eine Zeit lang erfreut hatte.
      Dies war bereits der neunte Night Lord gewesen, den er befragt hatte und langsam gelang es ihm, die Geschehnisse des ersten und des zweiten Konfliktes von Novagraz zu rekonstruieren.
      Langsam konnte er erste Vermutungen darüber anstellen, wo der STK ? Datenspeicher zu finden sein könnte. Und langsam konnte er davon ausgehen, das das, was er schon seid einigen Jahrzehnten suchte, sich hier befand, in diesem Sektor. Es gab zu viele Gerüchte, zu viele versteckte Hinweise, als das es anders sein könnte. Das Artefakt war hier, auf einem der Planeten des Estiria ? Sektors. Es wartete auf ihn.
      Mit einem Winken seines Chemonadlers gab die spinnenartige Gestalt des uralten Kloners seinen Akolythen den Befehl, den nächsten Night Lord zu ihm zu bringen.

      Kelshak Nachtschwinge erwachte in blenden hellem Licht. Schmerzerfüllt versuchte er, die die Augen mit den Händen zu bedecken, doch er konnte sich nicht bewegen. Der Night Lord blinzelte. Erst jetzt spürte er die metallische Kälte starker Fesseln, die seinen Körper an einen stählernen Tisch gedrückt hielten. Ein Summen und Zischen erklang irgendwo außerhalb seines Gesichtsfeldes. Angestrengt versuchte Kelshak trotz der lodernden Schmerzen, die das Licht in seinen Augen verursachte, etwas zu sehen.
      Ein Schatten legte sich auf ihn, verdeckte das Licht. Der Blick des Chaos Space Marines fiel auf ein weißes Gesicht mit pergamentartiger Haut, das über einer barocken Servorüstung zu schweben schien. Die Gestalt besaß vier metallische Arme auf dem Rücken, die vor Bohr-, Schneide und Injektionsgeräten nur so wimmelten. Von ihnen kamen die Geräusche, die Kelshak gehört hatte. Fabius Gallus!
      Die bedrohliche Gestalt beugte sich über den nackten Körper des Night Lords, ihre vier Zusatzarme senkten sich langsam über Kelshaks Kopf.
      ?Nun, erzähle mir,? zischte der Progenitor. ?Wo ist der Datenspeicher??
      Sie nannten diesen verfluchten Ort nur? ?die Röntgenabteilung?. Und den Namen trug diese Hölle nicht ohne Grund. Gemeint war nämlich nicht ein Krankenhaus oder eine andere medizinische Einrichtung. Nein, das hier war ein dreifacher Hochsicherheitstrakt ? von denen gab es nur einen einzigen im gesamten Subsektor?
      ?Achtung, Strafgefangentransport 1-8 Delta Tango! Andocken an Landeplattform 3!
      Wachmannschaften auf ihre Stationen!?
      Die Lautsprecher waren in der gesamten Anlage zu hören ? auch im Gefangenenhof.
      ?Frischfleisch!? freute sich Khirner mit einem wahnsinnigen Lächeln und schlug fest seine rechte Faust in die linke Hand. Das Blut an seinen Händen war noch nicht mal gänzlich trocken. Sie hatten ihm alle blasphemischen Tattoos medizinisch entfernen lassen ? bis auf eines. Das Zeichen des Khorne hatte er sich selbst mit einem Messer in die Stirn geschnitzt. Eine Hauttransplantation hatte die Finanzverwaltung der Strafvollzugsanstalt nicht genehmigt.
      ?Hinterhofmurkser Oli? nickte und trat achtlos einen LHO-Stummel am grauen Plastikbelag aus. Er saß hier schon fast 10 Jahre ein. Alles was den Handel hier im Knast betraf, unterlag seinem Wirkungsbereich. Es gab allerdings noch 2 Mitkonkurrenten, die den Zigarettenhandel unter sich aufteilten. Wie gesagt? noch?
      Unaufgefordert gingen Khirner und er in ihre Zellen zurück. Sie hatten heute nicht unbedingt vor, eines mit dem Elektroschocker verpasst zu bekommen ? nicht weil es so weh tat, sondern weil sie dann leichte Beute für ihre Mithäftlinge waren?
      ?Alle Stationen sichern! Alle Stationen sichern!? brüllte es im Lautsprecher.
      Die Zellentüren zum Haupttrakt wurden mit einem Summen geschlossen und die Gitterverstrebungen rasteten mit einem lauten ?Klangggg? in die Verschlüsse ein. Wenn etwas durch diese Tür wollte, musste es zumindest Chimärengröße haben ? und ähnlich viel Power in der Hose.
      Die Wärter zeigten demonstrativ ihre Schusswaffen und spielten mit ihren Elktroschockschlagstöcken an den Gitterstäben der bereits verriegelten Zellentüren herum ? das klang wie der misslungene Versuch eines noch misslungeneren Musikstücks.
      Nach und nach verschwanden alle Häftlinge von der Bildfläche. Keiner musste erst die Erfahrung mit dem Elektroschlagstock machen.
      Die restlichen Zellen wurden verriegelt und die Wärter starrten mit eisernen Mienen von ihren Wachgängen herab, ihre Gewehre griffbereit.
      ?Alle Stationen gesichert!? brüllte S. G. Chessier in sein Mikro. Er war der fetteste und sadistischste Oberwärter des ganzen Zellenblocks. Khirner und ein paar Slaanesh-Wichser ?liebten? ihn ? jeder von ihnen auf seine ?eigene? Weise.
      Schon zweimal in der Geschichte der ?Röntgenabteilung? hatten die Häftlinge versucht, den Gefangenentransporter zu stehlen.
      Das war vor Chessiers Zeit gewesen ? lag also schon ein paar Jährchen zurück.
      Damit sich das nicht mehr wiederholte, wurden die Häftlinge für die Dauer der Überstellung in ihren Zellen eingesperrt. Das war seit Jahren Routine.
      Wer jetzt noch ?draußen? erwischt wurde, bekam mit tödlicher Sicherheit eine Kugel verpasst.
      Die letzte Revolte war den Männern nicht bekommen? Die Rädelsführer waren von Chessier an die Oberfläche verbannt worden. Dieser Sonnenaufgang war der letzte für sie gewesen? Niemand - absolut niemand hatte an der Oberfläche der ?Röntgenabteilung? eine Chance?

      Währendessen irgendwo im All

      "Captain, ich habe ein treibendes Schiff auf dem Scanner, was sollen wir tun," fragte Steuermann Kaslevski Captain Zarkov, und durchbrach somit die Stille, die an Board des Transporters "Imperatoris Animae" seit dem Wiedereintritt in den Normalraum herrschte.
      "Ein Schiff, hier?" erwiderte Zarkov. "Das ist sehr ungewöhnlich. Führen Sie auf jedem Fall einen Einstündigen Tiefenscan durch, es könnte sich um eine Falle handeln," befahl er seinem Steuermann.

      "Captain, Scan durchgeführt, es konnten keine weiteren Schiffe entdeckt werden," verkündete Kaslevski nach Ablauf der gesetzten Stunde. "Wisst ihr um welches Schiff es sich handelt, Kaslevski?," war die Antwort von Zarkov. "Ja Sir, es ist die "Gerechtvoller Zorn", ein Kreuzer der Black Templers."
      "Ein Black Templer Kreuzer?" Zarkov dachte kurz nach. "Im Sinne des Ordens, müssen wir das Schiff untersuchen, und, falls wir Tote finden, die Leichen bergen und diese dem Orden übergeben," war dannach die Anordnung von Zarkov.
      "Lassen Sie eine entsprechend ausgerüstete Sicherheitsmannschaft zusammenstellen, irgendetwas ungewöhnliches muss auf diesem Schiff vorgefallen sein. Gasleck? Druckabfall? Verdammt dies ist eine sehr kritische Entscheidung, aber nichts tun könnte man uns auch Übel nehmen. Also schicken Sie vernünftige Männer an Board!" lauteten die Befehle des Captains. "Ich werde dies veranlassen, Sir," war die kurze Antwort von Kaslevski.

      Es war finster an Board, als die Sicherheitsmannschaft den Spacemarinekreuzer betrat. Mit Hilfe von Elektrofackeln, konnten die Männer aber sehr schnell die Gänge erleuchten. Es war ruhig, zu ruhig. Sie hatten vor dem Andocken noch Baupläne eines Marinekreuzers studiert um den Weg Richtung Brücke schneller zu finden.
      Sie waren nun schon einige Zeit an Board, aber Nichts, absolut Garnichts hatten sie bisher entdeckt. Keine lebenden, aber auch keine toten Ordensbrüder, Spuren von Kämpfen oder blinkende Warnleuchten, waren zu sehen. Sicherheitsbeauftragter Mallheimer überkam langsam ein mulmiges Gefühl im Bauch.
      "Sicherheitsmannschaft an Imperatoris Animae, wir konnten bisher nichts entdecken, aber das wiederum ist sehr ungewöhnlich. Wir werden uns weiter zur Brücke vorbewegen," lautete der kurze Bericht von Mallheimer an den Frachter. Er hatte Befehle zuviel Funkverkehr zu vermeiden, da Captain Zarkov nachwievor eine Falle befürchtete. Es kam nur eine kurze Bestätigung vom Frachter, dann herrschte wieder Funkstille.
      Mallheimer und seine Mannschaft machte sich also weiter auf den Weg zur Brücke. Nach einigen Kreuzungen waren sie endlich am Ziel. Aber auch hier bot sich dasselbe, leere Bild. Alle Systeme schienen online zu sein, aber keine Spur von der Mannschaft. "Mallheimer an Imperatoris Animae, wir sind zur Brücke vorgedrungen, aber auch hier ist nichts. Erwarten weitere Befehle," übermittelte Mallheimer seinem Mutterschiff. "Versuchen Sie mit Hilfe der Boardinstrumente, das Schiff auf Lebenszeichen zu scannen. Es kann nicht sein, dass hier niemand mehr ist," war die Antwort von Captain Zarkov.
      Sicherheitsmann Sormann befolgte diese Anweisung und begab sich zu einem der Geräte. Er hämmerte eine Zeitlang auf den Bedienfeldern rum, gab aber dann bekannt, dass auch die Instrumente keine Lebenszeichen an Board entdecken konnten.

      Auch das Logbuch brachte keine ungewöhnlichen Vorkommnisse zu Tage, naja ausser diese Störung im Belüftungssystem vor 5 Monaten. Interessanterweise waren das dann auch die letzten Eintragungen ins Logbuch. Aber was mit der Mannschaft passiert ist ging aus diesen Eintragungen nicht hervor. Mallheimer gab seine Erkenntnisse dem Frachtschiff bekannt, und bekam den Befehl wieder zurückzukehren. Zarkov plante die Koordinaten beim nächsten Kontakt mit Imperialen Streitkräften bekannt zu geben. Sollen sich doch die Experten mit diesem Phänomen beschäftigen, war Zarkovs einzige Idee.

      Wieder an Board des Shuttles startete die Sicherheitsmannschaft die Triebwerke und ging auf Kurs zur "Imperatoris Animae". 10 Minuten nach Start sah Stragnov, aus dem Augenwinkel, eine Bewegung im Shuttle. Mehr als ein "Sir,.." brachte er nicht mehr aus seinem Mund, als schon die Zangenkrallen des Symbionten seinen Kopf umschlossen und nach einem kurzen, schnellen Linksdreher gab sein Genick mit einem "Knack" nach und brach.

      "Captain, wir empfingen eine kurze Störung der Funkverbindung zum Shuttle," berichtete Kaslevski. "Wir erhielten keine Antwort auf unsere nachfolgenden Kontaktversuche, das Shuttle ist aber weiter auf Kurs," erläuterte Kaslevski weiter. "Alarmstufe Gelb, Wachmannschaften in den Hangar," schrie Captain Zarkov daraufhin sofort durchs Schiffskommunikationssystem. "Da ist was faul," sagte er, wieder zum Steuermann gewandt.
      Der Anfang - Tag 0


      Leonardo saß fassungslos vor dem Bildschirm. Das konnte nicht sein. Seit er von den Iron Hands durch seine große Begabung in technischen Dingen fixes Mitglied im Adeptus Mechanicus geworden war, war es seine Aufgabe verschollene, alte Relikte aus der Menschheitsgeschichte vor dem Weltenbrand zu suchen. Das größte Artefakt was er je geborgen hatte war so groß wie ein Rhino-Transporter. Und er wußte bis heute nicht, wofür diese seltsame Maschine gut war. Aber das, was er jetzt gefunden hatte, war weitaus größer, und auffälliger. Es handelte sich dabei um einen Ring. Einen Ring von gewaltigen Ausmaßes, wenn man bedachte, dass es einst von Menschen gebaut wurde. Er hatte den Durchmesser eines mittelgroßen Planeten, war aber dafür relativ dünn. Laut den Daten am Bildschirm hieß dieser Ring ?Halo?und er hatte eine Rotation, die auf seiner Innenseite eine künstliche Schwerkraft erzeugte. Auf der Innenseite des Rings ist offenbar terraforming betrieben worden. Dort gab es eine Atmosphäre, die für Menschen atembar war, und eine Fauna und Flora. Nähere Informationen über diesen Ring, vor allem wozu er gedient hat, gab es nicht. Laut den Koordinaten am Bildschirm schwebte dieses uralte Relikt im Orbit eines Sektors, der sehr Wohl von Menschen besiedelt war. Es handelte sich dabei um den Estiria-Sektor, einem Subsektor des Ostria-Sektors. Leonardo hatte schon etwas von diesem Sektor gehört, es soll dort schon zweimal Krieg gegeben haben um die Makropole Novagraz. Aber eines machte ihn stutzig. Dieses riesige Ding schwebte im Gebiet eines besiedelten Systems. Warum war es auf kaum einer Karte verzeichnet ? Er hatte sicher dutzende Karten dieses Systems gesehen, aber auf keiner war der Ring verzeichnet. Nur auf dieser, sehr alten Karte, auf der viele Planeten dieses Systems noch gar nicht besiedelt waren war er verzeichnet. Der Ring lag nicht im Kor?Alm ? Nebel, was vielleicht ein Grund dafür gewesen wäre.
      ?Aber das werde ich schon noch herausfinden, wenn ich dort angekommen bin? dachte sich Leonardo.
      ?Doch zuvor muss ich meinen Meister von diesem großartigen Fund berichten, und ihn bitten, mich dorthin zu schicken, um vor Ort nähere Untersuchungen durchzuführen? dachte er sich, als er sich den Hörer an seinen Computer-Arbeitsplatz ins Ohr steckte, und eine Direktverbindung zum Meister des Adeptus Mechanicus herstellte. Schon nach kurzer Zeit meldete sich am anderen Ende der Leitung die gewohnt rauhe Stimme des obersten Techpriesters vom Mars:
      ?Ja, was gibt es Leonardo ??
      ? Meister, ich habe einen großartigen Fund im Estiria ? Sektor gemacht !? antwortete Leonardo mit erregter Stimme.
      ?Estiria-Sektor ? Gab es da nicht schon zweimal massive Probleme mit Xenos ? Nun ja, worum handelt es sich bei deinen großartigen Fund ??
      Leonardo beschrieb seinen Meister den Ring und nannte ihm auch die Ausmaße und weitere Daten über dieses Artefakt.
      ?Das ist durchaus ein ungewöhnlicher Fund. Vor allem ungewöhnlich groß. Bist du dir sicher, dass dieses Ding ein Werk von Menschen ist ? Denn die Nekrons könnten so etwas sicher auch bauen. Genausogut könnte es auch ein Artefakt der Eldar sein?
      ? Ein Werk der Nekrons !? schießt es Leonardo durch den Kopf, als er diese Antwort von seinen Meister hörte, ?das könnte ein Grund sein, warum er in den Karten nach den Weltenbrand nicht mehr verzeichnet ist, die Menschen dort haben angst vor diesem Halo und meiden ihn !?
      ?Nein, ich bin mir sicher, dass der Halo von Menschen gebaut wurde. Er ist in den sehr alten Teilen des imperialen Datenarchivs als Teil des ?Seven-Halo-Project? zu finden. Und auch auf der Karte ist er deutlich als Teil des Planetenverbandes des Imperiums gekennzeichnet.? sprach Leonardo ins Mikrophon.
      ? ? Seven-Halo-Project ?? Offenbar gibt es mehrere dieser Halos im Imperium? meinte der Meister.
      ?Ja, das ist gut möglich. Aber ich möchte diesen einen Ring erst einmal gründlich untersuchen bevor ich mich auf die Suche nach den anderen sechs mache. Vielleicht finde ich ja auf den Halo im Estiria-System Hinweise auf die Standorte der anderen Halos?
      ?Nun, deine Bitte sei dir gewährt. Ich vermute, du möchtest so bald wie möglich abreisen ?? Fragte ihn der Meister.
      ? Ja das stimmt. Und ich würde gerne meinen Bruder Sandro mitnehmen, er wird mir eine große Hilfe dabei sein? antwortete ihm Leonardo.
      ?Ja, das ist eine gute Idee, nimm deinen Bruder mit. Der Termin deiner Abreise ist gut gewählt. Ich habe erst vor kurzem erfahren, dass dein alter Orden, die Iron Hands, beschlossen hat eine Delegation in den Estiria-Sektor zu schicken, da es dort anscheinend zum dritten Mal Krieg gibt. Ich werde sie bitten dich ins System mitzunehmen. Die Reise durch den Warp ist an Bord eines Marinekreuzers bestimmt sicherer als auf einen unserer kleinen Scoutschiffe. Dir wird trotzdem eines unserer Scoutschiffe, die ?Pillar of Autumn?, zur Verfügung gestellt, damit du dann alleine mit deinen Bruder vom Kreuzer zum Ring zu gelangen kannst. Denn bevor wir nicht wissen, was für Geheimnisse dieser Ring birgt sollte niemand anderes als ein Mitglied des Adeptus Mechanicus dieses Artefakt betreten. Außerdem kann dir dein Bruder sicher genug Feuerschutz geben falls Xenos dort auf euch lauern, somit ist eine Eskorttruppe nicht notwendig. Du wirst dann noch einmal Meldung erhalten, wenn die Iron Hands dich und deinen Bruder abholen kommen?

      Einige Tage später landete Leonardo die ?Pillar Of Autumn? im Hangar der ?Steelfist?, dem Kreuzer der Iron Hands. Als die Luken sich zischend öffneten, wurden er und sein Bruder schon von Commander Nelson und den Ordenspriester Jacobus erwartet. Beide waren Leonardo und seinen Bruder durch ihre Zeit bei den Iron Hands noch gut bekannt. Als sie aus der ?Pillar of Autumn? ausgestiegen waren, wobei Sandro dies naturgemäß geräuschvoller tat als sein Bruder, breitet Commander Nelson die Arme aus und sagte feierlich:
      ? Wilkommen daheim ! Ich habe sie beide schon lange nicht mehr gesehen. Dann wandte er sich an Sandro: ?Nun, wie ich sehe hat ihr Bruder ihren Sacophagus mittlerweile schon Arme und Beine gegeben.?
      ?Ja, er ist wirklich ein exzellenter Technicus. Dank ihn lebe ich nicht nur, sondern bin wieder mobil. Leider ist mein neuer Körper aus Stahl nicht kampftauglich, so dass ich nur meinen Bruder bei Reparaturen helfen kann, was aber dank der austauschbaren Module an meinen Armen sehr gut funktioniert.?
      ?Nun ja, es ist wirklich tragisch dass ein so guter Kämpfer wie sie nicht mehr an vorderster Front unseres Ordens mitkämpfen kann. Aber sie leben wenigstens noch, denn ich kann mich noch genau erinnern, was damals passiert ist.? Meinte Commander Nelson.
      ?Ja, ich erinnere mich auch sehr gut daran...?

      Aus den Augenwickeln sah Sandro den Chaos - Cybot auf seinen Sprungtrupp zustürmen. Beide Arme schwang der Cybot im Laufen rhythmisch vor, der linke Arm bestückt mit einer riesigen Kreissäge die sich extrem schnell drehte und der andere mit einer mechanischen Faust.
      ?Cybot von links ? alle abheben und Melterbomben bereit halten !? Befahl er den Mitgliedern seines Sprungtrupps, die sofort daran ansetzten seine Befehle auszuführen. Auch er selbst startete sein Sprungmodul, er war nicht so dumm sich auf einen Nahkampf mit diesen Monstrum einzulassen. Doch irgend etwas stimmte nicht. Während die drei anderen Marines seines Trupps mit gekonnten Einsatz ihrer Sprungmodule über den anstürmenden Cybot sprangen, um auf seinen Rücken die Melterbomben zu plazieren, rührte sich seines nicht. Plötzlich war der Cybot über ihn. Die Kreissäge fuhr kreischend durch seine Beine durch, und die mechanische Faust des Cybots raste auf seinen Körper zu. Mit einem Reflex konnte er den Körper noch in letzter Sekunde so drehen, dass die Faust ihn nur streifte. Trotzdem bekam er einen starken Schlag ab, und ihm wurde schwarz vor Augen. Als er die Augen wieder aufwachte sah er eine weißgekachelte Decke, die er als Teil der medizinischen Einrichtungen auf der ?Steelfist? identifizierte. Er hatte zwar Schmerzen, spürte aber zusätzlich, dass ihm ein starkes Betäubungsmittel gegeben wurde. Sein Aufwachen blieb nicht unbemerkt, denn kurze Zeit später beugte sich ein Apothecarii über ihn.
      ?Ah, Sergeant Sandro. Gut dass sie aufgewacht sind. Sie möchten bestimmt wissen, was passiert ist, und warum sie noch leben?
      Da er nicht sprechen konnte, nickte Sandro nur leicht.
      ?Dachte ich mir doch.? meinte der Apothecarii,
      ?Nun, ihr Trupp konnte den Cybot, der sie attackiert hatte , in kürzester Zeit mit ihren Melterbomben ausschalten. Danach wurden sie so schnell wie möglich hierher gebracht. Ihr Zustand ist sehr kritisch. Der Cybot hat ihnen beide Beine knapp unterhalb der Hüfte abgeschnitten, und ihnen einen schweren Schlag im Brustbereich zugefügt. Die Beinstümpfe konnten wir gut behandeln, das war das geringere Problem. Nur, der Schlag brach ihnen sämtliche Rippenknochen und beschädigte mehrere innere Organe. Ihr linkes Herz ist ganz ausgefallen, wir mussten es entfernen, das andere ist aber auch stark beschädigt. Nun, ich will ehrlich mit ihnen sein: Sie haben nur noch einen Monat zu leben. Das einzige, was sie retten kann ist ein Cybot Sacophagus, der die Funktionen der kaputten Organe übernimmt. Aber leider können sie keinen bekommen, denn, nun ja, sie kennen den Codex unseres Ordens.?
      Sandro nickte wieder, er kannte den Codex sehr gut.

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      Denn da der Orden nur über eine begrenzte Anzahl an Cybots verfügte würden nur jene einen bekommen, die sich einen verdient haben. Und er hatte eben keine herausragenden Talente, die es wert wären, dass man sein Leben verlängerte.
      ?Aber es gibt trotzdem Hoffnung für sie? begann der Apothecarii erneut, ?Ihr Bruder hat sich entschlossen einen Sacophagus für sie völlig neu zu bauen. Innerhalb des Ordens gibt es eine geteilte Meinung darüber. Ich zum Beispiel finde diesen Versuch bemerkenswert, und in meinen Augen wäre ihr Bruder ein sehr mächtiger Technicus wenn er es schafft einen Sacophagus für sie innerhalb eines Monats zu bauen. Und so denkt offenbar auch der Adeptus Mechanicus vom Mars. Wir bekamen die Order vom Meister des Adeptus höchstpersönlich ihren Bruder Leonardo bei seinen Versuch zu unterstützen. Falls er es schafft sie zu retten wird er sofort zum Mars versetzt um dort den Adeptus Mechanicus zu dienen. Andere Ordensbrüder sind aber skeptisch, darunter auch Ordenspriester Jacobus. Sie wissen ja, wie sehr er, und viele andere auch, am Codex halten. Also, ich werde sie nun in künstliches Koma versetzen, um ihren Körper zu schonen. Ob sie jemals wieder aufwachen, das liegt in den Händen ihres Bruders.? Sandro lächelte bevor er wieder einschlief. Er kannte seinen Bruder gut, und wußte genau wie ehrgeizig er war. Und falls sein Bruder es nicht schafft... Angst vor den Tod hat Sandro nie gehabt.

      Die Reise zum Estiria Sektor dauerte einige Tage. Während der Reise blieb Leonardo freiwillig in der ?Pillar of Autumn? , die im Hangar der ?Steelfist? steht, einquartiert, damit er die Zeit nutzen konnte, um mit seinen Bruder das weitere Vorgehen zu besprechen. Außerdem musste er die den Cybot-Körper von Sandro noch gründlich durchchecken. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum er die Nähe seiner alten Ordensbrüder mied. Viele fanden immer noch, dass die Aktion, seinen Bruder zu retten falsch war. Ihrer Meinung nach darf Sandro keinen Cybot haben, egal ob sein Cybot nun vom Orden kam oder selbstgebaut war. Sandros Cybot erinnerte vom aussehen her an Sentinels, nur kleiner. Der Sacophag war an der Vorderseite offen. Man konnte ihn zwar mit einer Panzerplatte vorne abdecken, aber das fand Sandro zu unpraktisch. Mit der Frontplatte sah er kaum etwas durch den Sehschlitz, und hörte nicht so gut was ihn bei der Arbeit behinderte. Deshalb trug er im Einsatz im Cybot den Oberteil seiner alten Rüstung, der auch von Leonardo im Laufe der Zeit wiederhergestellt worden ist, und verzichtete auf die Frontplatte. So war er zwar weniger gepanzert, dafür aber viel agiler. Die mechanischen Arme, die unverkleidet waren, steuerte er mit seinen eigenen Händen. Und für die Beine hatte ihm sein Bruder ein bionisches Interface in den Kopf inplantiert, so dass er sie, wie andere Cybots auch, mit den Willen steuern konnte. Und auch die Beine waren ,wie bei Sentinels, unverkleidet. Sein Körper wurde natürlich von Leonardo in den Cybot inplantiert. Der Sacophagus des Cybots wies Biosysteme auf, die seinen Magen-Darmtrakt, der sehr beschädigt war, ersetzten. Das Herz konnte sich zum Glück ganz erholen, und auch die Lunge war gut verheilt. Damit Sandro seinen Oberkörper für die Steuerung, und für manuellen Kampf im Sacophagus des Cybots bewegen konnte, hatte Leonardo ihn bis zur Hüfte ganz gelassen. Der mechanische Magen-Darm-Ersatz befand sich einfach in der Bauchhöhle, war aber nach außen mit dem Versorgungssystem des Cybots Verbunden. Die Hüfte war dann fest in den Boden des Sacophagus des Cybots inplantiert. Direkt darunter befand sich der Fäkaltank, denn Sandro konnte, im Gegensatz zu anderen Cybots, ganz normal Nahrung zu sich nehmen. Sandro war durch diese Extravagante Bauweise zwar weniger gut gepanzert, als die anderen Cybots, aber er hatte in Einsätzen schon öfters gemerkt, dass sein mechanischer Körper trotzdem sehr robust war. Kaputte Teile konnten durch diese Bauweise sehr schnell von seinen Bruder repariert werden. Einen Kugelhagel hielt er problemlos aus, nur bei schweren Waffen wurde es gefährlich. Aber Sandros Aufgabe auf den Schlachtfeld war es nicht zu kämpfen. Sein Bruder hatte den Cybot so gebaut, dass er mit großen Werkzeugen bestückt werden konnte, und dass er bei Erkundungsmissionen durch normale Türen kam, was sehr nützlich war. So konnte er seinen Bruder bei Reperaturaufgaben helfen, und übernahm so die Aufgabe der Servitoren. Die einzigen zwei Waffen waren ein schwerer Flammenwerfer und eine Sturmkanone die im linken Arm eingebaut waren. Aber mit seinen rechten Servoarm mit eingebauten Plasmaschneider konnte er auch ganz gut kämpfen. Zusätzlich hatte er noch starke Scheinwerfer, diverse Sensoren für Gas, Wärme, Leben usw..., ein Radarsystem, ,eine Dokumentationskamera und einen Computer mit genügend großen Speicherplatz, um alle Daten genau festzuhalten, eingebaut . So war er eher ein Reperatur-und ? Erkundungsbot als ein Kampf-Cybot.

      Tag 1


      Als die ?Steelfist? im Estiria Sektor angekommen war verließen Leonardo und Sandro in der ?Pillar of Autumn? den Kreuzer in der Nähe des Halo. Und schon nach kurzer Flugdauer konnten sie durch die Frontverglasung einen schmalen, metallfarbenen Ring in den weiten des Alls sehen, der rasch größer wurde....

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      Hartberg I ? ?Die Röntgenabteilung??
      Alle, die hierhergeschickt wurden, wollte das Imperium am liebsten tot sehen. Aber das Imperium brauchte Rohstoffe ? vor allem jene, die zu gefährlich waren, um kommerzielle Firmen mit ihrer Gewinnung beauftragen zu können. Manche ?Jobs? machten Menschen für keine Punkte dieser Galaxis.
      Die Uranmienen der ?Röntgenabteilung? waren so ein ?Job?.
      Der Gefangentransporter 1-8 Delta Tango setzte butterweich auf der Rampe der Landeplattform 3 auf. Ein energischer Wind korrodierender Gase pfiff um die Maschine. Ohne Atemschutzgerät überlebte man an der Oberfläche von Hartberg I gerade mal drei lange Atemzüge...
      Die Strafvollzugsanstalt lag gerade auf der Nachtseite. Die tiefste Temperatur, die jemals gemessen worden war, lag bei Minus 170°C. Expandierende Gase sorgten jedoch zumeist für eine recht ausgeglichene Temperatur. Trotzdem war es an der Oberfläche verdammt kalt.
      Die alles verbrennende Sonne schob sich langsam über den gesamten Horizont - so weit das Auge reichte. Mit einem mittleren Abstand von 60 Millionen Kilometern lag Hartberg I verdammt nahe am Zentralgestirn. Tagsüber herrschte eine Temperatur von knapp 430°C. An der Oberfläche fegten dann, aufgrund des mangelhaften Magnetfeldes und fehlendem Ozonschild, tödliche Ionen- und Gammastrahlenstürme über die Ödnis, die einen Menschen innerhalb von einer Millisekunde ?brieten? - bis auf die Knochen durchleuchteten... Man sprach gemeinhin auch nur vom ?tödlichen Lichtblitz?. Deswegen der Name für diese Vollzugsanstalt? ?Röntgenabteilung??
      Es hieß Terminatorrüstungen boten kompletten Schutz, alle anderen Rüstungen waren nur kurzfristig hilfreich.
      Bis zu einer Tiefe von 10 Metern unter der Oberfläche war die tödliche Strahlung nachweisbar.
      Ab einer Tiefe von 25 Metern bestand keine Strahlungsgefahr? Aber so genau wollte das niemand wissen.
      Das Ironische war, dass gerade die Strahlenanzüge, die die Häftlinge in den Mienenschächten trugen, ihnen die Hoffnung auf Flucht ließ.
      Wenn es jemanden gelang, einen ?sauberen? Anzug nach oben zu schmuggeln, konnte er sich eine zeitlang an der Oberfläche aufhalten, ohne draufzugehen.
      Die Strafvollzugsleitung war sich aber dessen voll bewusst. Denn ein wenig Hoffnung hielt die Männer länger am Leben?
      Eine Umdrehung dauerte 72 Stunden und damit war Hartberg I eher untypisch für sonnennahe Planeten. Ein Hartberg I Jahr dauerte gerade mal 60 Tage und üblicherweise dauerten Umdrehungen fast genauso lange. Gerade deshalb war jedoch der Planet für eine Strafvollzugsanstalt dieser Stufe und Bergbau geeignet.
      Die Rampe fuhr 20 Stockwerke tiefer. Über 1-8 Delta Tango schloss sich die Anlage mit riesigen Raumschotts.
      Ruckartig kam die Rampe unten mit einem sehr tiefen, metallischen Schleifen zum Stehen und ohne weitere Verzögerung wurde die Gangway zum Ladedock des Transporters ausgefahren.
      Die Wärter der Strafanstalt waren auf Position, die ?Neuen? in Empfang zu nehmen. Mit Hand- und Fußfesseln wurden die Häftlinge in orangen Transportcoveralls in einer langen Reihe aus der Maschine geführt, bewacht von 2 Zügen der imperialen Armee. Die Soldaten hatten ihr Lasergewehr den Umständen entsprechend gegen die Ausrüstung und Feuerwaffen bewaffneter Sicherheitsmänner ausgetauscht.
      Als einer der letzten verließ ein hochgewachsener Mann die Maschine.
      Ein Offizier der imperialen Streitkräfte stand am Schott des Raumers, mit einem Clipboard unter dem Arm und nickte ihm zu.
      ?Es tut mir Leid, General, dass ich es sein muss, der Sie hierher bringt.?
      Der Mann sah dem Oberleutnant geradewegs ins Gesicht, bevor er weiterging. ?Ja? mir auch??
      Der Offizier sah dem General einen Augenblick nach, wie der den Weg seiner ungewissen Zukunft entlang schritt, bevor er sagte. ?Alles klar dann? abrücken!!?
      Die imperialen Soldaten folgten den Männern in den orangen Coveralls ? sie waren die ?Verstärkung? und ?Ablöse? ? und genauso verdammt wie die Häftlinge das nächste Jahr in dieser ?Hölle? zu verbringen.
      Die Häftlinge hier brachten sich gegenseitig um ? jeder Soldat der Einheit hätte sich gewünscht woanders zu sein? Der einzige Trost, war, dass sich ihre Wege nach der Hangartür trennten. Die Soldatenunterkünfte waren in einem eigenen Trakt untergebracht...

      Die ?Neuen? hatten nach einer schier endlosen Aufnahmeprozedur gerade ihre Zellenkleidung erhalten und wurden in den Trakt des Hauptzellenblocks gebracht, der nur ?der Hof? genannt wurde. Die Trakttüren schlossen sich krachend hinter ihnen.
      Die noch immer in ihren Zellen Eingeschlossenen beobachteten die ?Neuen? mit Neugierde und begannen lautstark ihre Parolen zu ihnen hinüber brüllen, während sie mit ihren Trinkbechern gegen die Zellenstreben schlugen.
      ?Der dritte von links ? sein Arsch gehört mir!!?
      ?Oh, vermisst da jemand seine Mami???
      ?Der kleine Blonde wird nicht lange leben??
      In diesen Sekunden wurde bereits entschieden, wer bald tot war und wer bald vergewaltigt würde? oder noch was viel Schlimmeres zu erwarten hatte.
      Die Wärter ließen den ?Alteingesessenen? einige Zeit ihren Spaß, das neue ?Frischfleisch? in Augenschein zu nehmen. Schließlich verebbten die Rufe und es wurde still, während alle erwartungsvoll nach ?oben? sahen.
      S. G. Chessier liebkoste seinen Schlagstock, als er weit über ihnen seine ?persönliche? Balustrade betrat. Er trug silberne Sonnenbrillen und sein fettes Gesicht zierte ein schon fast unverschämt gutaussehender Schnauzer. Das Grinsen seiner makellosen Zähne ließ manchen Männern das Blut in den Adern gefrieren.
      ?Das ist für die Neuen unter euch! Ich bin Samuel G. Chessier. Mir unterstehen alle 3 Blocks dieser wundervollen Einrichtung. Wer sich mir widersetzt, den schicke ich nach oben ? an die Oberfläche!!
      Er kriegt keine zweite Chance! Die einzige Art dieses? ?mein? Gefängnis zu verlassen? ist tot. Ist das klar??
      Egal für wie gut ihr euch haltet? für wie ausgeschlafen? egal für wie hart?
      Ihr selbst könnt entscheiden, wie lange ihr am Leben bleibt.
      Im Durchschnitt lebt hier keiner länger als 5 Jahre ? und das nur? weil wir die Wärter in die Statistik miteinbeziehen!
      Willkommen? in der ?Röntgenabteilung?!?
      Damit drehte sich S. G. Chessier um und verschwand. Ein anderer Wärter verlas nun die Zelleneinteilung. Die Männer hörten gut zu, denn es wurde nichts wiederholt. Wer seine Zelle nicht fand oder nicht wusste welche Nummer sie hatte, war schon jetzt zum Sterben verurteilt.
      Die Zellentore wurden wieder mechanisch geöffnet und die Alteingesessenen beäugten ihre ?Beute?. Die ?Neuen? begannen ihre wenigen Habseligkeiten ? ein Handtuch, ein Stück Seife und eine Babyzahnbürste, die nicht geeignet war sich selbst das Leben zu nehmen oder jemanden anderen zu verletzen ? in die ihnen zugewiesenen Zellen zu tragen. Einem ?Neuen? wurde alles nach nur wenigen Schritten geraubt? Seife und ein frisches Handtuch waren heiß begehrt.
      Ein Hüne von einem Mann ? sie nannten ihn nur den ?Killer-Ali? - stand am Geländer des ersten Stocks. Sein Kopf ruckte plötzlich nach oben, als er einen der Neuen erkannte. Dieser kam die Stufen nach oben und hielt genau auf ihn zu.
      ?Rentiel!!? brüllte Killer-Ali. ?Ich habe nicht vergessen, dass du mich hierhergebracht hast!!?
      Ohne Warnung stürzte sich der Hüne auf den großen Mann. Dieser duckte sich unter dem Schlag des Angreifers weg und rückte etwas von ihm ab.
      Obwohl Rentiel nicht darauf achtete, fiel ihm auf, dass sich kein Wärter blicken ließ... Wenn ihn der Hüne zu fassen kriegte, war es aus! Und dabei konnte er sich an den Mann nicht mal erinnern. Es musste auf Novagraz oder Neulieboch gewesen sein? Vielleicht aber auch auf irgendeiner Welt des Hartsystems, Neubachern oder?
      Der Hüne schäumte vor Wut. Er war Rentiel an Kraft bei weitem überlegen. Und schnell war er auch!
      Rentiel handelte instinktgetrieben, wie es seine Gene für richtig hielten? Der Schlag des Hünen ging erneut ins Leere, er stolperte vor und krachte gegen die Brüstung. Da war Rentiel schon hinter ihm und zog ihn an seinen Gürtel ein wenig nach oben ? nicht viel ? gerade nur so, dass der Schwerpunkt des Angreifers jenseits des Geländers war.
      Schreiend, mit den Armen rudernd, testete der Körper ?Killer-Alis? das Maximum der Fallgeschwindigkeit, bevor mit einem lauten Platschen auf dem harten Belag des ?Hofes? aufschlug. Rentiel sah ihm mit Schweiß auf der Stirn nach. Für den Kerl war es besser tot zu sein?
      Die Mithäftlinge sahen mit offenem Mund von 'Killer-Ali' zu Rentiel hinauf und wieder zu 'Killer-Ali' zurück.
      Khirner lachte mordlüstern. ?Mit dem werden wir noch viel Freude haben??
      ?Hinterhofmurkser Oli? griff sich überlegend ans Kinn. Vielleicht? auf die eine? oder auch andere Art? Niemand hatte sich bisher freiwillig mit ?Killer-Ali? angelegt ? und die, die es unfreiwillig getan hatten, waren heute nicht mehr unter den Lebenden?
      Zwei Wärter luden ihre Schrotflinten durch und bellten barsche Befehle in Richtung dreier dümmlich gaffender Häftlinge. Diese trugen ?Killer-Ali? in Richtung Krankenstation? oder Leichenhalle. Es war derselbe Weg und kam letztendlich aufs selbe raus?
      S. G. Chessier, der offenbar alles gesehen hatte, sah perfide grinsend zu Rentiel herunter und zeigte zwei Reihen makelloser Zähne ? bevor er sich umdrehte und ging.
      Rentiel stand schließlich allein vor seiner offenen Zellentür. Ein geübtes Auge sah sofort, dass er ein Einzelgänger war. Obwohl er nicht versuchte besonders hart auszusehen, war da etwas an ihm, das man nicht genau beschreiben konnte. Man sah an seinen Augen, dass er getötet hatte ? mehr noch als vielleicht der schlimmste Serienkiller dieses Zellenblocks.
      Unaufgefordert stand Hinterhofmurkser-Oli plötzlich neben ihm und sah gelangweilt hinunter auf den ?Hof?, wo einige Häftlinge gerade einen Ball unter dem Gejohle einiger weniger Zuschauer hin und herjagten. Die Butspritzer 'Killer-Alis' waren vom Reinigungstrupp weggewischt worden.
      Der Wärter des Abschnitts D sah kurz mit seiner Sonnenbrille, die Schrotflinte vor der Brust, zu ihnen herüber, wandte sich aber dann demonstrativ ab.
      ?Okay, ich erklär dir mal, wie das hier läuft. Du kannst mich Oli nennen? einfach Oli. Ich bin der, der dir alles besorgt??
      Er zuckte mit den Schultern. Es gab nichts, was er nicht besorgen konnte. ?LHOs, Schnaps, Pillen, Schnee, irgendwas Hartes und Spitzes zum Abmurksen, vielleicht sogar Weiber? Du hast die Wärter gesehen, als du ?Killer-Ali? ein Stockwerk tiefer befördert hast?? Die kümmern sich einen Scheiß um uns? Solange wir ihnen nicht in die Quere kommen ? kommen sie uns auch nicht in die Quere. Du kannst hier sogar wen umlegen lassen??
      Er kratzte sich leidend am Ohr. ?Es kommt nur auf die Bezahlung an? alles hat hier seinen speziellen Preis? Punkte, du verstehst?? Auch Dienste nehme ich manchmal in Zahlung. Ich sage dir wann und wo ? du machst es ? du kriegst den vereinbarten Preis dafür. Alles klar???
      Rentiel nickte ohne Hinterhofmurkser Oli anzusehen. ?Ja, sonnenklar??
      Oli grinste schief. ?Das Wort Sonne? hört hier niemand so gern!?
      Er machte eine Pause und stieß sich jugendlich vom Geländer ab. ?Wir sehen uns!? Damit verschwand er, um seinen ?Geschäften? nachzugehen?
      Irgendwo in den Tiefen des Estiria Subsektors?
      Admiral B. Y. Smolevichi starrte in die Weite des Alls hinaus. All das da draußen war für ihn mehr als nur endlose Leere zwischen alles vernichtenden Gasriesen, Gesteinsbrocken und Spalten im Raum Zeit Gefüge. Es war seine Heimat?
      Planetenratten würden das nie verstehen? Diese waren zu sehr mit dem Schicksal ihres eigenen Planeten verbunden ? sie waren Bauern, die ihre Scholle bestellten ? er dagegen sah sich, als jemand, der überall im Universum leben konnte. Planeten waren nichts anderes als Häfen, die man zwangsläufig im Laufe einer jeden Fahrt anlaufen musste ? nicht mehr. Die einzige Heimat, die er kannte war an Bord eines Schiffes und wenn er es sich aussuchen konnte, wollte er auch an Bord eines Schiffes sterben?
      ?Laut neuesten Meldungen von Ostria Command sind mehrere chaotische Kampfgruppen in den Subsektor unterwegs, Skipper. Es dürften etliche schwere Kreuzer sein??
      Captain Fagulu war älter als er aussah. Es war nicht zu übersehen, dass er versuchte, einen guten Eindruck zu hinterlassen und sich nichts sehnlicher als eine Beförderung wünschte. Doch Beförderungen wuchsen in der autonomen Raumflotte Estirias nicht auf den Bäumen. Es gab an der Spitze nicht mehr unbegrenzte Aufstiegschancen ? irgendwo war auch die Kapazität einer 20 Milliarden Bevölkerung einmal erschöpft.
      3 Kreuzer der Tyrantenklasse, davon eines ein umfunktioniertes Abwurfschiff ? die legendäre Archduke John, 1 Kreuzer der Armatus Klasse, 1 Gladius Fregatten Schwadron, 1 Feuersturm Fregatten Schwadron und 1 Cobra Zerstörer Staffel waren neben einer weiteren handvoll Truppentransportschiffen der ganze Stolz der Flotte Estirias ? und damit fast so stark wie ein Drittel der Raumflotte Ostria, der sie unterstellt war.
      Captain Fagulu hatte mit dem Kommando über den Gothic-Lanzenkreuzer ?Beschützer Sols? alles erreicht, was ein Navymann in der Raumflotte Estirias werden konnte ? abgesehen von seinem eigenen Job ? dem des Admirals.
      Aufstiegsmöglichkeiten gab es nur mehr bei Ostria Command und es war gut möglich, dass Fagulu sich dort einen Sprung auf der Karriereleiter erhoffte, wenn es ihm schon nicht gelang ihn, Smolevichi, zu beerben. Fagulu dachte, dass Smolevichis beste Zeit schon längst vorüber war?
      Wie dem auch sei, es hieß jedoch, dass sie im Sektor Commando nur Leute von der Raumakademie Vienna wollten, und das obwohl die Akademie auf Estiria einen hervorragenden Ruf genoss...
      ?Das wissen wir doch schon längst, Fagulu? Mich interessiert, wo und wann der Angriff der Chaos Kampfgruppen zu erwarten ist ? aber es scheint als fischten sie bei Ostria Command auch nur im Trüben??
      Fagulu presste die Lippen aufeinander. Kritik an Ostria Command war ihm unangenehm.
      ?Was Neues von Admiral Stevenson??
      ?Nicht seit dem letzten Funkspruch, Skipper. Er wird versuchen den Rendezvous Punkt Charlie Mike so schnell wie möglich zu erreichen, aber??
      ?Aber??
      ?Nun? er wird nicht über 100% gehen, um rechtzeitig hier zu sein ? zumindest ist das meine Einschätzung. Seitdem in dem Bedrohungsbild Zeit und Ort fehlt?? er seufzte.
      ?Ja??
      ?Wie Sie sagten, Skipper ? wir fischen im Trüben und Ostria Command riskiert kein Schiff für ein Nacht- und Nebelgespenst.?
      Smolevichi grinste. ?Ja? so könnte man es ausdrücken. Aber warten Sie nur, Fagulu, bis das Gespenst aus dem Hyperraum hier auftaucht ? dann kann sich der ganze Subsektor festhalten? Die Marines wissen das!?
      Fagulu nickte. ?Aye, Skipper!?
      Smolevichi verschränkte die Arme hinter dem Rücken. ?Nun? wir werden ja sehen, wie lange das alles noch gut geht??
      Hartberg I, ?die Röntgenabteilung??
      Rentiel streckte sich auf seiner Pritsche aus. Er war allein in seiner Zelle ? oder wenigstens fast? Unter ihm lag noch jemand.
      Man hatte viel Zeit zum Nachdenken? zwischen den Mahlzeiten? zwischen den Hoffreigängen? zwischen den Schulungen... in der Nacht? einfach zuviel Zeit.
      Das ganze Leben zog in wenigen Minuten an einem vorüber ? und es erschien einem so, als wäre es jemand anders gewesen, der dieses Leben gelebt hatte. Man dachte plötzlich über Dinge nach, über die man die letzten Jahre nicht mehr nachgedacht hatte ? aber eines drängte sich immer wie von selbst in den Vordergrund ? der Grund warum man ?hier? war?

      Nach der großen Estiria Schlacht war er offiziell wegen Skrupellosigkeit und Gewissenlosigkeit vor ein Militärgericht gestellt worden.
      Inoffiziell munkelte man, da die Beweislage recht dünn war, dass die Heeresleitung intensivst nach einem Grund gesucht hatte, ihn zu entmachten. Seine Popularität unter seinen Untergebenen war einfach zu groß geworden, um auf Dauer keine Gefahr zu sein.
      Er hatte in den letzten Jahren seine Fähigkeiten in taktischer, strategischer und logistischer Hinsicht exponentiell verbessert. Dinge dieser Art fielen ihm zunehmend leichter und das Wissen flog ihm nur so zu. Inquisitoren waren schließlich auf ihn aufmerksam geworden.
      Er hatte zuletzt keinen Hehl mehr um seine Gesinnung gemacht ? jeder, der nicht für ihn war, war gegen ihn.
      Er und er allein wusste, welche Mittel notwendig waren, um den Krieg gegen alle Feinde der Menschheit zu gewinnen.
      ?Gebt mir einhundert Millionen Männer und ich werde der Galaxis eine neue Ordnung geben!?
      Großinquisitor Warren war es schließlich, der ihm bei der Anhörung das Genick gebrochen hatte. ?Die Männer haben nach der Schlacht von Neubachern ?Ewig lebe General Rentiel!!!? gerufen. Der Imperator wurde nicht erwähnt??
      Sein Verhalten in der Schlacht war genau analysiert worden ? vor allem sein Verhalten gegenüber Inquisitor Gindlhuber?
      Seine eigenen Männer hatten Angst vor ihm gehabt?
      Endstation ? Militärgericht?
      ?Hiermit vollstrecken wir das Urteil über General Rentiel! Das Urteil lautet ? lebenslange Zwangsarbeit auf Hartberg I bis zum Tode?
      Sein Besitz wird beschlagnahmt, sein Rang aberkannt??

      Dies war also der Lohn im Dienste des Imperators ? eine zwei mal drei Meter Zelle, ein Klo, ein Waschbecken und eine Stockbett, das quietschte?
      Draußen vor der Zellentür war plötzlich ein Schatten zu sehen ? Henriksen, der Wärter vom Abschnitt D. Er leuchtete mit eine Taschenlampe zu Rentiel herein.
      ?Oh verfluchte Scheiße!? zischte Henriksen ? das hier unterlag seiner Verantwortung.
      Rentiel winkte ihm von der Pritsche aus mit 3 Fingern zu.
      Henriksen stieß die Tür auf und näherte sich langsam dem Stockbett. ?Schön liegen bleiben! Sonst gibt?s was mit dem Stock!?
      Der Elektroschockschlagstock summte unheilsvoll vor sich hin.
      Unter Rentiel lag der tote Körper eines Mithäftlings? Schaum vor dem Mund?
      ?Rentiel, raus aus dem Bett und rüber zum Klo ? Gesicht zur Wand!!?
      Er schlug mit dem Stock auf die Stahlrohre der Bettkonstruktion, um Rentiel Beine zu machen. Sorgfältig begann er, das untere Bett zu inspizieren ? ließ aber Rentiel dabei nicht aus den Augen, der teilnahmslos gegen die Wand gelehnt stand.
      ?Hier Henriksen, Zelle 31 ? Rentiels Zelle? Sagt Chessier, er möge herkommen und sich das ansehen!? Henriksens Augen hatten einen stählernen Glanz, während er fassungslos zu Rentiel hinübersah und das Mikro wieder wegsteckte. ?Dreh dich nicht um, Dreckskerl??
      Chessier erschien schließlich? besser gesagt er schob seinen massigen Körper in die Zelle ? mit dem Elekroschockschlagstock verpasste er der Zellentür einen ?liebevollen? Schlag. Begleitet wurde er von 2 Bullen von Wärtern. Er ging nirgendwohin allein?
      ?Schon der dritte innerhalb von nicht ganz 36 Stunden!? murmelte er mit breitem Grinsen.
      ?Der erste starb an einer Überdosis Pillen, die kein Normalsterblicher jemals selber in seinen eigenen Mund stopfen kann? Der zweite hat sich mit seinem Bettlaken erhängt ? fragt sich nur, wie er es allein geschafft hat, die 4 Meter hohe Decke zu erreichen ? ohne, dass du was bemerkt hast? Und der dritte? Was ist ihm ?zugestoßen?? An Angst krepiert???
      Rentiel zuckte mit den Schultern. ?Vielleicht??
      ?Er hat sich das Gehirn mit dieser Sex CD weggebraten, Sir?? Der Wärter hob das Abspielgerät samt CD vorsichtig mit seinem Kugelschreiber hoch.
      S. G. Chessier nickte beeindruckt. ?Sein Gehirn selber über Interface zu Tode gevögelt ? Respekt? Und da soll noch einer sagen, Slaanesh-Typen hätten nichts drauf??
      Er nahm das Abspielgerät achtlos mit seinen fleischigen Fingern entgegen. Sie würden keine Fingerabdrücke finden? Sie fanden nie welche?
      Rentiel verzog den Mund. ?Die Häftlinge, die ihr mir als Zellengenossen gebt? sind das alles nur lebensmüde Freaks? Oder ist einfach nur das Bett unter mir ?verflucht?? Die Zelle 31 kriegt langsam einen unheilvollen Ruf!?
      S. G. Chessier grinste böse.
      ?Du hast Nerven Freundchen, aber Phantasie ? muss ich zugeben? Du bist noch nicht lange hier, Rentiel? und mir schon negativ aufgefallen??
      Er nickte überlegend. ?Mich würde es sehr wundern, wenn du am Ende der Woche noch am Leben bist? Ich sollte dir 90 Tage Einzelhaft geben ? bis dein Gehirn nur mehr Mus ist. Aber die Uranmienen sind wohl das bessere Mittel.
      Teilt ihn gleich morgen zur 1. Schicht ein. Wir überspringen das übliche Prozedere?"
      Die Wärter nickten und Chessier grinste noch breiter.
      "Mir ist es scheißegal, was du da ?draußen? warst ? hier ?drin? bist du mein persönliches Klopapier, nein? mein privater Haufen, den ich jeden Tag in die Latrine scheiße ? nicht mal wert die Spülung zu betätigen?
      Ich sollte dich einfach umlegen? aber das wird schon ein anderer für mich erledigen??
      Es wurde still in der Zelle. Die 3 Wärter sahen S. G. Chessier erwartungsvoll an.
      ?Sollen wir ihm einen neuen Mithäftling zuteilen?? ereiferte sich Henriksen.
      S. G. Chessier sah Henriksen an, als wäre dieser ein Schwachsinniger.
      ?Damit noch ein Häftling durch einen ?Unfall? ?verstirbt???? Nein? Ich möchte dem Direktor nicht darüber berichten müssen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung unter den Häftlingen exponentiell am Sinken ist?
      Er bleibt allein in Zelle 31? in Rentiels Zelle? der ?verfluchten Rentiels Zelle?!
      ?So lange keinem meiner Wärter ein ?Unglück? widerfährt??
      S. G. Chessier schien Rentiel mit seinem Blick festnageln zu wollen.
      Rentiel nickte. S. G. Chessier meinte es ernst und spaßte nicht. Das sah man an seinen Augen. Sie hatten ein Abkommen. Die Leiche des dritten verstorbenen Häftlings wurde schließlich hinausgetragen?
      Heereskommando Novagraz?

      Klassifizierte Datei: X888/3-Alpha
      Strategische Daten des Novagraz Systems
      Systemlord: W. Klasnitsch, Oberkommissarin a.D., ehemals Befehlshaberin des Kommissariats Novagraz. Es gibt jedoch Gerüchte um ihre Ablösung...
      Planentengouverneur: Nagl, General a.D., ehemals Oberkommandierender der Heeresgruppe Novagraz
      Vorsitzender des Stadtrates: P. Teissl, General a.D., ehemals Befehlshaber des 1. Novagraz
      Oberkommandierender der Heeresgruppe Novagraz: Generalhauptmann Kaltenegger
      Stabsmitglieder: Brigadier General Tad Striker
      Oberkommandierender des Heeresnachrichtendienstes Novamur: Oberst T. Hofer
      Oberhaupt der Inquisition: Großinquistor Warren
      Oberhaupt der Ekklesiarchie (Adeptus Ministrorum): Prior E. Kapellari
      Stellvertreterin Prioris Mutter Theresa, zugleich Direktorin des Sororitas Mädcheninternats und Landeserziehungsheim für Mädchen Novagraz.
      Heeresgruppe Novagraz:
      1 Generalstabsregiment, Sollstärke 750 Mann
      1.-7. Novagraz Landwehrregimenter, Sollstärke 21.000 Mann, 100 Panzer
      (Regimenter 8 bis 13 inaktiv)
      1 Versorgungsregiment, Sollstärke 1000 Mann, 100 Fahrzeuge: Lkws, Jeeps etc.
      Heeresnachrichtendienst Novamur, 300 Spezialisten u. Bedienstete inkl. Wachkommando (Bodenaufklärung, Weltraumaufklärung, Forschung und Entwicklung)
      Militärraumhafen Novagraz:
      1 Befehlskader
      1 Raumsicherung (Raumflottenkommando)
      1 Flughafensicherungsregiment, Sollstärke 500 Mann
      Sitz der 1. Fliegerdivision:
      1 Regiment Materialerhaltung, Sollstärke 300 Mann
      3 Jägerstaffeln: Lightning Strikes
      2 Torpedobomberstaffeln
      1 Night Hawk Staffel
      Raumflotte: im Aufbau
      Sitz des satellitengestützten Aufklärungssystems

      Brigadier General Striker studierte die Unterlagen. So wie es aussah, standen Novagraz und der gesamte Subsektor wieder mal auf dem Spiel. Nicht, dass sie hier nicht schon genug Probleme gehabt hätten ? mit Neulieboch, im Hartsystem und auf Novagraz selbst? Die 7 Landwehrregimenter waren permanent im Einsatz.
      Jetzt schien es aber, als würde der Feind in der Tiefe zu einem alles entscheidenden Schlag ausholen ? so lauteten zumindest die wenig verblümten Meldungen des Heeresnachrichtendienstes. Ostria Flottenkommando skizzierte ziemlich genau das Bedrohungsbild und nichts deutete darauf hin, dass es ein Spaziergang werden würde.
      Und ihren besten Mann hatten sie gerade in die Versenkung geschickt.
      Divisionär General Kay S. Rentiel? Striker selbst hatte ihn zum General vorgeschlagen ? und selbst jetzt noch war er davon überzeugt, richtig entschieden zu haben. Rentiel hatte alle Aufgaben gelöst ? zu gut gelöst, wollte er noch anmerken.
      Generalhauptmann Kaltenegger hielt sich bedeckt, was er über Rentiel dachte. Ein Mann in seiner Position konnte es sich nicht leisten, seine Meinung offen kundzutun.
      Aber da Kaltenegger Rentiel das Macharius Kreuz verliehen hatte und ihn für die Honorifica Imperialis vorgeschlagen hatte, glaubte Striker zu wissen, was dieser von ihm hielt.
      Urplötzlich musste Striker grinsen. Es musste doch möglich sein, Rentiel aus seiner misslichen Lage rauszuholen ? mit ein paar Ex-Marines hatten sie schließlich auch im 3. Novagraz etwas arrangiert?
      Aber dafür war es noch zu früh.
      Der Summer ertönte und sein Adjutant, Leutnant Tielner, meldete sich. ?Sir, Großinquisitor Kryptman befindet sich im Anflug auf Novagraz. Er bittet um eine Audienz. Der General meint, dass wir uns darum kümmern sollen, Sir.?
      Striker zog die Augenbrauen hoch. ?Großinquisitor Kryptman?? Der Name war sogar ihm ein Begriff. Er bat um eine Audienz??? Großinquisitoren mussten nicht erst großartig darum bitten ? wenn sie erscheinen, dann hatten die Generalstäbe der imperialen Armee bereitzustehen?
      ?Ist gut, Mark. Weiß man schon in welcher Angelegenheit er mit uns sprechen möchte??
      ?Nein, Sir, nicht wirklich. Er möchte sich nur ein Bild von der Tyranidenverseuchung auf Novagraz machen.?
      ?Tyranidenverseuchung?! DNS kann nachgewiesen werden ? zuhauf. Aber da gleich von Verseuchung zu sprechen? Informieren Sie mich sofort, wenn er auf Novagraz eintrifft ? und sehen Sie zu, dass er mit allen militärischen Ehren empfangen wird. Fragen Sie bei der KF-Stelle an, wegen einem adäquaten Fahrzeug ? eine Heereslimousine oder etwas Ähnliches??
      ?Eine Limousine? Ja, Sir!?
      Die ersten Schritte


      System: Estiria
      Standort: Umlaufbahn des Mondes St.Peter von Nova Graz

      Kain erhob seinen Arm. Sofort öffnete sich die Schleuse zu dem an seinem Schlachtkreuzer angedockten Transportschiff. Heraus marschierte ein Trupp von Frauen, welche die heiligen Servorüstungen trugen. Sie hatten ihre Boltern in Marschposition gebracht und bildeten eine militärisch einwandfreie Formation. Sie sahen aus wie hartgesottene Kriegerinnen und erinnerten, an die in Legenden und Sagen erwähnten Amazonen. In der vordersten Linie jedoch erblickte Kain eine, die stärker wirkte als ihre Schwestern. Ihre Rüstung war vergoldet und trotz ihres Kriegerischen Aussehens strahlte sie eine Art Schönheit aus. Für einen Moment von dieser Aura überwältigt, bemerkte er zuerst gar nicht, dass der Zug zum Stillstand gekommen war und alle auf seinen Befehl warteten. Doch dann schoss es ihm wie ein Blitz durch den Kopf, er erhob sofort die Hände und erteilte den Kriegerinnen den Segen des Imperators. Daraufhin löste sich die Formation und die Kriegerinnen bildeten einen Spalier um ihre Führerin die Treppen hinauf auf das Podest auf dem Kain stand zu geleiten. Es war, wie Kain erwartet hatte, jene welche ihm zuvor bereits aufgefallen war. Sie bewegte sich im Paradeschritt vorwärts bis sie auf der Stufe unter ihm zum Stillstand kam. Kain machte eine kleine Geste mit seiner rechten Hand woraufhin sich alle Kriegerinnen vor ihm verbeugten. Daraufhin ergriff die Führerin das Wort:,, Mein Name ist Regina, Principalis Praeceptoria des Praeceptoriums von Novagraz! Ich und meine Schwestern grüßen euch Inquisitor Kain Ignirius!? Woraufhin alle Sororitas gehorsam ihren Gruß bekundeten. Kain, der nun erst die wirkliche Schönheit der Principalis erkennen konnte nickte freundlich und wedelte kurz mit seinem rechten Arm. Dies zeigte dem Regiment, dass sie sich nun zurückziehen sollten, damit er sich mit ihrer Principalis ungestört unterhalten konnte. Sofort eilten Kains Akolythen herbei um den Kriegerinnen Quartiere zu zuweisen. Währenddessen erhob sich die Principalis und schritt die letzte Stufe zu Kain hinauf. Dieser bot ihr seinen Arm, den sie jedoch mit einer kleinen Geste abwies und stattdessen das Wort ergriff :,,Ich dachte Großinquisitor Dulcinius würde uns die Ehre erweisen, ich muss so schnell wie möglich zu ihm und Meldung machen.? Dies war für Kain wie ein Schlag in den Bauch, natürlich konnte die Principalis nicht wissen, was geschehen war. Also wies er sie an ihm in sein Quartier zu folgen ohne die Frage zu beantworten. Regina schien verunsichert und man konnte bei genaueren Hinsehen sogar einen Hauch von Ärger in ihrem zartem Gesicht erkennen, dennoch fügte sie sich dem Wunsch des Inquisitors. Während sie zum Quartier unterwegs waren studierte Kain die Gesichtszüge von Regina. Trotz des Kampfes und der militärischen Ausbildung waren sie sehr feminin geblieben und strahlten Intelligenz, Überzeugung, Mut und sehr viel Tapferkeit aus. Er hatte schon früher Kriegerinnen des Adeptus Sororitas gesehen, doch diese war nicht so wie all die anderen, sie war, Kain fiel nicht das richtige Wort ein, ja sie war inspirierend, diese Fähigkeit schätzte der Inquisitor sehr, da sie bewies dass diese Frau eine hervorragende Führerin war.
      Sie erreichten Kains Quartier, es war das des Großinquisitors. Sie traten ein und setzten sich an einen runden Tisch mitten im Raum auf dem eine digitale Abbildung des Estiria Subsektors mit all seinen Systemen zu sehen war. Nachdem Kain und Regina platzgenommen hatten, gab Kain seinem Stab ein Zeichen und alle anderen verließen den Raum. Dann begann Kain ohne Ausschweifungen zu sprechen:,, Es wird sie sicher wundern dass ich sie nun in ihre Aufgaben einweise, der Grund dafür ist, dass Großinquisitor Dulcinius von uns gegangen ist, er wurde heimtückisch ermordet.? Im Gesicht der Sororitas zeigte sich keine regung, wieso auch, das Morden war ihr tägliches Geschäft und sie wäre wohl kaum eine Principalis wenn ihr der Tod etwas ausmachen würde. Sie stellte einige Fragen zum Tathergang, doch Kain ging nicht darauf ein und erzählte ihr stattdessen die ganze Geschichte:,, Es war vor gut vier Monaten, wir waren gerade auf einem Planeten Names Stregato, eine kleine Kolonie am Rande des Subsegmentus Europa, auf der ein Inquisitor verschwunden war. Wir machten uns auf die suche nach ihm und fanden schließlich seinen Leichnam in einer Höhle. Er wurde einem der dunklen Götter geopfert. Natürlich mussten wir ein Exampel statuieren und haben den Planeten mit Hilfe der imperialen Armee gesäubert. Gerade als der Großinquisitor den Hauptplatz der Hauptstadt betrat auf dem wir ein Schiedsgericht für hochrangige Persönlichkeiten eingerichtet hatten, erhob plötzlich einer seiner Leibwachen einen Energiedolch, erstach Dulcinius und richtete sich danach selbst. Es war ein großer Schock für alle und natürlich haben wir ihn sofort mit einer Garde und zur nächsten Inquisitionsfestung geschickt. Doch der Rest von uns musste weiter. In seinem Nachlass bestimmte Dulcinius mich zum Oberkommandierenden bis ein neuer Großinquisitor geschickt wird. Außerdem empfahl er mich für diese Stelle. Das bedeutet bis die Ekklesirachie mich ernennt oder einen neuen Großinquisitor schickt habe ich das Kommando.? Regina nickte nur zustimmend. Daraufhin drückte Kain einen Knopf an seinem Stuhl und die Kommandanten seines Schiffsverbandes trat ein. Nun würden die Vorbereitungen für die Überprüfung von Novagraz auf Hexerei, Mutation und all diese diversen Dinge beginnen.

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      Die Glorie Imperiales durchdrang den Raum, Kain legte müde den Kopf zurück und aktivierte die Massagefunktion seines Stuhls. Nun hatten er, die Hauptmänner der Gardisten, Admiral Joshua Bushman, die Kommandanten der Sororitas und Inquisitoren fast 48 Stunden im Sitzungssaal verbracht um das Unternehmen Todesfalke zu planen. Er schnippte einmal mit den Fingern und einer seiner Akolythen stellte ihm ein Glas Vodka in den Getränkehalter. Er hatte seine Machtposition eindeutig klargestellt. Viele dieser Ketzer wollten ihm ihren Willen aufzwingen, als ob sie die einzigen wären die eine Ahnung von Strategie und den lokalen Begebenheiten hätten, bei diesem Gedanken lächelte Kain. Er hatte in diesem Punkt mit Wissen aus seiner Vergangenheit Punkten können. Diese war zwar nichts auf was er besonders Stolz war, dennoch hatte sie ihm diese Position, welche er momentan innehatte, erst beschert.
      Er musste erst fünf gewesen sein, oder sechs, es war schwer sich an diese Zeit überhaupt zurückzuerinnern. Damals tobte Bürgerkrieg in Nova Graz und er lebte als Straßenjunge in der Hauptstadt. Er hatte keine Ahnung wer seine Eltern waren, vermutlich war sein Vater einer der Garnisonssoldaten und seine Mutter eine Prostituierte. Kain erinnerte sich nur daran dass er in einem Weisenhaus gelebt hatte bis er schließlich angefangen hatte diese Träume zu haben. Sie waren voll mit von Blut und er sah fremde Welten die davon verschlungen wurden. Er sah seltsame Wesen die ihm ewige Macht anboten, er schrie die ganze Nacht und begann schließlich auch am Tag diese Träume zu haben. Von den Schwestern des Waisenhauses zu den barmherzigen Scwestern wurde er auf die Straße geworfen, vermutlich aus Angst die Inquisition würde das Haus schließen wenn sie ihn fänden. Da begann der Alptraum erst recht. Er konnte sich nicht daran erinnern, doch aus späteren Erzählungen hatte Kain einen Einblick in sein damaliges Leben gewonnen. Er lebte auf der Straße geplagt von den Visionen und Träumen von der Hand in den Mund und erregte auch schon bald die Aufmerksamkeit der Inquisition, vor allem ein seltsamer Inquisitor Namens Di´avolo hatte besonderes interesse an ihm. Doch er blieb standhaft, die Hand die sich ihm in seinen Visionen entgegenstreckte, die Hand die ihm ewiges Glück, Ruhm, Macht und die Erlösung von seinen Qualen versprach, er nahm sie nicht und wiederstand den Dämonen.
      Schließlich kamen sie des nachts in das Armenviertel Novagriesplatz, sie nahmen ihn mit auf ihr Schiff und unterzogen ihn schrecklichen Untersuchungen. Doch Kain blieb unerschütertin im Glaubnen und der Treue zum Imperator. Schließlich mussten selbst die Inquisitoren zugeben das sie hier keinen normalen jungen Psioniker vor sich hatten. Sie brachten ihn weit fort in ein fernes System. Dort wurde er in einer Inquisitionsfestung unterwiesen. Er lernte das Kriegshandwerk und den Umgang mit seinen psionischen Kräften. Nach fast fünf Jahren Training war er soweit und er konnte das Studium des Inquisitors beginnen. Es war hart aber gerecht. Die Studenten wurden aufs härteste geprüft und nur die besten überlebten die Ausbildung. Damals fand er seine Berufung und legte seinen alten Namen ab. Ab sofort nannte er sich Kain Ignirius um die Schmach seiner Herkunft zu verbärgen. Kain war überaus begabt und schaffte es in zehn Jahren zum Akolythen. In dieser Funktion wurde er schließlich unter den Befehl eines Inquisitors gestellt. Der Name von diesem war Unarius. Er lehrte Kain sehr viel und Kain schnupperte unter ihm zum ersten Mal den Geruch der Flammen, ein Geruch den er von da an als den liebsten von allen hatte. Außerdem überstand Kain sehr viele Schlachten in denen er seinem Meister oft das Leben rettete und schon bald sein erste Akolyth war. Als Unarius schließlich in einen höheren Rang aufstieg half er Kain unter das Kommando eines Großinquisitors zu kommen. Dafür war ihm Kain bis heute sehr dankbar, weil sonst hätte er vielleicht niemals seinen heutigen Rang erreicht. Er kam unter das Kommando von Großinquisitor Koräon, einem alten und gebrechlichem Mann der jedoch trotz dessen einer der besten seines Faches war. Sofort spürte Koräon dass Kain ambitioniert war und erhob ihn schließlich in das Amt eines Inquisitors. Dies war sieben Jahre nach seiner Ernennung zum Akolythen geschehen. Als Koräon schließlich in einer Schlacht Heldenhaft starb übernahm Dulcinius, einer von Kains Vorgesetzten und Lehrern unter Koräon, den Oberbefehl und wurde schließlich zum Großinquisitor ernannt. Seit dem waren weitere fünf Jahre vergangen in denen sich Kain zum ersten unter den Inquisitoren hochgearbeitet hatte. Nun stand er endlich am Ziel seiner Träume, eine eigene Flotte und eine eigene Armee, an der Schwelle zum Amt des Großinquisitors.
      Das fünfte Glas klirrte auf den Boden worauf einer der Akolythen sofort die Scherben mit einem Gerät entfernte, das die Funktion hatte Schmutz aufzusaugen und keine Spuren davon zu hinterlassen, nur der Ordo Mechanikus besaß die Autorität dieses antike Gerät auzuhändigen. Kain war unterdessen aufgestanden und blickte aus dem riesigem Fenster seines Saals in das Sternenmeer hinein. Einer davon überragte all die anderen in der Umgebung. Er sprach:,, Dort ist der Anfang. Und dort wird auch das Ende sein, das Ziel meiner Träume. Denn ich werde mich beweisen und diesen lächerlichen Politikern des hohen Senats zu Terra zeigen was sie an mir haben. Und jeden der sich mir in den Weg stellt, den werde ich eigenhändig zertreten. Keiner wird mich aufhalten können, denn ich bin Kain Ignirius, Auserkorener des Imperators, Herrscher der heiligen reinigenden Flammen der Inquisition, bester und ruhmreichster aller Inquisitoren!!!!!? Bei diesen Worten begann Kain zu lachen, es war ein dunkles böses Lachen und seine Akolythen verneigten sich und stimmten ihm wortlos zu. Und es war besser für sie, denn sie wussten, bald würde Kain seine eiserne Faust um Novagraz schließen. Dann wäre man besser beraten für ihn als gegen ihn zu arbeiten.

      Geheime Aufzeichnungen von Cathan Tauro----- Chronist der Nautilus und Biograph von Inquisitor Kain Ignirius



      System: Nova Graz

      Meine Schwestern und ich schritten aus dem Landetransporter. Natascha, die Veteranenprios meines Celestiaregiments Nathalie gab sofort Anweisungen zur Verteilung auf die Fahrzeuge. Wir waren nicht direkt in der Hauptstadt gelandet sondern hatten einen Landeplatz weit außerhalb gewählt. Außerdem gehörte er der Ekklesirachie. Ich überblickte die Anlage. Dies war ein viel größerer Raumhafen als wir ihn auf St.Peter gehabt hatten. Dort war mein Praeceptorium vor kurzem noch stationiert gewesen. Doch nun hatte unsere eigentliche Mission erst begonnen. Ich blickte zu meinen Schwestern wie sie sich beeilten zu den Rhinos zu kommen. Viele davon kannte ich noch aus meiner Ausbildungszeit in der Schola Progenium des Ordens des silbernen Leichentuchs.
      Heute ist nichts mehr übrig von dem kleinen Mädchen das vor gut 24 Jahren auf der Schwelle des Waisenhauses gefunden wurde. Meine Ausbildung ist lang und hart gewesen, doch ich habe es geschafft. Heute bin ich Pricipalis Praeceptoria und befehlige fast 1000 Sororitakriegerinnen. Natürlich habe ich diesen Titel nicht nur durchs Beten bekommen. Nach meiner Grundausbildung wurde ich durch Zufall sofort in einem Kampftrupp aufgenommen, worauf andere einige Jahre warten müssen. Meine damalige Prioris hat sofort meine Führungsqualitäten erkannt und mich gefördert. Fast fünf Jahre musste ich mich auf den Schlachtfeldern der Galaxis beweisen bis ich schließlich selbst zur Prioris ernannt wurde. Da ich eigentlich sehr ambitioniert bin trainierte ich härter als die meisten und besuchte noch zusätzlich Ausbildungslager um den Umgang mit Sturmwaffen und Sprungmodulen zu erlernen. Schnell stieg ich zur Veteranenprioris auf und erhielt meine erste Energiewaffe. In einen Trupp Seraphimen kam ich leider nie doch mir wurde ein Trupp Dominatoren unterstellt. Ich trieb meine Schwestern zu Höchstleistungen an worauf mir bald viele Orden verliehen wurden. Meine Vorgesetzten wollten mich zwar erst nicht in den Rang einer Procurata erheben weil sie glaubten ich sei zu jung dafür. Doch als ich schließlich in der Schlacht auf Seramidas mit meinem Trupp der Principalis und dem gesamten Celestiatrupp meines Ordens, durch den Einsatz des Glaubens und der läuternden Flammenwerfer meiner Schwestern das Leben rettete, wurde ich schließlich befördert. Dennoch nahm mich die Principalis selbst unter ihre Fittiche und gliederte mich in ihren Celestiatrupp ein. In dieser Zeit meines Lebens, sah ich wie der Glaube an den Imperator Berge versetzen konnte. Wieder musste ich mich beweisen und dann kam nach Jahrzehnten des Trainings, der Schlacht und des Gebets endlich der große Moment. Ich wurde zur Principalis und bekam gleich ein Praeceptorium unterstellt. Jeden Tag danke ich dem Imperator für seine Gnade und Güte. Die letzten Jahre verbrachte ich nun damit auf dem Mond St.Peter das Hauptquartier meines Praeceptoriums zu errichten.

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      Die Kriege hier in Novagraz haben das ganze System zerrissen und wir mussten uns mit aller Macht verteidigen. Während die Landwehrregimenter das System selbst schützte war es die Aufgabe meiner Vorgängerin nur das Kloster zu verteidigen, denn hätte der Adeptus Sororitas eingegriffen, wäre St.Peter verloren gewehsen. Ich übernahm es in in etwas ruhigeren Zeiten, desshalb gelang es auch die Truppen von St.Peter aufzustocken.
      Und nun muss ich von einem Moment auf den anderen unser Hauptquartier, bewacht von einer kleinen Kommandatur zurücklassen nur weil dieser großspurige, egoistische Inquisitor es befielt. Solche Menschen wie er sind unrein. Das spürte ich sofort, als ich ihn zum Ersten mal gegenüberstand. Doch sein Verständnis von Strategie und Kriegsführung überraschte mich wirklich. Es war seine Idee außerhalb der Stadt zu landen und dann mit einer riesigen Parade einzuziehen. Er meinte das würde die Ketzer nervös machen- und er hat recht. Außerdem hat er gesagt das seine Agenten bereits in der Stadt wären um die Zirkel der Häretiker auszukundschaften. Ein wirklich guter Schachzug.

      Tagebucheintrag von Regina der Schrecklichen vom Orden des silbernen Laichentuchs und Principalis von St.Peter



      --------------------------------geheime Nachricht-------------------------------------
      An meinen ehrwürdigen Meister

      Es ist mir gelungen eins der Löcher zu finden in denen sich die Abtrünnigen verstecken. In der Stadt gibt es Kultistische Aktivitäten die von den Landwehrregimentern nicht bemerkt oder sogar ignoriert werden, da ist die bevorstehende Ankunft der Sororita nicht gerade Stimmungsfördernd. Irgendwie ist durchgesickert dass wir kommen und es scheint als hätten diese Verdammten bereits auf andere Planeten ausgebreitet. Ich habe bereits Kontakt aufgenommen. Sie beten zu Khorne und bewaffnen sich um zu rebellieren. Sie glaubten wohl mein Phasenschwert wäre eine Waffe ihres Gottes ?HAHA--- Ich habe einen ihrer Offiziere im Zweikampf getötet und seine Stellung eingenommen. Nun habe ich direkten Zugang zu ihrem Führer. Ich hoffe das er Verbindungen zu anderen Kulten hat die ich ausnützen kann um sie zu infiltrieren. Ich hoffe dass ich es vor eurer Ankunft noch schaffe alle Kulte zu lokalisieren. Heil dem Imperator und heil euch mein Meister.

      --verschlüsselte Botschaft aus Nova Graz an einen unbekannten Empfänger--

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      ?Ok Sandro, bevor wir auf dem Ring landen, scannst du ihn mal gründlich durch. Biowerte, vorkommende Elemente, Atmosphäre, Bewegung und Rotation, der übliche Kram eben. ? Befahl Leonardo seien Bruder.
      ?Aye Captain, unsere Arbeitsroutine eben? Gab Sandro schmunzelnd zurück.
      Nach ein paar Minuten kam der Bericht von Sandro: ? Also, die Werte sind so, wie man sie von einem künstlichen, bewohnbaren Raumkörper erwarten würde. Der Ring rotiert, so dass er auf der Innenseite eine Künstliche Schwerkraft erzeugt. Auf der Metalloberfläche liegt auf der Innenseite eine Humusschicht, gerade dick genug für Vegetation. Im Metallkörper des Ringes befinden sich zahlreiche Räume, offenbar wird er von einen ganzen Bunkersystem durchzogen, was aber auch verständlich ist.?
      ?Wie siehts mit der Vegetation aus ? Sind Menschen anwesend ??
      ?Nun ja, die Tierwelt ist ganz normal, und offenbar nicht vom Makel des Chaos befleckt. Aber Bio-Werte von Menschen, oder anderen intelligenten Lebewesen habe ich keine.?
      ?Ok, also werden wir auf keinen Widerstand treffen. Aber: Hat der Ring automatische Verteidigungsanlagen, oder sind Blechbüchsen da ??
      ?Necrons sind offenbar keine da. Der Ring hat zwar Verteidigungsanlagen, aber die werden uns nicht beschießen. Irgend etwas scheint mit der Energieversorgung nicht zu stimmen.?
      ?Inwiefern ??
      ?Ich kann eine Energiequelle lokalisieren, die knapp über der Oberfläche schwebt. Offenbar ist das eine Art von Antigrav-Reaktor. Aber er gibt seine Energie nur zu 5% an den Ring weiter, und scheint selbst relativ schwach zu sein. Also haben die Verteidgungsanalegen nicht genug Energie.?
      ?Hmm, offenbar ist das Energiesystem nicht ganz hochgefahren, naja umso besser für uns. Sonst noch etwas ??
      ?Oh ja. In der Liste der Elemente die dort Vorkommen scheint ein unbekanntes Metall auf.?
      ?Ein unbekanntes Metall ? Das so etwas auftaucht ist sehr seltsam. Sogar bei den mysteriösen Blechbüchsen wissen wir zumindest, aus was die Dinger bestehen. Konnte der Scanner irgendwelche Werte darüber messen ? ?
      ?Nein, leider nicht. Offenbar müssen wir das Zeug vor Ort untersuchen.?
      ?Ok, dann landen wir jetzt am besten. Versuch eine Landestelle zu finden, die in der Nähe eines Bunkereingangs liegt. Wie wir schon in unsere berufslaufbahn erfahren haben: Die größten Schätze findet man in den tiefsten Löchern. Und ich will dieses Metall sehen, aus dem der Grunkörper des Rings besteht.?
      ?Aye aye Bruder, fertigmachen zur Landung.?

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      Der Weg in die Flammen

      System: Estiria
      Standort: Novagraz Raumhafen

      Kain erhob sich von seinem Stuhl. Sein erster Inquisitor Rosarius betätigte den Knopf an der Schleuse, woraufhin sich diese öffnete. Zuerst marschierten einige Prediger der Ekklesirachie hinaus. Es folgten ihnen Kain, seine zwei besten Inquisitoren Rosarius und Marius und die Leibwache, welche zum Grossteil aus Kreuzrittern aber auch einige in dunkle Mäntel gehüllte Gestalten, bei denen sicher niemand wissen wolte was sich unter ihren Kapuzen verbarg bestand. Außerdem marschierte ein gut zwei Meter großer, breitschultriger Kerl an Kains Seite, der anstatt von Händen metallene Zangen besaß und dessen Körperteile großteils von Bionics ersetzt wurden.
      Die Delegation verließ das Transportschiff und Kain sah sich sofort um. Natürlich war ordnungsgemäß einer der Gardetrupps des 3.Novagraz Landwehrregiment angetreten um einen Inquisitor in Empfang zu nehmen. Doch es war nur ein Vertreter der Inquisition anwesend. Dieser war nicht Großinquisitor Warren, wie es Kain verlangt hatte, sondern ein kleiner, plumper und dicker Wicht mit fettigem Haar und einer dicken Brille.
      Dafür waren die Obersten Priester des hiesigen Tempels anwesend und es hatte sich sogar der alte vertatterte Prior E. Kapellari aus seinem Studienzimmer gewagt um ihm die Ehre zu erweisen.
      Rosarius trat aus der Reihe, die sich aus Kains Begleitern gebildet hatte, heraus und bewegte sich auf den anwesenden Inquisitor zu. Mit lauter Stimme verkündete er :,,Ich kündige an, dass Inquisitor Kain Ignarius, ehrwürdiger Diener des Imperators und deklarierter Großinquisitor des Ordo Heraeticus die Pforten von Novagraz soeben betreten hat.? Die Soldaten salutierten und geboten Kain ihre Ehrerbietung. Daraufhin machte Rosarius einen Schritt zur Seite um Kain Platz zu machen. Dieser trat vor und begrüßte die Anwesenden mit dem Segen des Imperators. Daraufhin ergriff der Inquisitor, welcher als Empfangskomitee für Kain erschienen war, das Wort. :,,Ich grüße euch Inquisitor, mein Name ist Inquisitor Crux und ich empfange euch im Namen von Großinquisitor Warren, es ist mir nur nicht klar wieso ihr mit der Gefolgschaft eines Großinquisitors reist??
      Kain funkelte den plumpen kleinen Mann mit seinen, hinter mit einer Kapuze versteckten Augen an. Wie konnte er es wagen seine Autorität in Frage zu stellen? Schließlich hatte er die Bevollmächtigung von Großinquisitor Kräon welche Kain, im falle dessen Todes, seine Nachfolge zusicherte. Es war Kain einfach zuwieder, sich mit einem drittklassigen Inquisitor darüber zu unterhalten. Also zog er aus der Tasche seines schwarzen Mantels ein Gerät zur Speicherung von Daten und betätigte eine Taste worauf auf dem Display die Bevollmächtigung erschien. Mit verzogenem Mund akzeptierte Crux das Dokument und richtete erneut das Wort an Kain :,,Außerdem würde es mich interessieren warum eure Botschaft lautete dass ihr mit Großinquisitor Warren persönlich sprechen wollt, schließlich kann auch ich euch über die geregelten Vorgänge auf Novagraz ebensogut berichten wie er. Außerdem ist er momentan sehr beschäftigt und...? Kain konnte es nicht fassen, dieser kleine Wicht wollte ihn tatsächlich für dumm verkaufen, doch auf dieses Spiel ließ er sich nicht ein und schnitt ihm mitten im Satz das Wort ab. Er erhob die Stimme:,, Ich wünsche sofort Großinquisitor Warren zu sprechen, denn es geht um eine Sache die äußerste Wichtigkeit für den Ordo Herätikus hat. Außerdem ist es mir nicht erlaubt mit einfachen Laufburschen darüber zu sprechen.? Noch bevor der Wicht auf diese offene Beleidigung etwas erwidern konnte, schritt Kain an ihm vorbei und begann die Begrüßung der anwesenden Würdenträger.
      Nach diesem kleinen Geplänkel begann der kleine Wicht offenbar zu merken das er keine Change hatte Kain von seinem Ziel abzubringen, mit Warren zu sprechen. Also geleitete er in stumm durch das Spalier von Gardisten zu einer Limousine, die vor dem Gebäude geparkt war. Sie würde Kain zur Inquisitionsfestung bringen.

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      Kapitel 1
      Stille und Dunkelheit herrschte in dem lang gestreckten Raum, der den Kern des Schiffes ausmachte, das bewegungslos in den kalten Tiefen des Weltraums lag. Die Dominus Atrocitatis hatte alle Systeme heruntergefahren, schwebte für alle Sensoren unsichtbar in der eisigen Umarmung des Weltraumes. Welten waren in der Nähe, beinahe ungeschützte imperiale Welten, deren Milliarden zählende Bevölkerung eine leichte Beute für den Chaoskreuzer gewesen wäre, doch das Schiff und seine Besatzung verharrten lauernd und warteten. Alles auf Befehl ihrer aller Meister, der in eben diesem Moment unbeweglich auf einem antiken Thron hockte, der sich in der Mitte eines dunklen Raumes befand.
      Fabius Gallus, größter der Progenitoren, schien in Gedanken versunken. Sein unnatürlich scharfer Blick schweifte abwesend in der großen Halle umher, doch sein Verstand war auf etwas anderes fixiert. Ein Rätsel, das er noch nicht verstanden hatte, dessen Bedeutung sich ihm immer wieder entzog. Nur ein leichtes Zucken seiner vier mechanischen Arme verriet die aufsteigende Wut des Chaoslords. Fabius Gallus war es nicht gewohnt, etwas nicht zu verstehen.
      Mit einem Zischen glitt eine große Tür auf, und dunkle Nebelschwaden drangen in den Raum ein. Sie spielten um die Beine eines hoch gewachsenen Mannes in einer dunklen Uniform. Ein Rangabzeichen prangte auf seiner linken Schulter, doch es war zu finster im Raum, um genaueres erkennen zu können. Der Primogenitor blickte auf und ein dünnes Lächeln umspielte seine blutleeren Lippen, als er den Neuankömmling erkannte. Mit einem leisen Knistern schalteten sich einige Lampen ein, sodass ein dämmeriges Licht den Raum erfüllte.
      ?Alles Heil dem Imperator,? sprach der Mann an der Tür mit einem frechen Grinsen auf dem gut aussehenden Gesicht, das von blondem Haar umrahmt wurde.
      Fabius Gallus lachte belustigt auf, als der Neuankömmling auf ihn zutrat und vor seiner spinnenartigen Gestalt auf die Knie fiel.
      ?Seth,? sprach der Chaoslord. ?So amüsant wie immer, wie ich sehe. Willkommen daheim, mein Sohn.?
      ?Danke, Vater.? Die Worte, die zwischen den ungleichen Männern ausgetauscht wurden, hätten unpassender nicht sein können. Niemals hätte so eine Gestalt wie die des Primogenitors einen so gut aussehenden Mann zeugen können. In der Tat klang alles wie ein Spiel.
      Seth erhob sich und blickte zu Gallus auf. Kurz trafen sich ihre Augen, dann zuckte der Blick des Chaos Marines zur rechten Schulter seines Gegenübers. Er lächelte erfreut, als er das Rangabzeichen eines Generals der imperialen Armee dort vorfand. Sein Sohn hatte es weit gebracht...
      ?Wie ich sehe, warst du erfolgreich.?
      ?Ja, Vater. Soldaten sind so leichtgläubig, so einfach zu täuschen.?
      Fabius Gallus nickte leicht. Seine mechanischen Armee bewegten sich in stiller Zustimmung.
      ?Was hast du zu berichten, mein Sohn??
      Die Unterhaltung der beiden wurde durch einen schrillen, tierischen Schrei gestört, als in einer Ecke des Raumes etwas von außen gegen eine der zahlreichen Türen krachte, die sich über die Wände zogen. Flüchtig war ein großer, vielarmiger Umriss durch das halb durchsichtige Material zu erkennen, dann flammte ein blaues Licht auf und das Ding zog sich mit einem weiteren, schrillen Schrei wieder in seine Zelle zurück.
      Gallus lächelte leicht, als er Seths fragenden Blick bemerkte.
      ?Nichts von belang,? sprach er. ?Nur eine weitere der Kreaturen, an der ich meine biogenetischen Experimente weiterführe. Experimente, die auch zu deiner Entstehung beigetragen haben.?
      Der blonde Mann hob eine Augenbraue. ?Ich wage zu behaupten, dass ich nicht aus so etwas entstanden bin. Aber ich habe seinesgleichen schon gesehen. Ich erlaube mir also die Frage, mein Vater und Meister, was tut es hier??
      ?Es ist ein wichtiger Teil des Projektes, dass mir vielleicht helfen wird, das zu bekommen, wegen dem ich in diesen kümmerlichen Estiria ? Sektor gekommen bin. Mir ist es beinahe gelungen, seine psionisch - genetische Verbindung zu kappen. Wenn ich es schaffen sollte, etwas anderes, von mir erschaffenes an die Stelle seines jetzigen Bewusstseins zu setzen, dann werde ich nach Belieben über seine Art verfügen können. Du verstehst??
      Seth bemühte sich, die Gedanken seines Erschaffers nachzuvollziehen, dann nickte er. ?Brillant, Vater. Wie gewöhnlich. Doch ihr wolltet Informationen haben.?
      ?In der Tat,? sprach Gallus. ?Berichte.?
      ?Die Truppen des Imperiums werden im ganzen Sektor zusammengezogen und ausgerüstet. Mehrere kleinere Flottenverbände stehen bereit, Space Marines und Sororitas sind eingetroffen. Eine besondere Erwähnung verdient das Eintreffen zweier Inquisitoren.?
      ?Inquisitoren? Wie lauten ihre Namen??
      ?Kain, ein junges, ehrgeiziges Subjekt, dass schon bald Großinquisitor sein will. Er befehligt die Sororitas.?
      ?Und der andere??
      Seth lächelte leicht. ?Ein alter Bekannter, Vater. Großinquisitor Kryptman persönlich.?
      ?Kryptman?? Der Primogenitor lachte laut auf, warf einen Blick zu der Zelle, in die sich das Ding von vorhin zurückgezogen hatte. ?Was für ein Zufall. Die Götter scheinen zu Scherzen aufgelegt zu sein.? Die spinnenartige Gestalt des Meisterkloners erhob sich plötzlich, seine vier künstlichen Arme weit von sich gestreckt. Ein leichtes Summen begleitete jede seiner Bewegungen, als er aufstand und zu einem riesigen Schaltpult trat. Gallus gab seinem Sohn ein Zeichen zu ihm zu treten. Die Gestalt des Mannes, gleichwohl groß und breitschultrig, wurde klar von dem Furcht einflößenden Primogenitor überragt. Beide beugten sich nun über das Pult, während Gallus Arme verschiedenste Instrumente betätigten.
      ?Kryptman darf nicht unterschätzt werden,? murmelte er. ?Wir wollen den Großinquisitor nicht enttäuschen und ihm etwas geben, womit er sich beschäftigen kann.?
      ?Ja, Vater?, sprach Seth, während brüllende Schreie begannen, aus Dutzenden Zellen zu dringen...
      System: Novagraz
      Standort: Nova Schlossberg/Inquisitionsfestung

      Der Lift sauste in die Tiefe bis er schließlich das gewünschte Stockwerk erreicht hatte. Kain und seine Inquisitoren Rosarius und Marius traten heraus und befanden sich in einem riesigen Korridor. An dessen Ende befand sich eine riesige Flügeltür die sich sofort öffnete. Dahinter befand sich der Arbeitsraum des Großinquisitors. Ein riesiger Schreibtisch stand mitten im Raum und die Wände waren voll mit Bildern der alten Großinquisitoren. Warren saß an seinem Schreibtisch und ging die Berichte seiner Schergen durch als Kain eintrat. Der ältere Herr schaute auf und blickte ärgerlich auf den jungen Inquisitor. Daraufhin fragte er:,, Was im Namen des Imperators verschlägt einen Inquisitor vom Orden der Hexenjäger und eine ganze Streitmacht von Sororita in diesen Winkel der Galaxie?? Ohne zu fragen schritt Kain an den Tisch heran und baute sich in voller Größe vor dem Großinquisitor auf. Kain sagte:,, Es ist mir eine Ehre den berühmten Großinquisitor Warren endlich persönlich kennen zu lernen. Offenbar habt ihr bereits die Ankunft meiner Streitmacht bemerkt, aber von euch hätte ich sowieso nichts anderes erwartet.? Warren war der Zynismus in Kains Stimme nicht entgangen und antwortete schroff :,,Warum meldet ihr nicht das die Sororita von St. Peter auf Novagraz landen werden? Wenn sie in die Hauptstadt einmarschieren wird die Bevölkerung unruhig.?
      Kain von den Sorgen des Großinquisitors unbeeindruckt wirkte :,,Wenn wir unsere Ankunft gemeldet hätten, dann wären die Diener des Chaos bereits ausgeflogen, so können wir sie überraschen.? Warren zog die Augenbraun hoch und stand auf:,, Nach unseren Informationen gibt es momentan keine Chaosaktivitäten auf Novagraz, dafür habe ich persönlich gesorgt. Außerdem was hat sie eigendlich dazu bewogen den Infernos, die dieses System in den vergangenen Jahren heimgesucht haben vernzubleiben? Sie sind nun schon Jahre vorbei und als wir die Hilfe der Sororita bitter nötig hatten, da kamen von St.Peter nur Entschuldigungen das keine Truppen entsandt werden können! Und jetzt plötzlich wo wieder winigermaßen der Normalzustand hergestellt ist, da kommen sie hier an und wollen sich groß aufspielen.? Diesen Zug hatte Kain bereits vorausgesehen und antwortete prompt:,, Der Adeptus Sororitas untersteht rein dem Ordo Hereaticus und da damals wie heute die Stärke der Streitkräfte auf St.Peter relatif gering sind, im Gegensatz zur Größe des Subsektors, und wie sie bereits sagten das ganze System in die Kriege verstrickt waren, musste St.Peter sich selbst verteidigen, was ihm dem Imperator sei dank auch gelungen ist.? Ein kurzer Moment des Schweigens trat ein. Die Argumente waren stichhaltig, doch würden sie Warren endlich dazu bewegen mit ihm zu kooperieren? Schließlich schien Kain den Großinquisitor überzeugt zu haben. Er deutete auf die Stühle um ihnen den Platz anzubieten. Darauf sagte er nur :,,Wenigstens spät als nie. Also Inquisitor Kain, ich habe mich im Vorfeld natürlich informiert und es scheint als würden Sie den Rang eines Großinquisitors in absehbarer Zeit zugesprochen bekommen.?
      Kain nickte nur worauf Warren weitersprach:,, Also Sie sind ja eigentlich noch sehr jung, aber was genau wollen Sie nun hier auf Novagraz, schließlich tun ich und meine Truppen alles um das System rein zu halten.? Kain wusste um die Schwächen dieses Mannes genau bescheid, schließlich hatte er auch dessen Geschichte studiert um ihn in diese Situation zu bringen, er antwortete:,, Es ist mir wohl bewusst, das sie hier den Obersten Rang bekleiden Großinquisitor, doch da ich die Bevollmächtigung meines Meisters, möge der Imperator ihm wohl gesonnen sein, habe, bin ich somit für meine Aufenthaltszeit der oberste Inquisitor.? Mit Genugtuung beobachtete Kain den alten Großinquisitor, er war wohl sehr von sich überzeugt und desshalb tat es ihm noch mehr weh wenn ihm ein ,,junger Spund? das Ruder entriss. Doch nachdem ihm Kain die Papiere vorgelegt und Warren sie genau geprüft hatte war an dieser Aussage kein Zweifel mehr. Warren ergriff das Wort:,, Offenbar ist alles so wie Sie es sagen, nun gut, aber ich muss doch wissen was sie vorhaben?? Darauf Kain vollkommen sachlich :,,Es mehren sich die Beweise für Mutationsfälle auf Novagraz, außerdem haben Informanten des Ordo Hereaticus auch von umliegenden Planeten gemeldet, dass der Makel des Chaos sich ausbreitet. Die Untersuchung dieser Beweislage beginnt ab sofort. Da ihr die lokale Generalität besser kennt als ich, werde ich euch damit beauftragen dass sie meinen Stab zusammenstellen. Ich will alle Admiräle der Flottenstreitkräfte, Generäle der Bodentruppen, Adelige, Politiker und Würdenträger. Außerdem die hiesigen Vertreter der Space Marine Orden und die Hauptleute der Garde. Sie sollen sich heute noch zu einer allgemeinen Lagebesprechung in einem hiesigen Sitzungssaal einfinden. Meine eigene Generalität wird den Vorsitz übernehmen. Außerdem wünsche ich, solange ich hier bin dieses Büro das meinige nennen zu dürfen.? Warren sah Kain an als wolle er ihn sofort erschießen lassen. Doch anstatt auszuflippen nickte er nur und drückte einen Knopf an seinem Pult. Einige Minuten später kamen Akolyten herbeigeeilt um die Befehle zu empfangen und auszuführen. Als der Raum sich wieder geleert hatte sah Kain zu Warren hinüber und sprach:,, Ach, ich werde jetzt wieder auf die Nautilus zurückkehren. Bitte stellen sie mir die Daten und Informationen zu Verfügung die ich brauche um mich auf die Sitzungen vorbereiten zu können.? Daraufhin drehte er sich um und verließ mit Rosarius und Marius den Raum in dem ein zutiefst gedemütigter Großinquisitor zurückblieb der sich in seinen Gedanken vermutlich schon damit befasste wie er diesen Störenfried aus seinem Revier wieder vertreiben konnte.

      Geheime Aufzeichnungen von Cathan Tauro----- Chronist der Nautilus und Biograph von Inquisitor Kain Ignirius

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      System: Estiria
      Planet: Novagraz

      Ehrenwerter Inquisitor Kain
      Die Landung in Novaleonhat war erfolgreich verlaufen. Meine Schwestern und ich hatten den Raumhafen gesichert und die Transportfahrzeuge bestiegen. Nun waren wir schon etliche Stunden unterwegs. Nach dem Ende des letzten Krieges waren einige von uns hie gewesen um bei dem Wiederaufbau der südlichen Länder zu helfen. Damals war alles zerstört, doch die Bevölkerung hatte Fantastische Arbeit geleistet. Die Felder der Bauern blühten wieder und die Städte florierten. Doch unser Militärzug beunruhigte die Menschen sehr. Die Immulatoren, Exorzisten und Rhinos beladen mit bewaffneten Sororitas war für jeden Menschen ein Anblick der nichts gutes verhieß. Schließlich waren wir ja gekommen um jene unter ihnen zu töten die sich dem Chaos angeschlossen hatten. Die Hauptstraße führte direkt durch die Hügellandschaft und durch alle Städte und Orte auf dem Weg. Überall liefen die Menschen zusammen und beteten zum Imperator oder sangen Hymnen. Die Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben und keiner Wagte es sich zu rühren ehe wir wieder verschwunden waren. Schließlich nach einigen Tagen erreichten wir schließlich unser Ziel. Vor uns lag die Makropole Novagraz.
      Der Einzug verlief wie geplant. Kurz vor der Stadt hatte ich meine Truppen aufgeteilt um durch alle Stadttore gleichzeitig einzumarschieren. Die Parade, welche wir lieferten was phänomenal. Mit Lautsprechern über die Gebete übertragen wurden und Kohllohnen von Panzern und Sororitaeinheiten hatten wir unsere Stärke eindeutig unter beweis gestellt. Es dauerte fast den halben Tag bis wir uns auf dem Hauptplatz wiedervereinigten und schließlich vor dem imperialen Tempel niederknieten um von den hiesigen Priestern den Segen zu erhalten. Dann bekamen wir Truppenquartiere zugewiesen und integrierten unsere Streitmacht in die Garnison der Stadt. Wir hatten der Bevölkerung unsere Macht präsentiert und jegliche Hoffnung darauf, dass es für die Diener des Chaos ein entrinnen geben würde, zunichte gemacht.

      Grüße an euch Inquisitor Kain und Ruhm dem Imperator
      Von Principalis Regina genannt die Schreckliche

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